Und ich wusste es vorher, ätsch!

Hachjaaaa, meine Pappenheimer bei Alice, oder o2 oder Telefonica oder wie auch immer dieses eigenartige Unternehmen nun heißt.

Ich habe mein Leid mit dieser Firma ja schon häufiger geklagt, aber ich werde ja diesbezüglich nicht müde. Also: Ursprünglich hatte ich im April 50.000er DSL bestellt. Eine Umstellung kann da aber nicht so einfach passieren. Nein, das geht erst zum nächsten Monat. Das hat uns zwar niemand gesagt, aber gut… man muss halt mal eben die Hotline anrufen und fragen wo das Produkt denn bleibt, die erklären einem sowas dann.

Als unsere Bestellung dann kurz vor Freischaltung (zwei Tage) verschoben wurde, war ich schon ein wenig grantig. Angeblich sind hier in der Gegend sooo viele Familien, die gerne das schnellste aller schnellen Internets hätten, dass die Bandbreite nicht für alle reicht. Ich war kurz davor, einen alternativen Anbieter zu suchen, da bekamen wir die Info, dass nun am 05.06. der Tag der Tage ist. Juppie, dachte ich und war – weil schon einiges erlebt – gespannt ob das gut geht.

Und das wäre es eben nicht! Denn noch ist kein neuer Router hier angekommen, den man aber zwingend benötigt.  Allerdings gibt es ja ein online-Tool von o-Alice-Fonica-2, bei dem man den Bestellstatus nachsehen kann. Das steht ja auch in sämtlicher Korrespondenz drinne. Allerdings funktioniert das bei unserem aktuellen Bestellstatus nicht. Ahhhhh-hä!?! Dann halt in sauren Gebühren-Apfel beißen und telefonisch Auskunft verlangen über die – tadaaaaa – automatische Bestellstatusabfrage. Wie einfach, ich muss nicht einmal mit einem Menschen reden. Müsste, denn auch diese ist aus demselben „Grund“ nicht verfügbar. Wenigstens wird man dann zu einem richtigen Menschen durchgestellt, der dann sowas sagt wie:

„Oh, gut das Sie anrufen. Wir haben nämlich – als der Auftrag verschoben wurde [Anm.d.Red.: wohlgemerkt verschoben von o-Alice-Fonica-2] – die Auslieferung des Routers storniert. Aber ich habe die jetzt wieder aktiviert!“

Das ist dann (vielleicht) ja noch einmal gut gegangen. Ich glaube, ich hab jetzt auch verstanden, wie der o-Alice-Fonica-2-Kundenservice funktioniert. Der funktioniert einfach überwiegend so schlecht, dass man anfängt selber mitzudenken und sich dann wie ein Pony freut, dass jetzt alles – dank der eigenen Intitiative – funktioniert. Geschicktes Modell…

Jetzt bin ich nur gespannt, ob am 05.06. (zwischen 08.00 und 16.00 Uhr) wirklich alles glatt geht und wir vorher den versprochenen Router bereits hier haben. Sollte dies nicht funktioniert haben, werde ich – ob meiner Internetsucht – wild schreiend und Arme um mich werfend durch Düsseldorf rennen! Analog!

Ein Pfosten ihn zu knechten

Ich hatte hier ja schon mehrmals damit angegeben, dass ich mich innerhäuslich schon mit dem ein oder anderen Thema erfolgreich handwerklich auseinander gesetzt habe. Nun wurde davon die Fortsetzung gedreht und die fand… draussen statt! Jaha, joho im Garten!

Der Garten soll sowieso bald generalüberholt werden. Und da den Garten bis heute morgen noch so ein ziemlich hässliches „Ding“ umzäunte, wollte ich schon einmal vorarbeiten, lies: abreißen. Voller Tatendrang stand ich also heute morgen auf, um sowohl die Querbalken abzuschrauben, als auch den mittleren Pfosten (siehe Foto) aus dem Erdreich zu holen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich allerdings noch nicht, dass der Pfosten wirklich eine direkte Verbindung ins Erd“Reich“ bildet, nah dem Erdkern, da wo die Dinosaurier in gigantischen Gewölben leben und warten, dass wir hier oben endlich das Klima und die Welt so versauen, dass wir uns selber abschaffen. Effektiv diese Dinos…

