Poetry Slam poppt und goethet nicht

Irgendwann letzte Woche, zerspratzelte mein Internet bzw. insbesondere Facebook in einer Explosion die aussah wie Julia Engelmann. Wer ist Julia Engelmann, und warum ist euer Internet nicht explodiert, fragen nun vermutlich diejenigen unter euch, die Facebook nicht nutzen?

Nun, Julia Engelmann hat im Frühling 2013 am Poetry Slam der Uni Bielefeld teilgenommen. Dort hat sie einen Text aufgesagt, der nun plötzlich unfassbare Aufmerksamkeit hervorrief, weil irgendein Social-Media-Multiplikator-Mensch mit verflucht vielen Followern ihn gesehen und geteilt hat. Ich glaube jeder meiner zahlreichen deutschsprachigen FB-Bekanntschaften hat dieses Video gepostet, geteilt und kommentiert – und zwar durchweg positiv kommentiert. All ihr da „draußen“ – bildlich zu verstehen – die nicht in diesem Facebook sind, hier ist mal das Video, von dem ihr vielleicht noch nichts gelesen/gehört habt:

So, nun könnt ihr euch auch selber ein Bild machen. Ich finde, es handelt sich um einen sehr schönen Text, der mit einem Liedtext einleitet und sich  sehr schön poppig aufstellt – inhaltlich. Das beziehe ich jetzt mal auf die Message und auch die Tiefe des Textes. Mir ging der Text irgendwie nah und hat mich zum Denken angeregt, ob ich das Gefühl habe, ich verpasse mit meinem Lebensstil etwas, ob ich lockerer werden sollte ob das Konzept, wie wir unser Leben leben, so richtig ist oder ob ich nicht auch für mehr Kreativität, Ausleben, Verrücktheit usw. plädieren sollte (ohne es selber umsetzen zu wollen). Ich habe sogar nachgedacht, warum ich so bin, wie ich bin. Gut… mach ich alles öfter, aber nun hatte es einen konkreten Anlass. So wie böllern an Silvester! Aber genug von mir…

Wie gesagt, waren die ersten Reaktionen positiv – dann irgendwann kamen vorhersehbar die Nörgler. Irgendwas müssen die, denen Wetten-Dass nicht philosophisch genug ist (Moderatotion mal beiseite) ja auch tun, wenn gerade nicht gewettet wird. Und diese Nörgler fanden den Text viel zu seicht, einfach, tumb und überhaupt ist Julia Schauspielerin (!!! achso.. nennt man die Darsteller von „Unter uns“ jetzt kontextsensitiv – wenn es in die Argumentation passt – doch Schauspieler!?) und das alles sei von ihr durchchoreographiert. Bei einer Poetry-Slammerin (ich finde gerade den Link nicht mehr) mischte sich zudem noch eine unverschämte Menge Neid in ihren Blogeintrag, denn schließlich versuche sie seit Jahren, mit ihren Texten die Massen vergeblich zu begeistern.

Und ab hier kotzte mich die ganze Geschichte nur noch an. Ich möchte das aber mal auseinanderfriemeln.

