Vorab: Ich bin kein Apple-Fanboy. Das liegt u.a. daran, dass „Fanboy“ ja mal ein verdammt bescheuertes Wort ist. Aber ja, ich habe ein iPhone 3GS und ich habe auch ein iPad2. Und beide benutze ich gerne, sie machen Spaß. Und ich würde mir auch neuere Versionen kaufen. Aber ob die Dinger nun von Apple oder Aldi sind, ist mir wurscht!
Nun sehe ich, dass sich heute ein paar Meldungen durchs Internet wühlen, die besagen, dass Apple heimlich mit dem iPhone Bewegungsprofile aufgezeichnet hat. Also „heimlich“ wohl im Sinne von „stand in den seitenlangen AGBs“, die wohl kein Schwein wirklich liest. Bei der tagesschau wird gespitzelt, bei SPON wird verstört, bild.de ist geschockt und heise berichtet sachlich.
Nun sehe ich die Gefahr in der Sache aber nicht – mal davon abgesehen, dass man zahlreichen Apps freiwillig eine Ortung erlaubt, sonst wären sie auch sinnfrei. Menschen sammeln schon immer Daten, Wissen, Infos über andere Menschen und wenn es nur das Merken der Lieblingsspeise oder des Geburtstages ist [Anm.d.Red.: Da muss ich jetzt an Martin denken. Denn seinen Geburtstag zu vergessen, kann ich mir ganz besonders gut merken…]. Durch EC und sonstige Chipkarten konnte dann sogar noch gesammelt werden, wann ich was, wo einkaufe. Und durch das Internet, Facebook und auch mobile Geräte kann noch so einiges mehr gesammelt werden. Nicht zu vergessen fotografiert Google mit Streetview noch meine ultrageheime Hausfront, OHNE MICH ZU FRAGEN!!!! [Anm.d.Red.: Ich habe jetzt vor meiner Wohnung ein schwarzes Zelt aufgespannt, damit niemand ungefragt die Hausfront sehen kann, jeder der das will, muss fragen und 5 Euro zahlen].
Es müsste also mittlerweile ein unglaublicher Berg an Daten aufgelaufen sein. Die Schufa kennt meine Finanzsituation, die Bank auch und weiß sogar wem ich Geld überweise. Amazon weiß, was ich gerne spiele, lese u.ä., Facebook weiß im Prinzip alles, meinVZ wusste mal was, Payback weiß wo ich manchmal einkaufe, der Staat kennt meine Adresse, er weiß auch, dass ich Autofahren darf und er weiß sogar, dass ich ein Auto habe! Wer weiß noch etwas über mich… oh ja, hier im Impressum muss ich meine Adresse angeben, weil der Staat das möchte. Google weiß, was ich suche und welche Karten ich aufrufe, weiß welche Routen ich berechnen lasse, weiß auch mit wem ich maile. Nicht zu vergessen, weiß das Studentenwerk sogar was ich Mittags in der Mensa esse, dabei bin ich nicht mal Student! Und jetzt weiß Apple also auch noch, wohin ich mich mit meinem iPhone bewege. Ui!
Diese ganzen Infos sind ja schön und gut, aber bitte sag mir doch einmal jemand, wofür dieser unglaublich riesige Berg an Daten verwendet werden kann. Es gibt bestimmt Software die filtern kann, keine Frage. Und dann? Was macht ein Unternehmen mit den (vermutlich teuer) eingekauften Daten? Mir Werbung über tolle Steaks schicken, weil ich letztens bei Maredo war? Uh! Oder Werbemails? Uhuh! Und was ist überhaupt so schlimm an personalisierter Werbung? Ich bekomme lieber Werbung zu Artikeln die mich interessieren könnten, als jeden Monat den bescheuerten H&M-Katalog mit 95% Frauenklamotten drin (und Damenunterwäsche… oh… verstehe!).
Natürlich könnte auch ein Hitler 2.0 an die Macht kommen und wüsste dann ganz genau, wo ich mich bewege. Ohne das nur veräppeln zu wollen, sicherlich können die Daten missbraucht werden, aber Autos können missbraucht werden, Hammer, Zangen, Schlüssel. Und hat sich noch niemand gewundert, dass noch keiner im Supermarkt in die Messerabteilung gegangen ist, ein Riesen-Fleischermesser genommen hat und eine Kassiererin als Geisel genommen hat? Vorstellbar ist das alles. Und seit Fukushima sollten wir vermutlich auch wissen, dass selbst Unwahrscheinliches nicht unmöglich ist (das wusste Douglas Adams übrigens schon uns steckt ja auch im Wort, sonst könnte man ja sofort „unmöglich“ sagen). Aber müssen wir uns wirklich vor allem Sorgen machen? Also ich habe zumindest nicht dauerhaft Angst, dass mich jemand mit seinem (Umweltarschloch ) SUV vorsetzlich überrollt. Und jetzt komm mir bitte niemand mit 1984 von Dingens hier… da… wie heißt er noch gleich?? Orwell!
