The Lego Movie – hach…

Was habe ich gejubelt, als ich den Trailer zu „The Lego Movie“ gesehen habe. Der war ganz großartig lustig und hat meine Vorfreude in Sphären getrieben die… die… also hoch halt. Und jetzt die spannende Frage, nachdem ich ihn in der Original-Version gesehen habe: War er auch so gut?!?

Der Film handelt von einem Bauarbeiter, gesprochen von Chris Pratt (z.B. Parks and Recreation), der ziemlich durchschnittlich und leider etwas einsam daher kommt, dabei aber permanent großartige Laune hat (everything is awesome). Also so großartige Laune, dass es schon fast abartig ist. Eines Tages auf der Baustelle kommt er dann aber mit dem Superding in Berühung – und es klebt vortan auf seinem Rücken –  mit dem er die Welt vor den fiesen Absichten von Lord Business (Will Ferrell) beschützen kann, wie sich ziemlich bald herausstellt. Der hat nämlich eine wundersame Substanz in seinem Besitz, mit der er alle Legos fixieren kann, so dass sie perfekt stehen und sich einfach nichts mehr verändert. Das ist ein wirklich nette Story-Idee. Auch, dass sich am Ende rausstellt, dass diese ganze Legowelt im Keller eines Hauses aufgebaut ist, wo Papa (Will Ferrell) seinem Sohn verbietet mit den Legos zu spielen und sie alle ankleben will. Tolle Idee, wirklich, das finde ich extrem rund – einfach – aber rund. Und das sage ich, obwohl ich die Vermischung von (ich nenne es mal:) Animationswelt und echter Welt nicht mag. Roger Rabbitt war für z.B. Folter.

Die Legowelt ist einfach großartig… gebaut. Extrem detailliert und in mehrere Themenwelten aufgeteilt. Eine große Stadt, einen Westernbereich usw. Ja, es ist am Ende eine Werbeveranstaltung für Lego und ich könnte mir vorstellen ,dass es für empfindliche Portemonais und Ohren nicht sehr angenehm ist, den Film mit legobegeisterten Kindern zu sehen. Dennoch: Toll! Im Englischen sind die Figuren auch toll gesprochen, das bisschen Emotion, was man aus einem Legogesicht quetschen kann, ist ebenfalls gut in Szene gesetzt. Die Schnitte sind dabei recht rasant und das Tempo des Films sehr häufig ziemlich hoch, bremst dann aber leider teilweise etwas zu sehr ab.

Aaaaber: Es ist leider mal wieder ein klassischer Fall von: Die lustigen Szenen, kenne ich alle schon aus dem Trailer. Es ist einfach nicht mehr lustig, wenn man in der Vorschau bereits fünf mal diese eine Szene mit Batman gesehen hat. Überhaupt Batman: Der trägt meiner Meinung nach ganz schön viel von diesem Film – mehr als er vermutlich sollte. Und was ist das eigentlich mit den Comic-Superhelden heutzutage?! Nicht nur, dass es jedes Jahr mindestens eine Handvoll dieser Helden-Filme im kino zu sehen gibt und die alle zwei Jahre dann auch nochmal von vorne gestartet werden, jetzt werden die jungs auch noch in Filme geflanscht, wo es sie nicht wirklich braucht, wo sie niemand vermissen würde. Das ist dann schon ein wenig lahm, finde ich. Ja, die Batman-Witze sind die Highlights im Lego-Film, aber etwas einfallslos ist das schon. Schade, hier hätte man eigene Figuren entwickeln sollen, wäre für Fortsetzungen vermutlich auch irgendwie nachhaltiger.

Für Kinder ist der Film sicherlich toll und zwar in allen Belangen. Mir war er aber einfach zu kindlich und zu wenig humorvoll. Diesen Spagat – den beispielsweise die Simpsons ganz toll schaffen – für alle Altersklassen unterhaltsam zu sein, der gelingt The Lego Movie nur sehr selten. Er ist süss und nett und auch schön, aber er ist nicht lustig.

Ich hatte mich auf einen lustigen Lego-Film gefreut, ich wurde enttäuscht. Ich gebe ihm 50 Pünktchen, er ist ertragbar, aber kein Film, den ich mir ohne den Druck von Kindern anschauen will – sehr leider. Für die kleinen Steppkes ist er sicherlich absolut super, für Eltern der Gang durch die nächste Spielwarenabteilung mit den Kleinen aber vermutlich ein Ereignis, gegen das die Filme der Saw-Reihe wirken wie ein Kuraufenthalt.

