Meilenstein: Präsentation

Ich hatte vor etwa einem Jahr hier und an anderen Stellen eine Umfrage veröffentlicht, in der ich gefragt habe, wie ihr das Internet nutzt, konkreter, wie ihr mit euren Passwörtern umgeht. Daran hat eine wirklich überwältigende Zahl von euch teilgenommen, was mir tatsächlich sehr geholfen hat.

Der Hintergrund dieser Umfrage war – viele von euch wissen das – dass ich eine Geschäftsidee mit mir schwanger getragen habe. Nicht nur ich, sondern tatsächlich noch ein paar mehr Leute. Aber ich kann zumindest stolz behaupten, dass ich die Idee hatte (klopfte er sich auf die Schulter).

Leider hat das Ausarbeiten der Idee aber doch sehr viel länger gedauert, als ich das ursprünglich vermutet hatte – insbesondere, weil wir lange keinen Entwickler im Team hatten. Das lag aber auch daran, dass ich neben dieser Idee da noch diesen „Job“ habe und wir ein Haus bauen und Kasimir… Funny…

Morgen ist es aber nun soweit („Morgen“ in diesem unendlichen Internet zu schreiben ist ein wenig albern)… am 30.10.2014 ist es aber nun soweit, ich darf unsere Geschäftsidee auf dem European Venture Contest in Köln präsentieren. Das ist die Qualifikations-Runde für den European Venture Summit in Düsseldorf Anfang Dezember 2014. Und genau da wollen wir hin!

In den vergangenen Wochen haben wir daher an der Präsentation der Geschäftsidee gearbeitet, die ich morgen auf Englisch halten darf und ich bin schon extrem aufgeregt. Schließlich, steckt eine Menge Herz, Zeit und auch Nerven in dem Projekt. Zwar fühle ich mich gut vorbereitet, aber eigentlich schon zu gut. Ich habe nämlich „nur“ 8 Minuten unsere Idee vorzustellen, aber hätte Material für 3 Stunden, jedes Detail zu erläutern was unsere Idee einzigartig und vor allem zu dem heißesten Shit in diesem sog. „Internet“ macht, den es gibt – total objektiv gesprochen natürlich.

Wenn ihr Lust und ein paar Daumen frei habt, dürft ihr uns bzw. mir morgen ca. zwischen 11:00 und 12:30 Uhr viel Glück bzw. Erfolg wünschen. Das Event ist leider nicht öffentlich, ihr könnt also nicht extra einen Tag Urlaub nehmen und zuschauen kommen, was ihr sonst sicherlich getan hättet. Ich werde jedenfalls bis dahin nicht mehr blinzeln, nur noch gelegentlich atmen und vermutlich auch nichts mehr essen…

Drehgenehmigung in Grau

Ich finde es interessant zu beobachten, wie gerade die Debatte um die heute-Show und das Drehverbot im Bundestag funktioniert – heute-Show = gut, Bundestag = böse. Aber wie das immer so ist, da gibt es Graustufen… iiiih… wie uselig.

Ich muss vorab sagen, ich mag die heute-Show nicht. Ich finde, sie ist ein ganz ganz mieser und uninspirierter Abklatsch von Jon Stewarts „The Daily Show“. Noch dazu mit einem für dieses Format sehr untauglichen Moderator. Ich finde Olli Welke als Sportmoderator mindestens ertragbar, aber als Comedian? Dann hätten sie auch Waldemar Hartmann moderieren lassen können.

Der folgende Fall zeigt aber, dass man die heute-Show, dieses Satiremagazin, dass uns lustig zeigt, wie verrückt die Politik doch ist, doch ein wenig „vorsichtiger“ geniessen sollte.Als keliner Einstieg, halten wir uns mal kurz vor Augen was Satire ist, und befragen die allwissende Wikipedia:

Satire ist in der älteren Bedeutung des Begriffs eine Spottdichtung, die Zustände oder Missstände in sprachlich überspitzter und verspottender Form thematisiert. Im heutigen Sprachgebrauch versteht man darunter aber meist einen künstlerisch gestalteten Prosatext, in dem Personen, Ereignisse oder Zustände verspottet oder angeprangert werden.

