Transformers 4

Jajaja… lange nichts mehr gebloggt und jetzt ausgerechnet Michael Bay. Dabei habe ich auch gute oder zumindest passable Filme gesehen, die ich hier teils mit Lob hätte überhäufen können – zum Beispiel Guardians oft he Galaxy.

Aber mein Blog-Thermometer ist nun mal bei Transformers 4 ausgeschlagen. Sehr!

Transformers 4 ist erstmals nicht mit Schnitzel Shia LeBoeuf – und mit „Schnitzel“ meine ich kein gutes Schnitzel, sondern so ein Schnitzel dass zum dritten Mal aufgewärmt als Salatbeilage an der Autobahnraststätte herumgammelt und vorgeben will, ein saftiges Steak zu sein. Das misslingt kolossal und sieht auch noch scheiße aus – Shia LeBoeuf! Stattdessen darf sich diesmal Mark Wahlberg mit den Autobots und Decepticons rumschlagen. Daneben ist der Film mit Kelsey Grammer und noch einem anderen (kahlköpfigen) Darsteller recht prominent besetzt. Vom letzteren habe ich trotzdem gerade keine Lust zu recherchieren, wie er heißt. Grammer spielt einen CIA-EX-Super-Agenten mit direktem Draht zum Präsidenten-Typ und der kahle spielt einen ambitionierten Forscher. Wahlberg spielt einen Erfinder der irgendwo mit seiner Tochter und einem bescheuerten Azubi auf einer Farm lebt und der irgendwann aus Versehen einen LKW kauft der sich später rein zufällig als Optimus Prime, der Boss der Autobots, entpuppt.

Die Ausgangsposition ist die, dass die Menschheit so langsam selber mit den ganzen Robottern aus dem Weltall klar kommt und sie alle vernichten will. Der angesprochene Forscher versucht derweil mit Regierungsauftrag neue, bessere Robbotter aus den zerballerten Einzelteilen zu machen. Das geht allerdings schief, weil sich in den neuen besseren Modellen die Seelen der alten Decepticons wiederfinden. Ja, die Seelen. Bescheuert? Japp, fällt aber später nicht weiter auf. Dann kommt noch irgendein anderer Robbie dazu, der Optimus Prime versklaven will blablablaba… Es ist halt ein Actionfilm, die Welt ist in Gefahr, der Normalo und eigentlich eher Verlierertyp Marky Mark kann sie retten und die restlichen fünf Autobots sollen helfen. Das würde eigentlich reichen für Hirn-Aus-Popcorn-Rein-Filme. TUT ES ABER NICHT!!!!!

Vielleicht kurz etwas Gutes: Am Anfang des Films läuft die ganze Zeit der oben kurz erwähnte Azubi mit und quiekt in einem Fort herum, läuft, schreit, winselnd, was Comedic Sidekicks so machen. Aber – und das hätte ich Michael Bay nicht zugetraut – der Typ stirbt nach 20 Minuten einfach so weg. Zack, geschmolzen!

Alles andere an diesem Machwerk, das ganze 2 Stunden und 45 Minuten dauert, hat mir körperliche Schmerzen bereitet. Nein ich übertreibe nicht, körperliche Schmerzen! Zuerst schien mich mein Körper noch schützen zu wollen, als er mich zweimal in das Land der Träume schickte. Aber beim dritten Anlauf war ich ausgeruht und wollte das erste Mal in meinem Leben einen Transformers-Film zuende schauen. Bisher habe ich nämlich nur in den ersten Teil einmal reingeschaut, habe aber das Ende… verschlafen – zweimal!

