Hat eigentlich irgendwer schon etwas von dem Film „Warm Bodies“ gehört? Der war in diesem Jahr, vor wenigen Monaten recht kurz im Kino. Es geht um einen Vampir, der sich in ein Mädchen verliebt und dadurch wieder menschlich wir… Moment… nee… nicht Vampir! Ein Zombie! Genau, also ein Zombie verliebt sich und wird wieder menschlich. Und weil seine Zombie-Kollegen das mitbekommen, werden die auch wieder menschlich und jetzt habe ich quasi schon das Ende des Films verraten…
Aber das ist eigentlich gar nicht so schlimm. Spätestens wenn man einen Trailer gesehen hat, weiß man Bescheid. Außerdem sind bei romantischen Komödien die Enden ja immer irgendwie vorhersehbar.
Ich will ja aber eigentlich etwas zu dem Film schreiben. Er beginnt recht spannend-lustig, denn zunächst sieht man den Hauptdarsteller-Zombie und aus dem Off hört man, wie er erzählt, wie er die Welt so erlebt. Soviel Welt- und Selbstreflexion ist für einen Zombie schon recht ungewöhnlich, auch dass er Schallplatten abspielen kann, Türen öffnen kann usw. Aber die Zombies erscheinen alle nicht sooo unrettbar zombiefiziert. Aber eins tun sie in jedem Fall: Menschen und ihre Gehirne futtern. Durch letzteres nehmen sie die Erinnerungen der Opfer in sich auf… denn sie können weder schlafen noch träum… oh Mann, das klingt bescheuert! Also sind die Zombies nun zwar irgendwie liebenswert, aber auch ein bisschen gefährlich. Auch wenn das Intro sie so ein bisschen tollpatschig-blöd daherkommen lässt.
Die eigentliche Gefahr für die Menschen – aber das können die gar nicht so wirklich unterscheiden – sind aber die sog. Skeletons. Das sind Superzombies, die ein bisschen dürrer daherkommen, aber im Gegensatz zu den normalen Zombies, schnell, kaltblütig und extrem wild auf alles sind, was einen Herzschlag hat. Huiiiiii!
Die Menschen haben sich hinter einer verdammt hohen Wand zurückgezogen und fahren von dort aus immer wieder Einsätze, um aus der restlichen Welt Medizin usw. zu besorgen. Alles soweit bekannt. Nun wird ein Team von Jugendlichen rausgeschickt, frisch ausgebildet für den Kampf und… nun… sie werden selbst von den langsamen, normalen Zombies sofort aufgemischt und bis auf zwei auch ziemlich zerfressen. Klar ist uns neuer Lieblingszombie beteiligt, der verliebt sich prompt in ein Mädchen aus dem ausgerückten Anti-Zombie-Kommando und rettet sie vor seinen Artgenossen. Sie ist die Tochter vom militärischen Anführer der Überlbenden und blaaaaaaa….
Und ich fasse ab hier mal zusammen: Die zwei freunden sich an, die Liebe wächst und er wird dadurch menschlicher. Wie oben schon gesagt, ist diese Liebe nur zu sehen auch das Heilmittel für seine Zombiekollegen und am Ende ist alles gut, zwischendrin wird noch ein Angriff der Skeletons abgewehrt, wodurch Menschen und Zombies sich auch noch anfreunden. Tadaaaa!
Das klingt alles total bescheuert und auch ein bisschen nach Teeniefilm. Beides trifft zu. Nun muss man dem Film aber zugute halten, dass er sich zum großen Teil nicht ernst nimmt, mit Ausnahme der Liebesgeschichte. Trotzdem macht das den Film jetzt nicht zu einem Must-See sondern zu einem „Oh, es regnet mal wieder. Lass einen Film schauen… wir haben nix… ach doch der hier“-Film. Wo man nachher sagt: „Joa, war ganz nett, wäre ich zwanzig Jahre jünger wäre er noch netter gewesen!“
Im Prinzip ist Warm Bodies eigentlich eine klassische Vampirgeschichte. Das Genre ist aber durch Serien und Filme nun ziemlich gut besetzt und auch ausgelutscht, da müssen halt jetzt die Zombies herhalten. Unbestritten hat das Ganze aber einen gewissen Charme. Darum gebe dem Film mal 65 Punkte, er hat mich einigermaßen unterhalten, die Liebesgeschichte war mir zu teeniehaft, aber die ein oder andere Szene war recht skurril und ich musste immer mal wieder schmunzeln. Bei den Tomaten bekommt der Film sogar ganze 80% positive Kritiken ans Revers genäht. Heideröslein!