Als kleine Randnotiz bzw. als kleinen Einschub möchte ich hier übrigens mal fragen, wie es sein kann, dass gerade Rentner auf die „Mittagsruhe“ bestehen!?!? Ich stehe im Garten, rackere wie ein Tier und dann ruft man mir vom Nachbarbalkon zu, es sei Mittagsruhezeit, ich solle mich doch bitte daran halten. Hätte es „Feiertag“ geheißen, hätte ich es ja so geraaade noch verstanden (was auch immer an buddeln auch laut sein soll…) aber Mittagsruhe? Liebe Rentner, … nee, ich schreib hier nicht weiter.

Nun, Ich war beim Tatendrang stehen geblieben. Mir war schon klar, dass so ein Pfosten ein Betonfundament hat und dass der ein Stück tief in der Erde steckt, aber soo tief? Holla! Ich habe bestimmt 300 Kubik Erde ausgegraben um das Scheissding zu befreien. Das ist mir nach etwa 3 oder 4 Stunden dann auch gelungen, dieses 500kg schwere Teil (Gewicht grob geschätzt) rauszuwuchten. Unverschämter Weise geht das Teil ja unter dem Betonfundament noch mit einem schmaleren Schaft tiefer in die Erde. Ich hab hin und her geschoben, gedreht, gebuddelt, bis es dann endlich geschafft war. Und ich erwarte hier nichts weniger als Applaus. Ich würde mir auch selber applaudieren, aber ich kann meine Arme nicht mehr wirklich bewegen…

Vorsicht übrigens an all dir, die jetzt meinen, ich sei ein Weichei und ich soll mich nicht so anstellen. Da sind noch zwei weitere Pfosten und zwei Bäume die weg müssen! Ihr dürft euch gerne freiwillig melden.

*Um meine Restgesundheit auch weiterhin zu erhalten, fühle ich mich gezwungen hier noch zu sagen, dass Annika natürlich auch geholfen hat!

Panne beim ESC

Gestern gab es beim Eurovision Song Contest in Azerbaidschan eine Mega-Panne!
Es geschah während der Verkündung der Votings zu den 26 Musik-Acts. Nachdem 21 der 42 stimmberechtigten Länder ihre Stimmen abgeben hatten wurden Clips der drei Führenden Nationen gezeigt. Angezeigt wurde dabei auch der aktuelle Punktestand. Zumindest sollte es der aktuelle sein. Bei Schweden wurden nämlich 179 Punkte angezeigt, statt der eigentlich 167 Punkte, die die Performance bis hier hin ergattert hatte.
Die 179 waren erst erreicht, nachdem das 22. Land die Wertung bekanntgab. Ein handfester Skandal!
Aus Insider-Kreisen hört man, dass Star- und Hertha-Anwalt Schickardt sich der Thematik annehmen will. Er habe bemerkt, dass die anderen 25 Nationen sich nicht mehr auf den Wettbewerb konzentrieren konnten, ja Todesangst gehabt hatten aufgrund der wild wehenden schwedischen Fahnen und lauten Schreie der Gelb-Blauen. Der Teilnehmer für England Engelbert Humperdinck sagte wohl (natürlich auch laut Insider-Kreisen), er habe bereits die Bombardierung Londons mitbekommen, ihn nehme nichts mehr so schnell mit, aber das sei doch schon bedrohlich gewesen. Teilweise standen 50 bis 100 Menschen um ihn herum, die unverständlicherweise Autogramme wollten und ihn trösteten. Da war an einen ordentlichen Veranstaltungsverlauf nicht mehr zu denken. Fans dr Schweden haben zahlreiche andere Künstler außerdem auf brutalste Art und Weise umarmt!
Schickardt möchte wohl erreichen, so heißt es, dass jede Nation außer den Schweden die volle Puktzahl erhält und den somit Wettbewerb gewonnen hat. 25 Sieger! Ein Sprecher der EBU soll diesen Vorschlag für sinnvoll erachten, so würden im kommenden Jahr die Reisekosten für die Länder entfallen und Diskussionen um politische Verhältnisse ebenfalls hinfällig sein – damit habe der ESC ja eh nix am Hut.
Die Redaktin des Ingoversum wird sie auf dem Laufenden halten… oder bild.de… oder so…

Wer hat die Kompetenz-Kompetenz?

