VSauce und Tommy Edison Experience

Ich habe mal wieder eine Weile nicht gebloggt, aber diesmal hatte ich einen Grund!

Zunächst habe ich mir Seven Psychopaths mit Christopher Walken und Colin Farrell angesehen. Den wollte ich eigentlich hier „besprechen“, aber der war mir zu wirr und konfus und ich weiß noch immer nicht, was ich von ihm halten soll. Ich will ihn aber übrigens auch nicht nochmal sehen. Statt darüber zu schreiben, habe ich meinen Eltern geholfen, ihre Wohnung zu vermieten. Bzw. bin icvh noch immer dabei. Ihr könnt euch die Homepage gerne schon mal ansehen: rheydter69. Sagt mir doch mal, was ihr davon haltet. Würde mich freuen!

Ich habe mich zuletzt etwas mehr mit diesem neuen Ding, diesem Youtube beschäftigt und dort ein paar Kanäle abonniert. Und ich muss sagen, es gibt wirklich ganz tolle Videoreihen. Zwei möchte ich euch vorstellen und euch dringend empfehlen reinzuschauen.

Zunächst mal ist das was für die wissbegierigen unter euch (insb. bulldo, Carsten). Wer von euch weiß zum Beispiel, wieviel das Internet wiegt? Habt ihr euch noch nie gefragt? Macht nix! Bei VSauce bekommt ihr die Lösung extrem unterhaltsam präsentiert. Der Typ wäre zu Schulzeiten mal ein toller Lehrer gewesen… ach Gottchen, ist das lang her… Also hier ist sein Video und dann schaut doch mal, was er sonst noch so im Angebot hat.  Hier der Link zu seinem Channel.

Als zweites ist da Tommy Edison Experience. Tommy Edison ist von Geburt an blind und beantwortet  in etwa 2 Minuten langen Schnipseln Fragen von Zuschauern, wie er einen Taschenrechner bedient, oder ob er sehen wollen würde, wenn es die Technik /Medizin erlauben würde . Oder er erklärt, wie für ihn Farben „aussehen“. Das macht er mit einer unfassbaren Lebensfreude. Von ihm kann ich kaum genug kriegen. Die Fragen und vor allem die Antworten sind ganz oft wirklich spannend (insb. Carsten)! Hier sein Channel.

Tommy hat auch ein Projekt, wo er Filme reviewt. Da habe ich aber selber noch nicht reingeschaut. Aber das stelle ich mir auch sehr interessant vor. Vielleicht schreibe ich hier ja bald mal blind eine Filmkritik…

 

Mobilfunk mit Migrationshintergrund

Ich hatte ja bereits öfter (hier, hier, hier) etwas zur Firma Alice geschrieben – und es war eigentlich selten etwas Gutes. Diesmal bin ich „nur“ mittelbar betroffen (yippie) aber dafür Annika umso unmittelbarer.

Die war nämlich so leichtsinnig, bei Alice für ihr neues Telefon eine Micro-Sim-Karte zu bestellen. Das ist ein Vorgang der normalerweise selbst bei Billigst-Anbietern sehr problemfrei und unbürokratisch abläuft. Normalerweise kann man nämlich im Laden selber seine große, alte SIM gegen die neue, kleine eintauschen. Bei Alice theoretisch auch, in einer o2-Filiale.

Praktisch geht das aber nur, wenn man den Mobilfunkvertrag wirklich auch bei o2 gemacht hat (Alice ist ja mittlerweile o2). Wenn man aber bei Alice den Vetrag gemacht hat, dann hat man nun halt einfach Pech. Das ist so ein bisschen wie vor vielen Jahren, als man noch fast erschossen wurde, wenn man nicht in seiner „eigenen“ Sparkassenfiliale Kontoauszüge ziehen wollte oder eine Überweisung machen wollte. Extrem Kundenunfreundlich nenne ich das. Wenn mir als Kunde mitgeteilt wird, dass ich jetzt quasi zu o2 „gehöre“, ich dann aber auf die entsprechenden rudimentärsten Services nicht zugreifen kann, weil ich einen Alice-Migrations-Hintergrund habe, fühle ich mich veräppelt und als Kunde zweiter Wahl.

