Spiegel-Kommentar-Kommentar

Trotz der Gefahr, dass ich mich wegen wenig Recherche und Polemik auf das Niveau eines Boulevard-Blattes begebe… ich möchte dringend diesen Spiegel-Kommentar… ähm… kommentieren.

Nach einer etwas elitären, wohl ironisch gemeinten Einleitung (fail), schreibt dort der Autor:

Parlamentarier arbeiten viel (jedenfalls im Regelfall), sie stellen sich in den Dienst der Allgemeinheit, und dafür haben viele von ihnen sogar einen deutlich lukrativere Stelle verlassen. Wenn wir gute Leute im Bundestag haben wollen, die ihren Job ernst nehmen, müssen wir sie auch anständig bezahlen. Höhere Diäten? Aber sicher! Und übrigens: Gerne können sie künftig auch automatisch an die Lohn- und Gehaltsentwicklung in Deutschland angepasst werden. Das macht die Sache ein Stück transparenter.

Nun… ich liiiiebe diese Argumentation, denn sie ist Quatsch! Genauso wie Politiker stellen sich zahlreiche Berufsgruppen wie Müllmänner, Lehrer, Krankenschwestern und… Krankenbrüder(?) in den Dienst der Allgemeinheit. Dabei verdienen sie deutlich schlechter und können sich vor allem nicht über eine Lohnsteigerung von ca. 20% in den letzten 14 Jahren freuen. Denn, das vielleicht mal zur Erläuterung, um 2000 herum, verdienten die Parlamentarier noch etwa 6.000 Euro, jetzt 8.200 Euro. Und noch kurz der Ausflug zur Altersvorsorge, die ja im Kontext der Diätenerhöhung gesenkt wurde: Sie wurde von 67,5% auf 65% gesenkt. Der „normale“ Arbeitnehmer, darf sich über ca. 43% „freuen“. Also mal generell: Fühlt sich das fair an?

Aber ich wollte eigentlich etwas zur Argumentation schreiben. Dort formuliert der Autor, viele Politiker hätten eine deutlich besser dotierte Stelle für das Amt verlassen. Zunächst einmal, kann ich mich nicht erinnern, dass sie irgendwer dazu gezwungen hat. Die Entscheidung haben sie – in Einzelfällen auch glücklicherweise – freiwillig getroffen. Und ich vermute, sie wussten, worauf sie sich eingelassen haben. Und eigentlich ist genau das der richtige Weg, dass Menschen nicht wegen des tollen Gehalts sondern wegen einer Menge Idealismus in die Politik wechseln, weil sie einen gewissen Machtanspruch (man sollte das Wort nicht per se dämonisieren) haben und vor allem den Willen, Prozesse und Gesetze im Land zu verbessern. Ich glaube, Politiker, die wegen des Geldes im Parlament sitzen, braucht kein Mensch.

Und es geht auch gar nicht darum, dass wir die Politiker nicht „anständig“ bezahlen wollen. Das ist eine sehr eigenartige, kurze stammtischartige Argumentation. Ich glaube, selbst wenn die Herrschaften 6.000 Euro bekämen, wären/sind sie im Vergleich zum Durchschnitt der Bevölkerung noch sehr anständig bezahlt. Es behauptet aber doch auch niemand, dass man die Politiker unanständig bezahlen will… unanständig wenig. Die Arbeitsleistung, die ein Politiker erbringen muss, ist sicherlich mindestens zeitlich anspruchsvoller als das was so mancher von uns leisten muss. Dazu kommt auch ein gerüttelt Maß Verantwortung, keine Frage. Aber dafür haben sie halt auch die Gestaltungsmacht, die viele insbesondere in diesem Maße nicht haben. Und wir wollen das Fass nicht aufmachen, wie viel Verantwortung ein lehrer oder eine Krankenschwester trägt…