  1. Schauspielerin, durchchoreographiert: Ja, ich fürchte, diesen „Vorwurf“ kann man ihr machen. Wenn das denn wirklich zutrifft, dann ist sie tatsächlich eine tolle Schauspielerin, zumindest hat sie sich dann nachhaltig für die Rolle des schüchternen Mädchens empfohlen. Vor allem aber zählt doch, dass es sich hier um einen Poerty-Slam Wettbewerb handelt und wenn man auf der Bühne steht, performt man doch immer. Jeder der Vorleser dort, choreographiert doch seinen text mit Gesten usw. ich verstehe diesen Vorwurf nicht. Und wie sie ihren text vorgeretagen hat, passte perfekt!
  2. Der Text ist zu einfach, zu seicht: Muss es denn immer Hochkultur sein? Jaja, wir sind ein Volk der Dichter und Denker und alles was nicht Mozart ist ist schlechte Musik und unser Fernsehprogramm ist immer Mist und verdummt. Humbug! Wir sollten einfach mal ein bisschen lockerer werden. Der Text von Julia Engelmann ist Folklore, er spricht vielen Menschen aus dem Herzen, denn jeder kann und ist intelektuell in der Lage seine ganz eigene Lebensart, seine Versäumnisse und seine Wünsche in ihn hineininterpretieren. Der ein oder andere wird sagen, dass die darin geäusserten Lebenskonzepte naiv sind, aber so versteht sie doch eben jeder. Man betrachte ihn als Denkanstoß! Und das ist ja alles auch nur konsequent, denn der Text beginnt mit einem Pop-Liedtext und will auch schon daher gar nicht viel mehr sein, als ein Pop-Poetry-Text (unterstelle ich). Himmel-Herr-Gott, sie bezieht sich im Text selber sogar auf Pop-Sängerinnen. Hätte sie es sich hochkulturiger gewünscht, hätte sie vielleicht mit dem (unfassbar beschissenen) Erlkönig begonnen.
  3. Neid: Ein Kumpel von mir hat mal gesagt, das Eric Clapton gar kein wirklich herausragender Gitarrenspieler ist, sondern eher so Durchschnitt. Lassen wir das mal so dahingestellt und behaupten dass das so stimmt. Aber nun, frage ich, wie egal das eigentlich ist. Denn er macht Musik, die Millionen Menschen gefällt. Vielleicht gibt es Milliarden Gitarristen, die besser sind als Clapton, aber anscheinend treffen die den richtigen Ton nicht. Die dürfen sich nun gerne alle beschweren, oder mal überlegen, ob sie mit ihrer Art Gitarre zu spielen, nicht vielleicht ein anderes Publikum erreichen, dass ihnen vielleicht dann auch wichtiger ist – sonst sollen sie halt anders Gitarre spielen… schlechter, wenn es denn hilft.

Ich möchte dafür plädieren, ab und an auch einfach mal Sachen scheisse finden zu können. Das kann man – wenn man gefragt wird – dann auch mal kundtun. Aber niemand zwingt einen gründe anzubringen. Manchmal fühlt sich etwas einfach falsch/mistig/blöd an und dann ist das eben so. Da muss es keine Gründe für geben, man muss vor allem nicht zwanghaft nach welchen suchen, die bei vergleichender Prüfung eh keine 3 Minuten stand halten.

Den Wettbewerb gewonnen hat übrigens Jan Philipp Zymny mit einem hervorragend lustigen Text (kann ich jedem empfehlen) – auch choreographiert. Ich bin durch Julia Engelmann auf ihn und auf die Poetry-Slam-Szene aufmerksam(er) geworden und werde vielleicht mal versuchen Annika zu einem Besuch bei einem Poetry Slam zu bewegen – das ist auch Julias Schuld. Das darf man ihr auch mal zu Gute halten, statt über Choreographie, mangelnde Authentizität und Einfachheit zu schwadronieren. Sie darf durchaus einfach mal in den Medien gefeiert werden (wenn es denn sein muss) – so wie Lady Gaga, Rihanna, Robbie Williams usw.

das Internet abschalten

Ein Grund, warum hier nicht mehr so viel erscheint ist, dass ich meine Meinung zu politischen Themen an dieser Stelle mehr und mehr irrelevant finde, da sie meist nicht auf genügend Informationen beruht, um mir wirklich ein fundiertes Bild machen zu können. Das mag teilweise auch an schlechter Berichterstattung der Medien liegen, aber oft auch an einer Unlust, viel mehr als nur Teaser und Überschriften zu lesen.

Aber selbst bei einem Thema wie der Internetüberwachung durch die NSA und den britischen Geheimdienst (der hat ein tolles Kürzel gewählt, dass sichkein Schwein merken kann und ist vielleicht deshalb mit seinen Verfehlungen nicht püräsenter in den Medien?), das mir als „Internetbürger“, „Nerd“, „Web-Afficionado“ usw. doch sehr nahe geht (nicht zwingend emotional, aber auch), habe ich das Gefühl es wurde a) schon alles gesagt, was ich auch sagen will und b) um ein fundiertes Urteil fällen zu können, fehlen mir Informationen.

Lange Vorrede (das kaschiert, wie kurz meine eigentlich Message ist), kommt nun ein kurzer Kern – der sich dann eben doch mit diesem „Internet“ und dieser „Überaschung“ beschäftigt:

Jahrzehntelang haben wir die USA als Weltpolizei begriffen. Gab es irgendwo einen Konflikt, haben wir die Amerikaner „geschickt“ diesen zu schlichten. Damit einher geht natürlich, dass sich so eine Polizei auch entsprechend rüsten will/muss. Und im digitalen Zeitalter betrifft das nun eben nicht mehr nur physische Waffen, sondern auch digitale. Und schwupps, da ist die Überwachung! Klar, ich finde es unfassbar erschreckend, wie die USA uns alle überwachen (können) aber genauso auch vollkommen logisch, dass es dazu kommen musste – retrospektiv betrachtet.