Aber die Geschichte hört hier nicht auf. Hallo? Wir reden hier von Alice! Zunächst mal musste Annika dann natürlich (teuer) bei Alice anrufen und dort die kleine SIM beantragen. 20,- Euro will Alice dafür haben. Ich hasse immer diese pauschalen Fantasiekosten. Mir kann sicherlich niemand wirklich glaubhaft erklären – geschweige denn belegen – dass der Tausch einer SIM-Karte bei Alice, Alice selber eine ähnliche Summe kostet. Und komm mir keiner mit einer Bearbeitungs-/Service-Gebühr,20,- € Bearbeitungsgebühr würde sich bei so einem Cent-Artikel nicht mal eine Behörde trauen. Vor allem deshalb nicht, weil… na? Wer bekommt die Karte auch telefonisch umsonst? Genau, o2-Kunden! Und mal ganz davon abgesehen, dass soweit ich weiß, alle anderen Provider das generell kostenfrei machen. Ich weiß das mit Sicherheit von ALDITalk und von der Telekom. Aber Annika ist ein Verhandlungsfuchs – wir haben ja auch bereits viele Beschwerden, die wir bei Alice in die Verhandlungswaagschale werfen können – sie sollte die Karte schlussendlich doch kostenfrei zugesendet bekommen.

Alles gut? Ähm nö. Die Karte kam nämlich tagelang nicht an. Nun ist Alice generell nicht so superschnell, wenn es um das Versenden auf dem Postweg geht. Auf Nachfrage, ob die Karte schon versendet wurde, stellte sich dann heraus, dass sie an eine alte Adresse versendet wurde – obwohl Annika den Service-Mitarbeitern ihre aktuelle Adresse genannt hat, was an sich ja schon überflüssig sein sollte. Jedenfalls sollte dann eine neue an die richtige Adresse gechickt werden. Ganz nebenbei wunderte sich der Service-Knecht noch ausgiebig, weiso die Karte denn umsonst zugestellt würde. Dabei hätte er sich so gefreut, den Adress-Fauxpas damit gutmachen zu können, dass die Umstellung nun doch nix kostet. Und nun fällt der Vorhang dieser Geschichte und alles wird gut… ähm nö, noch immer nö!

Eben schrob mich Annika ziemlich wütend (ich hab das mal in ihre Email reingelesen) an, dass plötzlich ihr Telefon gesperrt ist. Alice hat ihr wohl die alte SIM gesperrt, nachdem sie die neue SIM zum zweiten mal angefordert hat. Alice erklärt das so, dass das immer so ist, wenn eine neue, kleine SIM beantragt wird, wird eben die alte gesperrt. Kurz mal innehalten: Wie bescheuert wäre denn diese Regelung!? Ergibt es nicht mehr Sinn, wenn die alte erst dann deaktiviert wird, wenn die neue in Betrieb genommen wird (macht man doch bei Frauen auch so… #hust)? Weiter im Text. Der Hinweis an die Dame vom Service, dass beim Versand an die falsche Adresse, die alte Karte ja auch nicht abgeschaltet wurde, quittierte sie mit einem patzigen „dann hab ich mir das wohl ausgedacht!“. Da muss ich noch zu sagen: Das passt, denn bei meinen Kontakten mit Alice bin ich regelmäßig auf eine signifikant höhere Anzahl unverschämter Kundenbetreuer gestoßen, als auf welche, die ihre Berufsbezeichnung verdienen.

Langes Schreiben, kurze Konsequenz (endlich): Tschüss Alice?! Hallo… Telekom!? Oder möchte sich ein anderer Provider uns annehmen? Bewerbungen bitte über das Kontaktformular.

 

### UPDATE 23.02.2013 ######

Nachdem ich am vergangenen Donnerstag mit einer Alice/o2-Mitarbeiterin telefoniert hatte, sollte nun also alles klar sein. Die Karte komme SPÄTESTENS am Samstag an, sie sei schon versendet. Und: Wenn eine Karte einmal gesperrt wurde (wohlgemerkt: manuell), dann ist das wirklich nicht mehr rückgängig zu machen. Ich frage mich, wer sowas ernsthaft glaubt… Wobei es schon ein cooles Feature wäre, wenn die KArte ferngesteuert zum schmelzen/explorieren o.ä. gebracht würde. Aber man würde uns entweder: 5,- Euro für den Aufwand gut schreiben oder wir könnten uns noch schriftlich beschweren. Letzteres geht bei Alice/o2 ausschließlich postalisch – hat bestimmt logistische Gründe. Vermutlich war keine email-Adresse mehr frei (mal ganz ehrlich unter uns: das ist doch Schikane, hier will man Kunden doch offensichtlich für dumm verkaufen). Übrigens ist es „oder“  und nicht „und“ denn sobald man die großzügigen 5,- Euro (hust) annimmt, wird eine Beschwerde automatisch abgelehnt.

Jedenfalls ist heute Samstag, der Postbote hat seine Pflicht getan aber im Briefkasten war nix. Gar nix! Hallo Alice/o2, die 80er haben angerufen, sie wollen ihre lahme Beamten-Post zurück! Irgendwie finden wir das nicht nur ärgerlich, sondern unverschämt. Gibt es intern bei Alice/o2 ein Incentive für die meisten verarschten/verärgerten Kunden? Dann möchte ich unseren Call-Center-Agents gerne zum Montas-Sieg gratulieren!