Nachdem sich – laut Medienberichterstattung – die Fälle von totaler Regelbrechung in Stadien durch Fans mehr und mehr häufen und beim zweiten Relegationsspiel zwischen Fortuna und Hertha in Düsseldorf der ganzen Sache das Sahnehäubchen aufgesetzt wurde. Geben sich bei Maischberger und Plaßberg nun die Experten die Klinke in die Hand, um über das Thema zu philosophieren. Da wäre J.B. Kerner, der häufig mit seinen Kindern ins Berliner Stadion geht und der Bengalos sehr schlimm findet (ok, das kann ich nachvollziehen). Dann noch Oliver Pocher… der Fan ist von Hannover 96, öfter ins Stadion geht, aber nicht zur EM fährt. Diese beiden saßen bei Frank Plaßberg zum Gedankenaustausch, flankiert von anderen mehr oder weniger kompetenten Diskutanten, wie einem weiblichen Dortmunder Fan, die nicht sooo viel beizutragen hatte, außer das alles nicht so schlimm ist, mit Ausnahmen!

Bei Maischberger saßen dann u.a. Udo Lattek (der zumindest mal lange sehr regelmäßig ins Stadion ging), Mario Basler (der in Oberhausen sehr regelmäßig ins Stadion geht) und Mareike Amado (!?!?!). Nachlesen kann man über die Maischberger-Sendung hier.

Aufgrund solcher Kompetenz, die ja jetzt für andere Talkshows zum Thema quasi abgenutzt ist, fragt 11Freunde gerade, wer denn alternativ in weiteren Sendungen sitzen könnte. Ihr seht die Umfrage und den Stand beim Verfassen dieses Eintrags hier rechts. Ich war für Zini…

Im Nachklapp noch ein kleiner Stoiber zur Überschrift. Klick!

Lara Croft ist H&M-Model

Ich freue mich jeden Frühing und Sommer, wenn H&M eine neue Kollektion bewirbt. Die für Frauen natürlich, weil dann wieder schicke Plakate von Damen mit wenig Klamotten am Köroer alles vollpflastern. Hach, da erstrahlt mein Männerherz.

Was ich dagegen total albern finde ist, wenn irgendwelche Computerspielheldinnen als Sexobjekte hingestellt werden. Damals das Gelabere um die sexy Lara Croft ging mir zB. ziemlich auf die Nerven. Wie kann so ein Computergeneriertes Ding sexy… ach? Ähm? Ja? Oh…

Mir sind da gerade ein paar Infos auf meinen Schreibtisch geflattert. Die H&M-Models sind nicht echt! Ich wiederhole: Die H&M-Models sind nicht echt! Vielmehr verwendet H&M computergenerierte Körper und setzt nur die Gesichter von Models oben druff. Nun… ähem. Das versaut mir jetzt schon irgendwie den „Genuss“ der H&M-Werbung.



Die Welt ist ein schlechter Ort!

P.S. bei „klingtkomischistaberso“ gibt es dazu einen schönen, lesbaren Text aus der weiblichen Perspektive.

Die Welt aus der Sicht einer Amerikanerin

Wer der englischen Sprache mächtig ist, sollte sich – alle Facebookbesucher die meinen Feed regelmäßig verfolgen, können sich hier ausklinken, ich verlinkte das schon. …ihr dürft aber natürlich auch gerne bleiben – also alle, die geschriebenes Englisch gut lesen können, sollten sich meinen Blogtipp „www.everywhereist.com„einmal ansehen. Hier schreibt eine junge Amerikanerin über ihre Reisen und ihre Erlebnisse. Klingt nach klassischem Blog. Allerdings tut sie das mit einer fantastischen, bildhaften (und deswegen sehr einfach zu lesenden) Sprache, die ihr auch schon die ein oder andere Erwähnung in etablierten Medien eingebracht hat. Man sollte sich in jedem Fall die Texte über ihren Besuch in Bayern und das hiesige Essen „7 badass bavarian foods“ durchlesen. Einfach wunderbar… Hier ein kleiner Ausschnitt:

Bavarian food is the guy at the gym in the tiny muscle tee who’s lifting weights so heavy, the veins in his neck and head (and other parts of the body that you didn’t even know HAD veins) start to pop out.