Wenn ich mich z.B. als Polizist von… Tacka-Tucka-Land betrachten würde und den Job auch nur halbwegs ernst nehmen würde, dann würde ich natürlich auch alles versuchen, meinen Job gut zu machen und würde versuchen zu standardisieren und kontrollieren. Und wenn dann nach vielen Jahren Lukas und der Lokomotivführer käme und das plötzlich kritisiert, dann würde ich mich gehörig wundern. So nach dem Motto „aber du wolltest doch, dass ich für Sicherheit sorge und außerdem hast du mir auch nie gesagt, wie ich das umsetzen soll“.

Der aktuelle Überwachungs-Status-Quo wird nicht behoben werden können. Es wird nicht möglich sein, den USA den Weltpolizeistatus zu nehmen. Sie wird sich daran festkrallen und umso mehr auf Geheimdienste zählen, um die bedeutende Position aufrecht zu erhalten, die sie inne hat – denn sie bringt natürlich auch gewaltige Vorteile. Und vor allem, ist es so einfach, die digitalen Daten zu sammeln.

Wenn jetzt nach europäischen Lösungen gerufen wird, halte ich das größtenteils für Quatsch. Wir alle erleben doch täglich, dass wir bereit sind, für Bequemlichkeit einige Dinge auszublenden. Passwörter speichern wir im Browser, wir nutzen Facebook statt Studivz, wir laden dort Bilder hoch, weil es einfacher ist, als allen Freunden eine Mail mit den schönsten Bildern von Mallorca oder dem Steak von eben gerade zu schicken. Diesen Komfort, dieses Lebensgefühl wollen wir jetzt für ein deutsches/euopäisches Netz aufgeben?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man eine internationale Struktur wie das Internet, ohne es komplett zu zerschlagen und ein neues paralleles Netz zu schaffen, begrenzen kann – und wie soll das überhaupt technisch möglich sein? Da bliebe eigentlich nur eine Möglichkeit: Das Netz abschalten, abschaffen – und das will nun wirklich niemand. Es wäre auch wirtschaftlich der Tod unserer Systeme, die vom weltweiten Netz abhängig sind. Davon abgesehen, dass das auch riesige gesellschaftliche Gräben zwischen Kontinente/Nationen treiben würde.

Ich bleibe dabei – schimpft mich Pessimist – diese Situation ist nicht mehr auflösbar. Solange irgendwo Daten erhoben werden können, die für irgendwen – warum auch immer – von Belang sind, werden diese gesammelt werden. Daran führt kein Weg vorbei. Und sie werden irgendwann schwerst missbraucht werden, so wie viele andere Dinge auch, die ursprünglich geschaffen wurden, um Gutes zu bewirken.

Es ist irgendwie traurig, aber ab und an richtet sich unsere Neugier doch auch mal so ein kleines bisschen gegen das, was eigentlich in unserem Sinne ist. Und nun kommen wir aus der Nummer nicht mehr raus…

Grundstückskauf beim Notar

Wir haben vergangenen Montag den kaufvertrag für unser Grundstück unterschrieben und dürfen jetzt anfangen zu… erstmal nix!

Ganz so einfach geht das natürlich nicht. Ich schildere den Fall mal. Wir kaufen das Grundstück von der Stadt Grevenbroich über den Zwischhändler (oder wie das heißt) DSK. Beim Notartermin am Montag war also die DSK und der Notar zugegen. Überraschend, dass auch der Notar beim Notartermin anwesend war… ich sollte mal einen Lehrgang zum Thema „Texte schreiben“ besuchen…

Was bei diesem Termin passiert ist recht spannend. Der Notar liest nämlich den gesamten Kaufvertrag Wort für Wort vor. Das geht mal richtig schnell und mal etwas langsamer mit Erläuterungen, was der Sermon auf dem weißen papier überhaupt bedeutet, von statten. Gut, das klingt unspektakulärer als es war, fällt mir gerade auf. Nochmal… ein Schreiben-Lehrgang tut wohl Not.

Am Ende darf man den Kaufvertrag unterschreiben (nach ca. 1,5 Stunden – je nachdem wie viel man nachfragt) und dann kommt noch ein Dokument des Kreditgebers bzgl. der Eintragung ins Grundbuch dazu. Ich glaube zumindest, dass das Dokument diesen Inhalt hatte, ich erinnere mich gerade nicht mehr so genau… ich hab das aber einfach mal unterschrieben.

