Ich kaufe ein C und möchte lösen…

Bei Spiegel-Online schien bis vor einiger Zeit keine Überschrift ohne eine Alliteration auszukommen. Mittlerweile scheint diese Kunst beim Online-Leitmedium aber vergessen. Ein Online-Redakteur der Zeit hatte nun aber anscheinend nostalgische Gefühle und hat es deshalb vielleicht auch einmal versucht. Mit nun… zweifelhaftem Erfolg:

Operation Sandy Storm

Wenn ich mir das Bild des Spiegels ansehe, kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass die Amis irgendwie nicht so recht wissen, wie sie mit Hurrikan Sandy umgehen wollen. Scheint so, als hat die Operation Desert Storm im Irak eher negative Auswirkungen auf die Problemlösungskompetenz gehabt…

 

 

liberales Geblubber

Es ist immer ein schönes Gefühl, wenn man nach seiner Meinung gefragt wird… also fast immer… „Schatz, kann ich das anziehen?“, ist vielleicht so einer dieser Meinungsäußerungssituationen, die Mann nicht ganz so gern hat.

Wenn man nun den Beruf des Politikers inne hat, ist das Schöne, dass man quasi permanent seine Meinung kundtun kann, darf und oft auch soll. Und spätestens wenn es medial um einen herum so ein wenig still wird – weil man beispielsweise in der Landespolitik nur ein ganz kleines Licht ist – dann tut man seine Meinung auch mal kund, obwohl gar nicht nach ihr gefragt wurde. Und dann tritt noch eine zweite Regel in Kraft. Je mehr „hau-drauf“ der Aussage beiwohnt und auch je einfacher (lies: unfassbar bescheuert) sie formuliert und inhaltlich gestrickt ist, desto eher und prominenter kommt man dann auch noch in die Medien. Beispiele dafür gibt es unzählige und das nicht nur von den sog. Hinterbänklern im Sommerloch.

Aktuell ist die FDP wieder ganz vorne mit dabei, was ihrer Unterstützung in der Bevölkerung lustigerweise diametral entgegen steht. Es ist so ein bisschen so, als wäre die FDP ein Formel 1-Team mit veralteter Technik, aber weil die Elektronik fehlerhaft ist, hupen und röhren die Autos die ganze Zeit so laut, dass sie immer wieder von der Kamera eingefangen werden. Sie machen halt Rabatz – für das Gesamtergebnis des Rennens unerheblich, aber eben laut.

Philipp Rösler äußerte sich – ich glaube vorletzte Woche – als die Energiewende-Sau durchs Mediendorf getrieben wurde, u.a. mit den Worten „Die Zeit der Konsensrunden ist vorbei, jetzt gilt es, zur Tat zu schreiten!„. Aha, soso. Und äh… was soll das bitte bedeuten? Was hat Herr Rösler denn überhaupt auf dem Radar, was ohne Konses durchgepeitscht werden soll? Mir fehlte eigentlich, dass er danach musikalisch anstimmt „Wir woll’n uns’ren Kaiser wieder hab’n, Kaiser wieder hab’n…“. Wieso kommt  der Bundswirtschaftsminister mit so mit so einer inhaltlichen Nullnummer in Funk und Fernsehen? Ja, ich weiß die Antwort selbst: weil er eben Minister ist. Mal ganz nebenbei, kann sich irgendjemand vorstellen, dass Rösler in eine Kabinettssitzung reinplatzt und laut brüllt „Schluss mit diesem Konsens! „? Sehr schwer vorstellbar… sehr sehr schwer.

Und gestern meldete sich dann auch mal wieder Christian Lindner (natürlich auch FDP) zu Wort. Hach, was war es um den Lautsprecher schön still geworden. Vielleicht auch gerade deshalb hat ihm jemand geraten mal einen rauszukloppen. „Die SPD ist eine Gefahr für Deutschland!“, hat er nun in einem Interview posaunt. Er bezog das auf den Linksruck, den die SPD unter Gabriel gemacht habe. Vielleicht sollte sich die FDP und auch Herr Lindner lieber über die niedirge Unterstützung ihrer potenziellen Wählerschaft Gedanken machen. Aber gut, in der Form ist die Partei sicherlich keinerlei Gefahr für Deutschland – vielleicht wollte er genau das herausstellen? „SPD, nimm dir ein Beispiel an uns, wir sind keine Gefahr für Deutschland, werdet so irrelevant wie die FDP!“

Privat würde man mit Aussagen solcher „Güte“ über den Stammtisch hinaus sicherlich kaum Gehör finden. Zu recht!

