Ist sie nicht (zu) hübsch

Eisschnelläuferin Claudia Pechstein bekommt ja aktuell mehr Aufmerksamkeit durch die Medien als ihr lieb ist und sie zu dieser Jahreszeit gewohnt ist. Allerdings ist auch gestern die Tour de France gestartet, also eigentlich auch die rechte Zeit für Doping-Themen. Nur blöd, weil sie ja nicht mitfährt…

Gestern war Claudia Pechstein im „Aktuellen Sportstudio“ im ZDF und hat sich dort zum Thema geäussert. Die ganze Sache war recht unspektakulär, wie ich finde. Es gab  nichts, was nicht auch schon andere veilleicht-Dopingsünder gesagt haben. Ich bin unschuldig, hab nichts böses getan, ich werde nie dopen… usw. Mag bei Pechstein ja vielleicht stimmen, ich weiß es nicht.

Was aber dann doch irgendwie eigenartig ist, ist das auf SpiegelOnline und auf dem Internetangebot des SZ Artikel zu dem Thema erscheinen, die sich seltsam ähnlen. Bei beiden handelt es sich um einen Kommentar zu dem Auftritt der Eisschnelläuferin in der TV-Sendung. Und beide echauffieren sich dabei darüber, wie Pechstein aussah, nämlich gut. Sie hätte das gezielt als strategisches Mittel genutzt, um für den Zuschauer unschuldig auszusehen. Sie wäre plötzlich erblondet, unterstrichen durch ihr schwarzes Hemd und rosa Lippenstift und… Rouge! Uh! Also das ist ja wirklich alles total ungewöhnlich für eine Frau. Tooootaaaaaal! Vermutlich hätten die Autoren Hummel und Mohr eher erwartet, dass Pechstein mit zerfetzten Klamotten und einem Blutbeutel in der Hand auftaucht.

Mich wundert, dass beide Autoren ihre Artikel an dem Aussehen der Atheltin aufhängen. Das war nämlich ganz und gar nicht außergewöhnlich, ich lehne mich einfach mal weit aus dem Fenster und sage: „Wenn Pechstein als glorreiche Siegerin ins Sportstudio gekommen wäre, wäre sie ähnlich gekleidet gewesen.“.

Da ich den Autorne nicht unterstellen will, dass sie gemeinsam das Sportstudio geschaut und dabei die Artikel gemeinsam geschrieben haben  bzw. der eine (ganz biblisch) beim anderen abgeschrieben hat, würde ich mal ganz kess behaupten, dass, der Auftritt Pechsteins so unspektakulär war, dass man eigentlich nichts wirklich relevantes darüber schreiben kann.