Wir müssen jetzt warten, bis die DSK mit einem weiteren Anwalt geklärt hat, ob wir denn auch tatsächlich das Grundstück kaufen dürfen – welche Kriterien da auch immer entscheidend sind.In siiiiiiiieben Jahren, gab es da aber angeblich bisher noch nie Probleme – es gibt so Situationen, da will man auch einfach nicht der Erste sein. Danach bekommen wir eine Mitteilung, dass wir die Grunderwerbssteuer zahlen müssen/dürfen.

Um diesen Vorgang zu wiederum beschleunigen (als MA einer öffentlichen Verwaltung weiß ich, wovon ich rede) sollte man da nichts dem Zufall überlassen. Zum zuständigen Finanzamt gehen, die Unterlagen anfordern, zur Bank, zahlen, zurück, Dokument ausstellen lassen. Dann kann der Notar die Unterlagen parat machen, auf deren Grundlage wir dann den gesamten Kaufpreis überweisen dürfen. Und danach danach… dauert es dann noch einige Wochen, bis der Spaß im Grundbuch eingetragen ist und wir ganz offiziell Eigentümer sind. Bauen dürfen wir aber bereits vorher auf dem Grundstück – auch weil wir frühzeitig eine Anzahlung tätigen dürfen. Gott-Sei-Dank. (Achtung, die Bauherrenversicherung nicht vergessen! – Kostet aber nicht viel)

Dazu kommt dann noch eine Bürgschaft, die wir hinterlegen müssen. Die hat den Hintergrund, dass dieses Geld einbehalten wird, wenn wir uns nicht an die Baurichtlinien und damit unseren vor Monaten bei der Stadt eingereichten und genehmigten Bauplan oder die Vorgaben zur Begrünung halten. Das klingt viel schlimmer als es ist. Aber es handelt sich hier um eine städtische Entwicklungsmaßnahme, da gibt es so Vorgaben. Das kann man schlimm finden, aber meist hören sich diese Vorgaben viel schlimmer an, als sie sich tatsächlich auswirken – wenn man nicht die Villa Kunterbunt nachbauen will. Oder sagen wir es so: Gehry würde vermutlich keinen Spaß bekommen, wenn er ein bauwerk in eine städtische Entwicklungsmaßnahme bauen will.

 

eine Kette… eine Kette!!!

Es ist ja nicht so, dass mich nicht interessiert wie es Schumi geht, weiß Gott nicht. Ich schaue schon täglich einmal auf Nachrichtenseiten vorbei, mit dem Ziel herauszufinden, ob es Neuigkeiten gibt. Wenn ich nichts sehe, vermute ich, dass sein Zustand unverändert ist. Und dann freue ich mich fast, dass keine Null-Info irgendwo in einen Text verwurstet wurde.

BILD-Online hat nun aber doch tatsächlich etwas zu berichten:

kettschu

Nein, wenn man den „Artikel“ dahinter liest, steckt da tatsächlich nicht mehr hinter als das, was in der Überschrift steht.

Das Gute ist, mit dieser Story wird ja niemand in irgendeiner Form verletzt oder bei der Arbeit gestört oder sonstwie… aber ganz großer Quark ist das doch trotzdem, oder bin ich einfach nicht esoterisch genug!?

 

Ich entscheide mich für Sanität!

Vor vielen jahren bat mich meine Mutter, doch bitte beim Einkauf auch an die Äpfel zu denken. Ich ging also beim örtlichen Edeka in die Apfel-Abteilung (oder sowas in der Art) und musste festetellen, dass es „Apfel“ nicht gibt. Es gibt Pink lady, Boskopp, Braeburn, Kinderäpfel (!?) usw….

Nachdem wir jetzt ein paar (ich wünschte, es wären schon mehr) Termine bei Handwerkern hatten, geht es mir wieder ähnlich. Es gibt erschreckend viele Details, über die man sich gar keine Gedanken macht. Sei es bei Fenster, Türen, Treppen und auch im Bereich Heizung und Sanitär. Und selbst, wenn es eine Dimension erreicht hat, wo man denkt, „okay, das ist schon kompliziert genug“, kommt garantiert noch eine Ebene hinzu. Beispiel ist die Wärmepumpe. Nachdem wir nämlich verstanden hatten, was dieses Gerät von einer normalen Heizung unterschiedet (das ist nicht so schwer), wie sie funktioniert und was das für unser Haus bedeutet, kam der erste Heizungsprofi und bietet uns eine… öhm… wie hierß das Ding… Erdwärme-Luft-irgendwas-Pumpe an. Hmmm… und was ist das jetzt  schon wieder?