Zuletzt möchte ich noch die Behauptung des Autors in Frage stellen, die Kopplung der Politikergehälter an die Gehaltsentwicklung in Deutschland seie transparent. Darauf muss man ertsmal kommen! Die Gehaltserhöhungen finden nach geplanter Regelung in Zukunft automatisch statt – und vor allem auch ohne Diskussion. Mal ganz davon abgsehen, dass bei z.B. 1,5% Lohnsteigerung in Deutschland sich bei einem Gehalt von 8.200 Euro schon „geiler“ anfühlen als bei einem Gehalt von 1.200 Euro. Da geht die Schere doch ganz klar auseinander, das wird zwingend unverhältnismäßig. Aber es geht mir um die Transparenz! Es ist viel transparenter, immer wieder über Diätenerhöhungen zu diskutieren, statt sie nebenbei steigen zu lassen. Und man darf hier den Parlamentariern durchaus auch unterstellen, dass sie mit dieser automatischen Steigerung ihrer Bezüge genau diese transaprente Diskussion in Zukunft umgehen wollten. Japp, behaupte ich!

Im zweiten Teil des Spiegel-Kommenatrs geht es um mangelhafte Transparenz der Nebeneinkünfte. Ja da stimme ich dem guten Mann zu, die darf und muss man kritisieren. Wobei ich mich schon wundere, wenn er oben davon schreibt, wieviel die Politiker arbeiten und dann unten nicht in Frage stellt, wie sie für ihre Nebeneinkünfte überhaupt noch Zeit haben…

Generell habe ich gar kein Problem damit, die Diäten von Politikern mal genauer anzusehen und ggf. auch zu erhöhen. Trotz allem Idealismus und auch der Machtfülle, die mit dem Amt einhergeht, darf man das entsprechend entlohnen. Aber so wie es geplant ist, erscheint es – auch abseits von Stammtischdiskussionen – doch höchst fragwürdig in Höhe der Diäten, der Altersversorgung und auch der geplanten Kopplung an die Gehaltsentwicklung in Deutschland.

Es ist einfach hirnrissig, Politiker selber über ihr Gehalt bestimmen zu lassen. Das muss generell (ob Politiker oder nicht) einfach schief gehen. Selbst wenn von 10 Angestellten, neun sich selber ein vernünftiges Gehalt zuordnen, wird sicherlich der Zehnte einfach mal auf die Kacke hauen und bei der nächsten Gehaltsverhandlungsrunde einer nach dem anderen der anderen neun umfallen, und sich in Zukunft auch den Urlaub auf den Malediven leisten wollen. Das ganze Konstrukt muss hier mal überdacht werden, genau in diese Richtung sollte man die Debatte mal schieben.

zitternde WM-Arithmetik

Hallo liebe WM-Freunde, hier ist es derzeit ganz besonders ruhig, da mich am rechten Arm eine Sehnenscheidenentzündung plagt. Ohne Witz: Ich tippe das hier ausschließlich mit links (!!!!!) – und ja, das sieht aus wie wenn Mama eine Email tippt… zum ersten Mal in ihrem Leben… und es dauert. Aber da muss ich durch, das Thema liegt mir auf dem ballförmigen Herzen.

Zum Thema: Laut Bild (und anderer Marktschreier-Medien) steht uns (deutschen) bei der WM das größte Zitterspiel seit… dem legendären Harrenburger-Schach-Open-Air-Turnier während dem sibirischen Winter 1435 bevor. Damals bezwang „Ulf Der Alpen-Zerbrecher“ gegen den Russen „Jegor Die Peitsche von Nowosibirsk“ nach 27 Zügen überraschend die entscheidende Partie, starb jedoch Tage später an einer Lungenentzündung.

Nachdem die USA gestern gegen Portugal 2:2 gespielt hat, stehen wir mit unseren amerikanischen Freunden mit 4 jeweils Punkten auf Platz 1 und 2 in der Tabelle, wogegen Ghana und Portugal mit jeweils einem Punkt hinter uns darben. Aber!!!! Jetzt treffen wir auf die USA und wehe die gewinnen gegen uns… dann wird es… vermutlich egal, weil:

Der Modus der Berechnung wer bei Punktegleichstand vor wem steht in der Tabelle geht nicht primär über den direkten Vergleich, was immer gern behauptet wird, die Platzierung in der Tabelle geht wie folgt:WM 2014 Gruppe G

1. erspielte Punkte
2. Tordifferenz
3. Anzahl der geschossenen Tore
4. direkter Vergleich

Das bedeutet nicht weniger, als das selbst bei einer deutschen Niederlage mit… sagen wir einem Tor Unterschied, Portugal mit mindestens 7:0 gegen Ghana gewinnen müsste. Welch schöne Analogie zu „CR7“, das nenne ich gelebte Corporate Identity – viel Erfolg Cristiano!

