es grünt

Ihr habt es vielleicht schon gestern gesehen. Da rechts in der sog. Sidebar ist jetzt ein Button der auf die Webseite der Grünen führt, wo – natürlich nicht von allen Seiten beleuchtet, sondern grün – Informationen über Kernkraft (danke nochmal an Martin für das Live-Vokabeltraining im März) findet.

Ich selber bin (noch) kein Mitglied bei den Grünen, habe mir aber mal Infomaterial nach Hause bestellt. Ja, das liegt aktuell an der Energiedebatte. Außerdem gefällt mir die Haltung der Grünen z.B. auch zum Thema Waffenrecht, der Netzpolitik(z.B. der JMStV). Mal sehen, ob ich Lust habe nach weiteren Überschneidungen zu suchen und dann auch noch Mitglied zu werden. ich bin ja schon Kunde bei naturstrom.de, ob sich bei mir noch mehr bequemes Gutmenschtum breit macht, lasse ich euch natürlich hier wissen.

[Anm.d.Red.: Das Wort „bequem“ steht sehr absichtlich vor Gutmenschtum. Denn es ist leicht, den Strom von einem vermeintlich ökologischeren Anbieter zu beziehen, aber dennoch sein Verhalten zum Energieverbrauch nicht zu verändern. Es ist leicht, einen Button auf seinem Blog einzufügen und es ist leicht Mitglied einer grünen Partei zu werden. Das Gewissen tanzt den Samba, aber wirklich etwas geändert hat man dadurch noch nicht. Dazu muss man aktiv werden. Deshalb steht dort oben „bequem“.]

Marketing im Web2.0

RWE hat einen wirklich schönen Imagespot veröffentlicht [Anm.d.Red.: Läuft der eigentlich auch im TV?]. Dort werden sehr schön animiert zahlreiche Formen der erneuerbaren Energien vorgestellt und… wie sag ichs… eng mit RWE in Verbindung gebracht. Beim Gucker soll sich ein Gefühl von „Ui, der Strom von RWE ist ja total ökologisch-supi-dupi“ einstellen. Den Spot finde ich auch wirklich toll gemacht. Die Animationen sind schön, die Musik ist schön, sogar der Inhalt ist schön – aber letzteres hat wohl wenig mit RWE zu tun.

Aber! Vor einigen Jahren hätte das bestimmt noch total top funktioniert. Und vermutlich funktioniert der Clip auch jetzt noch ziemlich gut. Nur mittlerweile ist es halt erstens ziemlich einfach (bzw. mindestens möglich) über Webrecherche den Wahrheitsgehalt einer Nachricht zu ermittlen und zweitens kann man auch mit gleichen Mitteln antworten, nämlich auch mit schicken Clips. Und so wird bei internetaffinen Leuten – nicht nur die, die Stoppschilder umgehen könnten, wenn es sie denn schon gäbe – der Spot etwas nach hinten losgehen, wie zum Beispiel in meinem Fall.

Bezüglich des RWE-Spots gibt es bereits zwei Versionen. Eine von… weiß nicht und eine von Greenpeace. Die erste zeigt den Originalspot in kompletter Länge mit ein sehr interessanten Infos zu RWE und der zweite… nun ja… der ist kürzer und von Greenpeace.

Also, im Ingoversum sitzt ihr in der ersten Reihe:

Greenpeace:

Eigentlich lernt man in der Ausbildung ziemlich schnell, dass man bei einem Produkt nie Erwartungen schüren sollte, die es nicht einhalten kann, das schadet dem Image des Unternehmens, und dem Vertrauen der Konsumenten in das Unternehmen und und und…