Man kann sich wirklich über so ziemlich alles aufregen, aber muss man das? Wir empören uns darüber, dass irgendwann und vielleicht mit diesen Daten mal Schlimmes (ohne nähere Definition) passieren kann, aber wir streiten (!!!!!) uns immer mal wieder darüber, ob Waffen in Privatbesitz okay sind oder nicht? Ähm, bitte wie!?!?
—
[Anm.d.Red.: Mich würde mal interessieren, ob Datenschützer eigentlich heutzutage der Einführung eines Ausweises zustimmen würden, wenn es ihn noch nicht gäbe. Ich vermute: Nö! Und würde die Welt dadurch besser? Nönö!]
Hallo Ingo,
kurz gesagt, wuerde ich mal einfach festhalten, es geht um Privatsphaere.
1. Punkt ist, viele Menschen nutzen gerne Apple Produkte
2. Viele Menschen haben schlicht etwas dagegen, ihre Privatsphaere so zu durchleuchten und moeglicherweise preisgeben zu lassen
4. Es geht dem einfachen Nutzer nicht hervor, dass die Daten gesammelt werden; d.h. viele haetten etwas dagegen, wenn sie es wuessten
5. Die Nutzer koennen sich nicht gegen diesen Dienst entscheiden, weil es kein (Apple) Angebot ohne diese Aufzeichnung gibt
http://www.tagesschau.de/inland/iphone124.html fasst es zusammen:
Wer seine Daten uebermitteln will, soll dies tun und sich aktiv einem Dienst anschliessen.
Die (ich glaube ueberwiegende) Mehrheit will dies nicht.
Deine Kernfrage ist ja, warum will die Mehrheit dies nicht? Eher paranoid?
Erstens
Und da antworte ich dir mit meiner persoenlichen Meinung:
Ich (& die anderen aus der mehrheit) wollen einfach ihre Privatsphaere.
Selbst wenn es keine kriminellen Nutzbarkeitsmachung gibt, moechte ich nicht, dass Apple oder sonstwer mit meinen privaten, persoenlichen Daten Geld verdient. Die verdienen schon genug Geld mit dem jetzigen Geschaeftsmodell (Device und Software/Apps und Content). Ich will es nicht. Basta. Es hat niemanden zu interessieren, wo ich herumgehe und uebrigens auch nicht wie mein Haus aussieht.
(Zum thema streetview hab ich schonmal gesagt, dass es eine andere Dimension ist, wenn jemand bei mir zu hause vorbeigehen muss, um das zu sehen — nicht verhinderbar, OK–, oder sich das von ueberall auf der welt einfach so ansehen kann, und auch noch ohne, dass ich (ohne Einschreiten des Datenschutzes) dagegen etwas haette tun koennen.
Das gilt es zu respektieren und dafuer haben wir den Datenschutz.
Zweitens
Ausserdem _brauchen_ die meisten Menschen diese Daten nicht (zumindest bisher). Warum dann sammeln und moeglicherweise fuer kriminelle Aktivitaeten zugaenglich machen? Warum?
tagesschau.de link oben
…und ich kann mir noch hunderte Leute vorstellen, die darauf scharf sein koennten, die das aber einfach gar nichts angeht. Versicherungen, Arbeitgeber, Polizei,
Nochmal, …
Diejenigen, die solche Daten ueber sich selber brauchen, sollen sich bei den jeweiligen Diensten anmelden.
Vielleicht solltest Du einfach mal mit Marcel aus BI reden, der kann seine Position sicherlich noch eindringlicher als ich schildern.
