Starlet – Achtung, Pornozeugs!!!!

Vor einigen Tagen habe ich den Film Starlet (Trailer) gesehen. Ich weiß gar nicht, ob der bei uns (oder irgendwo) im Kino lief. Und ohne jetzt nachzuschauen glaube ich, er ist aus 2012.

Nun, worum geht’s? Die Hauptperson des Films ist  – nicht Starlet, das ist ihr Hund – ist Pornodarstellerin (gespielt von Dree Hemingway) und wohnt in einer WG zusammen mit ihrer anderen Pornodarstellerinfreundin und deren Drogenhändler –bzw. Porno-Möchtergern-Produzentenfreund. Ihre Freizeit verbringen die drei mit der Xbox und dem konsum von Drogen in verschiedenster Form.

So richtig happy ist insbesondere die Hauptperson… ich nenne sie jetzt einfach mal… Gina! So richtig glücklich ist Gina mit ihrem Leben aber nicht. Zu Beginn versucht sie zumindest ihr Zimmer ein wenig aufzuhübschen, indem Garagenverkäufe abfährt und dort Kram kauft… Bei einem dieser Yardsales trifft sie auf eine recht rüstige, muffelige 85jährige Rentnerin – öhm… Helga! Der kauft sie eine Thermoskanne ab. Zuhause stellt sie dann fest, dass mehrere Tausend Dollar darin versteckt waren. Nun muss sie sich entscheiden, was sie tut. Gibt sie der Dame das Geld zurück, oder behält sie es. Denn offensichtlich wusste die alte Frau ja gar nichts von ihrem kleinen Vermögen.

Spannende Frage, wie ich finde. Wie handelt man in so einer Situation? Man hat plötzlich eine Menge Geld, das einem nicht zusteht, aber der andere, von dem man es hat, wusste gar nichts davon. Gibt man es zurück? Behält man es? Wo ist für jeden von uns die Grenze, wo man sich denkt, dass man es lieber behält, statt es zurück zu geben. Spannend. Ich muss gestehen, dass ich die Frage für mich nicht wirklich klären kann.

star

Gina entscheidet sich nach einigem Ringen, das Geld zu behalten. Um aber ihr Gewissen zu erleichtern, beginnt sie der Dame in verschiedenen Situationen zu helfen oder leistet ihr Gesellschaft. Nach einiger Zeit, freunden sich die beiden an. Es kommt zu den ein oder anderen Problemen, irgendwann mischt sich auch noch die eifersüchtige, zickige Pornofreundin von Gina ein. Ganz hervorragend und wirklich herzzerreissend ist die Szene geschauspielert, in der die alte Dame verzweifelt versucht, den entwischten Starlet wiederzufinden. Einfach toll! Aber ich will nicht zu viel verraten und in dem Kontext auch zum Ende des Films: Verrat ich nicht!

Der Film erzählt seine Geschichte sehr sehr ruhig und nachdenklich. Leider aber für mich zu ruhig und irgendwann wird das Nachdenken zum Auf-Die-Uhr-Schauen. Der Film hat es bei mir nämlich nicht geschafft mich zu berühren. Ich fühlte nicht so wirklich mit den Charakteren mit, sie waren mir größtenteils leider doch eher egal. Das Sahnehäubchen war für mich, dass ich das Ende nicht so recht verstanden habe, glaube ich – aber das kann ich dem Fim vermutlich nicht vorwerfen.

Der Film erinnert sehr an „The High Cost of Living“ mit Zach Braff, die Ausgangssituation ist prinzipiell vergelichbar und auch die Erzählweise der Geschichte. Den hatte ich hier auch schon mal „besprochen“ und halte ihn für den sehr viel besseren Film. Ich kann aber nicht erklären, woran das lag. Wer aber nachdenkliche, langsame Filme mag, darf bei Starlet durchaus mal reinschauen. Wenn man es aber nach 10 Minuten schon recht öde findet, kann man getrost abschalten, dann wird man es auch nach einer Stunde nicht interessanter finden.  Ich hadere ein bisschen mit mir, aber mehr als 50 Punkte gibt es von mir nicht, trotz der guten Darsteller und der spannenden Fragestellung. Irgendwie hat mich der Film einfach zu wenig berührt. Und ich unterstelle ihm einfach mal, dass das sein Ziel war. Die Tomaten haben aber insgesamt 88% positive Kritiken eingesammelt – pffuuuu – Respekt!

 

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