Prisoners

Eben noch „Taffe Mädels“, jetzt kommen taffe Jungs. Hugh „ich konnte ihn bis zu diesem Film nicht ausstehen“ Jackman und Jake „der Prinz aus Persien“ Gyllenhall spielen gemeinsam in „Prisoners“.

Bevor ich den Film gesehen habe, wusste ich eigentlich gar nichts über ihn, außer dem Genre. Es ist ein Thriller. Und hohohohoooo, was für einer!

PRISONERS

Generell schreckt mich Hugh Jackman ja erstmal ab. ICh sehe immer diesen lächerlichen Wolverine oder wie er in diesem ganz unfassbar unguten „Australia“ an der Seite dieser rothaarigen Diva… Dingens… die Ex von Tom Cruise…. spielt. Aber sooo schlecht kann er ja nicht sein, es gibt ja Leute, die ihn und seine Filme mögen. Andererseits gibt es auch Leute, die finden Keanu Reeves gut… ach Gottchen… Dilemma.

Zurück zu Prisoners. Ich versuche das Spoilerfrei zu halten und mehr Meinung als Inhalt kund zu tun. Aaaalso: Zwei Familien, ein Wohnwagen – keine Holländer, kein Superstau, sondern ein besinnliches Zusammensein in einem… joa… Suburb oder so. Die Töchter der beiden Familien, so irgendwas zwischen 4 und 10 Jahre alt, gehen raus um zu spielen und kommen nicht mehr zurück. Jackman ist der eine Vater, der andere… ein anderer Schauspieler und Gyllenhall ist der Polizist der die Untersuchung leitet. Schnell wird ein Verdächtiger gefunden und für Hugh ist sofort klar, das ist der Mistkerl. Mehr nicht zur Story.

Was hier nach wenigen Minuten beginnt ist ein fantatstisches Spiel mit den Emotionen und den Überzeugungen der Zuschauer. Es geht um Gewalt, Selbstjustiz, Schuld usw. Es ist einfach fantastisch, wie die Darsteller die Zerissenheit der Charaktere darstellen, wie man sich während des Films selber nicht entscheiden kann, ob man das abstoßend und falsch findet, oder ob man zu den selben Mitteln greifen würde. Am Ende habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als ein Happy End.

Prisoners ist kein Actionfilm. Hier läuft keiner schwer bewaffnet durch die Straßen und schnetzelt alles klein. Es gibt keine Verfolgungsjagden und es gibt auch keine übermäßige Gewaltanwendung zu sehen. Deren Folgen? Vielleicht. Es ist kein Film für allzu zart besaitete, hier ist neben dem Guckkino aber auch Kopfkino angesagt.

Prisoners ist mein filmisches Highlight aus dem Jahr 2013. Ich würde mir wünschen, ich hätte ihn noch nicht gesehen, um noch einmal diese Gefühlsdisco miterleben zu können, dieses hin und her , dieses ständige Pendeln zwischen „kann ich nachvollziehen, würd‘ ich auch so machen „und „das kann er doch nicht…“. Das alles fühlt sich schon so ein wenig so an wie „Das Experiment“ mit Moritz Bleibtreu – auch wenn der Film ein gänzlich anderer ist, ich beziehe das nur auf meine Rezeption.

Von mir bekommt der Streifen 95 Punkte, einfach weil ich 100 schon für die Ritter der Kokosnuss reserviert habe. Dringend ansehen, jeder! Das liege ich nicht so weit über dem, was die Tomaten ermittelt haben.

Taffer Schei***

In Gravity mochte ich Sandra Bullock recht gern und damals in Demolition Man an der Seite von Sly Stallone und gegenüber von Wesley Snipes fand ich sie auch gut. Zwischendrin… ich glaube… ich hab gar nichts gesehen, was sie zwischendrin gemacht hat. Irgendwas mit Undercover-Cop was auf mich so eine Anziehungskraft ausübt wie „Ingo, du musst noch die Matratze aus dem Keller holen“.