 

 

Mayas hatten doch Recht: deutscher, politischer Weltuntergang naht

Ich hatte mich schon letztes Jahr zu den Kritikern geäussert, die das Ende der politischen Talkshow aufziehen sahen, weil sich Stefan Raab traut oder erdreistet, auch mal eine zu probieren. Nicht, dass er vor den letzten Bundestagswahlen eh schon politische Runden veranstaltete. Und im nachhinein mus ich sagen – ich hatte die erste Ausgabe im Dezember gesehen – die Show ist nicht sonderlich gut, was aber mehr an den ständigen „Wer ist gerade vorne“-Wasserstandsmeldungen liegt, als an der Sendung selber. Die hat sich inhaltilich wenig von dem unterschieden, was man auch in den etablierten Shows sieht. Vielleicht saß Raab ein bisschen sehr vorgebeugt und breitbeinig da.

Jetzt wünscht sich der ein oder andere Vertreter der Pro7Sat.1-Gruppe – ganz voran Herr Stoiber (der ist dort Beiratsmitglied) – dass Stefan Raab beim Kanzlerduell für die Privatsendergruppe als Moderator an den Start geht. „Das geht dann aber jetzt nun wirklich zu weit!“, schallte es durch den Blätter und TV-Wald. Und das sagt auch Jakob Augstein in seiner Kolumne für Spiegel Online.

Ich verstehe leider nicht warum. Denn ich weiß nicht, welches Horrorszenario die Kritiker vor sich sehen, dass das Kanzlerduell total ruinieren soll.Vor allem und das ist der Knackpunkt – sie schreiben und sagen es auch nicht. Sie befürchten ganz diffus das die Politik zu sehr zur Show wird… und das sie zu ernsthaft ist.

Politik ist eine ernste Sache, und Fernsehen, das sich mit Politik befasst, sollte auch eine ernste Sache sein. Ein Kanzlerduell mit Stefan Raab ergibt ebenso wenig Sinn wie überhaupt eine politische Talkshow mit Stefan Raab Sinn ergibt. Es ist ein Jammer, dass er jetzt eine hat. Das schadet dem Genre. .. Um so wichtiger, sie nicht Stefan Raab zu überlassen. Sonst landen wir in der Raab-Republik. Dann gäbe es Grund, sich zu beschweren. Aber dann ist es zu spät. (SPON, verlinkter Artikel von Augstein)

Augsteins Kritik kann ich nicht nachvollziehen, ich halte auch diese Verschlagwortung mit Raab-Republik ganz einfach für Quatsch.  Weil Stefan Raab ein Kanzlerduell mit moderiert wären wir plötzlich in einer Raab-/Show/-So-was-ähnliches-Republik? Das ist eine steile These. Viel mehr ist aber doch richtig, dass politik schon in der Show-Welt angekommen ist – schon seit langer Zeit. Und vor allem in allen Ebenen. Beispiele? Frau Kraft und Herr Kubicki in der heute Show, Westerwelle im Big Brother Haus, Schröder usw. bei Wetten Dass, Unterschiedliche bei Harald Schmidt usw…

Ich halte die geäusserte Kritik für extrem Schubladen-denkerisch und engstirnig. Stefan Raab ist doch kein Clown. Dieser Mann hat vermutlich auch andere Facetten als er in seinen Formaten zeigt. Ich könnte mir hingegen vorstellen, dass Stefan Raab mit seiner – vielleicht – unkonventionellen Art noch am ehesten etwas aus den Akteuren rausbekommt, im Gegensatz zu den etablierten Journalisten, auf die die Redner dank Coachings perfekt eingestellt sein werden. Oder soll Herrn Raab das politische Verständnis abgesprochen werden? Ich kann es zwar nicht beurteilen wie ausgeprägt seines ist, aber ich bin mir sicher, er ist Profi genug, auf ein Kanzlerduell – was sicherlich auch für ihn ein Highlight in seiner Karriere ist – gut vorbereitet zu sein. Und wenn nicht, wenn er nichts Positives zum Duell beiträgt, was sollte dann passieren? Überlegen wir doch mal:

Wie gerade erwähnt, Stefan Raab ist ein erwachsener Mann. Seine Karriere hat er sicherlich nicht mit Blödeleien so erfolgreich betrieben. Ich denke, er hat in seinem bisherigen Leben genug Professionalität bewiesen (vor und vermutlich auch hinter den Kulissen), dass man davon ausgehen kann, dass er sich bei einem Kanzlerduell nicht zum Horst machen wird. Er wird vermutlich auch nicht seine Ukulele zücken und Steinbrück und Merkel ein Raabigramm singen. Nun könnte es natürlich sein, dass er allein mit seiner Präsenz Steinbrück und Merkel die Show stiehlt. Gut, aber für diese Rahmung der Veranstaltung sind die Medien selber zuständig. Sie müssen ihn ja weder im Vorhinein noch in der Nachbesprechung zum thema machen.