Herzliche Gruesse aus Korea
Bulldo
tagesschau.de link oben
@“Ich weiß nicht, wie viele Scheidungsanwälte auf die Bewegungsprofile der jeweiligen Partner scharf wären“, sagte er.@
…und ich kann mir noch hunderte Leute vorstellen, die darauf scharf sein koennten, die das aber einfach gar nichts angeht. Versicherungen, Arbeitgeber, Polizei,
hmm., im 1. post war mein quote nicht mitgegangen — daher 2. Post.
und im 2. post mein kommentar, dass im 1. post mein quote nicht mitgegangen war., nicht mitgegangen — daher der 3. post.
wenn hier wieder was fehlt, dann muss ich wohl einen 4. post machen…….. grummel
hast du oder worpress da irgeneinen bot laufen, der alles ueberwacht, die posts vor veroeffentlichung an google, apple, microsoft, das fbi und osama bin laden schickt, die daraufhin „gefaehrliche“ kommentare einfach rausnehmen?!?
zu deiner ersten antwort: „3.“ fehlt! 😉
ich denke, dass so ziemlich jeder mobilfunkhersteller die ortungsdaten sammelt, er könnte zumindest. denn so funktioniert das handynetz ja. man muss ja orten, wo sich der nutzer befindet, um ihm bei der reise ins ausland einen provider zuzusortieren.
1 & 2. bei apple funktionieren seeehr viele apps nur mit ortungsdienst, bzw. machen sie nur dann sinn. daher geben (persönlich schätzung) 99% der iphone-nutzer ihre standortdaten freiwillig ab. man kann sich natürlich total aufregen, wenn das zusätzlich dann noch jemand anderes ungefragt macht. aber ganz ehrlich: sooo schlimm kann man das dann doch eigentlich nicht finden. und jaaa: „wer weiss, was die sonst noch alles sammeln…“ und wer weiss, ob affen nicht vielleicht auch sprechen können ,sich irgendwann erheben und… spekulatius!
4. es ginge dem nutzer übrigens schon hervor, dass seine daten gesammelt werden, denn das steht wohl in den 30seitigen agbs – wenn ich die berichte richtig gelesen habe. die agbs habe ich natürlich selber NICHT gelesen.
zu streetview: google hat zunächst einmal erklärt, dass sie KEINE daten zusammenfügen werden (zb. jemand gibt in facebook seine adresse an, das wird verknüpft mit streetview-fotos). und was ist so schlimm daran, dass ich weiß, wie dein wohnhaus ausschaut? und wenn ich jetzt bei streetview das haus auf dem schlehenweg XY sehe, gehe ich dann ernsthaft ins telefonbuch und hoffe, dass man dort rückwärts suchen kann? was mache ich mit der info, dass ich weiß, wie das haus auf strasse x aussieht? habe ich dadurch nicht vllt möglichkeiten, mir die suche nach einer mietwohnung zu erleichtern? dann muss ich z.b. zu einer wohnung gar nicht hinfahren, weil mir die gegend nicht gefällt. dadurch spare ich sprit und der umwelt abgase.und btw: es werden schon lange von unternehmen daten auch mit bildern verknüpft, wo z.b. familie serr wohnt. die können andere unternehmen dann kaufen. und die schufa hat sogar noch die daten gespeichert, wo du dein allererstes konto/sparbuch hattest. schon mal überlegt sich darüber zu beschweren?
dann möchte ich von dir bitte die POPOlistische behauptung empirisch unterlegt haben, dass die mehrheit ihre privatsphäre so sehr verteidigen möchte wie du und garlef. ich glaube, du überschätzt da die facebook-generation. schon einmal von google-places oder facook-places gehört? also ich bekomme von einigen bekannten quasi eine nachricht, wo die sich gerade befinden. so funktionieren auch teilweise rabatt-systeme. jetzt fallen mir gerade die namen nicht ein… die definition von „privatsphäre“ hat sich ein wenig verändert bzw. eingeengt, denke ich. bislang schaut zumindest noch niemand IN meine wohnung. dann wäre ich allerdings auch angepisst.
mir persönlich ist es aktuell auch sch**-egal, ob irgendwer weiß wo ich wohne oder wo ich mich langbewege. ich bin so selbstbewusst zu sagen, dass ich nichts zu verbergen hab (ICH, vielleicht nicht die allgemeinheit). vielleicht ändert sich das mal? ja vielleicht. aber vielleicht werden auch all die autos, kühlschränke und geschirrspüler gegen mich verwendet. wer weiss. ich denke, wenn man sich wirklich konsequent bei allem in der betrachtungsweise auf die risiken beschränkt, hat man wenig spass… flugzeuge die zum absturz gebracht werden können, das internet das viren weltweit verteilt und sämtliche börsen lahmlegt, auto-attentäter die in neuss in passanten beim schützenzug reinbrettern. alles was wir bzgl dieser daten machen ist spekulation.