Bei beiden Aussagen frage ich mich, warum man mit so einem Mist mediale Präsenz erreicht. Ich finde, so etwas müssen Medien nicht zitieren, sowas dürfen oder sollen sie sogar ignorieren. Und komm mir bitte jetzt niemand mit den wirtschaftlichen Notwendigkeiten der Medien, die Kritik hier ist eher „moralischer“ Natur – und außerdem erklärt dieses Argument nicht, warum die Zitate auch auf den öffentlich rechtlichen Sendern gebracht werden.

 

***UPDATE***

Die ZEIT hat sogar noch ein markiges Bild von Herrn Lindner zur Überschrift gepackt. Jetzt spüre ich die angst plötzlich auch. Wenn auch so entschlossen gestikuliert und guckt.

Zukunftsmusik

Wir waren heute, quasi nach langer Zeit – ich glaube etwa 7 Tage – mal wieder mit Kasimir beim Tierarzt. Er hat noch immer Durchfall und trägt noch immer den Corona-Virus mit sich rum. Nervig, ist aber hoffentlich bald vorbei, spätestens wenn die Tiermedizin erst einmal neue Mittel entwickeln muss, weil alle verfügbaren von uns ausprobiert und als untauglich befunden wurden, wird es zumindest erstmal eine kleine Medikamentenpause geben…

Als wir vom Tierarzt aus heim fahren, machen wir das Radio an und was läuft? Helge Schneider mit… genau: Katzenklo. Hallo!?!?!? Auf WDR2. Wieviel Zufall ist denn bitte überhaupt möglich? Also vielleicht Cat Stevens… okay, das wäre ein Zufall, den ich noch für erklärbar und wahrscheinlich halte, aber ausgerechnet Katzenklo? Im Radio? WDR2? Irgendwo hört Zufall aber doch bitte auf. Vielleicht ist das ja auch schon eine neue Technik „Individual-Realitäts-adaptives-Radio – IRAR“ oder so.Gut, am Akronym müsste man noch arbeiten, das müsste schnittiger daher kommen…

Naja… als Rausschmeisser noch ein Katzenfoto (leider etwas dunkel, ab KAsimir mag nicht fotografiert werden, erst recht nicht mit Blitzlicht, deswegen ist es darüber hinaus noch etwas unscharf):

[Anm.d.Red.: Für die Überschrift über diesen Beitrag möchte ich mir gerade selber auf die Schulter klopfen, so toll finde ich diesen Einfall!]

Realitätsgewinn, Emailverlust

Als Kind konnte und wollte ich es nie hören, wenn meine Eltern mir erzählt haben, wie toll die Schulzeit ist und dass ich sie genießen soll (gefälligst). Damals fand ich die ganze Belastung mit Hausaufgaben, Klausuren und Unterricht totaaaaal schlimm. Was meine Eltern aber natürlich meinten – ich unterstelle ihnen das jetzt einfach mal – war mit „Schulzeit“ nicht die Zeit in der Schule (vielleicht noch die Pausenzeiten), sondern die Zeit drumherum, also die Freizeit und wahrscheinlich auch, das was man an Verantwortung eben nicht trägt. Keine Rechnungen, Formulare usw., was heute täglich irgendwo auf dem Schreibtisch landet und dort bis kurz vor dem biologischen Zerfall vor sich hin rottet, bis es bearbeitet bzw. abgeheftet wird.

Vergessen wir mal den Papierfriedhof, denn ganz entscheidend war doch diese schier endlose Menge an Zeit, die man für sich zur Verfügung hatte. Also zumindest ich, aber ich hab das mit dem Lernen und den Hausaufgaben nun auch nicht sooo sorgfältig gemacht, wie man an meinen Noten leicht ablesen kann. Da ist in meiner Charaktererstellung irgendwie etwas schief gelaufen. Statt Lernfaulheit mit Talent auszugleichen, sind einfach sämtlich verfügbaren Ressourcen auf Lernfaulheit und einen Tick Unsportlichkeit verteilt worden. Letzteres nehme ich besonders übel.