Wie schon oben erwähnt, sind die Antworten der Kandidaten eingeprobt, da kommt selten auch nur eine Silbe zufällig und die Profiberater wissen eben auch, wie und was die etablierten Journalisten fragen werden. Mal davon abgesehen, dass sie sich in ihren wöchentlichen Talkrunden auch nicht oft durch investigatives Nachfragen, sondern eher durch das Abhaken eines Fragenkatalogs auszeichnen.

Meiner Meinung nach, echauffieren sich hier viele Köpfe (schon wieder) über eine Thematik, ohne überhaupt konkret zu benennen, was Schlimmes geschehen kann, wenn Raab in der Fragerrunde sitzt – es ist doch eh absurd, mehr als einen Frager zu haben, oder? Und die Befürchtung, dass das Politik und Showgeschäft noch näher zusammenrücken? Wie viel näher soll es denn gehen? Wo ist dann der Aufschrei, wenn Politiker im Boulevard erscheinen, oder in irgendwelchen Chart- oder Gameshows? Es tut mir leid, ich versteh es einfach nicht… Ich freue mich aber über Aufklärung!

Vom Teufel veräppelt…

Gestern Nachmittag – ich freute mich über meinen Feierabend – sprang mein Audi nicht mehr an. Das finde ich generell schon etwas unverschämt – so ganz ohne Vorwarnung – aber auch insbesondere, weil ich ihn tags zuvor noch lobte, dass er den Winter so gut durchgehalten hat. Ich habe sogar sein Armaturenbrett getätschelt. Tja… selbst der Heilige Christopherus hat da nix gebracht, der Dienstaudi steht jetzt auf dem Parkplatz meines hochschuligen Arbeitgebers.

Das Problem wollte ich dann heute lösen, indem ich ihn vom ADAC abschleppen lasse. Leider musste ich aber feststellen, dass ich nicht mehr über die Plus-Mitgliedschaft meines Stiefvaters mit“versichert“ bin. Kurzentschlossen trat ich dem Verein heute morgen bei und alles schien gut. Aber es schien auch nur gut zu sein, denn nachdem ich die Mitgliedschaft telefonisch bei einem gerade noch nicht unfreundlichen Herren abschloss, rief mich nach dem Ausfüllen des Online-bitte-Abschleppen-Formulars eine ziemlich unfreundliche Dame an.

Die informierte mich, dass ich – da ich ja gerade erst Mitglied sei und der Schaden am Fahrzeug schon vor der Mitgliedschaft bestand – sie mir nur aus Kulanz einen Pannenhelfer schicken könnten, aber keinen Schlepper. Einen Schlepper sowieso mal nicht sofort, weil man ihnen ja die Gelegenheit geben müsste, sichden Wagen erstmal anzusehen. Und man können ja auch kein brennendes Haus mehr versichern, deswegen den Pannenhelfer auch nur aus Kulanz. Soso… Der Schlepper würde aber in jedem Fall Geld kosten, vermutlich so mindestens 100 Euro.

Und der Clou: Der Pannenhelfer kommt auch nur, wenn einer frei ist. Bitte häh!? Ja genau, wenn einer zwischen 14:30 Uhr und 16:00 Uhr frei ist, kommt einer vorbei. Wenn! W-E-N-N!

Nun stelle ich mir fogende Fragen:

  1. Was bringt mir jetzt aktuell die Plus-Mitgliedschaft, wenn ich sowieso nicht abgeschleppt werde und erst auch recht nicht zur Werkstatt meiner Wahl?
  2. Warum richtet sich der ADAC eigentlich nicht nach meinem Wunsch abzuschleppen, sondern will erstmal gucken und erst dann einen Schlepper beauftragen. Das bedeutet im Normalfall ja eine Stunde auf den ADAC-Pannenhelfer warten und dann nochmal eine Stunde auf den Schlepper. Kunde = König?!?

Jetzt bin ich also den Pakt mit dem Teufel eingegangen, der am liebsten alle Wälder und Wiesen für Straßen, Parkplätze, Autohäuser und Tankstellen opfern würde. Nun bezahle ich auch noch deren Lobbyarbeit. Ich fühle mich schlecht, seeehr schlecht. Vor allem kenne ich das mit dem Teufelspakt eher so, dass man eine richtig toppe Leistung bekommt und dafür böse bluten muss. Nun bekomm ich nur vielleicht eine Leistung aber bluten muss ich in jedem Fall.