X-Men im Apfelstrudel der Zeit

Ich mag Zeitreisen in Filmen nicht – das ist mir oft zu unlogisch (Ausnahme: Zurück in die Zukunft 1 & 2) und ich mag die X-Men-Filme nicht… oder Wolverine. Total logisch also, dass ich in einen Film gehe, der sich „X-Men – Zukunft ist Vergangenheit“ nennt. Erwähnte ich, dass ich doofe deutsche Filmtitel auch nicht mag? Nun…

Worum dreht sich der neueste Streich der mutantösen Kämpfer für und gegen die Grechtigkeit, gefilmt von Bryan Singer, also? Es geht darum, dass Tyrion Lannister (oder wie auch immer er in dem Film heißt) Super-Roboter (Sentinels) gebaut hat bzw. bauen will, die (aus der Zukunft gesprochen) zuerst nur Mutanten umgenietet haben, später aber auch potentielle Mutanten und irgendwie dann so aus Versehen die gesamte Menschheit versklavt haben. Dabei haben sie die Welt auch noch in einen riesigen rauchigen Ascheplaneten verwandelt (in den Comics findet diese „Zukunft“ übrigens 2013 statt). Dumm gelaufen das alles und nun machen sich also die X-Men auf, sich selber aber so nebenbei auch alles andere zu retten. Sie schicken via Superkraft den Geist vom Wolverine in die 70er Jahe zurück, damit er dort Xavier, Magneto usw. klar macht, dass sie sich zusammen tun sollen, um die Zukunft zu retten. Dummerweise hat 1973 nämlich eine ihrer Kolleginnen, Mystique bzw. Raven (Jennifer Lawrence), den Erfinder der Super-Roboter erschossen, worauf hin die Menschheit so ängstlich wurde, dass sie erst recht etwas gegen die Mutanten tun wollen. Uuuuund ab die wilde Fahr…

Der Film startet mit einer grandiosen Actionszene mit den Sentinels, erklärt dann kurz das Zeitreiseding und zwar so, dass ich mich wirklich abgeholt fühle und ich mir denke „joa, kann so klappen, da zieh ich mit“, landet dann in den 70ern, führt kurz Quicksilver ein, legt den dann unverständlicher Weise wieder beiseite und wird dann laaaaaaangweilig – also für mich. Bis er dann am Ende wieder anzieht, ohne aber das Niveau und die Intensität aus der ersten Szene und der sehr humorvollen mit dem genannten QUicksilver wieder zu erreichen – trotz dem Baseball-Stadion aus dem Trailer.

Metamässig ist es total spannend, was Bryan Singer, der Regisseur hier macht. Generell erklärt er nämlich einfach sämtliche Filme der X-Men-Reihe, bis auf den direkten Vorgänger, für Null und Nichtig. Selbst die Wolverine-Streifen sind – folgt man der Chronologie des Films – nicht passiert. Nachdem die Mission nämlich erfolgreich war – und damit verrate ich vermutlich nicht zu viel – sind sämtliche Charaktere die in den Filmen ins Gras gebissen haben wieder lebendig und es sieht tatsächlich alles nach Friede-Freude-Eierkuchen aus. Das ist mal wirklich ein mutiger Vorstoß, denn der letzte Wolverine-Film ist noch nicht einmal ein Jahr alt.

Was ich auch sehr schön fand, war, das Halle Berry (die mit der Tittenszene in Password: Sowrdfish die überflüssigste Szene in einem Film Evor im überflüssigsten Film evor für sich reklamieren kann) zwar tatsächlich als X-Frau Storm gecastet wurde aber maximal zwei Sätze sagen darf, einmal die arme nach vorne und die Beine zusammen machen darf. Wow… dumm gelaufen für die Halle. Hehehehe! Viel präsenter ist dagegen Jennifer Lawrence aus den schlimmen Panem-Filmen… und das im Prinzip dauerhaft nackend… gut, mit blauem Bodypainting. Das kann Mann sich schon ganz gut angucken. Und vor allem fällt dann dieses dämliche Lamentieren um ihr Outfit flach, was die bescheuerten Panem-Filme auf ein Level der Unerträglichkeit gehoben hat, das für mich kaum auszuhalten war. Am spannendsten finde ich aber eigentlich eh Magneto, den von Michael Fassbender gespielten. Jaaa, Ian McKellen ist natürlich auch ein toller Schauspieler, aber als Magneto… bin ich nicht warm mit geworden. Der junge Prof. Xavier also quasi der junge Captain Picard ist dagegen… naja… blass.