Oder umgekehrt müsste Ghana Portugal mit 5:1 wegputzen. Wirklich nur dann scheiden wir noch aus. Und für unsere amerikanischen Freunde: Selbst die sind ziemlich sicher weiter. Portugal müsste bei einer Niederlage von Klinsis Jungs mit 4 Toren Vorsprung gewinnen, Ghana reicht dagegen schon ein Sieg mit 2 Toren Vorsprung – vorausgesetzt, die USA verlieren nur mit einem Tor Unterschied.

Glaubt ihr alles nicht? Könnt ihr beim Tabellenrechner von kicker.de selber mal ausprobieren. Aber die BILD-Sport-Redakteure dürfen nun gerne weiter zittern…

Es werde Bad!

Nach langer Zeit gibt es mal wieder etwas zum Bau zu erzählen. Zwar nichts, was aktuell passiert, aber die Vorplanung bzw. die Vorbereitung der Bestellung für die Badmöbel.

Wir waren vor einigen Wochen schon mal bei der Ausstellung des Großhändlers unseres Installateurs und haben uns einige Badmöbel rausgesucht. Die hat der Großhändler dem installateur angeboten, der wiederum uns. Das bedeutet, am Ende steht eine Gesamtsumme im Angebot. Einzelpreise für die Positionen (Waschbecken, Armatur…) allerdings nicht. Nun ist uns aber ganz heimlich aufgefallen, dass ein Waschtisch – den wir uns ausgesucht haben – mit Unterschrank alleine 1.500,- Euro kosten würde. Das muss nun aber ehrlich gesagt nicht sein. Wir sind ja nicht die Könige von Takka-Tukka-Land (oder so). Dazu ist der Waschtisch auch noch aus Glas – was ein bisschen empfindlicher sein soll als Keramik. Und ich sehe schon unsere ungeborenen Söhne, wie sie mit irgendwelchen Hammern, brennenden Fackeln und Mistgabeln unsere Badmöbel bearbeiten.

Das war für uns der Auslöser: Wir müssen da noch mal ran. Vor allem konnten wir uns beim Aufmaßtermin mit dem Installateur nicht mehr an die vor Wochen ausgesuchten Möbel erinnern. Dazu hatten wir auch noch keine Armaturen ausgesucht. Also sind wir nochmal zur Großhändler-Ausstellung! Der Vorteil war jetzt: Wir mussten uns entscheiden, vor einigen Wochen fühlte sich das noch sehr nach „mal grob schauen“ an.

In der Ausstellung passierte dann das, was wohl leider für die Konstellation Großhandel -> Installateur -> Bauherr typisch ist. Man bekommt keine Preise. Man steht vor einem Möbelstück, fragt nach dem Preis und man bekommt nur eine ungefähre Preisrichtung mit dem Zusatz „aber da gibt Ihnen der Installateur ja auch nochmal einen Rabatt drauf“. Das mag zwar so sein, aber eine vernünftige Finanzplanung vorab ist so kaum möglich. Darüber hinaus gefielen uns die gezeigten Möbelstücke auch nicht so richtig, die Badewanne gab es z.B. nur im Katalog (Probesitzen auf dem Katalog war wenig erhellend) und der einzige Waschtisch inkl. Unterschrank unter 1.000,- Euro war leider nicht aufgebaut. Und so ein Waschtisch kann ja ganz schön egal/hässlich aussehen ohne Armatur usw.

Daher sind wir dann doch noch zum Feind der meisten Installateure gefahren: Zum Reuter Badshop. Wir haben das Glück, dass wir „in der Nähe“ die Ausstellung haben. Der Vorteil ist hier, dass die Ausstellung wirklich sehr groß ist UND: Preise, Preise, Preise. Einen über dreistündigen Marathon haben wir eingelegt – eben mit dem Druck, Entscheidungen treffen zu müssen – und Annika hat in allen 20 Badewannen mindestens einmal Probe gelegen – ohne Wasser. Am Ende hatten wir tatsächlich eine fast vollständige Möbel-Liste (die Armatur für das Gäste-WC fehlt noch). Die wiederum haben wir jetzt an den Großhändler gesendet und ihn um ein Angebot gebeten.

