Focus sucht verzweifelt Fans

Es ist doch bestimmt jedem schon mal passiert, dass er auf einer Party mit jemandem gesprochen hat, der einem viel zu nah kommt und einem eine Frikadelle ans Ohr quatscht. Man bleibt dabei aber meist freundlich und lässt die ganze Geschichte einfach über sich ergehen. Der Typ ist ja nun nicht zwingend eklig, aber einfach zu aufdringlich – aus dem kurzen Smalltalk (und bitte nicht mehr) wurde am Ende ein ganzabendiger Monolog des Aufdringlings. Und jetzt kommt der Clou, der Kerl hat sich so gut amüsiert, dass er einen im Anschluss direkt nach Telefonnummer, Adresse, Email usw. fragt, man könne sich nächste Woche ja mal treffen und übernächste Woche ist dieses tolle Event usw.. balblablub.

Irgendjemand beim Focus scheint diesen Typ Mensch aber so richtig zu mögen, denn anders kann ich mir nicht erklären, wie es zu der – im Bild zu bewundernden – Aktion gekommen ist.

focuslike

Ich habe einen Link bei Facebook angeklickt, um mir diesen einen Artikel beim Focus durchzulesen. Was dann nach wenigen Sekunden passiert ist, dass die oben zu bewundernde Sprechblase aufpoppt und der Text nach dem ersten Abschnitt wegblendet. Da springt mich eine Sprechblase an, ich soll jetzt bitte-bitte-bitte-mit-Zucker-oben-drauf den Focus auf Facebook liken, dann dürfte ich weiterlesen.  Und genau da ist er, der aufgdringliche Partygast, der einem das Ohr firkadellt.
Ich komme aber nicht im Traum auf die Idee, nur weil ich ein paar Zeilen Focus gelesen habe, diesen Like-Button zu klicken. Ich bin schlau und sehend genug, den FB-Like Button zu klicken, wenn er in normaler, kleiner Größe irgendwo in Artikelnähe präsent ist, wenn mich das Angebot so wegflasht, dass ich es unbedingt regelmäßig in meinem FB-Feed haben will (Die Social-Media-Buttons blendet der Focus eh über und unter dem Artikel ein, dazu ein Like-Popup unten Rechts, dass mit dem Bild mitscrollt und unter dem Artikel noch einmal eine große FB-Box) . So habe ich ehrlich gesagt auch gar keine Lust mehr, den Artikel hinter der Sprechblase noch weiterzulesen, ich habe vor allem auch keine Lust diesen um Freunde bettelnden Focus-Webauftritt jemals wieder zu besuchen. Schön ist er dadurch nämlich ganz insbesondere und generell nicht. Würde ich nicht den Auftritt von rp-online.de kennen, würde ich sagen, das ist der hässlichste journalistische Webauftritt neben dem der Huffington Post – aber HuffPo und Focus „kennen“ sich ja ganz gut.

Bevor nun einer moppert: Ich habe auf den zweiten Blick schon erkannt, dass in der untersten Zeile steht „Ich möchte kein Facebook-Fan werden“, aber trotzdem – nennt mich altmodisch oder zu sensibel – finde ich diese Aufdringlichkeit extrem abtöööörnend. Diese Verzweiflung die da mitschwingt und damit verbunden dieses gefühlte anbrüllen des Users…

Wenn man den Artikel aber trotzdem so spannend findet, dass man ihn ohne in die Sprechblase zu klicken weiterlesen will, dann hilft das Browser-Plugin iReader für Chrome oder Firefox, da sehen Texte auf Websiten dann plötzlich so aus:

focus-ireader

Ganz ohne Werbung, Geblinke und eigenartigen Schrifttypen oder komisch fließenden, von Buttons unterbrochenen Fließtext und mit Druckbutton, wie auf ein weißes Blatt DIN A4 gedruckt (Leider muss eine Seite erst vollständig geladen sein – mit all ihren Socia-Media-Plugins, bis man die Ansicht auf den iReader wechseln kann.).

Datenschutzaffäre gebrüllt, nicht gerührt

Um Himmels Willen, diese Datenschutzaffäre macht mich immer wieder aufs Neue rasend.Das lässt sich an den folgenden Zeilen ablesen, bitte lest sie euch selber echauffiert und laut brüllend vor:

Es ist doch einfach verlogen, erst jetzt nach mehr Datenschutz zu rufen, wo festgestellt wurde, dass ein ganz „besonderes“ Telefon abgehört wurde, das der Kanzlerin. Jetzt plötzlich ist die Nummer wichtig, jetzt würde sich Ronald Pofalla vermutlich auch nicht mehr hinstellen und die Affäre so mir nichts dir nichts für beendet erklären. Oder sich Herr Friedrich in Amerika von einem Praktikanten bescheinigen lassen, dass alles total super ist. Plötzlich zeigt die Politik Initiative und fordert Aufklärung. Aber gut, könnte man sagen, immerhin passiert jetzt was, es musste wohl erst ein ganz bestimmter Dominostein umkippen, damit unsere Kanzlerin etwas tu… Moment!

