Liebesbrief

Da habe ich ein paar Tage mal nicht in den Mail-Account von meiner Homepage geschaut und das hab ich verpasst:

Hi! Wie geht es dir? Du bist wahrscheinlich sehr wei nicht, woher ich wei deinen mail. Erkennen sie mich? Wir trafen uns auf einer webseite, sie schrieb mir e-mail, jetzt schreibe ich dir. Sie wollen trinken mit mir die tasse des kaffees im cafe? Wer ich? Ich bin ehrlich, treu, ordentlich, liebevoll und leidenschaftlich. Am liebsten verbringe ich meine Zeit mit meinen Eltern und meinen Freunden. Ich lese gern, gehe gerne ins Kino, liebe Sport? und versuche das Leben zu genie? en. Ich wunschte mir eine ehrliche Beziehung, Sinnlichkeit und viel Lachen. Eine mensch mit gegenseitigem respekt, {wichtig ist mir|am wichtigstenÿ vor allem Treue, Loyalitat und Humor. Ich schicken meine bilder, ich bin sicher, sie werden wie sie. Ich werde fur warten Ihre briefe. Dies ist meinem mail: xxxxx@xxxxx.com Alles Gute!

Tja… ob es sich jetzt noch lohnt zu antworten?

Baby, es ist ein Loch!!!!

Endlich ist es soweit, man sieht Fortschritt auf dem Grundstück, der Bau ist gestartet – zumindest das Graben eines Loches. Und das ist ja nun mal Grundvoraussetzung für einen Keller. Sonst wäre der Keller ja das Erdgeschoss und man müsste ihn permanent aufräumen, wenn Gäste kommen. Und wer hat darauf schon Lust!? Ist ja auch ein wenig unfreundlich, die Gäste immer durch den Keller das Haus betreten…

Toll ist es, dass es nun endlich losgegangen ist. Und das Ausheben des Loches geht sogar ziemlich flink. Drei Tage dauert es bei uns so etwa und nun kommt im Anschluss der Rohbauer. Ein wenig mulmig ist uns nur, weil das Grundstück gerade extrem kurz ausschaut. Eigentlich teilen sich nämlich Garten und Haus das Grundstück so etwa 50-50, aber im Moment sieht es irgendwie mehr so nach 3/4tel Haus und Rest Garten aus.

Bevor die Graberei allerdings gestartet ist, hatten wir einen Termin an der Baustelle mit „Bodo“ (Bagger) und dem Rohbauer. Das ist erwähnenswert, weil dabei einige Details geklärt wurden, die man vermutlich beim Bau mit einem Bauträger nicht wirklich mitbekommt. Da wurden varianten der Kellerwände durchgesprochen und kurzfristig die Entscheidung getroffen, einen Betonkeller statt eines gemauerten zu bauen. Da wurde auch über das Auffüllen des Loches um das Haus herum gesprochen usw. Ich behaupte einfach mal, dass dies Dinge sind, die bei einem Bau von der Stange gar nicht zur Sprache kommen. Das muss zwar nichts heißen, kann ja sein, dass die Standards bei den Bauträgern sehr hoch sind – aber ich bin ja misstrauisch. Wir fühlen uns aber derzeit bestätigt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Parallel dazu geht es aber weiter mit der Einholung von Angeboten zu Gewerken.  Bzw. können wir auch schon Vollzug melden, wir haben uns nämlich für eine Küche von nobilia mit AEG-Elektrogeräten entschieden. Induktionskochfeld, Ofen mit Pyrolyse (heizt den Ofen auf 500 Grad und brennt damit den Schmutz weg… im Ofen… nur im Ofen! Harr-Harr-harr!) und ein Kühlschrank mit 0-Grad-Fach – das sei der „heiße Scheiß“, bzw. der „kalte Scheiß“…

Nicht ganz so dolle läuft die Einholung an anderen Fronten. Die Auftragsbücher der Handwerker sind leider einfach vielfach zu voll. Da ist der eine, der Emails ausschließlich sonntags nachts beantwortet oder der Handwerker der ewig braucht für ein Angebot, weil er nur an einem Tag der Woche Angebote schreibt und zuletzt war er auch da verhindert. Und dann sind da noch die Handwerker, die sich bei Angeboten nur sehr lose an das halten, was man teils stundenlang besprochen hat. Resultat: Das Angebot ist in seiner ersten und oft auch zweiten Version unbrauchbar. Es sind in keinem Fall alle Handwerker so – und am Ende zählt ja auch, was aufm Platz/der Baustelle passiert, aber mich ärgert das eigentlich so sehr, dass ich mit diesen Leuten nur ungern zusammen arbeite. Und wir bewegen uns hier nicht im untersten Billig-Preissegment. Ein lustiges Experiment ist es, wenn man einem Handwerker ein Excel-Sheet zuschickt, wo sämtliche Aufgaben, die man sich von ihm wünscht, so aufgelistet sind, dass er nur noch einen Preis daneben oder von mir aus drunter schreiben müsste.  Ich nehme mal das Ergebnis vorweg: Das machen die nicht!