Es ist natürlich nicht so, dass wir zwingend bei Reuter (oder alternativ emero.de, megabad.de, skybad.de) bestellen wollen. Tatsächlich liegen die Preise vom Großhändler mit den Rabatten des Installateurs nicht weit weg bzw. können die Internet-Shop-Preise teilweise auch unterbieten, aber transparent ist das nicht. Man kann am Ende leider nur die Gesamtsummen vergleichen. Ich persönlich finde das extrem nervig. Würde ich bei dem Großhändler einkaufen, ohne den Installateur? Auf keinen Fall. Nicht weil die unfreundliche wären, einfach weil es – ich wiederhole mich – intransparent ist. Für den Installateur wäre eine Bestellung bei Reuter natürlich auch nicht so top, daran verdient er halt leider nix.

Nicht zu unterschätzen ist das Thema Waschtischunterschränke. Die sind teurer als die Becken selber – das hat mich überrascht. Beim Großhändler gab es nur die Unterschränke der Hersteller der Becken, also z.B. Villeroy & Boch oder von sehr teuren Möbelherstellern. Erstere sind aber gerne mal eher so semi-hübsch und nicht wirklich preiswerter als die Marke (Artiqua) von Reuter. Für die haben wir uns dann auch entschieden. Allerdings empfehle ich hier eine Beratung, denn herauszufinden welcher Untertisch in welcher Ausführung zu welchem Waschtisch passt, ist eine Kunst für sich. Sollte das auf Anhieb klappen empfehle ich, am selben Tag auch einen Lottoschein auszufüllen, es scheint ein Glückstag zu sein.

Vielleicht noch ein Abschnitt zum Material des Waschtischs. Man hat die Auswahl zwischen Kunstharz (umgangssprachlich: Plastik), Keramik, Stahl-Emaile und Glas – ich glaube, das sind alle. Leider sieht gerade Keramik am Altbackensten aus – finde ich. Vom Material her ist das aber wohl das Beste. Ich bevorzuge aber eigentlich die sehr schlanken und klaren Formen von Stahl und Kunstharz oder deren sehr geschmeidige Beckenformen. Richtig schick finde ich auch Beton, aber das ist schweineteuer. Es wird dann halt Keramik…

Letzter Punkt: Die Duschwanne. Ach herrje… Eigentlich haben wir uns eine ganz flaches ausgesucht. Aaaber, das sollte anders laut Installateur. Vielleicht muss man dazu sagen, dass unser (wirklich toller) Installateur ein Selbstverständnis in der Art hat, dass er entscheidet, was wir einbauen. „Diese Wanne kauft ihr, und diese Armaturen und der Duschboden wird gefliest!“. Die Dusche  zu fliesen hat aber leider den Nachteil, dass die Fugen durch Shampoo, Haare usw. sehr leiden. Zwar bügelte dass der Installateur sofort weg „da gibbet so nen Mittel! datt jeht!!!“, aber richtig glücklich sind wir trotzdem nicht. Ein Vorschlag war jetzt Granit. Klingt sexy, vor allem kann man da wohl eine Granitplatte legen, etwas angeschrägt und alles ist gut – ich muss mich da mal schnell drüber informieren. Ob das aber nun wirklich bei uns geht… das entscheidet vermutlich der Installateur…

Übrigens: Bei all den Bestellungen schwingt immer dieses Damoklesschwert „Sommerferien“ über uns. Da verzögern sich nämlich alle Bestellungen um 4-6 Wochen. Da scheint einfach in der der Zeit wirklich kein mensch zu arbeiten… außer mir.

an der Verpackung gescheitert

Premiere im Ingoversum, ich befasse mich mit einer Produktverpackung!

Ich habe vor einigen Wochen Werbung für „Pizzaburger“ von Dr. Oetker im TV gesehen. Fand ich eine Super-Idee! Daher wollte ich die dringend mal ausprobieren. So weit kam es aber nicht und das lag zu 100% an der Verpackung – insb. an deren Form. Wie die Burger schmecken, kann ich nicht beurteilen.