Ich bin ein wenig unentschlossen, wie mir der Film gefällt. Ich habe noch zwei bis drei Szenen im Kopf, die wirklich herausragend waren, leider waren die Phasen dazwischen für mich ein wenig zu uninteressant, das mag insb. für Fans der Comics aber natürlich anders sein. Die Charaktere selber interessieren mich einfach zu wenig, als das ich mich mit deren Gefühlswelten und Schicksalen auseinandersetzen will. Vor allem habe ich nicht verstanden, dass Quicksilver nur so wenig Präsenz bekommt – auch weil es eigentlich unlogisch ist, dass die Herrschaften ihn nicht auch zur Weltrettung akquirieren…

Am Ende scheint X-Men – Days of Future Past ein klassischer Sandwich-Film zu sein. Er bildet die Brücke zwischen dem ersten Teil First Class und dem letzten, in dem Apocalypse (japp, der Fiesling heißt genu so) eine Hauptrolle spielen wird. Der Teil gibt sich Mühe, nicht ganz so brückig daher zu kommen. Aber er ist leider in großen Teilen doch nicht anders als andere X-Men-Filme, denen zuletzt ein Filmkritiker vorwarf, dass sie sich oft mehr nach Serien-Doppelfolge anfühlen als nach großem Blockbuster.

Gut, Schluss, Punktevergabe: Ich verge 72 Punkte, man kann ihn sich ansehen, aber er ist leider nur in Phasen wirklich besonders. Oft saß ich da und wartete, dass es endlich wieder los geht. Und am Ende kam dann doch nicht der große Knall der alles vorherige in den Schatten stellt. Bei den Rotten Tomatoes gibt es 91% positive Kritikerwertungen und ganze 95% des Publikums waren begeistert. Nun, schlecht fand ich ihn ja auch nicht…

Blackfish – Guckbefehl

blafiVor ein paar Wochen jubelten ein paar meiner Facebook-Freunde über die Dokumentation „Blackfish“, ganz kurz nachdem mir diese auch bei Netflix aufgefallen war.

Ich bin zwar ein Tierfreund und auch Tierdokus mag ich recht gerne, aber so richtig angefixt war ich nicht. An diesem Montag aber, habe ich aus einer Mischung aus Langeweile am späten Abend, Unlust schon ins Bett zu gehen und ein kleinem bisschen Interesse der Film eine Chance gegeben. Hat sich gelohnt! So mega, ey!

Blackfish ist eine Dokumentation über die Sea World-Parks in den USA bzw. generell die Haltung von Walen in Bassins um sie dem interessierten Publikum zu präsentieren und sie am Ende nass zu spritzen. Uh. Das war mir persönlich schon immer suspekt, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass die Säuger in so einem Swimming Pool nur im Ansatz glücklich sein können und ob sie gerne die ganzen Tricks machen, hab ich auch gern in Frage gestellt.

Kleiner Einschub: Dennoch war ich im letzten Jahr mit Annika und Rikes Kiddies in Duisburg in der Delfin-Show. Und nachdem ich den Film nun gesehen habe: Das werde ich nie wieder tun. Generell bin ich hier – das schicke ich voraus – etwas ambivalent, was meine Einstellung angeht. Zirkusse gehen generell gar nicht, Zoos halte ich aber durchaus für sinnvoll. Menschen brauchen – davon bin ich fest überzeugt – einen so unmittelbaren Kontakt wie möglich um z.B. etwas zu schützen. Mit den meisten der Tiere im Zoo kämen wir aber nie in Berührung und würden vermutlich kein Gefühl entwickelt haben, dass sie geschützt werden müssten. Zumindest würden wir ihnen mit mehr Gleichgültigkeit (nicht) begegnen. Aber warum finde ich es okayer Landtiere in Zoos auszustellen, als Meeresbewohner? Kann ich nur damit erklären, dass so ein Bassin generell nur sehr blau ist und die Tiere im Wasser ständig in Bewegung sind, wohin gegen so ein Löwe in seinem Käfig viel Grün gucken kann und ja auch in der Natur nicht ständig in Bewegung ist. Könnten Löwen lesen und würden meinem Blog folgen, würden sie mich ob dieser sehr menschlichen Sichtweise vermutlich Ohrfeigen… oder was wütende Löwen so machen.

