Themen-Medley und Blogfüller

Schlimm, diese Blog-Müdigkeit… und wenn ich was schreibe, dann sind es Meinungstexte zu irgendwelchen Filmen… Es ist ein dauerhafter innerer Kampf, was überhaupt relevant ist, hierhin zu schreiben. Die meisten Dinge sind an anderer Stelle schon gesagt worden und oft auch besser.

Aber trotzdem will ich mich jetzt mal zur Grimme-Preis-Nominierung des Dschungelcamps äußern. Mich hat die Nominierung gefreut, denn ich finde die Moderationen ganz hervorragend und auch die ganze Produktion, alleine die Musikauswahl ist hochklassig. Ich vermute jetzt einfach mal ganz frech, dass die, die sich beschweren, die Sendung selten bis gar nicht gesehen haben. Vermutlich weil sie die ganze Zeit arte geschaut haben? Das Dschungelcamp wird von knapp 9 Millionen Menschen über zwei Wochen täglich verfolgt und das sind nicht kollektiv alle Hartz4-Empfänger, nein ein signifikanter Anteil besteht aus Akademikern. Einer von denen bin dann nunmal ich. Wie auch immer das geschehen konnte… also der Akademikerteil… Jedenfalls kotzt mich diese Hochnäsigkeit, was qualitativ hochwertiges TV oder hochwertige kulturelle Beschäftigung ist tierisch an. Das liegt doch bitteschön im Auge des Betrachters. Ein bisschen mehr Gelassenheit täte gerade den vermeintlichen hochkultur-Beanspruchern sehr sehr gut.

Dieses Thema abschließend, möchte ich aber noch ein bis drei  Fragen an den Teil der Bevölkerung richten, der jetzt meint, unsere Kulturlandschaft ist am Ende, wenn schon der Grimme-Preis ans so gegannte Ekel-TV gehen könnte. Ich möchte bitte ein paar Grimme-Preis-Sieger aus den letzten Jahren genannt bekommen. Keinen auf dem Radar?!… Ach! Guck mal an, denn vielleicht ist der Preis Leuten normalerweise auch schnurz-egal? Was sind denn eigentlich die Kriterien für einen Grimme-Preis? Und in welcher Kategorie ist die RTL-Show überhaupt nominiert? Aber bei einer Nominierung des Camps soll dann nun gleich der endgültige Sittenverfall in diesem Land aufziehen? Nee, is‘ klar! Und wer zu diesem Thema einen schöner ausformulierten Text lesen möchte, hier gehts lang.

Dann ist da noch der Rainerle. Der weigert sich (noch), sich bei der Dame zu entschuldigen, der er u.a. eine Dirndl-Figur attestierte. Joa… Politiker halt… der gute Mann sitzt das Thema jetzt halt mal aus. Man kann natürlich den Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels hinterfragen. Wenn man für die FAZ schreibt, kann man auch hinterfragen, ob eine Jounalistin abends um 0.00 Uhr an der Bar zu sein hat und ob sie einen Politiker so herausfordern „darf“. Man darf aber genauso fragen, ob Rainer Brüderle nicht alt genug ist, um souverän auf vermeintliche Provokationen bzgl. seines Alters zu reagieren und ob er nicht doch schon zu alt für die „notgeile, alter Sack“-Nummer ist.

Und dann immer dieses „hier wird eine Medienkampagne gegen uns inszeniert“-Gebrabbel. Das ist ja mittlerweile modern, stimmt ab und an, ändert aber auch nix daran, wenn jemand Mist gebaut hat. Ab und an, kommt ein Zugeben sogar besser an, als diese elende Leugnerei und Schwarzer-Peter-Verschiebe-Action. Aber die nächste Sonntagsfrage kommt bestimmt…

Richtig aufgeregt habe ich mich über die zwei katholischen Krankenhäuser in Köln, die eine Vergewaltigte abgewiesen haben. Da war doch ernsthaft seitens der Kirche von Einzelfällen und Missverständnissen seitens der Ärzte die Rede. Leider sehen sich die Medien nur noch als kurzfristige Viehtreiber. Nachdem die Herde durch das kleine Dorf getrieben wurde, widmet man sich einem anderen Thema. Da wurden zwar erstmal in kurzer Zeit berechtigte  Forderungen aufgestellt, z.B. dass sich von der Kirche betriebene Krankenhäuser nach deutschem Recht zu richten haben, weil sie allein schon aus Steuergeldern finanziert werden.

Zusätzlich zur Kirchensteuer erhält die Kirche staatliche Subventionen in Höhe von jährlich 19 Milliarden Euro – diese Zahl nennt der Journalist Carsten Frerk in seinem Buch „Violettbuch Kirchenfinanzen. Wie der Staat die Kirchen finanziert.“ Frerk recherchiert und publiziert seit Jahren zur Finanzierung der Kirche in Deutschland.