Basisdemokratie, made bei S04 & Kicker

Bei Schalke 04 wird anscheinend Demokratie gerade ganz brutal baisdemokratisch gelebt. Vielleicht geht es aber etwas zu weit? Die Frage ist dann auch irgendwie schon so ein bisschen suggestiv. Ich hätte die ja anders herum gestellt. Aber egal, in die Öffentlichkeit getragen wird die Abstimmung durch den Kicker und zwar so:

Entscheiden Sei jetzt!

Na und wenn ich das entscheiden darf: Gerne, die Krise darf noch laaaang anhalten. Sorry Carsten…

Schavan? Was hat die eigentlich so gemacht?

Mir fehlt etwas in der Berichterstattung um Anette Schavan. Das fehlt mir jetzt ganz konkret und außerdem generell.

Ich würde nämlich gerne einschätzen können, ob uns mit Frau Schavan bald eine gute oder eine schlechte Ministerin abhanden kommt. Ich kann das überhaupt nicht beurteilen, denn ich habe ehrlich gesagt sehr wenig von ihr mitbekommen. Sie scheint eine recht unaufgeregte, sachliche Politikerin zu sein, das mag ich. Aber inhaltlich? Da wäre das Deutschlandstipendium, das sei – so entnahm ich einem Nebensatz auf irgendeinem Nachrichtenportal – in der Kritik. Aber warum gibt es eigentlich nirgends eine sachliche Datenbank, in der die einzelnen Projekte der Politiker zusammengeführt und beschrieben werden. Dann vielleicht noch der aktuelle Status Quo dazu und wenn es sein muss, auch noch Bewertungen durch sog. Exerten oder Kommentare – ein Politiker-Wiki.

Was mir bei Schavan auffiel ist die gigantische Ansammlung an Kommentaren in den Nachrichtenmagazinen und eben immer wieder den Spruch, dass wir eine wertvolle Ministerin verlieren. Das muss ich erstmal so hinnehmen, aber nachvollziehen kann ich es nicht. Und ich vermute jetzt einfach mal, ich bin nicht unbedingt in der Minderheit. Am Mittwoch musste ich zum Beispiel dem stellv. Fraktionsvorsitzenden des Bundestags CDU/CSU zuhören, der Frau Schavans glorreiche Taten in den Berliner Himmel lobte, aber war das nun genauso großer Müll, wie der Rest, den er zum verfahren der Universität daher sabbelte oder hatten zumindest diese Aussagen eine vernünftige Grundlage. Gerade in einem Wahljahr wäre so eine Datenbank doch ein Gewinn. Welche großen und kleinen Gesetze und Initiativen hat die Regierung und die einzelnen Ministerien vorangebracht? Welchen Status haben sie und vielleicht als Bonus noch eine Bewertung dieser und verknüpfte Meinungsartikel.

Für solche Dienste wäre ich gerne bereit Geld zu zahlen – aber sicherlich nicht für den 27ten Meinungsartikel. Aber leider hört die Kreativität der Verleger an der Stelle auf, wo sie feststellen, dass andere (Google) ja so viel verdienen, dass sie da gefälligst etwas von ab bekommen müssten, statt einfach mal selber nach Diensten un Mehrwerten zu fahnden, die sie von der Masse abheben. Naja, vielleicht ist die viel beschworene Netzgemeinde ja schneller und stellt solch ein Tool auf die Beine. Dann könnten die Verleger ja am Ende zumindest noch ihre Anwälte losschicken, falls im angesprochen Wiki Artikel verlinkt sind und sie verklagen.

Blöd, wenn man so sehr mit sich selber beschäftigt ist, das vor lauter Anstrengung das Fenster nach draußen beschlagen ist…

[Anm.d.Red.: Oh Moment, gibt es solch eine datenbank vielleicht sogar schon?!]

Arnie top, Film Flop

Mensch, ich habe mich auf diesen Abend gefreut. Der erste Action-Film mit Arnold Schwarzenegger, den ich im Kino sehe… dachte ich. Stimmt aber nicht, ich habe Collateral Damage auch schon im Kino gesehen. Egal, Schwamm drüber. Ein Film mit Arnold Schwarzenegger, mit Action und nicht albern, das muss gut werden. Und heute Abend waren wir dann in „The Last Stand“.

Nun… tja… was soll ich nun über den Film sagen. Soll ich das bestätigen, was alle sagen: Der Typ ist doch alt, der kann nicht schauspielern, Action ist eh doof? Hmm… nö. Klaro, man kann diese Meinungen vertreten, aber ich mag Arnie und schaue ihm sehr gern bei seiner Schauspielerei zu, auch wenn sie oft hölzern und etwas unbeholfen wirkt. Und ich sage es mal so: Selten hat ein Film meine Zuneigung zu einem Darsteller so sehr gebraucht, um erträglich zu sein, wie dieser.

