Es ist mal wieder Filmkritik-Zeit! Und alle so… yeah!
Ich habe mir „Out of the Furnace“ oder wie er im Deutschen heißt „Auge um Auge“ aus dem Jahr 2013 angeschaut. In der Hauptrolle spielt hier Christian Bale und an seiner Seite Casey Affleck, Zoe Saldana (bald auch in Guardians of the Galaxy zu sehen – in grün – und vorher schon mal in blau in diesem ersten 3D-Film der nahen Vergangenheit… „Dings“… oder so ähnlich hieß der), Willem Dafoe, Forest Whitaker und Woody Harrelson. Das ist mal ein Cast, kann man sagen… alter Schwede!
Der Film spielt im kleinen amerikanischen Ort Braddock. Dort leben Rodney (Casey Affleck) und Russel Baze (Batman). Rodney ist ein klassischer Verlierertyp, seelisch gezeichnet durch den Irak-Krieg. Russel versucht das beste aus seinem Leben zu machen, arbeitet im örtlichen Stahlwerk und seine Freundin ist Lena Taylor (Zoe Saldana). Da hätte es ihn auch schlechter treffen können. Rodney ist in allerhand halbseidene Geschäfte mit John Petty (Willem Dafoe) verwickelt, was seinen großen Bruder dazu veranlasst ihm immer mal wieder zu helfen. An einem Abend auf dem Heimweg baut Batman dann einen schweren Unfall und da ihm Alkohol im Blut nachgewiesen werden konnte und bei dem Unfall die Insassen im anderen Fahrzeug starben, findet er sich im Gefängnis wieder. Die Zeit vergeht, sein Vater stirbt, seine Freundin findet einen anderen Freund und sein Bruder driftet mehr und mehr ab. Als er aus dem Gefängnis raus ist, erfährt er, dass seine Ex-Freundin schwanger ist und sein Bruder… nee, erzähl ich nicht. Sonst braucht ihr den Film ja nicht mehr zu schauen.
Also die Darsteller-Riege, das hatte ich oben schon geschrieben, ist exquisit, leider ist die Story aber ziemlich vorhersehbar. Das ist ein bisschen schade. Außerdem kommt das Erzähltempo dann noch recht behäbig daher. Versteht mich nicht falsch, dass ist kein Film, der auf High Speed laufen muss oder soll, es ist kein Actionreißer sondern eher ein Thriller, aber nichts desto trotz, zieht er sich ein wenig. Ein bisschen mehr Unvorhersehbares und ein bisschen mehr Tempo hier und da, hätte ihm sicherlich gut getan. Vielleicht auch mal der ein oder andere filmische Kniff mit ausgefallenen Kamerwinkeln, Farben usw. In einer Szene beispielsweise werden zwei Handlungsstränge parallel dargestellt, aber irgendwie erreichen sie dann doch nicht gemeinsam den erwarteten Höhepunkt. Das liegt einfach an den Charakteren, die sind glaubwürdig dargestellt und das darf man dem Film hoch anrechnen, aber leider taugt Russel einfach nicht für die großen Momente – ein unverdientes Eigentor.
Out of the Furnace ist ein langsamer, vorhersehrbarer, aber wegen der tollen Schauspieler, ein noch so gerade sehenswerter Film. Es ist sicherlich kein Film, den man sich zweimal ansehen muss und auch keiner, der große Szenen enthält, an die man sich noch lange erinnert. Vermutlich gehört er sogar zu der Sorte Film, wo man sich nach zwei Jahren fragt, ob man ihn schon gesehen hat oder nicht. Dennoch, für einen ruhigen verregneten Tag – und ich schreibe bewusst nicht „Abend“, denn allzu müde sein, sollte man nicht – ist das durchaus ein Streifen, den man sich mal geben kann. Bei den Tomaten wurden knappe 50% positive Kritiken gezählt, die Publikumswertung ist ähnlich mau. Ich erhöhe ein wenig und gebe ihm 70 Pünktchen.
Noch ein Tipp, schaut ihn auf englisch, die Stimmen der Darsteller sind großartig und tragen zur düsteren Atmosphäre bei, dazu kommt übrigens ein Soundtrack von Pearl Jam und damit macht man selten etwas falsch. – Ach verflucht!!! Avatar hieß das Machwerk in dem Zoe Saldana Schlumpfine gespielt hat… richtig… wie konnte ich das nur vergessen…