Mit diesen Subventionen werden vor allem Personalkosten, also die Gehälter der Bischöfe, Pfarrer und Lehrer an kirchlichen Schulen bezahlt. Die Militär-, Anstalts- und Polizeiseelsorge wird vom Staat ebenso bezuschusst wie die kirchlichen Kindergärten, die theologischen Fakultäten und vieles mehr. Konfessionell geführte Krankenhäuser werden lediglich zu einem Prozent von der Kirche finanziert, die kirchlichen Organisationen Caritas und Diakonie zu zwei Prozent. (Quelle: dradio Wissen)

Aber leider waren dann irgendwann die zwei Wochen Hype-Zeit um, und nun… naja… wieso sollten auch irgendwie und irgendwo Konsequenzen gezogen werden, wenn selbst große Skandale in kurzer Zeit versanden… denkt sich vermutlich auch der alte FDP-Bock. Ich frag mich nur, wie sich die Betroffenen in so einem Fall fühlen müssen. Schon wieder ziemlich allein gelassen.

Schade, dass keine Zeit, kein Raum zur Verfügung steht, in dem Themen nicht nur (an)diskutiert werden, sondern auch in der Tiefe und in dem Detail besprochen werden, dass daraus echte, vernünftige Konsequenzen entstehen.

 

Looping zum Nachdenken

Wenn ich hier über einen Film schreibe, den ich gesehen habe, habe ich immer wieder das Problem, dass ich mir ja tiefer gehende Gedanken zum Film mache, als das ich ihn nur kurz konsumiere und dabei idealerweise glücklich bin. Während ich also über das Gesehene so reflektiere, fallen mir alle möglichen Dinge auf, die mir beim Anschauen selber vielleicht gar nicht negativ aufgefallen sind. Und von denen erzähle ich dann euch und ihr schaut dann vermutlich den Film erst gar nicht mehr, die Filmindustrie macht pleite und die nächste Wirtschaftskrise naht. Schlimm!

Looper

Und dennoch, möchte ich euch (kurz) von Looper berichten. Den habe ich schon vor längerer Zeit gesehen, wusste aber nicht so recht, was ich dazu schreiben soll. Und ganz ehrlich, das weiß ich noch immer nicht so ganz genau. Eins vorweg: Er hat mir gefallen. Und das trotz dreierlei Dinge:

  1. der bescheuerte Name (erinnert mich an den unfassbar miesen  „Jumper“)
  2. der bescheuerte Action-Trailer
  3. das Thema Zeitreisen

Ich will mal den letzten Punkt aufgreifen. Ich möchte in Filmen, Serien und auch Computerspielen versinken. Dafür brauche ich eine konsistente Welt, bei der ich nicht zu viel Kreativität aufbringen muss um Dinge zu übersehen, die augenscheinlich nicht zusammen passen. Zeitreisen sind da immer schwierig. Ich will mich hier nicht mit den Details aufhalten, warum die für mich schwieirg sind, aber sie funktionieren für mich halt einfach nicht. Viel zu oft denke ich: „Na wenn die jetzt das ändern, dann kann er aber doch auch gar nicht mehr wissen…? Oder hat eine Änderung der Vergangenheit nix mit der Erinnerung zu tun? Wie könnte er sich an etwas erinnern, das nie da war?!“ Ihr versteht mein Dilemma?

Nun ist es aber nicht so, dass ich Zeitreise-Filme per se doof finde. Mit „Zurück in die Zukunft“ komme ich ganz toll klar. Insbesondere mit dem ersten Teil. Teil zwei und drei nicht so wirklich… Woran liegt das? Hier geht es nur um einen kleinen familiären Ausschnitt und so ganz offensichtlich humoristisches Wohlfühlkino.

Bei Looper ist das anders. Bei Looper geht es schon um etwas größeres. Da sind viel mehr Personen, ganze organisationen, involviert. Trotzdem funktioniert es einigermaßen – ich muss mich trotzdem mit zu viel Nachdenken bei einigen Szenen zurückhalten. Aber worum geht es überhaupt? Ich leihe mir mal kurz die Wikipedia dafür:

Looper sind die Auftragskiller für ein Syndikat, das um das Jahr 2074 in der Zukunft besteht und sich im Geheimen der Zeitreisetechnologie bedient, um unliebsame Personen verschwinden zu lassen, da dies in der Zukunft durch fortschrittliches Personen-Tracking nicht mehr möglich ist. Die Opfer – gefesselt und mit einem Sack über dem Kopf – werden in die Vergangenheit geschickt, von den Loopern erschossen und entsorgt. Für jeden Auftragsmord erhält ein Looper Silberbarren als Bezahlung, die seine Opfer in einer Haltevorrichtung auf dem Rücken tragen. Zur letztendlichen Spurenverwischung sind die Looper ohne Widerspruch verpflichtet, auch ihr 30 Jahre älteres Selbst auf die gleiche Weise zu eliminieren, was dem jüngeren Selbst durch eine zusätzliche Bezahlung in Gold erleichtert wird. (Quelle: Wikipedia)

Der junge Bruce Willis muss sich also selber erschiessen. Das findet der Zukunfts-Bruce nicht mehr so gut, als er sich plötzlich unsterblich verliebt hat und sein Leben von Drogen und ähnlichem Zeugs lösen konnte, er versucht den „Selbstmord“ also zu verhindern. Der junge Bruce hat dafür wenig Verständnis, denn er wird plötzlich auch gejagt, als er sein Zukunfts-Ich nicht entsorgt bekommt.