Wo war ich? Zeit! Genau! Das erste mal spürte ich, dass Zeit nicht so endlos zur Verfügung steht, als ich meine Ausbildung zum Werbekaufmann gemacht hatte. Ich hatte eine 38-Stunden-Woche und viele Kumpels haben gerade ihr Studium angefangen, was mir gerade während deren Semesterferien ziemlich drastisch auffiel, weil die eben wieder eine Menge Zeit hatten, verdammt viel abzuhängen. Aber ich lasse mich ja überzeugen und habe auch angefangen zu studieren. Und zack, da war sie wieder, die Zeit. Nur die Verantwortung, die stieg weiterhin stetig.

Wo wollte ich mit dem Eintrag überhaupt hin? Achjaaaaa! Ich habe aufgeräumt! Wenig spektaktulär, ich weiß. Ich habe aber ganz im Besonderen in meinem Email-Account aufgeräumt und 7.000 Emails gelöscht. Auch unspektakulär? Joa, ziemlich. Aber: Ich hatte die Angewohnheit so ziemlich alles zu archivieren – außer Spam und anderer Werbung – was in meinem Email-Account aufschlug. Gerade persönliche Emails, wurden bei mir direkt unter Denkmalschutz gestellt. Das kam daher, dass ich immer dachte, dass ich mich irgendwann bestimmt noch einmal durch all die Mails lesen will, um mich zu erinnern „ach sooo, war das damals.“ Aber heute ist der Tag, an dem ich die Realität schlussendlich akzeptiert habe und mir gesagt habe: „Ingo“, habe ich mir gesagt, „Ingo, du wirst dir die ganzen Mails nicht mehr ansehen, so viel Zeit wirst du nicht mehr haben!“ Und wenn ich mir selber etwas sage, dann glaube ich das normalerweise auch – das ist ja quasi auch der Sinn, wenn man sich selber etwas sagt.

Also wurde der Löschenbutton penetriert und ich habe statt 2 Gigabyte Mails, nur noch etwa 300 Megabyte. Kann ja doch sein, dass ich im Rentenalter – da hat man vielleicht wieder mehr Zeit – mal Lust habe, meine allererste Email zu lesen, also hab ich die doch aufbewahrt.

Ich möchte noch anmerken, dass ich eigentlich gar kein Sammler bin, ganz im Gegenteil. Aber mails haben nun einmal den Vorteil, dass sie sich ganz fantastisch archivieren und sortieren lassen. Da steht nichts über, da ist nicht plötzlich ein Ordner zu dick oder ein Blatt Papier eingerissen, geknickt oder seit neuestem von der Katze bepinkelt. Bei Daten ist alles schön und fein säuberlich in schicke ordner einsortierbar. Da bewahre ich auch gern mal etwas auf!

Wo ich hier so vor mich hinschreibe, kommt mir gerade in den Sinn, dass ich gar nicht bedacht habe, dass ich ja im Lotto richtig dicke gewinnen könnte, dann plötzlich reich bin und viiiiel zu viel Zeit zur Verfügung habe und dann all die Mails lesen will!? Oh mein Gott! Nach Murphys Law müsste das ja eigentlich ganz genau so gehen. Da wäre ich natürlich ziemlich in den Hintern gekniffen. Wobei… ich kauf mir mal einen Lottoschein… und bestelle den Ferrari einfach auch schon einmal vor.

[Anm.d.Red.: Sollte es wirklich so „einfach“ sein, einen Lottogewinn heraufzubeschwören, lass ich es meine treuen Leser hier wissen. Und sollte ich Geldspenden benötigen, um die Raten für meinen frühzeitig eingakuften Sportwagen abzahlen zu können, um die private Insolvenz zu verhindern… genau, das findet ihr auch hier.]

What a pitty

Ich fand Brad Pitt früher ganz schön doof. Als er da auf der Titanic mit der komischen… Moment… das war der andere, den ich mal doof fand. Nochmal…. als er mit Tom Cruise zusammen als Vampir durch die Filmwelt alberte fand ich ihn ziemlich dämlich, schon weil er immer die Schönling-Rollen spielte. Das änderte sich später mit Snatch und mittlerweile spielt er eigentlich ziemlich tolle Rollen in auch häufig tollen Filmen, wenn man Mr. & Mrs. Smith mal ausnimmt oder den sterbenslangweiligen Babel… oder diesen Tibet-Film.