zur zweiten:
ich kann mir auch sehr viele leute vorstellen, die autos, waffen (!!!!!), schwere gegenstände, feuer usw. missbrauchen würden. aber man kann doch nicht alles, was ein gefahrenpotential besitzt verteufeln (ich wiederhole mich). natürlich MUSS die sammelei nicht sein, aber ich stelle mir das thema unternehmen und internet immer wie ein kind vor. wenn man jung ist, sammelt man auch alles ohne zu wissen ob man es je nochmal brauchen kann. irgendwann vergisst man es und schmeisst es später weg, weil man keine lust mehr hat, den unnötigen aufzubewahren. ich vermute: so wird es mit den milliarden daten, die über uns gesammelt werden auch passieren.
zum dritten post: japp, wie oben geschrieben „3.“ fehlt. ich WILL also noch einen vierten post.
mir geht es generell eigentlich darum, dass man nicht aus allem direkt einen skandal macht, sondern erst einmal sein eigenes handeln überprüft und dann den angeblichen skandal ins verhältnis setzt. und dann sollte eine angebrachtere, konstrukivere heransgehensweise möglich sein.
aaaach und noch etwas: wenn ich ein bild deiner aufenthaltsorte haben möchte könnte ich vermutlich auch ganz einfach:
a) bei der star alliance nachfragen
b) dein kreditkartenunternehmen befragen
die speichern die daten sicherlich auch.
Ingo, 1904% Zustimmung, du triffst komplett meine Sichtweise…
immer wieder herrlich deinen Blog zu lesen…
dankeschön 🙂
Hmm,
hier meine direkten kommentare:
erstens
> a) bei der star alliance nachfragen
> b) dein kreditkartenunternehmen befragen
bei denen hab _ich_ ja auch zugestimmt, dass sie bestimmte daten von mir verarbeiten koennen. Das ist es mir wert, z.B. bei StarAlliance fleißig punkte zu sammeln.
Wenn diese Daten unrechtmäßig weiterverarbeitet werden, wäre ich mindestens genauso sickig wie ggü. einem Apple usw. usw.
Aber das irrsinnige daran ist doch, dass Apple die Daten speichert, _ohne_ einen Zweck zu erfüllen und _ohne_ ein Usereinverständnis zu erwirken. (bis auf die AGBs)
Wofür müssen denn die von Dir vielgenannten Apps wissen, wo ich vor 100 Tagen war? Und vor allem, wenn ich als User diese Apps nutze, gut, dann sollen dies wohl wissen —- warum aber ganz andere Unternehmen, von denen ich überhaupt nichts weiß, die aber aufgrund der AGBs von Apple mit den Daten versorgt werden können, gegen bares, versteht sich.
Bei StarAlliance ist mir das als Nutzer doch glasklar, sonst können die doch gar nicht erfüllen, was die versprechen: Punkte je nach gemachten Flügen. Ist auch klar, dass dahinter ein planerisches, unternehmerisches Ziel steht neben dem Effekt der Kundenbindung. Genau wie bei den Apps, die Ortung benutzen: ist mir klar, mein Vorteil groß genug, ich lasse mich teils meines Persönlichkeitsrechts auf Anonymität „berauben“ — is OK, wenn, wie Du sagst, das für die meisten Menschen heute kein Problem mehr ist.
… aber doch nicht als AGB Freibrief für hundertfach anderen Nutzen, von dem Du, ich, vor allem Millionen anderer Nutzer gar nicht wissen, die es z.T. heute ja noch gar nicht gibt bzw. so genutzt werden.
zweitens
> natürlich MUSS die sammelei nicht sein, aber ich stelle mir das thema unternehmen und internet immer wie ein kind vor. wenn man jung ist, sammelt man auch alles ohne zu wissen ob man es je nochmal brauchen kann. irgendwann vergisst man es und schmeisst es später weg, weil man keine lust mehr hat, den unnötigen aufzubewahren. ich vermute: so wird es mit den milliarden daten, die über uns gesammelt werden auch passieren.
sorry, ich will da nicht ueberheblich klingen, aber es ist heillos naiv zu sagen, wahrscheinlich loeschen die das dann eh, weil es doch bestimmt keinem nutzt.
Nein, es gibt doch schon theoretische (einige schon praktisch umgesetzt?) Strategien in den Konzernen, was man damit alles machen kann.
Was glaubst Du, warum Facebook usw. so milliardenschwer bewertet werden? Weil man da Werbung machen kann und viele Leute erreicht? Weil man ein paar Apps verkaufen kann und daran 5 cent mit dranverdient pro App?
Nein, weil man die Daten mit anderen verknüpfen und verkaufen kann.