Und dann sind da noch die Fenster, zweifach oder dreifach-Verglasung? Aluminiumkern oder nicht? Irgendso ein Dings, das für die Luftzirkulation gut ist als Add-On? Und welche farbe innen und Außen? Wir groß sind die Fensterbänke? Welches Material? Zipp und Zapp und Pipp und Papp. Das mag für den erfahrenen Bauprofi alles total logisch sein, aber für uns als blutige Anfänger und vermutlich Einmalig-Bauer ist das aber doch plötzlich eine Menge an Minientscheidungen die man treffen muss, bevor man dann irgendwann sagt „Ja das Fenster ist schöner, das will ich!“ Und selbst davor liegen dann ja noch zaaaahlreiche ästhetische Aspekte. Und am Ende… winkt der Preis.

Man erfährt bei jedem Termin mit Handwerkern Neues, leider kann man nicht immer abschätzen, ob die von ihm genannten Punkte relevant oder relevanter als das sind, was man von jemand anderem gehört hat. Da hat uns zum Beispiel ein Treppenbauer gesagt, dass die Treppe ja das Aushängeschild, die Visitenkarte des Hauses ist, dass man dort nicht sparen sollte. Das klingt erstmal nicht so unlogisch, denn das Gerät sieht man ja meist sofort beim Betreten des Hauses. Aber wenn ich jetzt mal überlege… ich habe nochNIE auf die treppe im haus geachtet, also bewusst. Und ich habe auch noch nie ein haus nach dem Aussehen der Treppe bewertet. Aber wenn ich vermutlich Treppenbauer wäre, wäre das das erste, was mir auffällt. Vermutlich ist das beim Fensterbauer, Türenbauer, Küchenbauer und was-weiß-ich-Bauer dann aber ähnlich. Jeder wid vermutlich erzählen, dass der entsprechende Teil die Visitenkarte… blabla. Aber auch andere Aspekte wie „eine Holztreppe ist total empfindlich, Kinder machen da sofort Macken rein“, ist ein schöner Punkt, klingt logisch, aber der nächste Profi erzählt einem das Gegenteil. Das kann man dann auch googlen „holztreppe Erfahrungen“, oder so… aber die Zeit könnte man auch für Sinnvolleres nutzen.

Interessant sind auch die Preisunterschiede. Unser erstes Angebot überhaupt war von einem Fensterprofi aus Düsseldorf. Und ich sag mal so, es hat uns die Schuhe ausgezogen – ich glaube, das hängen wir uns für die Ewigkeit auf… im Keller… wo es dunkel ist. Wir waren echt schockiert, was der Spaß kosten sollte. Nun dachte ich, dass vermutlich alle Angebote in dieser Preislage liegen werden, denn sooo unterschiedlich, kann das ja eigentlich nicht sein. Das kennt man ja aus dem Alltag, meist sind Preise für ein Produkt bei gleicher Qualität recht nah beieinander. Nun können wir noch nicht sagen, wie das bei den Fenstern sein wird, da warten wir noch auf Vergleichsmöglichkeiten, aber bei Treppen haben wir es jetzt ganz deutlich gespürt, dass die Varianz der Preise extrem sein kann. Dabei konnten wir weder in der Beratung noch der gezeigten treppen große Qualitäts- und Kompetenzunterschiede feststellen.

Was mich gerade besonders umtreibt ist das Thema Sanität… ähm Sanitär… schönes Wort „Sanität“, „das ist aber ganz schön sanität von dir, dass du das so sagst!!!“. Es gibt einen Bericht der Sendung „Markt“ vom WDR, in dem erzählt wird, dass die Großhändler untereinander Preise absprechen – zu Ungunsten der Endkunden natürlich. Eine Alternative wäre der Reuter Badshop. Die Reuter-Geräte baut einem aber leider nicht jeder Handwerker ein und Probleme der Zuständigkeiten bei Gewährleistungsfragen gibt es wohl auch… das sind schon wieder ein paar mehr Entscheidungsdimensionen, als gedacht.

Aber am Ende macht das alles richtig Spaß. Wir lernen gerade eine unfassbare Menge Zeug, dass wir vermutlich nie wieder anwenden können und das in zwei Jahren vermutlich auch Stand der Technik von… vor zwei Jahren ist. Macht aber nix, man fühlt sich trotzdem als kleiner Experte.