Germans can schnitzel the hell out of anything. First, they take a slab of meat and hammer it flat. That’s right: they are so damn badass, they beat their food after it’s dead.

Dringend lesen! Dazu auch noch ein grandioser Bericht über ihren Besuch im Deutschen Museum in München und ihre toll umschriebene „Angst“ vor diesen Spiegeln mit Lupeneffekt – muss ein Horror für Frauen sein, ich werde in Zukunft feinfühliger sein was das angeht.

TV-Guck-Empfehlung

Heute habe ich eine Guck-Empfehlung für alle die, die 30 Minuten Zeit haben und am Thema Computerspielen interessiert sind. Im besten Fall besitzen sie eine Prise Humor und haben darüber hinaus auch Interesse an einer gewissen Meta-Ebene bei Computerspielen (will sagen: Bulldo, guck!).

Dank der privaten Medienunternehmer weiß ich allerdings nicht, ob der untige Link noch lange funktioniert, nach sieben Tagen müssen die öffentlich-rechtlichen Sender das von uns bereits bezahlte Programm ja leider wieder aus ihren Mediatheken entfernen (ich weise immer wieder gerne darauf hin und rede mir ein, aus diesem Grund keine gedruckten Zeitungen zu konsumieren. Und es ist mir egal, wie falsch das ist). Sollte es jedenfalls entfernt sein, habe ich hier noch einen alternativen Link, der vllt. nicht entfernt wurd. Wer weiß das schon…

Es ist Krieg! Gefälligst!!!!

Na da war ja gestern mal was los in Düsseldorf, Fortuna ist (vielleicht) aufgestiegen und ganz nebenbei gab es noch kriegsähnliche Zustände auf und neben dem Rasen.

Was Tom Bartels – der Kommentator der ARD, dessen eigentliches und ausschließliches Fachgebiet  RTL-Skispringen ist (imho) – da größtenteils berichtete war hanebüchen und ich würde mir eine Pressekonferenz wünschen, wo er sich dafür entschuldigt. Und da meine ich jetzt nicht einmal den generellen Kommentar zum Sportlichen, der zwar „brääääh“ war, aber nicht ganz so ein Unfug wie das, was Bela Rethy oder Wolf-Christoph Fuss verzapfen, sondern seine Kriegsberichterstattung.

Bei den ersten Scharmützeln, als in den Fanblocks der Berliner und Düsseldorfer die Bengalos abgebrannt wurden, bin ich voll auf seiner Seite. Da kann man fast nicht genug skandalisieren. Ich wundere mich ehrlich gesagt, dass es bisher zu keinen schweren Verbrennungen kam, wenn die Teile abfackeln. Ich sag jetzt mal kulturpessimistisch: „Vermutlich muss da erst was ganz Schlimmes passieren, bis alle aufwachen!“

Mich störte seine aufgeregten Erzählungen, als die Fans in der Nachspielzeit den Rasen stürmten. Japp, das war total dämlich, seh ich ein, auch, dass sie bereits Minuten vorher aus dem Block und bis zur Werbebande vorgerückt waren, ist an Blödheit eigentlich nicht zu überbieten, ABER! Tom Bartels hat selber immer wieder formuliert, dass die Fortuna und insb. die Fans jetzt seit 15 Jahren auf die Rückkehr in die erste Liga warten. Und vor nicht allzu langer Zeit, als die Fortuna gerade den Aufstieg in die zweite Liga geschafft hatte, wäre sie ja fast durchmarschiert in die erste. Und nach einer überragenden Hinserie in dieser Saison kam eine abstiegsreife zweite Halbserie dazu. Da staut sich natürlich Emotion und Anspannung in den Fans auf. Und umso mehr  wollten alle – gerade nachdem die Hertha in Minute 84 mit dem 2:2 plötzlich wieder knapp am Klassenerhalt war – dass endlich abgepfiffen wird.

