Eigentlich wollten wir uns gestern den Hobbit im Kino in unfassbarem 3D mit 48 Bilderrahmen pro Sekunde anschauen… aber 15,- Euro für ein Ticket!?!?!? Wir haben das dann einfach mal gelassen. Ach und btw. liebes UFA in Düsseldorf, mach mal eine neue Hompage…
Nun, stattdessen haben wir uns im Playstation Sony-Store die SD-Version von „Super 8“ gekauft… für 8 Euro… mit nur einer Sprache, deutsch. Hmpf… Selber schuld? Ja, irgendwie schon. Aber ich hatte über den Film immerhin viel gutes gehört, ich war hoffnungsvoll. Und gleichzeitig skeptisch, denn die Hauptdarsteller sind allesamt Kinder. Und ich mag Kinder in Filmen ja nicht. Hobbits übrigens auch nicht, die sind ähnlich klein… hmm… denkbar schlechte Vorraussetzungen auch für den Hobbit-Film…
Super 8 handelt von ein paar Kiddies, die an einem Filmfestival teilnehmen wollen, dazu einen Zombiefilm drehen möchten und in dem Kontext zufällig Zeuge eines Unfalls werden, bei dem ein Alien dem verunglückten Zug entsteigt. Hui! Klaro, dass sofort das Militär anrückt und die Lage in den Griff kriegen will – und das natürlich mit skrupelosesten Aktionen. Die Kinder, neugierig wie sie sind, wollen mehr über das Viech erfahren und so nimmt dann alles seinen Lauf bis zum Happy End. Kurz vorher gibt es noch eine Häuserkampf (japp) Actionszene, die viel zu gestellt wirkt und auch in ihrer Absurdheit nicht erklärt wird. Spoiler weitestgehend umgangen? Denke schon.
Wie eben schon geschrieben, hatte der Film einige Vorschusslorbeeren im Gepäck. Die hatte er auch verdient, wie ich finde. Zumindest bis etwa 15 Minuten vor dem Ende. Bis dahin ist der Film sehr unterhaltsam und die Kinder nicht einmal störend. Aber – und ich kann nicht ganz fassen warum – das Ende war dann blöd. Und zwar so blöd, dass es mir den Filmgenuss verhagelt hat. Das lag auch an der Actionszene, die ich gerade erwähnte aber auch an dem ganzen Schmalz am Ende. Ich hatte irgendwie mehr erwartet, weiß aber gar nicht was. Bis dahin, gaben sich die Filmer redlich Mühe das Alien nur im Ansatz zu zeigen, damit die Überraschung über die Ekligkeit des Viechs bis zum Ende bleibt. Das war super und erzeugte wirklich Spannung. Aber als es dann auftauchte, dachte ich: Achja der Film ist von Steven Spielberg produziert, wie auch die Serie Falling Skies. Einfach mal die Aliens vergleichen…
Die Kinder agieren relativ glaubwürdig und unaufgeregt, bis auf einen unfassbar dämlichen Heini, der für den „komödiantischen“ Teil zuständig ist, weil er gerne mit Knallern spielt, etwas albern aussieht, klein ist und eine Zahnspange trägt. Uh! Aber ich habe ihnen sehr gerne zugesehen und musste auch ab und an mal schmunzeln. Dann sind da noch die zwei Väter die sich gegenseitig nicht leiden können. Der eine ein Cop, der andere ein Säufer und achja… die Frau vom Cop ist tot, er macht den Säufer verantwortlich und leidet und pliplaplu. Überflüssige Storyline, there you are…
Man findet in dem Streifen eigentlich fast alles, was einen Spielberg-Film ausmacht. Kinder, deren besorgte Eltern, die die Kinder erst ungerecht behandeln oder missachten, um am Ende zu merken, dass die Kiddies doch recht hatten und sie eine große liebende Familie sind. Ein bisschen – nennen wir es – Zuneigung zwischen dem Mädchen und dem Hauptdarsteller-Kind ist auch dabei. Dann das Alien, das erst fies erscheint, aber eigentlich doch friedlich ist und nur nach Hause telefonie… oh Moment… und natürlich das Militär, dass über Leichen geht und nur Konfliktlösung via Waffen kennt. Leider sind das die Zutaten, die Spielberg allzu oft verwendet und die den Film viel zu vorhersehbar machen. Aber das sind halt die Wertvorstellungen, die er so gern in seinen Familienfilmen weitergibt. Leider fallen ihm keine neue Verpackungen ein… am Ende kann man sich aber sicher sein, das alles, aber auch wirklich alles wieder gut und heile ist, was auch nur im Ansatz vorher als gebrochen dargestellt wurde. Zum Wohlfühlen.
Wäre der Film nur 15 Minuten kürzer gewesen, hätte ich ihn jedem empfohlen, so fällt mein Urteil schlechter aus. 62 Pünktchen gebe ich nur. 8 Euro sind in jedem Fall viel zu viel für den Film. Die verrotteten Tomaten hauen 82 Punkte raus, das Publikum 78. Hmmm… ich muss wohl langsam mal über meinen Filmgeschmack nachdenken – oder einfach vorher mal überlegen, von wem der Film ist, in welchem Genre (Familienfilm) er angesiedelt ist und dementsprechend meine Erwartungshaltung anpassen. Kompliziert…