Das klingt schon mal ganz okay. Augenscheinlich ist der Junge der erbarmungslose Egozocker, der Alte ist der Liebende, der doch nur ein wenig Barmherzigkeit wünscht. Und jetzt muss ich leider spoilern, sonst hätte ich erst gar nicht anfangen brauchen zu schreiben, halte es aber so vage wie möglich. Diese Situation wird ganz gekonnt im Laufe des Films verändert. Plötzlich sind gut und Böse nicht mehr eindeutig erkennbar. Und das nicht nur von Außen, auch die Charaktere führen in sich einen Kampf über Gerechtigkeit aus und welche Mittel zur Durchsetzung ihrer Interessen vertretbar sind. Das Ende ist dann sehr überraschend und irgendwie befreiend. Es ist toll und mutig umgesetzt. Mehr sag ich dazu nicht. Es gibt noch einen Sub-Plot um einen kleinen Jungen, der zwar irgendwie wichtig ist, mich aber überwiegend langweilte, insbesondere seine Mutter.

Der Film ist herrlich anregend und das lässt sich durch den auf Action ausgerichteten Trailer gar nicht vermuten. Es macht wirklich Spaß, sich nach dem Film noch einmal hinzusetzen und nachzudenken. Genau das macht den Film aus. Wer allerdings einen Actionkracher erwartet wird enttäuscht, denn so wirklich toll ist das Gesehene auf dem Gebiet nicht. Viel mehr sind es eben die Verstrickungen, das Hin-und-Her von Gut und Böse, das Abwägen, mit welchen Motiven man besser klar kommt, bei der Rechtfertigung der Maßnahmen zur Durchsetzung (ouh, was ein Satz).

Ich kann wirklich empfehlen sich den Film einmal anzusehen, wobei ich noch einmal klar stellen will, dass das Nachdenken nach dem Film mir mehr Spaß gemacht hat, als der Film in seiner Machart selber. Ich verstehe übrigens auch nicht, warum der Darsteller, der den jungen Bruce (Willis) spielt noch extra auf Bruce Willis geschminkt wurde. Das ist überflüssig und sieht in einigen Szenen einfach falsch aus.

Für einen Popcorn-Abend gebe ich dem Film so gerade noch 70 Punkte, für einen Filmabend mit Freunden und danach ein bisschen Erzählen über die Motive der Charaktere 90. Die Tomaten geben euphorische 93%.

Superlativ Unchained

Meine Meinung zu Django Unchained hier nieder zu schreiben ist gar nicht so einfach, denn ich müsste viel zu viele Superlative verwenden, was dem Text so jegliche „Dramaturgie“ klauen würde – und nur für mein inneres Hochlebenlassen des Gesehenen dienen würde. Aber ich versuch es trotzdem mal, vielleicht finde ich beim Schreiben noch das Haar in der Suppe.

Also, ohne viel Superlative: Dieser Film ist so toll, so lustig, so großartig, ich möchte eine ganze Schulklasse Kinder von ihm, ich möchte dass er morgens mein Brot schmiert, Mittags das Essen zubereitet und abends mit mir über die guten alten Zeiten spricht! Wenn ein Serum fü Unsterblichkeit gefunden wird, dann bitte verabreicht es Tarantino, damit er für immer Filme dieser Art macht. Ähm… ok… das ging schief, nochmal neu…

django

Ich habe Django gestern im O-Ton und in 2D gesehen. Dank an Tarantino, dass es keine 3D-Version gibt, mal vorweg. Der O-Ton lohnt sich generell, hier ist es aber besonders stimmungsvoll, den Slang der Farbigen zu hören. Insbesondere Samuel L. Jackson als Stephen ist bemerkenswert. Aber ich gebe zu, dass es teilweise schwierig zu verstehen ist. Wenn der gute Leo, der den Plantagenbesitzer Candy (Ja, Candy, und er wohnt auf Candyland) spielt, ein wenig „impulsiver“ wird, dann habe ich ab und zu auch mal nur Bahnhof verstanden.

Die Story: Christoph Waltz als Kopfgeldjäger King Schultz (aus Düsseldorf) sucht eine ganz bestimmte Bande, was ihn zum Sklaven Django (Jamie Foxx) führt, weil nur dieser weiß, wie die Verbrecher aussehen. Django hingegen sucht seine Frau, die auf einem Sklavenmarkt von genau dieser Bande verkauft wurde. Die gerade noch Gesuchten sind schnell auf Bid Daddys (Don Johnson) Plantage gefunden und Django darf sich direkt an ihnen rächen. Danach dreht sich der Film um die Suche nach Djangos Liebster und ganz am Ende übt das dynamische Duo Django-Schultz noch ein kleines bisschen Rache.