Ich habe die Teile zuerst im Kühlregal gar nicht gefunden. Ich habe nämlich nach einer fast quadratischen Verpackung gesucht, eben angepasst der Form eines Burgers – und damit kenne ich mich aus, ich war insb. früher oft bei McDonalds. Vielleicht eine Box in der Größe 15×15, vielleicht auch zusammengeschweißt mit im Doppelpack. Was ich dann aber erst nach viiiel Suchen gefunden habe, war eine Packung, die exakt genauso geformt ist, wie ein Tiefkühlpizzakarton, in dem zwei Pizzen Platz finden. Etwa 30x30cm und vielleicht… 4 cm hoch.

Pizzaburger

Die Form alleine hat es mir schon vollkommen versaut. Es mag ja sein, dass es kältetechnisch notwendig oder besser ist, die Burger aufgeklappt in einer Verpackung zu lagern (ich vermute, dass das der Grund für die Form ist, ansonsten wären die Burger extrem flach), aber Lust auf den Kauf macht mir das so gar nicht. Stattdessen habe ich dann doch einfach zur Standard-Pizza gegriffen.

Dann kommt noch das Bild hinzu. Ich habe beim flüchtigen Scannen der Kartons erst nicht erkannt, dass das hier kein „normales“ Pizza-Bild ist. Jaja, es steht Pizza-Burger drauf, schon klar. Aber wenn doch mein Anspruch ist, dass ich eine revolutionäre Art eine Pizza zu essen auf den Markt bringen will, dann muss sich das auch entsprechend auffällig in der Verpackung widerpsiegeln. Das heißt, die Form sollte idealerweise angepasst werden, aber zumindest sollte die Gestaltung brüllen „hier gibt es was Neues, ich bin anders, mit neuer Haptik und deswegen schon noch viel leckerererer“. Wilde, bunte Farben könnte ich mir vorstellen. Oder den Burger vielleicht nicht ganz so rieisg auf die Packung drucken, sondern in einem Burgerartigen Umfeld, mit Pappbecher und Getränk im Hintergrund, und der Burger liegt vllt. in so einer burgertypischen Pappschachtel. Dazu vielleicht mit dem Namen ein wenig spielen in Richtung „McPizzaBurger“, „Pizza-Burger-King“ (geht exakt so nicht, schon klar) und die Nationalflaggen von Italien und dem Home of the Burger den USA verschmelzen lassen – es gibt unfassbar viele Möglichkeiten. Aber das hier schaut einfach halbherzig und hingeklatscht aus. Mag natürlich sein, dass die Supermärkte lieber ein Produkt ins Sortiment aufnehmen, dessen Form der Norm entspricht, dennoch: So wird das nix, behaupte ich (ohne Verkaufszahlen zu kennen).

Und der kleine Störer „Easy to eat“ (auch noch in der fast gleichen Farbe wie das Burgerbrötchen) ist wirklich herz-aller-liebst. Als wenn man nicht weiß, wie man einen Burger isst. So kann man sich den Störer auch schenken. Wie wäre es statt dessen mit einem knallig-farbigen Sticker gewesen, dass hier nichts anderes als die Ess-Revolution vorliegt. Der Che Guevarra der Pizzen. NAch dem Motto: „Ab hier wird alles anders, die beiden besten kulinarischen Fast-Food-Dinge der Welt  verbunden in einem hammermäßigen Pizzaburger!“ Irgendwie so.

Wäre ich der Produktdesigner von den Dingern, ich würde mich so ein bisschen ärgern.

It’s a Rap!!!

Mir fällt gerade auf, dass ich das folgende Video noch gar nicht für meine Blogleser verlinkt habe. Schreck lass nach! Schlimm diese digitalen Gräben zwischen Facebook, Twitter, Blogs usw… und was mach ich nur mit den Internetverweigerern? Denen singe ich es einfach vor!

Genug der Vorrede, hier ein schönes Video, gebastelt von den Jungs der Late Night Show mit Jimmy Fallon. Toll!

Und für die Gangsta-Rapper unter euch noch GIn & Juice, und die… ja wen eigentlich?… naja die, die Marky Mark und seinen Funky Bunch noch nicht vergessen haben, dürfen hier klicken.