Ob der Bau eines Eigenheims etwas für Leute ist, die beim Apfelkauf schon überfordert aufgeben… ich weiß nicht. Vermutlich sollte man dann tatsächlich eher zu einem Bauträger wie Viehbrock oder Town&Country (oder wie sie alle heißen) gehen. Da muss man erheblich weniger entscheiden – zumindest aus der unserer Ferne betrachtet.

Scheiß Verlogenheit!

Ich bin es leid, ich bin es einfach wirklich Leid. Als vor einigen Jahren Robert Enke Selbstmord begangen hat, waren sich alle einig, dass etwas geschehen muss in der Fanszene, beim Umgang der Medien mit Fußballern – dass mehr Menschlichkeit in das Geschäft einkehren muss. Nach nur wenigen Wochen, war das Thema erledigt, es ging weiter wie vor dem Vorfall.

Das kann man jetzt gerechtfertigter weise beklagen, man kann sich aber auch einfach der Wirklichkeit stellen, dass im Leistungssport/Publikumssport nicht sehr viel Platz ist für Gefühle, Empathie, Nachsichtigkeit insb. bei Misserfolg usw. Ich will mich ja auf der Tribüne auch über Fehlpässe, Fehlschüsse usw. ärgern und ich will auch jubeln und schmähen. Dann immer abzuwägen, ob und wie viel man aus sich heraus geht, um niemandem damit weh zu tun… Humbug.

Jetzt hat Thomas „The Hammer“ Hitzlsperger verkündet, dass er schwul ist – ich finde übrigens den Begriff „Outing“ viel zu negativ besetzt. Und sofort geht die Medienmaschine los: Was dieses Statement jetzt alles verändern wird, dass Schwulsein jetzt auch in der Fußballgemeinschaft angekommen ist usw. Ich halte das aber alles für verlogenen Mist.

Es ist zurzeit doch nur ein Auftürmen sozialer Erwünschtheit Deluxe zu spüren. Klar sagt jetzt kein Mensch, dass der Hitz „krank“ sei, dass Schwulsein nicht in den Fußball gehört oder gar in die Gesellschaft usw. Klar, etwas ungünstig – aber auch demaskierend – kommt da das Votum eines Teils der baden-württembergischen Bürger daher, die sich gegen Homosexualität als Unterrichtsthema ausgesprochen haben – von dem greisen Nobbi Blüm will ich hier erst gar nicht anfangen.

Aber gerade von amtierenden Politikern und den Medien erwarte ich mehr. Die dürfen sich ihre Kommentare und Jubelarien auf den ehemaligen Nationalspieler gerne in ihren wertlosen Koalitionsvertrag reinpinseln!  Wie mein Vater immer sagt: „nicht denken, machen!“, kann man hier auch sagen, nicht die Luft mit wertlosen Worthülsen verpesten, sondern jetzt Initiativen, Gesetze, Regelungen anstoßen !

Und die Medien haben die Aufgabe, statt jetzt abzufeiern wie super die Aktion von Hitzlsperger ist, auch mal bei den Politikern nachzufragen, welche Konsequenzen ihre Zustimmung für Deutschland praktisch haben kann. Sie könnten zum Beispiel in der CDU und CSU mal nachhorchen, ob denn zumindest Herr Hitzlsperger jetzt genauso „einfach“ wie heterosexuelle Paare Kinder adoptieren darf. Oder ob (s)eine schwule Ehe/Lebenspartnerschaft, denn nun doch bald den gleichen Stellenwert erfahren darf, wie die heterosexuelle. Aber komischerweise wird das nicht gefragt, es wird einfach nur abgefeiert. Das ist einfacher, da kann man schön die Kommentarspalten mit füllen und hat nicht viel Arbeit.

Aber die aktuelle Party ist doch im höchsten Maße uninteressant. Denn in ein bis maximal zwei Wochen, ist das Thema durch und der Anlass zu Veränderungen verpufft. Ob das im Sinne von Hitzlsperger ist? Der, der selber sagt, er versuche mit seinem „Outing“ auf die Misstände in Russland hinzuweisen?