Ich habe selten bei einem Tarantino so sehr und so durchgehend gelacht. Dabei weiß ich gar nicht, ob einem nicht das Lachen im Halse stecken bleiben müsste. Aber ich rede mich damit heraus, dass ich mich nicht gut genug damit auskenne, unter welchen Bedingungen die Farbigen damals wirklich leben mussten. Aber die Bilder die Tarantino zeichnet, sind nicht allzu abwegig, also vermutlich viel näher an der Realität, als uns lieb sein kann. Die Diskussion über das N-Wort fand ich quark, bzw. war sie vielleicht sogar von der Marketingabteilung inszeniert. Denn die Verwendung findet mit so viel übersteigertem Hohn und Spott statt, da schwingt die Gesellschaftskritik jedesmal mit – zB. wenn Samuel Jackson aus einem „Black Hercules“ einen „Nigga-les“ macht. Der Höhepunkt in der Darstellung von menschlicher Dummheit stellt der Caprios Monolog über drei Ausbuchtungen im Gehirn der Farbigen an einer ganz bestimmten Stelle dar, der sie so gehorsam macht. Bei Weißen sind die an einer anderen Stelle, an der, der sie kreativ macht. Am Ende sind die Weißen in diesem Film die, die als ganz große Volltrtottel dastehen. Toll, wie Tarantino das gemacht hat. Das hat er mit den Nazis bei den Basterds ja auch schon sehr gut geschafft.

Dem Film fehlt aber natürlich auch nicht das Übersteigerte, die verrückten Szenen, die Eins-zu-Eins aus schlechten B-Movies geklaut sein könnten, nur das Tarantino die einfach im Kontext mal wieder sehr toll einsetzt. Ich verrate nicht den Inhalt, aber auf die letzte Szene und ihre Darstellung darf man sich wirklich sehr freuen – auch wenn das Spektakel dann leider auch schon wieder vorbei ist. Hatte ich eigentlich schon geschrieben wie vielseitig und toll der Sountrack ist!? Nein? Der Soundtrack ist vielseitig und toll und in Tarantino-esker Art perfekt auf die Bilder abgestimmt.

Für die zart besaiteten sei Entwarnung gegeben, denn sehr brutal ist der Film eigentlich nicht. Viel spielt sich eher im eigenen Kopf ab, denn die Szenen, in denen ein Stück Metall ein Stück Fleisch durchquert auf seiner ziemlich geradlinigen Reise, sind so schnell geschnitten, dass außer einer übersteigerten B-Movie-Blutfontäne eigentlich nix zu sehen ist. Es gibt hier kein Kill Bill Vol. 1 Blutorchester zu sehen.

Ich komme zum Ende. Hab ich zuviel über die Story verraten? Ich glaube nicht. Habe ich Witze gespoilert? Geht bei dem Film eigentlich gar nicht, das muss man gesehen haben, um darüber miteinander sprechen zu können. Zuviele Superlative? Ganz bestimmt! Deswegen langweilig? Mir doch wurscht, solang ihr klickt und ich Geld durch die Bannerwerbu… oh…

Ich habe die Kritik von Mark Kermode gehört, der gesagt hat, Tarantino könnte fantastische Szenen drehen aber eben keinen gut zusammenhängenden Film. Das konnte ich sowieso schon für die anderen Tarantino-Filme nicht nachvollziehen und für Django ebenfalls nicht. Die einzelnen Szenen und Bilder sind super und funktionieren ganz hervorragend als knapp dreistündiger Film, der gerne noch hätte drei Stunden weitergehen dürfen. Von mir bekommt Django Unchained 95 Punkte mit einem Klecks Sahne on top. Wäre ich so 16-20 würde ich den Film vermutlich noch 27x schauen wollen. 100 hätte er bekommen, wenn er einfach nicht aufgehört hätte. Die Tomaten vergeben nur 88% und die dortige Zuschauerwertung liegt bei 94%.

keine Idee? Dann halt Katzen!

Das Internet ist für was erfunden worden? Wer weiß es? Genau, Pornos und Katzenvideos! Ersteres kann ich nicht bieten, da seid ihr auf der falschen Webseite. Katzenvideos hab ich gerade auch (noch) nicht da, aber zumindest ein paar Fotos.

Die sollen das „Ouuuuuaaaawwwww“-Level dieses Blogs erhöhen, genauso wie die Anzahl an Postings die ich diesen Monat hier hinterlasse. Katzenfotos gehen halt immer!

Wenn ihr Kasimir etwas Gutes tun wollt, dann bettelt doch bei Petrus um milderes Wetter, damit wir ihn bald rauslassen können. Zuerst war er die ganze Zeit krank oder zumindest kränklich und jetzt würde er sich den Hintern wegfrieren, würden wir ihn vor die Tür setzen… Er ist jetzt seit September bei uns, war vorher schon im Tierheim nur drinnen, wartet also jetzt echt schon lange drauf, endlich mal wieder in der freien Wildbahn rumzuflitzen und vielleicht eine Maus qäulen… mit einer Maus spielen zu können.