Das klingt jetzt schlimmer als es ist, es soll nur (noch mal) beschreiben, wie ruckelig die ganze Geschichte von statten geht/gehen kann, auch wenn man selber alle „Hausaufgaben“ erledigt.

Innovation aus dem Hass heraus

Oh wie schlimm ist es zu Wäsche zu waschen… Gruselig! Und das sage ich, obwohl das die Waschmaschine übernimmt. Man hat ja eigentlich nicht mehr zu tun, als seinen dreckigen Krempel hinein zu werfen und sie einzuschalten. Aber nichtsdestotrotz: waschen, bah! (bitte mit größter Abscheu lesen) Ich glaube, dass die Waschmaschine… ach was, ich bin mir sicher…. dass die Waschmaschine eine Wut-Erfindung war. Da haben die Waschweiber (offizielle Berufsbeschreibung) am Fluss gesessen und haben die Kleidung ihrer ausnahmslos gut aussehenden und schlauen Männer an den Waschbrettern in den Fluten gerubbelt und hatten eine verflucht große Menge Hass dabei. Weil ihre Fingernägel abgebrochen sind, die Arbeit verflucht anstrengend war… und ihre Finger weh taten. Eins davon oder sogar alle drei! Ihr merkt, ich war quasi dabei! Jedenfalls war der Hass irgendwann so groß, dass aus Wut die Idee zur Waschmaschine entsprang. Papling!!! (offizielles Geräusch bei Erfindungen)

Dementsprechend brüllt eine Waschmaschine nun auch ständig hasserfüllt wenn sie in Betrieb ist. Doch doch, Ich bin mir sicher, ich höre jedesmal so ein „Maaaaaaaaaannnnn eyyyyyyyyyyyyy – Maaaaaaaaaaaaannnnn eyyyyyyyyyy….“. Sie verflucht mich dann, weil ich sie eingeschaltet hab. Dazu kommt, dass sie in diesem kleinen Kabutt steht, mit wenig Licht und allem möglichen Putzzeug um sie herum. Und da kann man ihren Groll schon verstehen, die Waschweiber hatten ja wenigstens Aussicht. Aber mal ehrlich, wer stellt seine Waschmaschine schon auf die Terrasse oder ins WOhnzimmer, wo es schön gemütlich und aussichtig ist?!

Und am Ende, wenn das Gerät meint fertig zu sein, ich sie dann aber noch dazu zwinge, den Trocknermodus für zwei Stunden durchzufeuern, dann zahlt sie es mir heim. Japp, da bin ich mir sicher. Es gibt nämlich nur eine Sache, die tatsächlich schlimmer ist, als waschen – Wäsche aufhängen! Und die Maschine weiß das. Die Maschine weiß, dass ich den Trockner immer nur für meine Unterwäsche anstelle, damit ich möglichst nicht 27.000 Socken oder 30.000.000 Unterhosen auf den Wäschständer hängen muss. Unterwäsche könnte ich ja einfach aus dem Schlund der Maschine rausangeln und in die Schublade werfen. Aber nein… wenn sie fertig ist und mich mit ihrem aufgerissenen Wäschemaul (wir haben einen Toploader) ansieht, dann lacht sie mich still und leise aus. Ohhh, wie diabolisch sie in sich hinein lacht, „Muuuhahahaha, doch noch alles feucht“, lacht sie dann – „Lass es doch einfach drin, dann stinkt es irgendwann auch noch nach meinem fauligen Atem!!!“. (Jaja, deswegen stinkt Wäsche, die man in der MAschine vergisst, weil die DInger Mundgeruch haben!) Und ich komme am Ende doch nicht drum herum, den ganzen Mist aufzuhängen. Jede verfluchte Socke einzeln… auf die Leine… wie ich das hasse…

Darum vielleicht eine Idee: Wie wäre es, wenn die Waschmaschine, nach dem Trockengang die Wäsche ausspuckt – insbesondere die Toploader. Mit richtig Schmackes nach oben raus „Pfft, pfftt, pffft, pffft“. Wenn die Wäsche am Ende nach oben rausgeschossen würde, dann könnte ich sie sogar einfach im Raum liegen lassen und sie würde auf dem Boden trocknen. Und so rein symbolisch würde es dem Waschgang auch noch ein passend-wütendes… Dingens… verpassen. Ich könnte mich sogar unter die regnende Wäsche stellen und mich mit Klamotten beregnen lassen und sowas singen wie „It’s raining men“ (gute Laune) oder „Why does it always rain on me“ (schlechte Laune). Und ganz nebenbei könnte die Maschine ihre Wut rauskotzen… Win-Win, oder?