Ich habe noch nie eine Doku gesehen, die mich innerlich so sehr aufgewühlt hat wie Blackfish. Er erzählt davon, wie junge Wale gefangen werden, wie sie gehalten werden und wie sie mit ihren Trainern in den Zoos interagieren. Es werden die tragischen „Unfälle“ mit Killerwalen und auch einem ganz speziellen namens „Tilikum“ der letzten… öhm… ich glaube… 40 Jahre gezeigt und was wir daraus gelernt haben. Es gibt herzzereissende Bilder von Mutterwalen zu sehen, denen die Konzerne ihre Jungen weggenommen und wie sie in Folge tagelang trauern. Es wird außerdem ganz grob erläutert, wie Wale leben und interagieren.

Das klingt jetzt hier alles sehr dröge, wie ich es hier runterschreibe, der Trailer ist auch nicht sehr aussagekräftig und von mir aus ist auch das DVD-Cover wenig spannend. Dennoch, tut euch selber einen Gefallen und opfert 90 Minuten eurer Zeit für diese Dokumentation.

Vielleicht noch eine kleine Einschränkung in technischer Hinsicht. Viele Filmaufnahmen sind alt, beispielsweise die Werbespots von Seaworld die gezeigt werden oder Aufnahmen von alten Shows aus dem Park – das ist oft etwas unschön anzuschauen, aber nun auch nicht schlimm. Daneben gibt es die Interviews mit ehemaligen Trainern und mit Experten, die natürlich in feinsten HD daher kommen. Die deutsche Variante ist ACHTUNG! Nicht synchronisiert, nur untertitelt. Die Übersetzungen sind auch prima, nur leider oft schlecht lesbar, weil die Schrift oft fast genauso weiß ist, wie der Hintergrund. Wieso man ausgerechnet bei einer Doku die Sprecher nicht dezent und etwas synchronisiert bzw. die dolmetscht. erschließt sich mir allerdings nicht. So werden wohl viele, die kein Englisch sprechen, diese Doku links liegen lassen – und verpassen damit etwas estrem Bewegendes.

Aber zum Urteil: Ich hätte mir noch ein bisschen mehr zum Wesen der Tiere gewünscht, der Themenbereich war etwas knapp gehalten. Schlussendlich reichten die Erklärungen aber, um die Verhaltensweisen der Tiere in Gefangenschaft zu erklären. Seaworld kam leider auch nicht zu Wort, das war aber deren eigene Entscheidung – kann man dem Film also auch nicht vorwerfen. Für die trockenen Nachrichtenfans: Manchmal ist der Film – auch wegen der musikalischen Untermalung – ein wenig dramatisch. Wer hier eine neutrale Positionierung erwartet, mit Argumenten von beiden Seiten wird enttäuscht. Aber wie man bei den gezeigten Bildern neutral bleiben könnte, erschließt sich mir eh nicht.

Von meinen 100 Klebepünktchen bekommt Blackfish insgesamt 89 Stück. Er ist gute Unterhaltung, gleichsam bedrückend und aufwühlend. Leider sind aber die deutsche Untertitel schlecht lesbar. Wenn man also gar kein Wort englisch versteht, könnte es anstrengend werden (ich habe die Maxdome-version gesehen, ich weiß nicht, ob die Untertitel bei der DVD oder BluRay-Version anders gestaltet sind, bei Netflix sind die englischen Untertitel dank einer dicken, schwarzen Outline um die Buchstaben herum sehr gut lesbar). Rotten Tomatoes hat Bewertungen zum Film gesammelt, die fielen zu 98% positiv aus.

kraut, rüben und reporter

Seit dem 13.05.2014 gibt es das wichtige Crowdfunding-Projekt „krautreporter.de„.

Einschub: Crowdfunding bedeutet, dass die Leute, die sich für ein Projekt begeistern finanziell in gewisser Weise in Vorleistung gehen und das Ding unterstützen, das sind dann die sog. „Backer“. Wenn ein von den Initiatoren gesetztes Ziel in einem vorher gesetzten Zeitrahmen erreicht wird, müssen/dürfen dann alle Backer (achja, gesprochen „Bäcker“, wie das Brot) zahlen und das Projekt kommt zustande. Wird ein Ziel nicht erreicht, dann fließt auch kein Geld. Ich selber habe bereits ein Kunstprojekt in Melbourne von meiner tollen mexikanischen Freundin Sissy gebackt und das jüngste Filmprojekt von Zack Braff.