Leider ist die Qualität der Fotos so naja bis schlecht. Das liegt an der Qualität der Google Nexus 4-Kamera. Wer ein okayes Kamerahandy will, greift vermutlich doch besser zum iPhone.

Die Bilder auf der bunten Decke sind übrigens ganz aktuell. Und ja, er hat den Mund schief, also den Unterkiefer, um ganz präzise zu sein. Das sieht immer so aus, als wäre er ein bisschen besoffen, finde ich. Wir geben ihm kein Bier…

Eine unerwartet tolle Reise, ohne Tiefe

Eigentlich wollte ich den Hobbit ziemlich zeitnah zur Premiere schauen, die Herr der Ringe-Trilogie hat mir nämlich sehr gut gefallen und ich hatte mich gefreut, wieder in die Welt abtauchen zu können. Aber dann habe ich die Preise für den Film gesehen und musste ziemlich dolle schlucken.

Ein Nerd wie ich, möchte natürlich den neuesten Schnck-Schnack ausprobieren, deshalb musste schon die Version mit 48 Frames her in 3D – wobei ich 3D generell für überflüssig und im Zweifel eher schädlich für den Film erachte. Weil die Technologie das Bild auch noch dunkler macht, ist sie insbesondere bei Filmen mit Actionszenen in Dämmerung oder Dunkelheit nicht nur überflüssig, sondern auch nachteilig. Aber… beim Hobbit sollten es nun die 48 Bildchen pro Sekunde sein. Und das wirkte sich eben massiv auf den Preis aus. Im UCI in Düsseldorf kostete ein Ticket 15,70 Euro plus Vorverkaufsgebühr von 1,20 Euro. Der Preis kam durch Überlänge, 3D, Loge (die ja mittlerweile quasi bis Reihe 3 reicht), Sitz-Zuschlag („iSens“, was ein Quark!), Popcornsteuer o.ä. zustande. Ach, 3D-Brillen brauchten wir auch noch für je 1,- Euro.

***Einschub***

Das muss jetzt sein, weil ich es gerade beiläufig so schrob. Ich finde es sagenhaft unverschämt von Kinos, Online-Bestell-Gebühr zu verlangen, denn sie sparen dadurch im Prinzip Personalkosten ein. Dieser Preis ist auch nicht durch technische Wartung o.ä. zu rechtfertigen. Genauso unverschämt ist es, die Logenplätze mittlerweile über die Hälfte oder sogar zwei Drittel des gesamten Saals zu erstrecken. Waren die Kinobetreiber noch in den Neunzigern einfach fairer oder waren sie dümmer? Denn da war die Loge wirklich nur der hintere Bereich. Das UCI in Düsseldorf hat jetzt sogar eine weitere Kategorie eingeführt – die VIP-Plätze. Das sind bisher die letzten zwei oder drei Reihen. Blöd?! Ich fühle mich von Kinobetreibern ehct vereiert. Und von den Preisen für kaltes Popcorn und Getränken fast ohne Kohlensäure will ich gar nicht reden. Insbesondere deshalb, weil ich jedesmal so doof bin, sie trotzdem zu kaufen. So!

***Einschub***

Gollum, Der Hobbit Teil 1

Zurück zum Hobbit! Direkt vorweg: Ich kenne nur die Herr der Ringe Filme, keine Bücher und nix weiteres, das Hobbit-Buch kenne ich ebensowenig. Mir haben – wie oben erwähnt – die HdR-Filme gefallen und auch der Hobbit war sehr unterhaltsam. Ich mag die Welt und Peter Jackson fängt sie sehr schön ein. Sie sind auch ein schöner Kontrast zu den eher kalten, düsteren und harten Filmen wie Batman, Inception o.ä. die wenig Wärme ausstrahlen, wenig Romantik oder Magie. Ich finde auch überhaupt nicht – wie einige Kritiker sagten – dass der Film zu lang ist. Aber das hat eben vermutlich damit zu tun, dass ich so gern in dieses Universum wieder zurückkehre. Ich finde auch eine Trilogie okay, denn dann kann ich eben noch länger in Mittelerde verweilen. Blöd nur, dass ich ein Jahr auf den nächsten Teil warten muss.

Peter Jackson entschleunigt den Film sehr oft in langgezogenen Dialog-Passagen. Gerade der Beginn mit den Zwergen ist lang und ja, er ist erzählerisch größtenteils überflüssig, denn er trägt nur wenig dazu bei, dass man mehr über die Zwerge oder Bilbo erfährt. Man kann das als vertane Chance betrachten, denn die Charaktere bleiben recht blass, statt dass Jackson ihnen mehr Tiefe verleiht – man hätte ja auch mal mehr vom Auenland zeigen können – ich liebe das Auenland! Hier wird einfach nur ein bisschen Comedy und Wohlfühlen abgefeiert und leider Potential verschenkt. Mir haben Spaß und Wohlfühlen aber auch gefallen.  Der Teil des Films verbraucht ca. 30 Minuten – da kann ich es nachvollziehen, dass der ein oder andere lieber schneller zur eigentlich Handlung kommen würde. Mir persönlich war nur der Teil mit den Steinriesen etwas zu aufgesetzt und zu doof. Bei einer VHS würde ich da vorspulen. Ja, liebe Kritiker, das ist ein klassischer Teil für eine Extended-Version auf einer überteuerten BluRay-Version.