Es gehört also zu Satire dazu, Dinge zu überspitzen und auch zu verspotten, aber die Redaktion der Sendung scheint in ihrer Vorbereitung der Witzchen, diese Definition sehr umfangreich zu definieren. In einer vergangenen Sendung wurde Joachim Gauck an den „Pranger gestellt“, weil er beim 20. Deutschen Bankentag sagte:

Es ist gut, dass die Menschen das Bank- und Geldsystem nicht verstehen, sonst hätten wir eine Revolution noch morgen früh.

Nun, wenn er das wirklich so gesagt hat, darf man sich darüber absolut echauffieren, das wäre tatsächlich ein rieisiger Skandal. Horst Köhlers sind wegen milderer Aussagen schon zurückgetreten. Nur berichtet gar kein seriöses Medium über diesen verbalen Ausfall. Gerade auch deshalb sollte man sich fragen: „Ist das wirklich etwas, was ein deutscher Bundespräsident öffentlich sagen wüde – sofern er noch ganz bei Trost ist?“ Hmm… da liegt doch nahe, bevor man den Shitstorm-Modus anwirft, mal kurz zu schauen, was er denn noch gesagt hat. Vorab: Der Satz da oben ist ein Zitat von Henry Ford, den Gauck auch so kenntlich gemacht hatte. Er fügte aber danach noch an:

In einem Punkt muss ich da widersprechen: Es ist ganz und gar nicht gut, wenn Bürger einen wichtigen Wirtschaftssektor nicht hinreichend verstehen oder verstehen können. Es ist nicht gut, wenn es vielen schwerfallen muss, Sachverhalte zu durchdringen, weil ganze Teilbereiche der Gesellschaft auf kaum durchschaubare Art miteinander verflochten sind. Selbst Experten haben nach eigenem Bekunden oft nicht nachvollziehen können, was auf den Finanzmärkten tatsächlich vor sich ging.

Die heute-Show hat aber nun einfach nur diesen einen Satz in ihrer Sendung gezeigt. Meiner Meinung nach, fällt das nun aber gar nicht mehr unter „überhöhen“ oder „zuspitzen“. Das hier ist ein Verknappung und zugespitzt: Eine fiese Unterstellung. Und ganz unlustig: Mit dem erklärenden Teil zu dem knappen Satz da oben, ist die ganze Sache komplett unlustig und nicht berichtenswert.

Aber gerade von einem Satire-Magazin, dass ja anderen den Spiegel vorhalten soll, erwarte ich doch eine umso korrektere Vorgehensweise, sonst können sie ja direkt als Boulevard-Magazin auftreten. Denn auch die heute-Show braucht das Vertrauen der Zuschauer, um glaubwürdig lustig zu sein. Davon ab, dass ich die Show nicht lustig finde, hat sie für mich damit jetzt jeglichen Kern von  – wie sag ich das – wahrheitlicher Satire verloren. Ich würde jetzt immer denken „Was hat der denn noch so gesagt“? Denn das was hier passiert ist, ist keine Satire, denn hier wurde ein Satz vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen und so dargestellt, als wäre das die Überzeugung des Bundespräsidenten. Das hat mit Satire nix zu tun. Und nun dürfen auch ausnahmsweise mal diese ewigen „Dafür zahle ich doch keine Gebühren“-Nörgler in Position rollen und maulen. Wobei… nee, bleibt mir doch lieber weg.

Ich kann nachvollziehen, dass man einer Sendung, die die Wahrheit verdreht und damit auch bewusst ein falsches Bild transportiert, durchaus keinen Blanko-Schein für eine Sendegenehmigung aus dem Deutschen Bundestag erteilt – auch wenn zum Beispiel „kika“ weiter aus dem Bundestag senden darf. Ich verstehe nur nicht, warum dieser konkrete Fall nicht vom Pressesprecher des Bundestages als eine Begründung genannt wird. Aber ich bin halt auch kein Diplomat.