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Zuerst mal zur Story. Die ist – kurz gefasst – bescheuert. Ein ganz ganz ganz supergefährlicher Drogenkartell-Oberboss soll mit einem FBI-Konvoi zur Todeszelle gefahren werden. Das geht logischer Weise schief. Aber nicht nur so ein bisschen, dass der Gefangenentransport von der Seite brachial von einem LKW, Panzer, Flugzeugträger, Atombombe aus der Bahn und der Gefangene aus der Gefangenschaft geschleudert wird, nö. Hier hat sich der Regisseur ein bisschen an  Ocean’s 11-13 orientiert. Hier wird sich in Verkleidungskunst geübt, da ist ein großer Magnet, ein ausgeklügelter Fluchtplan und dann noch ein wenig Ballerei, wie sich das eben auch gehört. Der Kollege entkommt und will nun nach Mexiko über die Grenze.

Aber dafür muss er an Arnie vorbei. Weil – und jetzt wird es so richtig… blöd.  – der Drogenboss fährt gerne schnelle Autos und früher auch Rennen, er will mit dem schnellsten Auto der Welt durchbrechen. Hier rührt der Drehbuchautor also noch ein bisschen Fast and Furious in die Story rein. Arnie ist Sheriff in einem kleinen Dorf, ungefähr so wie die kleinen Dörfer in der Prärie beim A-Team, Knight Rider oder den Dukes, die so selten allein kommen. Und laut einem Interview mit Arnie, gibt es diese Art Städtchen wohl wirklich. Aha…

Der Drogenboss ist aber mit seinem Flitzer nicht allein, er hat noch ein paar Söldner angeheuert, die zuerst mal ein bisschen den Weg freiräumen sollen und ihm an einer – für das FBI unerwarteten Stelle – eine Brücke über den Canyon nach Mexiko bauen sollen. Die kommen allerdings schon recht früh mit Arnie und seinen Hilfssheriffs in Kontakt. Und… ich fass das mal zusammen: einer der Hilfssheriffs stirbt, das schweißt die Truppe in ihrem Kampfeswillen noch enger zusammen, gegen Ende krachts, es gibt ein Duell Mann gegen Mann und der Gewinner… joa… Arnie.

Der Film steht leider unter einem ganz großen Motto: Vorhersehbarkeit. Wenn man nicht gerne von Filmen überrascht wird, ist das genau der richtige Streifen. Denn hier wird sogar schon die wirklich allerletzte lustige Szene ganz am Anfang vorbereitet. Es passiert wirklich gar nichts Unvorhergesehenes. Dabei ist die Action leider auch noch relativ schwach. Die Nummer mit dem schnellen Auto taugt meiner Meinung nach nicht. Der blasse Bösewicht wäre wuchtiger daher gekommen, wenn er gemeinsam mit seiner Privatarmee auf die kleine Stadt zugerollt wäre. Die Autoszenen sehen nämlich leider so gar nicht aus, wie mit 5.000 km/h gedreht, sondern eher nach Schritttempo. Warum das so ist? Keine Ahnung, vielleicht sind die Schnitte nicht schnell genug? Das Schwarzenegger auch nicht mehr von einer Deckung zu nächsten rennt wie Usain Bolt auf Steroiden, ist zwar eigentlich richtig so, aber er wirkt zu ermattet und müde. Da fehlt der Biss und das passt einfach nicht zum Film. Er hat auch leider ein Team von Abziehbildchen-Gehilfen um sich rum, und der eigentlich Witzbold Jonny Knoxville ist einer der unlustigsten  Typen im Film. Dabei hat der Film schon den ein oder anderen humorigen Teil – auch dank Schwarzeneggers gutem Schauspiel. Die Trauermomente wirken dagegen aufgesetzt und eigentlich auch überflüssig. Denn Arnies Ehrgefühl reicht aus, um sich gegen die Verbrecher zu stellen, der Tod eines jungen Sympathen ist da unnötig. Richtig Murks ist noch die angedeutete Liebesgeschichte. Es gibt auch mal wieder Nebenkriegsschauplätze, die keiner braucht. Der Knasti im Dorfgefängnis, die korrupte FBI-Frau und mal wieder dieser ausgetragene Konflikt zwischen den FBI-Schnöseln und den Hemdsärmel-Hochkrempel-Polizisten-Helden Typen.

Das einzige was mir wirklich gefallen hat, ist Arnie. Seine Punchlines und Scherze sitzen auch in der deutschen Synchro, es macht mir einfach unglaublich viel Freude ihm zuzusehen. Er nimmt sich nicht so wirklich bierernst und auch der Filmsich  nicht so wirklich. Wobei er den Plot schon mit einer ziemlichen Seriösität rüberbringen will, aber sowas hätte sich kaum ein B-Movie aus den 80ern getraut. Das drückt aufs Filmvergnügen. Ich habe mich schon gefragt, wie Arnie in so eine Low-Budget-Geschichte reingerutscht ist, denn so wirkt der Film leider oft: lieblos hingepfeffert, ohne Leidenschaft und lieblos. Ach und selbst die wenigen blutigen Szenen wirken überflüssig.