Wenn wir diese Daten — von denen Du momentan noch glaubst, sie sind eh nutzlos — den Konzernen zur Sammlung überlassen, wirst Du ___nichts___ mehr davon erfahren, wo die einmal landen — es sei denn irgenein Investigativreporter deckt das dann auf. Es wird einfach zu spät sein ….. geschaffene Fakten, nachträgliche Rechtsprechung hinkt im Bereich digitaler Medien immer hinterher.
Ich glaube, der Vergleich mit einem sammelnden Kind ist übernaiv. Ich glaube _auch nicht_, dass diese Konzerne Monster sind — schließlich berate ich selbst welche, zumindest dieser Größenordnung, nicht dieses Segmentes — aber die werden zu Geld machen, was zu Geld zu machen ist. „It s in their DNA“. Das ist nichts falsches, ich glaube an freie, soziale Marktwirtschaft, aber man darf Unternehmen nicht alles unreglementiert machen lassen. Sonst werden die es machen.
> die definition von “privatsphäre” hat sich ein wenig verändert bzw. eingeengt, denke ich. bislang schaut zumindest noch niemand IN meine wohnung. dann wäre ich allerdings auch angepisst.
na ja, ich glaube aber auch, dass es genügend leute gibt, die kein interesse daran haben, jemand könne wissen, sie verbringen x% ihrer zeit in ihrer wohnung und z.B. y% ihrer zeit in der wohnung eines anderen/im ausland/… was weiß ich wo.
du schreibst dann immer gerne, „ich hab da nichts zu verbergen“. vielleicht ja andere doch (siehe kommentar zu scheidungsanwalt; finanzamt kann ich mir da noch vorstellen, vermieter, …) das ist zu naiv zu sagen, wen sollte das interessieren… und die Unternehmen werden das schon löschen. Oder wenns doch kritisch wird, wird schon irgendwer das wieder richten…. wenn diese Daten erstmal ans Finanzamt gehen, an Versicherungen, Banken, Großhandelshäuser, usw. wird es zu spät sein.
drittens
eigentlich wollte ich gar kein drittens schreiben, nur um dich zu ärgern. aber leider gibt dein kommentar doch noch was her.
> dann möchte ich von dir bitte die POPOlistische behauptung empirisch unterlegt haben, dass die mehrheit
Gut, kann ich nicht belegen. Ist aber auch egal, weil auch die Verletzung der Persoenlichkeitsrechte „einzelner“ ausreicht, um gegen die Verletzung vorzugehen.
Ein Delikt bzw. eine Straftat wird ja auch nicht erst dadurch zu einem/einer, dass es die Mehrheit der Deutschen oder sonstwens trifft.
Indes hat Apples Reaktion gezeigt — sie sind ja ziemlich schnell wieder zurückgerudert und machen ein Softwareupdate und „war ja nur aus Versehen“ —, dass sie anscheinend selbst auch einen größeren Marketing Schaden befürchten. Wenn es nur um die Klage gegangen wäre, hat Apple schon mehrmals gezeigt, dass sie imstande sind, solche Streitigkeiten vor Gericht auszutragen. Davon haben sie hier aber weiser Weise doch sehr schnell abgesehen.
Dat wars erstmal.
Wenn Du meine Antwort mal als letztes stehen lassen könntest, wäre ich Dir sehr dankbar. Dann müsste ich nämlich nicht mehr zurückschreiben — Du hast ja schließlich schon die Oberhoheit über die Themen, die hier genannt werden, dann musst Du ja nicht auch noch immer das letzte Wort haben. hah!
Gruß
bulldo
tach zusammen.
dieser artikel ist nicht perfekt, aber er trifft einige meiner Kernbedenken.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,761844,00.html
Speziell die Formel, was man einmal „naiv“ aufgibt, ist eventuell nicht wiederzuholen.
Und der Punkt, dass selbst die Chinesen, Nordkoreaner, usw. darauf angewiesen sind, dass ihre Daten bei uns keine Spuren hinterlassen, finde ich auch sehr gut.
Gruß, bulldo
ich halte den text (nicht überraschend) für ziemlich schwach. ich mag es, dass der autor mal definiert „was verboten sein sollte“. auch seine „man“-formulierungen am ende sind… gewagt. was dazwischen steht ist genau das, was mach in diesen beratungsfirmen mit „reichsbedenkenträger“ abtut. ich wiederhole mich: folgt man dieser argumentation, darf es keine messer, autos, rasierer, seile… usw. geben. alle potentiell gefährlich, denn sie können missbraucht werden.
ich habe jetzt gerade keine zeit mich damit näher zu befassen, vielleicht mache ich das noch, aber ich darf hier ja eigentlich eh nix mehr schreiben 😉