Und was ist eigentlich mit der Winter-WM in Katar? Nicht nur, dass da Arbeiter anscheinend sklavisch gehalten werden, nein, die FIFA bittet doch ernsthaft darum, dass schwule Paare, wenn sie die WM besuchen aus Respekt vor dem Land, von homosexuellen Aktionen absehen sollen. Und Katar möchte vor die Einreise zum Turnier einen Schwulentest schalten (das ist hoffentlich nur eine sehr bekloppte EInzelidee von einem Spinner). Wo ist jetzt der DFB, die DFL, die Hitzlspergers Aussage zum Anlass nimmt, auf diese Missstände hinzuweisen und Änderungen zu verlangen?

Wir sind doch irgendwie eine Scheiß-Gesellschaft. Ein Club voller Weltverbesserer und Laberer, die aber keinen Bock haben, tatsächlich aktiv zu werden und diese Welt wirklich faktisch ein bisschen besser zu machen. Aber toll, ich weiß jetzt, dass Thomas Hitzlsperger schwul ist – kein bisschen mehr und kein bisschen weniger.

Namensfindung 2.0

Ich habe es gestern schon bei Facebook gepostet, dieses Bild mit einem Ausschnitt aus der Menuliste einer Pizzeria aus Düsseldorf. Für alle, die nicht in diesem sozialen Netzwerkchen sind, hier auch noch mal die herrlichen Pizzanamen:

pizza

Nicht im Bild sind übrigens die Pizzen „Steinbeisser“ und „Spartacus Deluxe“ oder auch der Dönerteller „Duke of Sidon“ und die Tagliatelle „Bad Lüleburgaz“ und die Game of Thrones Nudel-Variante „Penne Winterfell“. Und für die Trekkies der Wrap „Zehn Vorne“.

Termin-Flexibilitäter

Jedesmal wenn wir von unserem Bauvorhaben erzählen, bekommen wir zu hören, wieviel Arbeit das ist und wieviel Stress. Entweder aus erster Hand, oft aber auch aus zweiter. Und natürlich wird auch immer alles teurer als das kalkuliert wurde.

Nun, das können wir eigentlich beides nicht beurteilen, aber ich mag die Vorstellung, in den kommenden Wochen und Monaten zahlreiche Entscheidungen treffen zu dürfen. Ist doch super! Mehr Kosten als geplant ist dagegen aber gar nicht schön, finde ich nicht super. Aber da kann ich Ende des Jahres/Baus  ja noch einmal berichten.

Wir hatten in der vergangenen Woche unseren ersten Termin bei einem Gewerker… Zulieferer… oder so. Und zwar haben wir uns über Fenster und Eingangstüren informiert. Ich muss gestehen, dass mir nicht klar war, wie viele Features und Varianten es hier gibt. Meine Herren… Das Angebot dazu haben wir diese Woche bekommen und da ist mir erstmal (Minderjährige und zart Besaitetete bitte kurz weglesen) ein Ei aus der Hose gefallen. Hossa! Ich hätte nicht mit so hohen Kosten gerechnet und ich bin echt gespannt, ob wir einen Anbieter finden, der uns vielleicht ein signifikant niedrigeres Angebot bei ausreichender Qualität machen kann.

Und genau hier gibt es ein Problem. Sehr viele Handwerker haben nämlich Arbeitszeiten wie jeder andere auch. Das ist für die natürlich super, für einen Berufstätigen, der ein Haus plant aber gar nicht. Es ist kaum möglich unter der Woche einen Termin zu vereinbaren, weil um 17.00 Uhr normalerweise immer Feierabend ist – insbesondere bei Ausstellungen. So ist man schnell in der Situation, dass man Samstags Termine hat. Wäre ja auch okay, aber wenn überhaupt Samstags ein Termin angeboten wird, liegt der oft so unglücklich, dass kein zweiter möglich ist. Oooder, es werden erst gar keine Termine gemacht… am Samstag… weil Samstag ist. Toll.

Sehr schön war aber auch ein Telefonat mit einer Tischlerei (die machen übrigens auch sachen ohne Holz), wo ich einen Beratungstermin vereinbaren wollte und sich die Dame am Telefon auf nichts anderes einließ als: „Schicken Sie mir doch eine Mail mit watt Sie wollen, wir schicken Ihnen ein Angebot.“ Joa… mach ich dann mal nicht. Ein wenig Beratung hätte ich dann doch schon ganz gern. Handwerk scheint teilweise einfach zu goldenen Boden zu haben…

So stehen wir jetzt gerade da, wollen Angebote für Treppen, Fesnter, Türen und Sanitärkram einholen, aber leider kommen wir nicht so richtig voran, weil die Woche nicht genügend Samstage hat. Ich dachte, man müsste Urlaub nehmen, um im Zweifel selbst im Haus etwas bauen/basteln zu können. Nein, man muss schon Urlaub für Terminabstimmung und -wahrnehmung nehmen. Das kann ja was werden…

erste Entscheidungen sind fällig

Ich gestehe, unser Hausbau wird mit seinem Fortschreiten nicht zwingend einfacher oder übersichtlicher. Zumindest nicht in der Planungsphase, in der wir uns gerade noch befinden. Aber wie sag ich immer: Luxusprobleme!