Californication – Serienempfehlung

Ewig lang habe ich um Californication einen riesigen Bogen gemacht, überwiegend da ich David Duchovny immer doof fand. Ich fand ihn in Akte X doof – und die ganze Serie gleich mit. Ich fand ihn in der Science-Fiction-Comedy Evolution doof und ich ihn fand sogar schon zu Zeiten, wo mich eine entblößte Schulter in erotische Träume abdriften ließ, bei den komischen Playboy-Filmchen doof, die seinerzeit bei RTL ganz spät abends liefen.

Aber aus Mangel an Alternativen und wegen der ständigen Lobpreisungen habe ich doch zu der Serie gefunden… und nu‘ ist sie auch schon wieder vorbei. Ganze sieben Staffeln bin ich dem Hauptprotagonisten Hank Moody nun gefolgt und ich es bereue kein bisschen.

Californication handelt von dem immer mal wieder erfolgreichen Autor Hank Moody, der nicht zwingend ein sympathischer Typ ist, aber dennoch mit einer gewaltigen Portion Charme gesegnet ist und im Verlauf der Serie so ziemlich jede in L.A. lebende Frau flachlegt. Ich glaube, es gibt keine Folge, wo nicht eine Frau nackt durchs Bild rennt/sitzt/steht und vor allem liegt. Daneben ist Hank aber eigentlich in die Mutter seiner Tochter verliebt, zu der er immer wieder zurückkehrt, sich für seine Eskapaden entschuldigt und sich dann aber wieder nicht bessert.

Das alles geht mal mehr und mal weniger intensiv sieben Staffeln lang so. Das klingt bzw. klang für mich auf der ersten blick sehr sehr abschreckend und eigentlich auch langweilig. Aber ich habe festgestellt, dass Californication tatsächlich eine wunderbare, schöne und unterhaltsame Serie ist. Sie kommt sicherlich nicht schwer daher, aber der Charakter Hank Moody ist doch erstaunlich tief gezeichnet – „erstaunlich“ deshalb, weil man es bei der Seichtigkeit des Themas nicht wirklich erwartet. Er bleibt in seinem Verhalten tatsächlich auch glaubwürdig, weil einfach ein großes Kind und unbelehrbar und es macht auch eine Menge Spaß ihm, seiner Familie und dem Freundeskreis durch alle möglichen Erlebnisse zu folgen. In jeder Staffel hat Hank im prinzip eine Frau (neben seiner großen Liebe), der er ganz besonders zugetan ist und dazu noch irgendeinen Auftraggeber, für den er arbeitet – zum Beispiel einen Rockstar, HipHop-Star usw.

Einen kleinen Abstrich muss man allerdings in der siebten Staffel machen, wo Moody doch einen ziemlich Entwicklungssprung hinlegt und der Hauptplot doch ein wenig aufgesetzt wirkt. Das ist zwar ein bisschen schade, aber dennoch habe ich mir das gerne aber nicht mehr so begeistert wie in den Staffeln davor angesehen.

Neben all dem hat die Serie einen wriklich großartigen, überwiegend rockigen Soundtrack mit einem tollen Rocketman-Finale. Auch die Darsteller sind insgesamt sehr gut gewählt und damit meine ich nicht nur die nackigen Frauen.Über die deutsche Synchro kann ich nix sagen, ich habe das Original bei Netflix gesehen.

Auf den ersten Blick sieht Californication aus wie einer dieser Filme die in den 90ern bei RTLPlus samstagsabends ab 23:00 Uhr liefen. Auf den zweiten Blick ist es die tolle, ereignisreiche und leichte Geschichte des Schriftstellers Hank Moody, bei der ich am Ende sehr traurig war, dass sie nach sieben Staffeln mit je 12 Folgen à 25 Minuten schon vorbei ist. ich hätte mir mehr gewünscht – zuende erzählt war hier eigentlich noch nix.