Stoiber ist Weltmeister! Besiegt die Roth mit…

Ich mag ja eigentlich Günther Jauch. Darum habe ich mich auch total gefreut, dass er, wenn er schon nicht Bundeskanzler oder -Präsident wird, zumindest die wichtigste Talkshow des Deutschen Fernsehens am Sonntag Abend um… um… wann denn? Ich guck das nie…

Am Sonntag habe ich aber nach dem Länderspiel den Fernseher einfach mal angelassen. Es folgte Günther Jauch mit dem Thema „Fußball-WM in Barasilien – Fest oder Fiasko„. Das ist in mehreren Belangen ein saublöder Titel, denn er ist zunächst von der Formulierung her (gewohnt) zu nah am BILD-Schlagzeilen-Niveau und das ist nichts, mit dem man sich rühmen kann. Angeblich bekommt man mit gemäßigteren Titeln aber weniger Zuschauer, heißt es immer wieder gern. Ich behaupte mal: vielleicht kurzfristig, aber langfristig ist die Strategie  mit sachlicheren Titeln eher gewinnbringend – aber darum soll es hier ja gar nicht gehen.

Sondern eher um die zweite Ebene der bescheidenen Titel-Wahl, denn was ist denn überhaupt gemeint? Möchte Günther Jauch tatsächlich über ein sportliches Fest bzw. Fiasko reden? Und in Bezug worauf? Das gesamte Turnier? Die deutsche Mannschaft? Oder geht es doch eher um die Proteste in Brasilien? Im besten Fall kann man de Redaktion hier noch unterstellen, flexibel auf den Ausgang des vorangegangenen Spiels reagieren zu wollen und dementsprechend über die deutsche Mannschaft oder eben.. .alles andere zu sprechen.

Vielleicht muss man sich aber auch einfach mal die Gästeliste ansehen, um beurteilen zu können, worum es gehen soll. Da wäre zuerst Jens Lehmann, diese „Nominierung“ spricht wohl für eine sportliche Sendung, genauso wie die von Bela Rethy der zwar prinzipiell gar nicht geht, aber wohl elf Jahre in Brasilien gelebt hat – wie der Sprecher aus dem Off ankündigt. Gut, das klingt tatsächlich sportlich. Dann ist noch Peter Lohmeyer da, der Schaupsieler, der eigentlich immer bei Fußballthemen mit von der Diskussionspartie ist und der eigentlich immer nur von der romantischen zeit von Erfolgsfußball ohne Geld erzählt – aber Schalke-Fan ist… hmm… man kann darin einen Widerspruch sehen. Aber was macht er nun in der Runde? Genau, er wollte über Spielerprämien diskutieren, das ist zumindest konsequent, steht aber so nicht im Titel der Sendung.Und: Er ist immer ein toller Anlass Szenen aus dem schlimmen „Helden von Bern“-Film zu zeigen, der mich auf voller Länge zu Tode enttäuscht hat, aber wegen des Themas natürlich super sein muss und vermutlich bald wieder in der ARD läuft.

Fehlen noch zwei im Bunde! Bisher scheint es ja eher boulevardisch, sportlich zu werden. Aber jetzt: Da wäre zuerst Claudia Benedikta Roth unsere Fitze-Fatze-Präsidentin des Bundestags. Eigenartig, es geht nicht um Musik in den 60ern oder Energiepolitik, Oliver Geissen ist auch nicht vor Ort… was macht sie also da? Das kann sie später aufklären, sie war zuletzt in Katar und hat sich dort die Arbeitsbeding… Moment… Katar? Mal kurz auf der Karte gucken… nee, Katar ist keine Stadt in Brasilien, das ist dieses Land, wo 2022 die WM ausgetragen werden soll. Hmmm.. Ja.. aber gut, ein Politiker kann ja dennoch nicht schaden, wenn es um politisch motivierte Proteste geht.