Transformers 4 ist mit Abstand, weiiiiiitem Abstand das Schlimmste und Schlechteste, was ich seit Jaaaaahren gesehen habe bzw. vermutlich hätte sehen können. Dieses wahrscheinlich vom Teufel höchst persönlich gesendete Stück Celluloid ist in sich so unfassbar unlogisch und blöd, das kann man nicht beschreiben. Das ist so ein bisschen so, wie Kinder miteinander spielen würden: Nehmen wir an die Kiddies spielen mit Playmobil Cowboy und Indianer, ein Indianer stirbt, eine halbe Stunde später, wird genau der aber nochmal gebraucht, dann ist der halt vorhin doch nicht gestorben – ist ja wurscht. Ungefähr so fühlt sich Transformers an: Was nicht passt, wird passend gemacht. Da stürmen z.B. fünf riesige Autobots in die – angeblich extrem sicher bewachte – Forschungs-Hauptzentrale wo die neuen Transformers gebaut werden und es merkt außer den jeweils am Ort der Zerstörung anwesenden Personen, kein Mensch, KEINER! Da brechen fünf rieisge Viecher durch die Wände mitten durch das komplette Gebäude durch und im Nachbarraum wird quasi Skat gespielt. Das passiert insgesamt sogar grob zweimal ähnlich. Danach findet dann eine Verfolgungsjagd statt – offensichtlich auf einem Flughafen oder einer Rennstrecke gedreht, laut Plot soll das aber innerhalb der Stadt sein. Bei Michael Bay wohnen die Menschen anscheinend auf Bäumen, anders ist Stadt und Wald hier nicht zusammen zu bringen…

Mark Wahlberg in seiner Rolle als Vater macht während des ganzen Films nichts anderes als seine Tochter und deren Freund anzumaulen, dass die ihre Finger und Zungen von einander lassen sollen. Das ist ein einziger ausgelutschter Gag, plattgewalzt wie ein Pfannekuchen, über knappe drei Stunden. Klar, dass seine Tochter – das Frauenbild von Michael Bay hätten sich vermutlich nicht einmal die 1960er getraut – permanent und mit großer Ausdauer schreiend und winselnd durch die Szenerie läuft – knapp bekleidet. Dann bringt sie sich unlogischer Weise auch noch selber und irgendwie absichtlich in genau diese Situationen. Sie versteckt sich z.B. hinter einem Kleinwagen, auf dem sich gerade Optimus und Galvatron die Köpfe einschlagen. Wirklich, die kämpfen fasst auf dem Kleinwagen. Sie könnte stattdessen nach links, rechts, oben, unten, vorne und hinten wegrennen (um sie herum ist Feld bzw. Wald=Stadt), aber sie klettert stattdessen ins Auto. Und zu allem Überfluss stirbt sie dann nicht, als das Auto fast geschrottpresst wird, nein, sie wird mit Optimus zusammen mit einem Netz von einem Raumschiff eingesammelt. Auf dem Raumschiff soll sie dann getötet werden, von einem Robbotter, der ausschaut wie Wall-E und aaaaaaach!!!!!!! Mein Gott, was für ein unsäglicher Mist. Und dann sind da noch Dinosauier-Robbotter… und Optimus Prime reitet… mit einem Schwert (!!!!!!!!!) auf einem Feuer speienden Tyrannoaurus-Botter.

Was man noch wissen sollte: Der Film nimmt sich unfassbar ernst. Da ist keine Spur von Ironie zu merken, nix. Und den Punkt, wo ein Film so schlecht ist, dass man sich darüber amüsieren kann, überholt Michael Bays Vergewaltigung der Filmkultur so schnell und mit so viel Wucht, dass sich der angesprochene Punkt in eine verkohlte Knackwurst verformt. Da vergeht einem jede Form von Humor und sonstiger körperlicher Funktionen und Emotionen.

Abschließend: Der Film bekommt von mir -3.591 Punkte auf meiner Skala von 0-100. Und die auch nur, weil ich Mark Wahlberg ganz gerne mag – der hier aber schauspielert, als hätte er bei den Darstellern von GZSZ eine „Fortbildung“ im scheiße Schauspielern gemacht, Gratulation! 2:45 Stunden, gefüllt mit Unlogik, mittelprächtigen bis schlechten Special Effects, unterirdischen Dialogen aus der Hölle – ich will so etwas nie wieder sehen! Dieser Film hat die Bewertung „Schlechtster Film aller Zeiten“ auf ein ganz neues Niveau gehoben und wird vermutlich und hoffentlich auf Jahre unschlagbar sein – und jetzt geht’s raus und spielt‘s Fußball!