Als dann vermutlich Einige fälschlicher Weise das Ende des Spiels in der 94 Minute erkannt haben wollten und auf dem Rasen rannten, setzte eine Kettenreaktion ein (vermute ich jetzt mal). Der eine rennt los, plötzlich werden andere angesteckt und rennen mit. Man will ja nix verpassen. Das kann man sehr schön im Stehplatzbereich bei Konzerten nachspielen. Während man auf den Mainact wartet, einfach mal aufstehen (meistens sitzt man ja auf dem Boden und wartet), es werden zahlreiche andere auch aufstehen, weil sie natürlich nix verpassen wollen. Wieder andere sehen nix mehr, stehen auch auf usw. Kettenreaktion. Selbiges war das wohl auch gestern. Natürlich muss das bzw. sieht das bedrohlich aus, wenn Menschenmassen aufs Feld stürmen. Klar verunsichert das Spieler bzw. ängstigt sie. Die Jungs sind irgendwas zwischen 20 und 35 Jahre. Wenn plötzlich Hunderte brüllend auf mich zustürmen, hab ich auch die Hose voll! Und Tom Bartels ist vielleicht auch voll mit Adrenalin – er sitzt ja auch im Stadion und lässt sich von der Stimmung in gewisser Weise anstecken – da ist schon klar, dass ich keine rationale, ruhige Anaylse in der Sekunde von ihm erwarten darf.

Aber ich frage mich dennoch, wo er die Gewaltbereitschaft erkannt haben will. Relativ problemfrei konnten die Spieler den Fans doch klarmachen, dass noch nicht Schluss ist. Und man sah auf den Bildern auch, wie sie mit entschuldigenden Gesten wieder Richtung Bande zurückliefen. Da waren keine Prügelnden am Werk, da entlud sich Freude über den Aufstieg, die Fans wollten zu ihren Helden. Das war kein Lynchmob. Das hätte Tom Bartels erkennen müssen, wie ein Handspiel im Strafraum. Chaos sicherlich, aber die heraufbeschworene Gewaltbereitschaft und die zahlreichen Appelle wie Dumm das war – als wäre die Spielunterbrechung bei allen so gewollt gewesen ist nun mal überinterpretiert, behaupte ich.

Das Reinhold Beckmann nach dem Spiel natürlich voll auf den Zug aufsprang war für ihn nur logisch. Das meine ich nicht einmal böse, aber wer ihn aus seiner Sendung kennt, kann erahnen wie er als extrem Feinfühliger bei dieser Emotionsexplosion reagiert. Und auch hier, kann ich mir vorstellen, dass das auch für ihn und Mehmet Scholl recht beängstigend ausgesehen haben mag… in der Loge… meterweit über dem Rasen. Nagut…

Ich hätte mir von Tom Bartels gewünscht, dass er irgendwann zur Ruhe kommt und etwas reflektierter berichtet. Aber das sagt sich aus dem Fernsehsessel heraus genauso leicht, wie man dann die 1 Mio Euro Frage bei Günther Jauch errät und sagt: „Da würd isch einfach ma‘ Risiko gehn!“ Ich weiß noch nicht, was heute in den Online-Medien alles stehen wird. Ich hoffe, nach einer Nacht schlafen, haben sich die Sportjournalistenherzen etwas abgekühlt. Die Bilder, die allerdings gestern Abend gewählt wurden, Berliner Spieler im Kontrast zu den rot glimmenden Bengalos auf dem Rasen, lassen mich nichts Gutes erwarten.

Ich mache mal noch einen kleinen, weiteren Ausflug: Vielleicht liegt die zunehmende bzw. zunehmend thematisierte/behauptete Gewalt in Stadien aber auch daran, dass von Fußballern immer wieder Tugenden wie Kampf und totale Aufopferung gefordert werden, die vielleicht bei den Forderern ein gewisses „sieh, so geht das“-Stimmung erzeugen. Ich bin kein Psychologe, aber ich vermute einfach mal, dass bei Spielen, bei denen es mehr um Technik und Filigranität geht, weniger Gewaltpotential im Publikum herrscht. Die Forderung nach Kampf und Männlichkeit, „läd“ vermutlich auch die Fans dementsprechend auf.