Und genau aus diesem Grund wurde die politische Front noch mit dem 10-Minuten-Mann garniert, Edmund „The Schadbär“ Stoiber. Was er mit Brasilien am Zuckerhut (Pa-Tusch!) hat, konnte ich die ganze Sendung über nicht erkennen – er vermutlich auch nicht. Aber er lieferte sich ein überflüssiges Wortgefecht mit Peter Lohmeyer über Spielergehälter, Etats und Prämien. In diesem Kontext wurde sogar noch eine Rede von Uli Hoeneß aus 2007 eingespielt, in der er auf einer Vereinsversammlung die Fans angekackt hatte. Uli Hoeneß… war das nicht dieser… ach… egal. Das Ergebnis war, Peter Lohmeyer wäre doch irgendwie lieber Fan von Mainz 05 oder einem Verein der so ist wie Mainz 05.

Dann ging es unter anderem auch um den Unfall beim PR-Event mit Mercedes, wo sich natürlich Frau Roth über die Fahrt an sich und die Äußerungen von Oliver Bierhoff berufsbedingt echauffierte. Warum man denn solch gefährliche Dinge mache – okay… gut, kann man vermutlich drüber diskutieren, wenn man… ach Gott, nee… und dann aber auch im Zusammenhang mit „so kurz vor einer so wichtigen WM“. Ähm häh?! Ein Mensch schwer verletzt worden, da ist der Zeitpunkt dann doch eher wurscht. Hier sollten sich die Laberbacken aka Diskutanten doch tatsächlich mal einig werden, welchen Dreh sie dem Thema geben wollen. Entweder: Die armen Spieler werden vor einem Turnier geschockt und sind kaum noch leistungsfähig. Oder: Solche Aktionen gefährden Menschenleben und sind generell böse. Meine Meinung: Beides Quark.

Sehr putzig war, als Günther Jauch mit aller Ernsthaftigkeit nachfragte ob die Führerschein-Affäre von Jogi Löw oder die Pinkelaffäre von Kevin Großkreutz nicht das Spiel der Mannschaft beeinflussen und dann (unterstützt von Benedikta) aber auch partout nicht glauben wollte, als Lehmann erklärte, dass das während dem Spiel und eigentlich auch so generell den Spielern total Wumpe ist. Ich erspare mir hier den kurzen Ausflug zu „Spieler sind doch Vorbilder“ und Bela Rethys „aber warum muss das denn so?“ weiter auszuführen.

Das Lustige, es ging 45 Minuten lang nicht mit einer Wortsilbe um Bra- oder -silien und das bei einer Sendungslänge von 60 Minuten. Aber als man schon nicht mehr damit rechnete, kam 15 Minuten vor dem Ende plötzlich das angekündigte Thema aufs Tableau und es folgte der große Auftritt von… Bela Rethy. Denn – die aufmerksamen Leser dieses beitrags erinnern sich – Bela Rethy hat  elf Jahre seines Lebens in Brasilien gelebt. Da muss ich zugeben, dass man ihm dann durchaus eine gewisse Kompetenz bezüglich der brasilianischen Kultur… ach gut, nein, er hat seine ersten elf(!) Lebensjahre in Brasilien gelebt. Ich wiederhole das besser nochmal: Die_ersten_elf_Lebensjahre! Er erzählte dann von Public Hearing mit Radios im Stadtpark von irgendwo… und blaaaaaaaaaa (da war bei mir dieses Schutzfiepen im Ohr; kommt immer wenn Rethy spricht, um mein Hirn zu schützen). Das Thema war aber dann doch recht schnell ausschöpfend durch, weil wirklich keiner der Gäste irgend etwas Mehrwertiges oder Erhellendes zu den Protesten sagen konnte. Warum finden die statt, wie sind die Prognosen zur WM, welche Rolle spielt die FIFA, warum sind genau diese Gäste dann zu diesem Thema in der Sendung usw. Viel schlimmer: Irgendwer sagte das „Katar-Wort“ und schwupps war die Gruppe plötzlich bei 50 Grad und da kann man nicht Fußballspielen. Selbst hier wollte sich niemand auf einer tiefergehende Diskussion zu den Arbeitsbedingungen, Sklavenhaltung usw. äußern.

Schlussendlich würde ich gerne noch den „viel geredet – völlig Zusammenhanglos“-Preis an Herrn Stoiber verleihen, ein klarer Favoritensieg! Toll.