Nun aber zu krautreporter! Der ziemlich bescheuerte Name (japp, tatsächlich ziemlich blöd) soll euch bitte nicht daran hindern, dieses Projekt zu unterstützen. Hier haben sich einige sehr renommierte Journalisten zusammen getan und wollen eine Reportage-Website gründen, die nicht werbefinanziert ist und eben ganz anders funktioniert als Spiegel Online, FAZ, Zeit, SZ usw. Dabei steht die gründliche Recherche der Geschichten im Vordergrund, nicht der erste zu sein, der weiß, dass Kate Perry einen neuen Freund hat. Drei teilnehmende Journalisten, die ich sehr zu schätzen weiß, sind Peer Schader, Stefan Niggemeier und Jens Weinreich, deren Texte ich immer mit viel Begeisterung lese.

Die krautreporter zu unterstützen kostet gerade mal 5 Euro pro Monat, also 60 Euro pro Jahr – das ist weniger als so manches Zeitungs-Abo. Was ihr dafür bekommt, solltet ihr auf der Website durchlesen. Damit krautreporter wirklich live geht, bedarf es 15.000 Backer bis zum 13.06.14. Ich werde in diesen Tagen einer dieser Backer werden. Ihr könnt aber natürlich einfach nichts zahlen und hoffen, dass sich 15.000 Idealisten zusammen finden, denn die Artikel werden nicht hinter einer Paywall verschwinden. Sie werden aber auch nicht mit Werbebannern oder sonstigen Promotion-Aktionen verseucht sein. Ich finde, diese Art Journalismus ist sehr gerne 5 Euro pro Monat wert.

Jetzt hab ich hier viel getextet, schaut euch doch besser einfach mal die Homepage (wenn ihr dort immer weiter runterscrollt findet ihr die beteiligten Journalisten und ein paar FAQs) und auch das Erklär-Bär-Video:

[Anm.d.Red.: Wäre ich nicht so faul, würde ich jetzt meinen Beitrag von vor… 2 Jahren raussuchen, wo ich geschrieben habe, dass die Online-Magazine die Autoren in den Vordergrund stellen sollten, weil ich Artikel von bestimmten Autoren lesen will und die auch einzeln bezahlen würde (Stichwort: Mikrotransaktionen). Da ist es mir sekundär auf welcher Website das steht. Das hier geht in die Richtung und ich will mich bestätigt fühlen!]

Funny ist wohl auch krank

Das auf den Fotos ist unsere kleine Mitbewohnerin Funny. Die hatte ich ja bereits schon einmal vorgestellt, hier gibt es nun ein paar mehr Bilder.

Während ich das hier gerade schreibe, ist es Montagabend und Funny hat den Nachmittag beim Tierarzt verbracht. Mit Netz bei uns daheim (schon zum zweiten mal) eingefangen, dann in einen sog. Quetschkäfig verfrachtet, damit sie eine Narkosespritze bekommen kann und dann ist die komplett-Untersuchung gestartet. Warum? – frage ich rhetorisch – Weil sie seit ihrem ersten Tag bei uns Durchfall hat, fast das komplette Wochenende nur schlafend verbracht hat und jetzt auch noch ständig kotzen muss.

Generell sind bei ihr leider nur sehr kleine Fortschritte zu sehen, was das Vertrauen zu uns angeht. Sie lässt sich zwar ab und zu streicheln, aber sobald wir eine Bewegung auf sie zu machen, nimmt sie noch immer Reißaus. Das ist schon ziemlich deprimierend und gerade (siehe Einfang-Aktion) auch ziemlich nervenaufreibend, für uns, wenn sie vor Angst schreit, aber natürlich um so mehr für sie. Jetzt liegt sie noch ziemlich besoffen von der Spritze unter dem Bett und vertraut uns vermutlich noch ein bisschen weniger. Das Problem ist: Die bisherigen Untersuchungen haben noch kein Ergebnis gebracht, welche Krankheit sie haben könnte, jetzt untersucht das Labor und überrascht uns in den kommenden Tagen Stück für Stück mit Informationen. So wie die Tierärztin klang, rechnet sie mit etwas schlimmerem, denn sie glaubt nicht, dass der anhaltende Durchfall (übrigens zu Beginn garniert mit einem ecoli-Virus) noch etwas mit der Umstellung vom Tierheim zu uns zu tun hat. Und weil es immer wieder gefragt wird in dem Zusammenhang: Ja, das alles ist ganz schön teuer. Und wir konnten schon wieder keine Tierkrankenversicherung vorher abschließen – und ja, so etwas gibt es auch, kann sinnvoll sein, gibt es aber nur für gesunde Tiere.