Estrich liegt, jetzt zu den Details!

In letzter Zeit häufen sich die Fragen, wie denn der aktuelle Baustand ist und weil all die Frager meinen Blog eh nicht lesen, schreib ich das hier auf… so oder so ähnlich funktioniert meine innere Logik… ähem.

Wir haben im Haus mittlerweile Fußbodenheizungsröhrchen und darüber Estrich liegen. Die Wände innen sind ebenfalls verputzt, obwohl es überall noch kleine Stellen gibt, wo irgendwelche Hölzer in die Wand gedübelt sind (keine Ahnung wofür) wo noch nachgearbeitet werden wird/muss. Insbesondere der Estrich hat die doofe Angeohntheit trocknen zu müssen – ca. einen Monat lang. Daher warten wir im Moment eigentlich drinnen nur ab. Außen wird aktuell gedämmt und verputzt. Das soll so etwa zwei Wochen dauern. Danach kann dann fast… fast (!!!!) das Gerüst weg und das ist schon wichtig, weil:

Nachdem der Estrich trocken ist, muss noch das Fußbodenheizungs-extrem-Programm durchlaufen. Damit das geht, muss die aber aufgestellt werden und mit Wasser und Hausstrom verbunden werden. Erst danach kann dann Boden verlegt und z.B. die Küche aufgebaut werden. Was muss nun bis dahin passieren? Einiges und ich bin soooo froh, dass wir den besten Bauleiter der Welt haben – ehrlich, ohne Übertreibung! Also:

Damit das Gerüst weg kann, muss die Dämmung, der Putz und Farbe außen ans Haus, sowie die Raffstores. Das sind schon zwei Gewerke. Eine Kleinigkeit am Dach ist wohl auch noch zu machen. Erst dann kann ein Loch von der Stadt gegraben werden, dass uns Wasser- und Stromhausanschlüsse bringt. Das ist auch wichtig, weil erst dann die Telekom überhaupt Fahrt aufnimmt mit ihren „wir brauchen 4 Monate bis du als Bauherr Telefon und Internet hast“-Programm. Mit Wasser und Strom muss dann die Split-Wärme-Pumpe verknüpft werden, die dazu erst im Keller aufgebaut werden muss. Vorher sollten im Keller aber Fliesen liegen, damit die Maschine auch da drauf gestellt werden kann. Nun hat aber das Gerät auch noch eine Außenstelle oder Zweigstelle oder Filiale… was-auch-immer… das vor dem Haus steht. Darunter muss ein kleines Fundament gegossen werden, damit das Teil auch sicher steht und nicht beim ersten Sommerregen zu den Nachbarn segelt und sich dort häuslich einrichtet. Vor dem Fundament… muss das Gerüst weg!

Stellen wir uns nun vor: Das Gerüst ist weg, Pumpe steht und ist mit dem Vorheiz-Programm durch. Dann kommt irgendwann unsere Treppe, die wiederum VOR dem Vinylboden eingebaut werden muss, damit dieser an die Treppe angepasst werden kann – und nicht umgekehrt. Nach dem Boden wird dann die Küche – bestenfalls Ende November eingebaut. Was noch fehlt? Die Badezimmer. Keine Ahnung wann und wo das reinpasst. Vermutlich irgendwie zeitnah zur Küche. Und vorgestern kam dann das Them Innenfensterbänke auf, ein Thema was mich seit Beginn des Baus… mit dem ich noch nie gerechnet hab.  So, Luft holen!

Ganz nebenbei bzw. drum herum muss auch die Außenanlage grob finalisiert werden. Das bedeutet so komische große L-förmige Randsteine, eine Auffahrt für eine Garage und eine Garage selber. Von Garten war jetzt noch nicht einmal im Ansatz die Rede…