Ich schaue ihm mittlerweile sehr gern bei der Arbeit zu, weil er eben gerade nicht mehr die Schönlingsrollen spielt und in Interviews häufig so entspannt und locker wirkt. Umso verstörter war ich heute Morgen, als ich diese Bannerwerbung „erleben“ musste:

Also besonders das rechte Bild ist wie aus dem Film „Zoolander“ geschnitten, nach dem Motto: Brad Pitt spielt  Ben Stiller spielt Zoolander. Sind die Bilder im besten Fall vielleicht ironisch gemeint? Achja, das Video habe ich mir nicht angeschaut…

PS. Insbesondere die Tankstellen-Szene aus Zoolander sollte jeder mal gesehen haben.

Papiertiger

Ich hatte doch Anfang der Woche geschrieben, dass Kasimir Camelot eher meidet, statt sich dieser als Höhle verkleideten Burg zu widmen. Und ich hatte auch geschrieben, dass wir quasi Tonnen von diesem Tierhandlungsspielzeug gekauft haben, um den Herren zu bespaßen.

Dabei ist es so viel einfacher und vor allem preiswerter, Kasimir glücklich zu machen. Man nehme eine Papiertüte und lege sie auf den Boden. Fertig. Kasimir hat jetzt eine Homebase, von der er nicht mal beim Spielen gerne runtergeht.Man kann ihn auf der Tüte auch ganz praktisch durch die Wohnung ziehen. Wir planen ihn in einem nächsten Schritt in die Tüte zu setzen und ihn auch mal mit nach draußen zu nehmen. Zum einkaufen oder so…

Dann nutze ich Camelot im Winter dann halt jetzt als Hut.

Merkel raus?

Am Dienstag (09.10.12) habe ich auf deutschen Nachrichtenportalen das gleiche Aufmacher-Top-News-Ganz-Oben-Bild gefunden, wie kreativ…. Und ich habe – ähnlich kreativ – versucht, eine Collage davon zu erstellen. Es ist mir so gerade eben gelungen, würde ich sagen – auch wenn man nicht mehr erkennt, von welchen Seiten die Bilder sind. Deshalb schreib ich es hier: Die Schnipsel satmmen von den Seiten folgender acht Portale, alle zur selben Zeit um ca. 10.30 Uhr: Spiegel, FAZ, SZ, Zeit, tagesschau, Rheinische Post, Frankfurter Rundschau, Focus (nicht in dieser Reihenfolge)

Ich habe jetzt nicht geschaut, ob es sich auch jedesmal um den gleichen Text handelt, aber ich vermute mal, dass dem nicht so ist.

Und zu guter Letzt noch einen kleinen Nachschlag, quasi unter Hetzern, bild.de:

 

30 Sekunden? 30 Euro!

Ich bin vergangene Woche endlich aus der Kirche ausgetreten. Das habe ich seit Jahren vor mir hergeschoben, weil ich keine Lust hatte, dafür extra zum Amtsgericht zu fahren, um mich dort anzustellen und ein Formular zu unterzeichnen. Im Stillen habe ich auch gehofft, dass sich das Austrittsverfahren irgendwann ins Internet verlagert. Leider passierte das bisher nicht.

Aber vielleicht ist das Verfahren vor Ort so aufwendig, dass man das nicht über das Internet machen kann? Es kann ja sein – dachte ich vorher – dass man mit einem chirurgischen Eingriff die Seele aus der Brust (wo sitzt die eigentlich?) skalpiert bekommt oder man sich dreimal im Kreis drehen muss, einen Handstand vorführen soll und am Ende das Vater unser rückwärts vorbeten soll, um alles rückgängig zu machen, oder einen Rosenkranz zerschneiden… oder so. Alles nicht.