 

Fargo

Endlich ist es wieder Zeit für einen Film der Coen-Brüder… dachten die Kinogänger vermutlich 1996, als der Film „Fargo“ in die Kinos kam. Und nur etwa acht Jahre später habe ich Fargo nun auch gesehen. Nicht ganz ohne Anlass, denn in den USA wurde/wird im Jahr 2014 eine zehnteilige Serie zum Film – betreut durch die Coen-Brüder – ausgestrahlt.

Bisher sagte mir zwar der Name etwas, das war nämlich einer der preiswerteren Filme im Computerspiel MadTV. So war auch mein erster Gedanke, als ich den in der Online-Videothek im Angebot sah „Nahh, kann nix sein, der war bei MadTV so billig.“ Tja, so ist das, wenn man mit Computerspielen aufwächst…

Nachdem Rammel aber sagte, dass der Film ganz ansehnlich ist, und ich an diesem Wochenende Teilzeit-Strohwitwer war, habe ich mich vor den Fernseher gesetzt und Fargo eingeschaltet. Und worum geht’s nun? Und wie war der Film?

Der Film spielt in Minnesota, die Stadt Fargo ist nur deswegen relevant, weil die Auftragskidnapper, die die Hauptperson (William Macy) engagiert, um seine Frau zu entführen, aus Fargo stammen. Der Ehemann nämlich, führt das Autohaus im Namen seines Schwiegervaters, der nicht sonderlich viel von ihm hält und ihn das auch spüren lässt. Daher will er seine Frau entführen lassen, den beauftragten Kidnappern 80.000 Dollar „Belohnung“ zahlen und selber aber vorgeben, dass die Entführer eine Million Dollar wollen – und den Schwiegerpapa zahlen lassen. Mit dem Rest will er dann… nun, das wird nicht gesagt. Die ganze Sache soll absolut gewaltfrei über die Bühne gehen und natürlich tut sie das nicht ganz… und „nicht ganz“ meine ich im Sinne von „gar nicht“.

Mehr verrate ich nicht zur Story, denn es lohnt sich – da greife ich mal ein paar Zeilen vor – den Film zu schauen – er hält einige Überraschungen parat. Die Coens haben tolle Schauspieler wie Frances McDormand und Steve Buscemi  verpflichtet, die ihre Rollen ganz großartig mit Leben füllen. Die anderen Darsteller kenne ich leider namentlich nicht, die sind aber ebenso toll. Der Film verstrahlt in gänze eine melancholisch-skurrile Stimmung. Ich bin nicht der größte Fan der Coens, bei No Country vor Old Men habe ich mich sehr schnell gelangweilt, aber das schnee-ige Setting in und um Minneapolis und das kleine Städtchen Brainard, die tollen Dialoge und Dialekte, das hat alles eine Menge Spaß gemacht. Ich finde zum Beispiel die Szene mit den Polizisten beim ersten Tatort ganz fantastisch, ich sag nur „Yeah – Yeah – Yeah…“.

Nun bin ich nicht traurig, dass ich den Film nicht im Kino gesehen habe, denn er braucht nicht zwingend die große Leinwand, aber für einen launigen DVD-Abend ist er prima unterhaltsam. Allerdings vielleicht eher Richtung Herbst, wenn das Wetter da draußen besser zum Filmwetter passt – als wenn das relevant wäre…

Vielleicht noch eine Sache: Zu Beginn des FIlms kommt die Einblendung, dass der Film eine wahre Geschichte realitätsnah erzählt, die Namen aber frei erfunden sind. Nun, das ist Quark. Zwar sollen die Morde irgendwo in Amerika so vorgefallen sein, allerdings wohl nicht in Minneapolis. Von daher… der Film ist Fiktion und die Einblendung zu Beginn Mumpitz.

Fargo bekommt von mir 78 Punkte. Jeder, der etwas für skurrile, komisch-tragische und etwas melancholische und… ach komm, noch ein Adjektiv… ruhige Filme übrig hat, und den Coens den ein oder anderen Schlenker in einen Sideplot verzeiht (ich hab keine Ahnung, was das mit dem Treffen mit dem alten Schulfreund sollte… und warum die Polizistin schwanger… keiiiin Plan), der wird Fargo sicherlich toll finden. Bei den Tomaten erhält der Film quasi auch nur Lob von den Kritikern, da bin ich in guter Gesellschaft. Hier zum einstimmen der Trailer.