Eine ganze Weile ist einfach gar nichts passiert, was daran liegt/lag, dass das Katasteramt des Kreises mit der neuen Software nicht klar kam und deswegen keine Parzellierungen in ihr System eintragen konnte. Daraus entstand eine kleiner Stau von Grundstücken deren Grundschuld nicht eingetragen werden konnte – u.a. unseres was dann wiederum zur Folge hat, dass der Geldgeber nicht das tut, was man sich von ihm wünscht… Geld geben.

Wie dem auch sei. Das Geld ist da, das Grundstück reserviert und das Haus geplant. Was dann passierte war das Einholen eines Entwässerungs… ähm… dings… also ein Dokument. Dazu wurde ein Bodengutachten erstellt, in dem auch steht, wie hoch das Grundwasser steht. Das ist wichtig, sofern man einen Keller baut, um zu entscheiden, ob eine weiße Wanne gebaut wird, oder eben nicht. In unserem Fall geht es ohne die Wanne – ich dusche eh lieber – da das Grundwasser nicht so hoch kommen wird, wie unser Keller tief ist. Das ist aus finanzieller Sicht schon einmal ganz großartig.

Unser Bauingenieur hat mittlerweile auch die Statik und weitere notwendige Dokumente erstellt und begonnen bei den einzelnen Bauunternehmen Angebote für wichtige Gewerke einzuholen. Wir wollen so vorgehen, dass wir zunächst uns einen Überblick über die zentralen Gewerke verschaffen können, damit die Kosten des Baus vorab besser zu überblicken sind und wir am Ende nicht (zu oft) von Mehrkosten überrascht werden. Dadurch verlängert sich jetzt unsere Planungsphase noch ein wenig, was aber eben in Anbetracht des noch ausstehenden Grundstückskaufs (nochmal danke an das Katasteramt…) nicht zu schlimm ist.

Gut, aber was können wir in dieser Zeit tun? Entscheidungen treffen. Genau damit geht es nämlich jetzt so richtig los. Was bald gemacht werden muss, ist eine Entscheidung bzgl. der Treppe zu fällen. Die brauchen die Handwerker – zumindest ein Provisorium – um in die anderen Etagen zu kommen, wir spendieren nämlich keine Jetpacks, und unser Ingenieur braucht die, damit er das Loch im Boden bzw. Decke planen kann, das für die Treppe gebraucht wird. Logisch. Wir müssen uns dementsprechend jetzt überlegen, aus welchem Material die Treppe sein soll, Papier, Pappe, Holz, Stein, Kekse, Pudding usw… und natürlich muss die Treppe auch zum Boden passen. Den haben wir uns nämlich auch noch nicht ausgesucht. Weder sind wir uns zu 100% sicher bzgl. des Materials (Fliesen und Laminat sind in der engen Auswahl) noch über die Farbe. Die wiederum muss ja auch mit der Küche harmoniseren, wir wollen nämlich möglichst wenige unterschiedliche Böden pro Etage verlegen. Nur im Keller wissen wir im Moment: da soll PVC rein.

In Küchenstudios waren wir auch schon. Schaffrath war deswegen schon überflüssig, weil wir bis heute kein Angebot erhalten haben… toll. Ansonsten haben wir aber auch erstmal nur geschaut.

Ebenfalls müssen wir jetzt Entscheidungen zu Fenstern und Türen treffen, zumindest der Eingangstür. Dazu haben wir bereits Termine gemacht und auch ein Gespräch bei der hiesigen Polizeiberatungsstelle. Die sagen uns dann, was am effektivsten gegen Langfinger ist. Toll, dass es sowas gibt.

Hmmm… und zu guter Letzt, werden wir in den kommenden Tagen mit einem Profi für Erdwärme-Pumpen sprechen. Es gibt da wohl etwas preisgünstiges, neues auf dem Markt, eine Kombi aus Erdwärme und Luft-Pumpe (hihi… Luftpumpe, wie Fahrrad). Wir sind mal gespannt, was dabei rumkommt.