Aber wenn man schon kein „Entertainment“ bekommt, wieso soll man dann dorthin fahren und wieso kostet der AUStritt auch noch 30,- Euro? Ja genau, 30 Euro plus Parkgebühren und Anfahrt! Ich kannte das bisher nur andersherum, dass man bei Eintritt in einen Club zahlen muss… Also, was kriegt man für sein Geld? In Düsseldorf zahlt man an der Kasse des Gerichts 30 Schleifen und geht dann in das entsprechende Amtszimmer, dort wartet dann eine – zugegebenermaßen freundliche – Dame, bei der man einen Zettel unterzeichnen muss, dann bekommt man eine Bestätigung des Austritts und… nix! Das wars! Dieser 30-sekündige Vorgang kostet ganz ernsthafte und humofreie 30 Euro.

Nun könnte man sagen „Ingo“, könnte man sagen, also „Ingo, aber der ganze Vorgang, dass du keine Steuer mehr zahlen musst, der wird doch in Gang gesetzt, das müssen Menschen abarbeiten und die sollen doch auch Geld verdienen, sonst kommt Günter Wallraff, schmuggelt sich ein und macht nachher eine SternTV-Reportage draus!“. Das Könnte man zwar behaupten, nur würde es nicht stimmen. Ich bin zwar nun offiziell religionsfrei, nur heißt das nicht, dass ich keine Kirchensteuer mehr zahlen muss. Von wegen! Ich muss jetzt zunächst meine Steuerkarte beim Arbeitgeber anfordern, dann eine Kopie der Austrittsbestätigung beilegen, dem Finanzamt senden und dann, erst dann meine Damen und Herren, dann zahle ich ab dem darauf folgenden Monat keine Kirchensteuer mehr (so beschreibt es zumindest die Bedienungsanleitung zum Austritt).  Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das der effizienteste Weg der Umsetzung dieses Vorgangs ist… Aber es ist doch schön, wenn man seinen Arsch hoch bekommen hat, aus der Kirche austzutreten, kann man sich nicht zur Entspannung wieder ins Sofa fallen lassen, nein, man muss den nächsten Verwaltungsakt in Gang setzen… sogar einen mehrstufigen!

In meinem speziellen Fall geht es vermutlich bald sogar noch weiter. Ich zahle nämlich seit Anfang 2011 meine Kirchensteuer nicht an die katholische sondern an die evangelische Kirche. Warum? Weiß ich nicht… ist wohl etwas schief gelaufen. Das führte im Gericht zu der lustigen Diskussion, ob ich nicht aus der evangelischen Kirche austreten solle…. nein, nein, das ist kein Witz! Allerdings wäre das trotzdem ein ganz fantastischer Loriot-Sketsch geworden. Es wurde mir ernsthaft angeraten, aus der evangelischen Kirche auszutreten, statt aus der katholischen, weil ich ja dorthin die Steuer abgebe. Mein Hinweis, dass ich ja gar nicht aus der evangelischen austreten kann, weil ich dort ja gar kein Mitglied bin wurde mit der Bemerkung beantwortet, dass es aber sein kann, dass das Finanzamt will, dass ich das tue, weil die ja eben meinen, das ich Protestant bin – sie negieren quasi die Realität und tauschen sie gegen ihre Amtsrealität aus, oder so. Ist das schon Blasphemie? Ich merke gerade, das passt auch prima auf einen Monty Python-Sketsch.

Mal abschließend: Es gibt doch wirklich überhaupt gar keinen Grund, warum man dieses Verfahren so vielstufig ist und nicht via Internet, Epostbrief oder normalem Brief bzw. Fax in Gang gesetzt werden könnte. Auch darf man für 30 Euro doch wohl auch erwarten, dass eine standartisierte Kommunikation zwischen Gericht und Finanzamt und Arbeitgeber stattfindet. Und ich glaube, das ist auch jedem der Prozess-Entscheider (so nenne ich die Damen und Herren einfach mal) bewusst. Aber aus der eigenen Erfahrung weiß ich ja eben auch, dass man diesen Austritt gern vor sich her schiebt, weil er so „aufwendig“ ist. Das ist so ein bisschen so, wie der gut versteckte „Profil-Löschen“-Button auf Webseiten. Ich finde, das ist eine Frechheit. Aber ganz nebenbei ein Zeichen für hervorrangende Lobbyarbeit der Kirchen. Bravo!

Ich werde euch auf dem Laufenden halten, aus wievielen Kirchen ich noch austreten muss, – in die ich zwar nie eingetreten bin, aber was solls – um kirchensteuerfrei leben zu können.