Ich war beim Hauptdarsteller Dingens Freeman zunächst skeptisch, aber er gefällt mir als Bilbo Beutlin und sein Zusammentreffen mit Gollum ist wirklich toll – der absolute Höhepunkt des Films. Ich weiß nicht, wie viel bei Gollum Tricktechnik und wie viel geschauspielert ist, ist auch egal: ich finde die Gestik und Mimik einfach fantastisch! Ich hoffe, Gollum kommt auch in den zwei weiteren Teilen ausgiebig vor. Ein bisschen blass fand ich den Albino-Oberboss-Ork. Ich fand ihn zwar äußerlich durchaus beachtlich bedrohlich, aber ich hätte gerne mehr über ihn erfahren. So hinterließ er für mich den Eindruck ein Platzhalter für permanente Weltbedrohung zu sein, da man den Ober-Ober-Boss, den Drachen Smaug, ja eben nicht schon im ersten Teil vertreiben kann. Vielleicht kommt durch den Nekromanten da noch mehr Tiefe rein, wenn das auch vielleicht etwas zu spät ist. Vor allem waren die Orks auch in der HdR-Trilogie eben nicht so sehr CGI, da fiel er irgendwie aus dem Rahmen. Musste nicht sein. Der Drache, der den Goldschatz bewacht, taugt nicht als Fiesling während der gesamten Reise, er ist ja lokal „verwurzelt“. Und ein konstanter Bösewicht ist schon notwendig. Die Gruppe von einem Miniboss zum nächsten hetzen zu lassen, ohne das zwischen ihnen eine Verknüpfung aufgebaut wird, wäre nicht sonderlich interessant. Die Zwerge waren  lustig, ich mag diese Leichtigkeit, den Humor mit dem sie dargestellt werden. Da wird mir ganz warm ums Herzchen.

Was könnt ich noch schreiben? Ich finde Gandalf toll, Saruman nicht. Ich mag die Elben nicht, insbesondere Agent So-und-So-Viel aus der Matrix ist blöd und Galadriel finde ich anstrengend. Ich mochte Radagast gern und freue mich auf das Auftreten des Nekromanten – vermutlich im zweiten Teil? Die Nummer mit den Adlern am Ende fand ich – wie schon beim Herr der Ringe, etwas doof. Da bringt man die Charaktere in eine sehr ausweglose Situation, man kann sich kaum vorstellen, wie sie da rauskommen können und dann kommen die Adler vorbei und naja… retten die Lage. Fühlt sich für mich nach Notlösung an.

Kurz zur Technik: 48 Bilder hab ich nicht bemerkt, kein bisschen. 3D ist in diesem Film ganz besonders und total überflüssig. Mag bei tiefen Häuserschluchten oder Dschungel der Effekt für einige Zuseher noch wirken, finde ich ihn hier bei den großen Landschaftsaufnahmen von Hügeln und Wiesen einfach nur Quatsch. Da ist nix von irgendeiner Tiefe zu spüren. In 2D verpasst man bei diesem Streifen also absolut gar nix. Geld sparen! Im UCI in Düsseldorf ist es leider so, dass die 2D-Version nur in sehr kleinen Sälen gezeigt wird und auch nur noch nachmittags. Wenn man 3,- Euro 3D-Aufschlag verlangt, dann kann ich nachvollziehen, dass man als Kinobetreiber die Leute natürlich am liebsten in diese Filme „zwingt“.

Von mir erhält der Film 85 Punkte, aber ich werfe ihm technisch und gerade bei den Charakteren mangelnde Tiefe vor. Er ist nicht ganz so gut wie die Herr der Ringe Trilogie, das liegt aber einfach auch daran, dass er noch nicht abgeschlossen ist. Die verdorbenen Tomaten vergeben nur lausige 65%, die Publikumswertung dort liegt bei angebrachteren 81%. Ich kann nur empfehlen ihn in 2D im Kino zu sehen – denn die Landschaften brauchen keine dritte Dimension um einfach großartig zu sein, es macht Spaß das im Kino zu bewundern, statt auf einem TV daheim.

wer macht den Tatort denn nun sauber?

In den vergangenen Tagen habe ich zwei TV-Experimente gestartet. Experiment ist vielleicht ein etwas großes Wort… ich habe in die letzte Folge der achten Staffel von Grey’s Anatomy reingeschaut und in den Berliner Tatort.

Zuerst mal Grey’s – ich habe gelernt, dass sich der „Profi“ das „Anatomy“ einfach schenkt. So viel vorab!