Man kann diesen Film nur mögen, wenn man Arnie mag. Ansonsten würde ich nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und mich ärgern, für was für einen unglaublichen Müll ich da gerade wieder Geld ausgegeben habe. The Last Stand schafft es zu keiner Zeit, mich in der dort gezeigten Welt eintauchen zu lassen oder irgendwie mit den Charakteren außer Schwarzenegger mitfühlen zu können oder zu wollen. Und hier sieht man, wie ich finde, dass Schwarzenegger eben kein schlechter Schauspieler ist. Er hat vielleicht nicht die Fähigkeit besonders gestenreich und mit viel Mimik zu überzeugen, aber dafür nimmt man ihm seine Rolle ab. Kernig, vielleicht mal etwas tollpatschig mit Sinn für Humor und ehrlich.

Ich würde dem Film vielleicht 10 Pünktchen von 100 geben, wenn nicht Arnie wäre, weswegen ich ihn noch um sagenhafte 50 Punkte aufwerte. Er ist bei weitem nicht so gut wie die Expendables, er bleibt weit hinter tollen Filmen wie Total Recall oder Running Man zurück. Um Himmels Willen, die spielen nicht einmal in benachbarten Ligen. Aber dennoch hat der Arnie-Faktor für mich den Reiz ausgemacht. Jeder der Arnie liebt und der sein Hirn podolski-artig auf Notstrom herunterfahren kann, wird den Film mögen können. Alle anderen, sollten die Finger davon lassen.

Bei den Tomaten bekommt der Film überraschend gute 59% und 67% in der Zuschauerwertung. Ich vermute es waren alles Schwarzenegger-Fans. Ich würde ihn mir jedenfalls nicht noch einmal ansehen, um meine Meinung noch einmal zu überdenken.

[Anm.d.Red.: Alle die jetzt (wie beim letzten Rambo) rummosern, dass es doch Quatsch ist, so alte Säcke noch Action-Filme machen zu lassen, sollen zur Strafe nur noch Cocoon 1 & 2 schauen dürfen. Denn genau darum geht es doch bei Filmen, ein bisschen die Realität zu verbiegen.]

Montagabend-Frust

Ich hatte mich so ein ganz kleines bisschen auf den gestrigen TV-Abend gefreut. Also, generell freue ich mich ja selten auf TV-Abende, aber nicht weil das deutsche TV-Programm ja angeblich so schlecht ist, nein, TV passt einfach nicht zu meinem View-on-Demand-Gewohnheiten. Ich richte mich ungern nach den Ideen der Programmplaner.

Aber darum soll es nicht gehen, sondern um den Markencheck in der ARD, Jenny Elvers, Rach und den Unsympath im deutschen Fernsehen Frank „I am the greatest“ Plaßberg. Ne Menge, nicht wahr? Keine Sorge, ich versuche mich kurz zu fassen.

Zuerst begann um 20.15 der Markencheck in der ARD, der sich mit der Firma Apple auseinander setzte. Der Markencheck „beleuchtet“ Unternehmen nach verschiedenen Gesichtspunkten, die Konsumenten bei ihrer Kaufentscheidung interessieren könnten. Da geht es oft um Qualität, Preis und auch darum, wie die Firma mit ihren Mitarbeitern umgeht. Apple ist da natürlich eine „interessante“ Wahl für den Markencheck, weil man eigentlich meinen könnte, man weiß die Antworten auf diese Themenfelder schon. Aber da es sich um öffentlich rechtliches TV handelt, hatte ich mir etwas mehr versprochen. Das war ein zentraler Fehler. Der Markencheck beantwortete die Fragen mit genau den Antworten, die schon lange bekannt sind. Gut, ich hatte mir noch nie Gedanken darüber gemacht, dass sogar die Stromstecker durch-designt sind. Aber gut, geschenkt. Ja und sehr teuer ist Apple auch und die Mitarbeiter in der chinesischen Zulieferer werden unterirdisch bezahlt. Letzteres könnte nun durchaus ein spannedes Thema sein – zugegeben vielleicht das Falsch für dieses Format. Dennoch zeigte man sich recht investigativ. Die Reporter gaben sich als deutsche Start-Upper aus und machten sich mit versteckter Kamera in den Fabrikhallen schlau. Da hörte es aber auf und die Antwort auf die Frage, wie fair Apple ist, war: Nicht fair. So… nun gut… Leider fand eben kein Interview mit Verantwortlichen von Apple statt, wobei man auch deren Antworten vermutlich im Voraus hätte orakeln können. Wie dem auch sei, die ganze Reportage war für mich ein Totalausfall. Es fand übrigens auch kein Vergleich mit anderen Smartphone-Anbietern statt. Woher weiß ich, ob Samsung fairer ist?