Zuletzt habe ich aber „Taffe Mädels“ mit ihr gesehen, ein Film der im Original „The Heat“ heißt was schon mal um Längen besser klingt als der deutsche Titel. Warum Taffe Mädels?!?! Und wer jetzt denkt, sie spielt hier einen Cop…. falsch! Hah! Sie spielt eine FBI-Agentin. Eigentlich ist der Film absolut keine einzige Zeile wert, aber ein zweiter Teil ist bereits in der Pre-Production und die Kritiken waren erschreckend gut und nun fühle ich mich genötigt, über diesen Film zu schreiben.

heataffe

Aber ich fange – bevor ich über den Film schreibe – mal mit dem an, was an dem Film gut ist, nämlich der Trailer, zumindest der englischsprachige. Das wars!

Sandra Bullock ist eine knallharte FBI-Agentin, sogar richtig brutal-knallhart und löst jeden Fall. Hui! Sie ist aber auch ein arrogantes Arsch, weswegen sie eine Beförderung zum… Gau-Leiter oder sowas… erst dann bekommt, wenn sie diesen einen Fall löst. Dazu muss sie mit einer Arschloch-Polizistin zusammenarbeiten, die von der Frau gespielt wird, die bei der unlustigen Serie Mike und Molly die mollige (untertrieben) Molly spielt. Eigentlich eine ganz lustige Ausgangslage. Da ist die superschlaue FBI-Tussi, attraktiv aber einsam, die Menschen behandelt wie Mist und da ist die dicke Arschloch-Polizistin, unattraktiv, rund, schleppt aber jeden Tag einen anderen Typen ins Bett. Joa… ich nehme das mit der lustigen Ausgangslage doch wieder zurück.

Mehr braucht man absolut über den Film nicht wissen. Ich weiß nicht mal mehr, was für ein Fall gelöst werden sollte. Der ist ja auch egal, im Vordergrund steht das Verhältnis der beiden. Und das ulkige (nicht lustig gemeint) ist, dass die oben beschriebene Ausgangslage nach etwa 2 Minuten in die Tonne getreten wird. Denn Sandra Bullock ist gar nicht taff und arschig, sie benimmt sich ängstlich, scheu, zurückhaltend, schüchtern und lässt sich von dem rollenden Plumpssack durch den Film schleifen. Blöd, denn das passt halt nämlich nicht mehr. Es fühlt sich an, als wäre der Drehbuchautor nach der ersten Seite gefeuert worden und man hätte jemand neues dran gesetzt, dem man vorher stunden lang hat Buddy-Cop-Movies gemischt mit Ally McBeal-Folgen schauen lassen.

Ich will nicht behaupten, ich hätte gar nicht gelacht. Doch doch. Das ein oder andere Mal, gab es durchaus einen recht guten Gag. Ansonsten hat man das alles schon zigfach gesehen und genauso oft viel besser. Wenn die einzige Intention war, einen Buddy-Cop-Movie zu drehen, aber diesmal Frauen in die Hauptrollen zu nehmen, die im Prinzip einfach nur permanent fluchen, dann: Gratulation, geschafft! Wenn das Ziel war, irgendetwas zu schaffen, was lustig ist und im Gedächtnis bleibt, weil es in irgendeiner Weise etwas Neues schafft: Setzen, sechs! Der Film ist so unendlich plump, doof, albern, unlustig….

Und nun habe ich tatsächlich Angst, denn ich befürchte, ich werde irgendwann vergessen haben, dass ich dieses lieblose hingeklatschte Machwerk gesehen habe und wenn es ganz bescheiden läuft, sehe ich ihn dann nochmal. Und wie oben schon gesagt, das Überraschende ist, die Kritiken sind überwiegend gut. Und die Einnahmen an der Kinokasse waren es wohl auch, denn es wird ja ein Sequel geben. Vielleicht war der Film einfach auch – ähnlich wie der Titel – komplett falsch synchronisiert (und wenn man die Trailer vergleicht ist er mindestens sch*** synchronisiert), in dem Maße, dass die Dialoge komplett umgeschrieben wurden… ich weiß es nicht, aber ich will dieses Machwerk bitte nicht noch einmal sehen. Nie nie wieder. Und ich will auch nicht noch einmal Sandra Bullock in einer Rolle sehen, in der sie das verstörte, kleine Häschen spielt. Bitte nicht!

Ich gebe dem Film 10 von 100 Punkten, weil ich finde, dass Mann sich Sandra Bullock ganz gut ansehen kann – sie aber dafür in dem Streifen eigentlich zu bekleidet ist – und Biff aus Zurück in die Zukunft mitspielt. Mindestens an alle Männer: Finger weg und im Zweifel laut brüllend weglaufen! Schnell!