Bei der Folge ging es um einen Flugzeugabsturz in dem zahlreiche der gefühlten 50 Hauptdarsteller (oder sind es alles Nebendarsteller?) mehr oder weniger stark verletzt werden – ja, sogar sterben! Ui! Ich schaue normalerweise kein Grey’s und bin nur durch den Träller bei Pro7 aufmerksam geworden, auf diese spannend aussehende Episode. Zwar hatte ich auch die vorletzte Folge (die lief praktischer weise direkt davor) gesehen , und wusste nun so ungefähr – auch dank Annika – wer da wer ist, aber ein Mitfühlen mit den Charakteren wollte sich – in dieser für sie extrem schweren Situation – nicht einstellen. Diese ganzen Schnitte ins Krankenhaus zu einem ziemlichen lahmen zweiten Storystrang waren doch sehr ermüdend und rissen einen immer wieder aus den langweilig und vorhersehbar inszenierten Ereignissen um den Absturz, heraus. Ein bisschen spannend war, wann die Protagonisten im Krankenhaus endlich Wind vom Absturz bekommen. Ich spoiler das mal: In den letzten 30 Sekunden der Folge… Pro7 hat dann noch bewiesen, dass sie nicht wissen, wie man mit Cliffhangern umgeht, indem sie die nächste Folge so geschickt angeteasert haben, dass man jetzt schon weiß, wer überlebt, dauerhaft verletzt ist usw. Aha… gut, das war es dann wohl mit meinem Ausflug in die Welt von Grey’s, war jetzt nicht so dolle.

Heute habe ich es dann mal wieder mit dem Tatort versucht. Nachdem mich ein hessischer Tatort mit Ulrich Mühe schon einmal 20 Minuten lang so gelangweilt hat, dass ich bereit war… öhm… irgendwas zu tun, damit das aufhört und mich auch Jan Josef Liefers im Münsteraner Tatort derart zu Fremdscham, wegen dieser dämlichen Dialoge, Handlung, Neurosen usw. anregte, muss ich gestehen, dass ich auch dem Berliner Tatort gegenüber seeeehr skeptisch war – also Tatorten gegenüber generell. Und vielleicht ist es eine Self-fullfilling Prohecy aber ich habe es bereut. Ooooh, was habe ich es bereut, diesen Tatort geschaut zu haben. Ich will gar nicht wissen wie die Darsteller hießen, die  – in meinen Augen – mit einem schauspielerischen Talent gesegnet sind, dass an GZSZ-Darsteller erinnert. Der Bösewicht, der am Ende doch gar nicht so böse war, war der einzige Charakter, der glaubhaft spielte. Insbesondere der kleinere, dunkelhaarige der beiden Ermittler holperte sich durch die Geschichte… schlimm war es. Wenn er was sagte, war er oft in der Totalen zu sehen und ich hatte das Gefühl, man hat ihn einfach mal beiseite genommen, die Kamera auf ihn gehalten, und dann sollte er ganz viele betroffene oder aggressive One-Liner aufsagen. Das Best-Of wurde dann in die Folge reingeschnitten. Überhaupt dieses ständige Zusammenfassen von dem, was man gerade schon gesehen oder gehört hatte. Himmel… schlimm!

Das Motiv des Täters blieb lange im Dunkeln, das war gut und als er es dann preis gab, durfte man angenehm überrascht sein – weil es vorher keine Anhaltspunkte dafür gab. Immerhin. Ich hätte mir aber einen etwas abgedrehteren (im Sinne von: verrückten) Bösewicht gewünscht. Hier stand viel mehr die Ermüdung aller Protagonisten im Vordergrund, die sich aufgrund eines Ultimatums ergab, weswegen sie sich in Nachtsitzungen immer wieder in Verhören, mit den immer wieder gleichen Fragen wiederfanden. Kann man machen.

Die Geschichte ging natürlich gut aus und da habe ich mich gefragt, ob es eigentlich auch Tatorte gibt, die kein Happy End haben? Für mich ist das jedenfalls nix. Ich bin höchstens noch an dem Tatort mit Christian Ulmen und Nora Tschirner interessiert, weil ich beide recht gerne auf der Mattscheibe sehe. Ich mag einfach lieber Serien, wo sich über mehrere Folgen eine Story erstrreckt und die Protagnositen eine Chance haben, sich weiterzuentwickeln. Luther ist im Krimibereich ein tolles Beispiel.

Apropos Tatort: Der Tatortreiniger ist eine ganz fantastische Serie, die man sich sehr gut ansehen kann. Dringend machen, hier der Link zur ersten Folge der zweiten Staffel.

 

Miese Laune, druff auf den Peer

Sehr schön, ich bin wach geworden und bin seit dem übellaunig. Da kommt mir Peer Steinbrück (FDP SPD) gerade recht. Ich glaube, Steinbrücks Ziel ist es, einen Machtwechsel in Berlin mit aller Macht zu verhindern. Und das macht er wirklich richtig gut! Ähm, bravo!!!!