Mal abgesehen von den ganzen gesellschaftlichen Problemen, die in Stadien mit riesigen Menschenmassen kulminieren. Die Dynamik die allein ein Masse von 50.000 auslösen kann, ist ebenfalls gewaltig, denke ich. Wenn ich mich hier mal als Beispiel heranziehen darf, merke ich allein schon, wenn bei Mama und Papa Ärger in der Luft war, was dann wiederum auch meinen Gemütszustand in „aufgewühlt“ versetzt. Wenn ich das jetzt mal auf eine Stadiongröße hochrechne, kann da natürlich einiges explodieren. Da sind auf der einen Seite wohl die gewaltbereiten und auf der anderen eine Mischung aus Mitmachern, Angetrunkenen und dann noch denen, die aus Panik reagieren und mit unkontrollierten Aktionen den Mob noch zusätzlich anstacheln können.

Übrigens bezweifle ich, dass Sportjournalisten die Richtigen sind, um sich um so ein Thema angemessen zu „kümmern“. Schon beim Selbstmord von Robert Enke hatte ich das Gefühl, dass ihre Kompetenz weit überschritten war, was sie aber dennoch nicht abhielt Sondersendungen usw. auf dem DSF zu platzieren und sich dort ähnlich unqualifiziert (im Sinne von ohne Kenntnisse im Fachgebiet) zu äußern.. wie ich mit diesem Beitrag… ups. Na jedenfalls sollen da mal Panikforscher und seriöse Journalisten ran. Die Sportreporter sollten sich darauf konzentrieren. Nur weil Manuel Neuer ganz gut kicken kann, läuft er ja auch nicht mit Ball übers Feld um ein Tor zu erzielen.

Seine Gedanken zum Wahlkampf

Ich habe nicht viel zum Wahlergebnis in NRW zu sagen. Ich freue mich, dass Rot-Grün „an der Macht“ bleibt, kann das aber inhaltlich gar nicht groß begründen. Weder hat irgendeine deutsche Bunds- oder Landesregierung das Land so hinabgewirtschaftet, dass wir kurz vor dem Kannibalismus standen, noch so hochgejazzt, dass wir nur noch mit goldenen Löffeln goldene Bratwürste gegessen hätten. Ich hätte mich aber schon „gefreut“, wenn die FDP nicht in den Landtag gekommen wäre. Aber gut… die Piraten sind drin und das freut mich, weil ich zumindest ihre Art von Politik machen und kommunizieren sehr gerne mag. Ob man gleich twitternd bei Jauch oder (überhaupt) Lanz sitzen muss… wen interessieren diese Shows überhaupt?

Einer meiner Lieblingsblogger- der Gunnar Lott – ist so sehr viel begabter im Schreiben als ich, dass er a) damit schon Geld verdient hat und b) ich ihn hier auch gerne verlinke und zitiere. Also hier seine Meinung zu dem ganzen Wahlgeschwurbel. Denke ich ziemlich genauso, krieg es aber leider nicht so schön in Worte gefasst:

 In meinem Demokratieverständnis ist eine Wahl kein Rennen, bei dem der Schnellere oder Stärkere gewinnt, sondern ein Vergleich von Ideen, Plänen und Anschauungen. Ein Fußballer, der in der Nachspielzeit ein Tor geschossen oder verhindert hat, kann vom Kampf sprechen — ein Politiker sollte sich allenfalls demütig für das Vertrauen bedanken. Selbst wenn es so wäre (was ich wirklich nicht glaube), dass die Wähler den wählen, der bessere Plakate macht und häufiger auf dem Schützenfest auftritt, möchte ich nicht, dass das Vertrauen der Wähler als eine Art Belohnung für die Arbeit der vergangenen Wahlkampfwochen aufgefasst wird. Es sollte andersherum sein: Die Wähler machen am Wahltag das Geschenk, in den kommenden Jahren zahlt man es durch harte Arbeit, Ehrlichkeit und kompetente Entscheidungen zurück. (link)