Sie tut nämlich doch nichts, sie bremst, ob sie dafür auch aus den USA und England Parteispenden einsammelt, wie von der Automobillobby weiß ich natürlich nicht. Aber der Spiegel schreibt, dass Merkel sich lediglich dafür einsetzt, dass im nächsten jahr Verhandlungen zum Thema Datenschutz starten, statt dass eine Entscheidung fällt. Das kann man – besser formuliert – hier nachlesen. Wie bitte konnte es passieren, dass diese Partei, diese Frau schon wieder Kanzlerin ist… es ist zum aus der Haut fahren… oder resignieren.

Statt „adoption next year“, der Verabschiedung im nächsten Jahr, solle dort nur noch stehen: „The negotiations have to be carried on intensely“ – die Verhandlungen müssen intensiv fortgeführt werden.

Aber das Fass zum überlaufen brachte für mich eine Äußerung von Jean Claude Juncker, der – man kann es wissen – Premier von Luxemburg ist. Das darf man vorab kurz erwähnen, denn sein Zitat lässt eher darauf schließen, dass er ein stinknormaler Kneipenbesucher ist, der am Stammtisch über Geheimdienste fabuliert. So schreibt der Spiegel er habe gesagt:

Ob man sicher sei, dass die eigenen Geheimdienste niemals Verstöße begangen hätten?

Ja in HerrGottsNamen was ist das denn für eine unfassbar dumme und unverschämte Aussage!?!? Wer bitte, neben dem Geheimdienst selbst, sollte denn „sicher“ sagen können, ob es Verstöße der eigenen Geheimdienste gibt? Die Regierung, genau!!! Wie kann man sich als Staatschef mit so einem Mist-Satz auch noch irgendwo hinstellen?Das muss man sich mal vorstellen, da sitzen die vermutlich best informierten Personen Europas irgendwo zusammen, die nun wirklich über alle Aktivitäten ihres Landes besser informiert sein sollten als alle andere auf Mutter Erde, und dann kommt ein “ wir wissen ja leider nicht so recht, ob wir nicht vielleicht auch Gesetzte brechen“. Ja häh?

Ein sehr „schönen“ Kommentar zu Edward Snowden hat übrigens Bayerns Innenminister Joachim Herrmann dem Deutschlandfunk gegeben, in dem er… ach Gott… bewertet es lieber selber:

Was Snowden im Einzelnen im Schilde führt, ist für mich noch nicht so ganz nachvollziehbar, denn da mache ich umgekehrt auch keinen Hehl daraus: wer sein Freiheitsverständnis damit argumentiert, dass er nun Zuflucht in Moskau sucht, da habe ich persönlich immer noch in der Wertung des verschiedenen Freiheitsverständnisses von Gesellschaften ein bisschen Probleme damit

Wenn man die USA für ihre Geheimdienstaktivitäten zu recht kritisiert und Obama und anderen Verantwortlichen am liebsten mit einem Rohrstock den nackten Hinter verdreschen würde, dann muss man doch auch die Eier in der Hose haben, zu benennen, was man selber alles Legales und Illegales über Geheimdienste so sammelt. „Reinen Tisch machen“ könnte man das schlagzeilentauglich aufbereiten und plakativ fordern – vielleicht von der Oppostion.

Übrigens ist die Forderung, mit dem Sammeln der Daten einfach in Zukunft mal aufzuhören unter der Kategorie „und Weltfrieden“ abzuheften, denn wo Daten entstehen, wird sie auch irgendwer immer auswerten und ggf. zu seinem Vorteil nutzen wollen. Hier kann nur ein fairer, kollegialer Umgang helfen, der von Transparenz geprägt ist… und Weltfrieden.

Ein Brief gen Himmel

Liebes Sky Deutschland,

ich wäre so gerne ein glücklicher Kunde, aber leider bin ich nur ungern und aus Mangel an Alternativen euer Kunde. Dafür möchte ich mich „bedanken“:

  1. Danke, dass ich euer Skygo-Programm nur buchen kann/darf, wenn ich den Vollpreis bezahle, danke, dass ihr sowas ausschließlich via Hotline dem Kunden mitteilt.
  2. Danke dass euer Stream bei Skygo so eine fantastische Qualität hat (bei einer 50k-Leitung), dass ich mich jedes Wochenende wieder an die „Sexvideos“ von Pam Anderson mit Tommy Lee zurückerinnere. Man erkennt ähnlich viel. (Vergrößern via Klick lohnt sich)sky
  3. Danke, dass ihr euren SkyGo-Stream regelmäßig während der Interviews nach dem Spiel abschaltet, statt die noch durchlaufen zu lassen – wenigstens darf ich aber die Werbespots noch alle sehen.
  4. Danke für euer unfassbar unterirdisches – weil unübersichtliches – SkyGo-Webinterface. Ich liebe es, bei eurer Kacheloptik den richtigen Stream suchen zu dürfen.
  5. Danke, dass ihr bei Skygo nur „Alle Spiele, alle Tore“ zur Verfügung stellt, statt die einzelnen Zusammenfassungen der Spiele. Gerücjhten zufolge, soll es die aber irgendwo auf der Sky-Website geben.
  6. Danke, dass ihr den Stream auch gerne mal schon während der Nachspielzeit kappt.
  7. Danke, dass ihr mir ernsthaft erzählen wollt, eine Skygo-App für Android seie zu „unsicher“. Spannend, wie SkyGo-UK das hinbekommt. Dieses deutsche Internet ist einfach so viel unsicherer als das englische…

Ich weiß nicht, ob es Sky wurscht ist, einfach nur Kunden zu haben, oder ob sie auch gerne glückliche Kunden hätten. Und ich bin noch immer so doof, monatlich ca. 50 Euro zu zahlen… Aber nehmt doch einfach mal das Geld und investiert es in eine vernünftige Technik(er) und jemanden, der euer Angebot preislich mal vernünftig durchstrukturiert. Mit Transparenz und so…

 

Herzlichst, Euer
Ingo

Stadionbumsen

Eigentlich ist es ja ein bisschen Banane, hier ein Foto zu „verwursten“, dass ich bei Facebook „geliked“ und „geshared“ und „ge-was-auch-immer-habe“. Aber das ist nun mal halt das Problem der „Doppelstruktur“ Blog und Facebook… Nun…

Und weil das jetzt so viele Anführungszeichen waren, muss ich in jedem Fall auch noch „Laser“ schreiben.

Ich bin ja kein großer Freund von Synchronisationen, deshalb kann ich die untig ausgedrückte „Empörung“ durchaus nachvollziehen:

synchros

Meine Lieblingsstelle ist aber die mit dem „nachbumsen“ und die Antwort bezüglich der Tonoption „Stadion“ ist auch nicht schlecht.

Movie Medley

Hach mein Blog…ich müsste mal wieder was schreiben, sag ich mir jeden Tag aufs Neue…

Um zu versuchen, mal wieder reinzukommen, schreib ich halt etwas über Filme, die ich zuletzt gesehen habe.

Gravity

Ich fange mal an mit Gravity, den habe ich in 3D auf deutsch im Kino gesehen. Es geht um ein bis zwei Astronauten, die während der Arbeit am Hubble-Teleskop von bösem Weltraumschrott überrascht werden, weswegen sie von ihrer Station getrennt werden und frei durch den Raum treiben. Gespielt werden die beiden von Sandra Bullock und George Clooney. Mehr will ich zur Geschichte nicht sagen, das täte dem Guckgenuss nicht gut. Was ich erwartet habe, war ein irgendwie philosophischer Film, über Einsamkeit, weite des Weltalls, ein Erzählfilm halt. Bekommen habe ich aber eher einen Actionfilm. Und keinen Schlechten. Ich habe mich selten so in die Armlehnen verkrampft wie bei einigen Szenen in diesem Film. Jedesmal, wenn der Weltraumschrott seinen großen Auftritt hat, war ich bis in die Haarspitzen gespannt. Aber leider versagt der Film für mich ziemlich derb, wenn es darum geht, dass sich die Hauptdarsteller mit sich selber und der Einsamkeit und was weiß ich, beschäftigen. Die Personen haben einfach keine Tiefe, sind im Weltraum schwebende Klischees. Sie ist die labile Mutter, die ihren Sohn verloren hat und zum ersten mal im All ist und er ist der erfahrene Draufgänger. Gerade nach der Tonne an Lob, die über diesen Film ausgeschüttet wurde, hätte ich mir hier mehr versprochen. Leider enthält der Film zu viel Kitsch und dann auch noch einen derben Holzhammer, wo dann aber wirklich jeder verstanden haben sollte, dass sie es wirklich schlecht hat und wir alle verstehen würden, wenn sie einfach aufgibt und stirbt… wäre da nicht dieser Strohhalm… Und so ein bisschen mehr Verlorenheit in der Unendlichkeit des Raumes auch im filmischen, in der Darstellung, hätte den Film wirklich gut getan. Schade, schade. Trotzdem kann man sich den Film gut ansehen, man sollte halt nur nicht zu viel Geschichte und Persönlichkeiten erwarten. Aber für Action und Spannung ist der Streifen toll. Achja, der 3D-Effekt ist unfassbar überflüssig. Der Hintergrund ist schwarz… davor eine Figur, da brauche ich kein 3D!