Nachdem er sich zuletzt unglücklich zum Kanzlergehalt geäussert hat, zeigt er sich jetzt trotzig und meint bei einem Auftritt in Niedersachsen, zu dem Thema habe er alles gesagt. Das ist eine recht interessante (lies: weltfremde, dumme usw.) Einstellung, wenn man bedenkt, dass er doch (angeblich) eine Diskussion um Politikergehälter angestrebt hat. Zumindest war immer wieder zu hören, wie wichtig es ist, sich über die Höhe von Politikergehältern einmal zu unterhalten. Ich meine, ihm wurde sogar genau diese Intention unterstellt. Der Peer macht aus seinem Herzen ja keine Mördergrube, er spitzt ja auch gern zu. Aha, ist das so? Oder ist er einfach ein bisschen arrogant und fern von der Lebenswirklichkeit der SPD-Klientel? Peer Steinbrück besitzt einen ziemlichen Irgendwas-Bonus und darf einiges mehr sagen, als andere. Aber warum und woher kommt das? Verdient hat er es in meinen Augen nicht… und warum verschludert er dieses Privileg so!?

Dass ihm jetzt so viele zustimmen, dass Politiker zu wenig verdienen würden, ist  doch ziemlich bigott, denn bei der nächsten Diätenanpassung wird niemand mehr darüber klagen. Ganz im Gegenteil! Und meiner Meinung nach, verdienen Politiker keinen Cent zu wenig. Mein Politikerbild bzw. mein Anspruch an Politiker ist der, dass sie insbesondere von Idealismus in die Politik getrieben werden. Das mag zu romantisch gedacht sein, okay. Andererseits bekommen sie neben ihrem Gehalt noch eine ganz andere Währung, nämlich Macht. Verdammt viel Macht – insbesondere der Kanzler. Diese Machtfülle, richtungsweisende Entscheidungen für ein ganzes Land, für die ganze Bevölkerung treffen zu können, unterscheidet ja deutlich vom Sparkassendirektor, würde ich mal behaupten.

Darüber hinaus gibt es noch zwei Gründe (und noch viele mehr), warum Peer Steinbrück der absolut Falsche für diese Diskussion ist:

  1. Er hat (insbesondere wenn er sich weiterhin öffentlich wie ein 5-jähriger Trotzkopf aufführt) nichts mit dem Thema Kanzlergehalt zu tun.
  2. Er ist Politiker der SPD, dementsprechend sollte insbesondere er sich in seiner Funktion als SPD-Mann eher um die Löhne der Menschen im unteren und mittleren Bereich kümmern.

Aber mal generell: Wenn man bedenkt, dass die Gehälter von Politikern so hoch sein sollten, dass sie Bestechungen gegenüber eher unempfänglich sind, dann sollte man durchaus immer wieder über Gehaltserhöhungen nachdenken. Insbesondere dann, wenn man bedenkt, dass Deutschland neben Syrien,Sudan und Saudi Arabien eines der wenigen Länder ist, dass die UN-Konvention gegen Abgeordnetenbestechung noch NICHT unterzeichnet hat. Ach, und was gerne bei der Gehaltsdiskussion vergessen wird: Nach 8 Jahren Zugehörigkeit im Bundestag, erhalten Abgeordnete ca. 1.700 Euro Rente. Kann das irgendein Normal-Berufstätiger erreichen? Nein? Ich glaube, man braucht die Diskussion dann an dieser Stelle nicht fortzuführen. Frei nach Steinbrück: Es ist alles gesagt!

Ich finde es auch „lustig“, dass er dreist und nicht hinterfragt behauptet, dass er „Geld nicht sexy findet“ und damit legitimiert, dass er solch eine Gehaltsaufbesserungsforderungsdebatte starten darf. Der Mann, der für fünfstellige Summen, einstündige Reden hält. Alle, die das für unglaubwürdig halten einmal Handzeichen bitte – danke! Außerdem – das kann man ihm ja vielleicht mal Nahe legen – kann er ja den Kanzlerjob auch als unterbezahltes Praktikum ansehen, denn es gibt da den ein oder anderen Genossen, der nach seinem Kanzlerjob dann finanziell ziemlich gut abgesahnt hat. Und das vielleicht auch als Hinweis an ihn: Es gibt viel Agenturen, die mit Berufseinsteigern genau so umgehen: „Hey bei uns verdienst zu zwar kaum was, aber wir sehen total super in deinem Lebenslauf aus. Und deshalb kannst du  ja bei deiner nächsten Station richtig abkassieren.“

Vielleicht ist Peer Steinbrück echt ein dufter Typ, so privat. Aber was ich medial von ihm mitbekomme, ist er ein arroganter, aufgeblasener und vor allem überschätzter Politiker, dem sein eigenes Wohl näher ist, als das der anderen. Ich möchte – ich sagte das schon einmal bei Herrn Rüttgers – von so einem Menschen nicht repräsentiert werden. Ich möchte nicht, dass er Deutschland im Ausland vertritt. Warum ist der Mann eigentlich nicht in der FDP? Da würde er von seinem ganzen selbstverliebten, abgehobenem Gehabe viel besser hinpassen. Quasi zwischen Kubicki und Lindner – das wäre eine tolle Schaumschläger-Troika.