Mir fällt die aktuelle Situation sehr schwer. Funny lässt uns nicht wirklich an sie ran und damit wird es für uns umso schwerer ihr zu helfen. Kasimir war – als er bei uns einzog – auch sehr schwer krank, aber er ließ sich viel besser helfen. Alleine dass wir ihn knuddeln durften oder überhaupt anfassen und in die Transportbox packen, hat allen Beteiligten doch sehr geholfen. Und so kommt es, dass ich Kasimir doch noch immer sehr vermisse. Er war für mich wie ein richtiger Kumpel, hat mir extrem viel gegeben und er kommt halt einfach nicht mehr zurück. Jeden Tag, wenn ich heim komme, muss ich daran denken, wie er mich oft blökend wie ein Schaf auf der Straße abgeholt hat und mit in die Wohnung gelaufen ist. Oder wie er sich auf mich gelegt hat, sich gestreckt, geputzt oder geschlafen hat. Noch immer wiegt dieser Verlust sehr sehr schwer. Noch immer bin ich darum oft sehr traurig.

Ein Fest es zu richten

Es war Richtfest, am Wochenende, sprich: wir haben jetzt einen Dachstuhl. Joa… und was soll man dazu noch schreiben, außer, dass es schön war?Oh, wir haben schon ein paar unserer sehr netten Nachbarn kennen gelernt, dafür ist so ein fest tatsächlich richtig top. Und toppe Nachbarn sind es auch.

Rohbau mit Richtkranz

Der Richtkranz ist übrigens im Prinzip nichts anderes als ein Totenkranz, der wird aber freundlicherweise etwas „lebendiger“ gestaltet. Beschafft wird er – zumindest in unserem Fall – vom Zimmermann selber, der auf dem Richtfest auch den Zuimmermann-Spruch aufsagt und das Schnapsglas auf dem Boden (der Tatsachen) zerdeppert. Die Scherben werden aufgesammelt und müssen dann irgendwo auf dem Grundstück verbuddelt werden. Das bringt Glück. Aus der Rubrik „kann man machen, muss man aber nicht“ war dann noch das Nageln des letzten Nagels in dem Dachstuhl. Das hat Annika übernommen und ausgiebig zelebriert. Als Gäste, habe ich gelernt, lädt man außer Familie und Freunden die Handwerker vom Rohbau und Zimmermann ein, wenn man wil lauch den Architekten und Bauingenieur bzw. Bauleiter und natürlich die angrenzenden Nachbarn.

Vielleicht ein kleiner Tipp an alle zukünftigen Richtfestler: Wenn noch keine Fenster im Haus installiert sind, vorsorglich aber Öffnungen für Fenster gelassen wurden (schlau – es sei denn, man baut einen Bunker…), kann es im Haus sehr sehr windig werden.  Das kommt natürlich auch ein wenig auf die Jahreszeit an, aber ich würde empfehlen, das zu bedenken. Glücklicherweise hat Annikas Vater noch eine Fensteröffnung mit Plastikplane verklebt, das hat schon einiges gebracht, aber das Problem mit dem pfeifenden Wind leider nicht vollständig behoben. Zu allem Überfluss habe ich mich noch an der Nase verletzt, ich habe mich nämlich erkältet.

Vor dem Richtfest hatten wir morgens noch den Fensteraufmaß-Termin. Da wurde besprochen, welches Fenster sich in welche Richtung öffnen sollen, ob mit Griff-Olive oder ohne, abschließbar oder „nur“ Sekustik,  ob sie kippbar sind und zu guter letzt noch, wie dick die Dämmung um das Haus sein muss, damit die Kästen für die Raffstores darin verschwinden. Bei den Raffs gibt es zudem zwei Varianten, die mit einer richtigen Führung und eine mit Seilen. Wir haben uns für letztere entschieden, die sieht schlanker aus und ist wohl auch 3% schlanker. Außerdem braucht sie nicht so viel Platz zum Anbringen uuuund, nicht zu verachten: Im Gegensatz zu den Raffs mit Führungsschiene, kann sie seitlich ein bisschen über die Fenster überstehen und verhindert dadurch noch ein bisschen mehr den Lichteinfall. Wieder was gelernt!