Im Anschluss wollte ich Rach, den Restaurantester schauen. Nun… statt dessen sprang mir Jenny Elvers mit ihrer Alkoholbeichte ins Gesicht. Also sofort wieder zurück in die ARD und wer sprang mir da ins Gesicht? Frank Plaßberg mit seiner Hart aber Fair-Talkrunde. Die finde ich ja per se schon sehr gruselig, denn der Moderator führt das Gespräch mehr in die Irre, als er die Disku-Tanten leitet, dann gibt es (möchte-gern aber eher dämlich-) provokative Einspielfilme und irgendwann liest eine Frau vor, was Leute in diesem eigenartigen Internet zum Thema sagen.

Gestern handelte es sich um einen Apple-Themenabend in der ARD, also war auch in der Talkshow Apple das Thema. Der Titel lautete (kein Witz):

Handy an, Hirn aus – wie doof machen uns Apple und Co.?

Wer denkt sich solche Überschriften eigentlich aus?! Das kann doch eigentlich schon nichts Gutes verheißen… Und es war dann auch wirklich nicht gut. Die Diskussion rockte durch zahlreiche aneinander gereihte Themenfelder über die „neuen“ Medien. Ja, diese ganz neuen Medien, dieses Internet… und Handys… und Computerspiele… Christopher Lauer von den Piraten war zu Gast, der eigentlich nix kann, außer unverschämt und laut zu sein und ich mich jedesmal schäme, wenn ich auch nur im Ansatz seine Meinung teilen muss. Rangar Yogeschwar war mit einer gemäßigten, abwägenden Meinung am Tisch, daneben eine Schauspielerin… die ein Kind hat – ja, das reicht bei Plaßberg als Daseinsbereichtgung. Dann noch der Chef des Lehrerverbandes, der so ewig gestrig war, dass man sich überlegen sollte, seine Kinder vielleicht doch daheim selber zu unterrichten, zumindest sofern seine Ansichten die der gesamten Lehrerschaft repräsentieren würden. Zuletzt war da noch eine Dame vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen, dass sehr gerne den Job der BPjM oder USK machen würde und dementsprechend fand die Dame auch die Handynutzung für unter 16-jährige ganz ganz schlimm. Kann man ja theoretisch drüber diskutieren, wurde es aber eigentlich nicht. Jeder brachte mehr oder weniger lauer… äh laut seine Meinung vor, zementierte ein bisschen, wurde von Plaßberg unterbrochen oder beim ersten Ansatz eines Dialoges wurde dieser vom Moderator mit einem bescheuerten provokativen Film abgewürgt. Ich wusste es bisher nicht, aber ja, es gibt Kindertöpfchen vor die ein iPad montiert ist, damit der Nachwuchs auch beim Scheißerchen noch Angry Birds spielen kann. Und das nutzen natürlich auch total viele (außer die Anwesenden), die Herstellerfirma ist eine der umsatzstärksten der Welt und in einer Woche gibts einen Markencheck dazu. Herrje…. Jedenfalls ein sehr plakatives Beispiel, unsere Kultur scheint in Gefahr. Ver.Schenkte.Zeit. Um 21.30 widmete ich mich dann Kevin Spaceys House of Cards… viel besser!

Was ich mir wünschen würde, um das hier mal ein bisschen konstrukiv zu gestalten, ist eine Sendung, in der von wenigen Diskutanten (vielleicht zwei) an einer groooßen „Tafel“ ein Thema sachlich behandelt, aufgemalt und besprochen wird. Es werden interdependenzen aufgeziegt und in der nächsten Sendung wird dann ein Thema besprochen, dass mit dem vorigen im Zusammenhang steht usw. So, dass sich irgendwann ein Geflecht von Interdependenzen und vielleicht sogar Lösungsansätzen und -vorschlägen bildet. So könnte man vielleicht auch mal einschätzen, was es bedeutet, wenn hier Subventionen gestrichen oder dort Renten erhöht werden. Das würde den (neugierigen) Zuschauer schlauer machen, kann gut unterhalten und das wäre außerdem mal ein anderes Format als dieses im Halbkreis-Gesitze und Allgemeinplatz-Gedresche. Man müsste nicht einmal Politiker einladen und auch nicht die schon landläufig bekannten „Experten“, sondern einfach Leute, die wissen wovon sie sprechen und die ideologisch nicht zu verbohrt sind. Würde es so eine Sendung geben, würde ich vermutlich auch dem Programmplaner gehorchen wollen… (PS. Ich habe natürlich ein dickes Copyright auf dieser innovativen Sendungsidee und kenne einen Anwalt mit Schwerpunkt auf Völkerrecht!)