Gute Anfrage = gutes Angebot

Ich will mich in diesem Blogeintrag noch mal der Angebotseinholung widmen. Das hab ich zwar schon mal… aber es kann nicht schaden, noch einmal Selbstverständlichkeiten hier nieder zu schreiben. Alle die nun rufen „Och nöööö, Ingo, ist doch klar und logisch, weiß ich alles vorher!!!“ – Japp, das hab ich auch mal gedacht. Pustekuchen.

In die ersten Gespräche zu Angeboten für Gewerken geht man ja recht unbedarft. „Nun, wir brauchen halt Fenster und Türen“, stellt man sich so vor. Die unendliche Vielzahl an Konfigurationen und Möglichkeiten hat man da aber gar nicht im Blick. Und es werden bei jedem Termin neue Fragen aufgeworfen, bei denen man sich danach wundert, warum die nun zum ersten Mal aufkommen. Beispiel: Rolladen. Nehmen wir an, wir würden Rollladen haben wollen. Erstmal gibt es mehrere Möglichkeiten wo und wie man die befestigt, was damit einhergeht, wie man irgendwann mal wieder an die Dinger drankommt. Achja… sollen sie elektrisch sein? Und wie dick ist die Wand/die Dämmung? Alu oder Kunststoff?

Tjaha… und das ist nur ein Ausschnitt der Fragen. Nehmen wir an, wir wollen Plastik-Rollläden haben. Nun ist man sich dessen sicher, telefoniert mit einem neuen Anbieter, und der sagt einem plötzlich, dass bei der gewünschten Fenstergröße die Kunststoff-Dinger viel zu sehr wackeln… Aha… Gut… öhm… Aber viel mehr als Kunststoff kosten die Aludinger auch nicht… soso… Das ist übrigens ein generelles Mantra: jedes Teil kostet in einer alternativen Variante gar nicht sooo viel mehr, als das andere.

Es ist echt wichtig, sich vor den Terminen ganz genau den Grundriss anzusehen und genau zu schauen, welche Zahlen usw. dort vermerkt sind. Man sollte auch selbst bei jeder Zahl wissen, was sie bedeutet. Uns war zum Beispiel nicht klar, dass auf dem Plan auch die Höhe der Fenster vermerkt ist. Wir haben die Zahl zwar gesehen, aber inhaltlich ignoriert. Dann flatterten die Angebote rein und wir haben uns doch über einige Maße gewundert. Wir haben die anderen Angebote kontrolliert und auch da waren ähnliche „Fehler“ drin. Also bastelt man sich eine Excel-Tabelle, schreibt alles relevante rein und bittet auf Grundlage dessen um neue Angebote.

Es ist aber nicht so, dass man am Ende keine verwertbaren Angebote erhält – aber die sind halt nur so gut, wie die Anfrage. Und da man bei jedem Termin Neues lernt, Dinge, die man am Anfang einfach auch noch gar nicht auf dem Schirm haben kann, sollte man einrechnen, dass man bei jedem Gewerk mindestens drei Anbieter suchen sollte, die mit einem vernünftige Gespräche führen und Angebote erstellen. Wir haben jedenfalls auch noch keinen Handwerker getroffen, der auch nur leise gemurrt hat, wenn wir ihn gebeten haben, ein Angebot noch mal anzupassen, weil wir nun doch einen Änderungswunsch haben.

Es ist auch nicht so, dass die Angebote am Ende nur ein einziges Blatt Papier mit einer Endsumme sind. Im Gegensatz zu diesem Vorurteil, sind die sogar ziemlich detailliert. Jetzt sollte man – der Fairness halber – aber bitte nicht hingehen und ein Angebot von Handwerker A nehmen und damit zu Handwerker B gehen und ihn bitten einen neuen Preis zu machen. Es ist eigentlich für einen selber sowieso viel besser, bei jedem Gespräch so „zu tun“ als wüsste man nix. Und ganz ehrlich: Oft ist es auch so, obwohl man schon zwei Gespräche hatte. Jeder Profi bringt neue Gesichtspunkte oder andere Deutungen aufs Tableau. Danach darf man dann abwägen, was für einen am Relevantesten ist.

Die ganze Angebotseinholungsphase zieht sich also doch ganz schön hin und damit ist nicht die pure Terminfindung gemeint. Wenn man nicht das Geld und den Mut hat, alles beim erstbesten Handwerker zu bestellen, kommt man um viele hins und hers nicht herum. Dem sollte man sich bewusst sein. Jedes einzelne Gewerk ist mit einem Lernprozess verbunden, an dessen Ende man zwar mehr weiß, aber nicht zwingend klüger ist, was für das eigene Haus nun das Beste ist. Aber man kann Argumente der Handwerker gewichten und sich so zumindest herleiten, warum man glaubt, dass Variante A besser ist als Variante B.