Lone Ranger

Der zweite Film, den ich zuletzt gesehen habe, war der Lone Ranger. Ich kenne die Zeichentrickserie, hatte mich deswegen und wegen Jonny Depp auf den Film ursprünglich mal gefreut. Dann kam die vernichtende Kritik… ich ließ mich davon überzeugen und nun… jetzt hab ich ihn doch geschaut. Mein Fazit, er ist bei weitem nicht so schlecht wie er gemacht wurde. Er hört nur zu spät auf. Nachdem Tonto und der Ranger den Bösewicht gefangen haben, hätte es eigentlich vorbei sein müssen, aber dann gehen die Irrungen und Wirrungen doch noch weiter. Der Fiesling kommt frei und es wird allzu abgefahren. Man kann ihn sich ansehen… muss ihn aber nicht gesehen haben. Er hat keinerlei Herausstellungsmerkmal, er macht nichts besonderes, er ist im Prinzip eine schleicht Buddykomödie in einem Western-Setting. Übrigens, außer dass Depp den Indianer Tonto auch ein wenig jenseitig spielt, sehe ich wenig Parallelen zu den Karibik-Piraten und ohne Depp wäre der Film leider noch überflüssiger. Wenn man einen Filmsucht, für einen Abend – zum Beispiel nach einem Umzug – wenn man ziemlich geschafft ist, sich nur berieseln lassen will und vermutlich nach etwa einer Stunde einschalfen wird, ist dieser Film ideal, weil man das bessere Ende, das in der Mitte des Films mitbekommen hat. Nur am Morgen danach nicht denken, man müsste sich den Rest noch ansehen!

whd

White House Down war für mich eine totale Überraschung in mehrerlei Hinsicht. Zunächst war ich extrem überrascht, dass Ronald Emmerich doch noch leichte Actionkost drehen kann, ganz ohne zu viel amerikanisch-patriotischen Müll. Gegen Ende des Films war ich dann schon wieder überrascht und traurig, dass Emmerich doch wieder zu sich selbst gefunden hat. Die Szene mit der Fahne?!? Die [Spoileralert] Taschenuhr, die eine Kugel aufhält!?!?!? Ernsthaft!?!? Eieieiei, aber das schadet dem Actionstreifen meiner Meinung nach trotzdem nicht wirklich. Denn bis zu diesen letzten 10 Minuten, spielen Jamie Foxx und Channig Tatum einfach fantastisch miteinander. Es ist eine wilde Fahrt, mit kurzen Pausen zwischendrin, einer gut ausgewogenen Menge Humor und Explosionen. Prima! Dass natürlich auch ein total schlaues, digital-native-Kind dabei sein muss, geschenkt. Dazu noch der Comedic Sidekick, der blöde Fratzen schneidet und noch dämlichere Sprüche reißt… naja… trotzdem: Dieser Film ist wie Stirb langsam, aber wie der erste oder zweite Teil, nicht der Bullshit, der danach kam. Genau! Setzt Stirb langsam – wenn überhaupt – mit Channing Tatum fort – und wenn man dann noch glaubhaft Jamie Foxx als Präsident der USA als Teampartner in die Actionstreifen einbaut… Hitgarantie! Warum gibt es so wenig Filme, wo der Präsident ein waffenstarrender Actionheld ist? Vielleicht sollte der Tea-Party-Flügel der Republikaner Filme finanzieren, perfektes Marketing!

ff6

Zu guter Letzt und ganz kurz: Fast & Furious 6. Den Fünften fand ich richtig stark – er wei lso brain-dead war und auf alles gesch****en hat, was irgendwie sinn ergibt. Hirn abschalten, Realitätssinn für knappe zwei Stunden abschalten und huiiiiii, was eine Achterbahnfahrt. Ich hatte deswegen gehofft, dass der sechste Teil daran anschließt. Aber leider hat das nicht funktioniert. Er war in allen Belangen lahmer und weniger abgedreht als der fünfte und im Prinzip ging es nur darum zu sagen, dass Michelle Rodriguez Charakter doch nicht tot ist und man als Familie zusammenhalten muss… gäääähn. Kann man sich zwar ansehen, wenn man den fünften oder ersten Teil mochte (andere habe ich nicht gesehen), aber ehrlich gesagt… ich erinnere mich gerade nicht an mehr, als an das, was ich hier schreibe und so lang ist das nicht her, dass ich Vin Diesel beim heizen zugesehen habe… Ich könnte aus dem Fünften noch jede Actionszene nacherzählen, aus dem sechsten fällt mir nicht eine einzige ein.