Sozial mit Aal

Seit Wochen… ach was, seit Mooontanen frage ich mich, „Warum sollte ich die FDP“ wählen… und es fiel mir einfach kein Argument ein. Wofür stehen die Gelb-Blauen? Was war noch deren – der Werber würde sagen – „Markenkern“? Und als ich fast verzweifelt aufgeben wollte, hab ich in Düsseldorf die Plakate von Frau Strack-Zimmermann gesehen und dann fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren…“Klaaaaaar!!!! „Sozial, die FDP steht für S-O-Z-I-A-L!!!“.

FDP-Strack Zimmermann

Ich frage mich, wie das bei der Abstimmung der Texte und Motive abgelaufen sein muss bei der FDP. Wird in der Parteizentrale wirklich geglaubt, dass irgendwer vor diesem FDP-Plakat stehen bleibt und denkt, „achja klar, die FDP steht natürlich für sozial, für was auch sonst! Mensch, die wähle ich sofort!“.Das wird doch nun wirklich niemand ernsthaft annehmen!!!

Aber mOment, nehmen wir einfach doch mal an, die FDP hätte wirklich ihre soziale Ader entdeckt… okay… also wirklich nur als extrem utopisches Beispiel… nehmen wir an, die FDP hätte tatsächlich ein richtig soziales Wahlprogramm: Das muss man inhaltlich kommunizieren, so wird das nix!

Blog-Klick-Befehl

Mein Schatz kann nicht nur tolle Fotos von Baustellen machen, wie man auf den Bildern zu unserem Hausbau immer wieder bewundern kann, „hach, diese Technik bei der Kameraführung.. elegeaaant“. Nein, sie kann noch viiiiel besser: „Putzen! Kochen! Bügeln!!! Fenster putzen!“ Jajaja, stimmt auch alles, aber sie kann jetzt auch „Bloggen!!“… ich hasse, es, wenn mich mein Macho-Ich überrumpelt (lest ab nächstem Jahr auch mein Buch: „Das Macho-Ich, Freud reloaded“).

Ich fang nochmal an: Mein Schatz hat seit kurzer Zeit ihren eigenen Blog und der trägt den fantastischen Namen „herbstologie“. Der ist deshalb fantas… moment… der Blog heißt jetzt „herbstlich“!?!?!? – dabei war „herbstologie“ doch meine Idee. Sogar mein Macho-Ich schluchzt…

Im Blog dreht es sich (bisher) alles um unsere kleine neue Mitbewohnerin und ihre unglaublich großartigen Näh-Künste. Das heißt: Alle von den Besuchern hier sollten dort mindestens einmal vorbeischauen und sie darin bestärken noch viel mehr zu bloggen und ihre Nähereien bewundern. Und jetzt bitte hier klicken: herbstologie.wordpress.com/

Der Deckel ist druff

Der Hausbau hat sich in den letzten zwei Wochen ein wenig entschleunigt. Angebote müssen wir derzeit nicht einholen und wir warten darauf, dass der Zimmerer die Latten – nicht für den Zaun – sondern für das Dach geliefert bekommt und er damit den Rohbau bestückt. Dabei fällt mir ein… wir brauchen ja noch einen Elektriker, bevor das Dach druff kommt, wegen der Löcher in der Decke vom OG für die Kabel für Lampen und so… Achiiiiiiiim!!!!!

Am Bau selber tat sich auch wenig, wir haben seit dieser Woche eben den Deckel auf dem OG und im EG ist die Verdingsung der Decke abmontiert – Verschalung, das Wort hab ich gesucht. Und siehe da – das Haus wirkt von Innen nun tatsächlich um einiges größer, als noch gar keine Decke drauf war, sondern nur Wände um es herum standen. Warum das so ist – ich hätte gedacht, dass es offen größer wirkt als geschlossen, darf mir gerne mal ein Mensch vom Fach erklären – gerne unten in den Kommentaren.

Was fehlt noch? Achja, Fotos! Schaaaaatz? Ah, da sind sie, danke fürs fotografieren: