heile Welt

Es ist für euch, die gemeinen Leser vermutlich eher uninteressant, aber für mir liegt es auf dem Herzen an dieser Stelle einmal sky zu loben. sky ist dieser eher unfreundlich (u.a. weil zu teuer) daherkommende Pay-TV-Sender von Rupert Murdoch, der uns die Fußball-Bundesliga, Championsleague usw. in die Wohnzimmer bringt.

Seit dieser Saison besitze ich auch (wieder) sky, in der alten Wohnung noch über den klassischen Kabelanschluss, aber in der neuen Wohnung stand nur die Satelitten-Schüssel zur Verfügung, leider nur mit analogem Signal. Das bedeutete für mich, dass ich erstmal auf sky verzichten musste, bis Mitte April der Sat-Empfang auf Digital wechselte und ich… weiter auf sky verzichten musste. Was genau der technische Hintergrund dessen ist, habe ich bisher noch nicht verstanden, wohl aber, dass beim Umbau der Anlage die preisgünstigste Variante gewählt wurde, die nicht einmal die HD-Kanäle der öffentlich-rechtlichen Sender beinhaltet. Toll…

Nun habe ich mich diesbezüglich mit dem Kundenservice von sky auseinandergesetzt. Zuletzt schrob ich denen eine Email und habe dort das ganze Dilemma erklärt. Resultat: Ein sky-Mitarbeiter rief mich an (!!!!) und bot mir an, eine neue Anlage auf das Dach pinnen zu lassen, das Kabel zu verlegen und den Receiver anzuschließen für insg. etwa. 249,- Euro. Und dazu bekomme ich jetzt für sechs Monate skyGo (mit dem kann ich auf iPad, iPhone und im Web sky empfangen) kostenlos, statt für fünf Euro extra.

Sowas bin ich ja mal gar nicht mehr gewohnt – insb. nach meiner letzten sehr negativen Erfahrung mit Alice bzw. mittlerweile o2 bzw. Telefonica. Da ging ja auch erst nach zähem Ringen irgendwas in eine kundenfreundliche Richtung. So kundenfreundlich, dass wir die Bestätigung für die einmalige Änderung unseres Vertrages im Schnitt einmal pro Woche zugesendet bekommen. Hoffentlich bekommen wir das neue Modem zumindest einmal rechtzeitig zugesendet…

Hach… toll! Jetzt brauchen wir nur noch die Genehmigung des Hausverwalters, eine neue Sat-Anlage nur für uns auf das Mehrfamilienhaus schrauben zu dürfen und die Kabel verlegen zu dürfen. Geht die heile Welt so weiter?

Rächer in 3D

Ich habe gestern im Kino die Avengers gesehen, in 3D und auf deutsch. Meine Meinung zu diesem Film folgt jetzt – wie überraschend…

Zunächst einmal muss ich sagen, dass die einzigen Comics, die ich „gelesen“ habe, Micky Maus und Yps und solche Dinger waren. Ich hatte von Ralf damals auch das ein oder andere Lustige Taschenbuch ausgeliehen. Mit Superhelden kenne ich mich in Comicform also mal gar nicht aus, ich weiß auch nicht, wer zu dem DC Comics Tross und wer zu Marvel gehört. Ab und zu hatte ich in dem Film das Gefühl, es wäre nicht sooo schlecht gewesen, wenn ich die Vorlage zumindest ein wenig kennen würde. Darüber hinaus bin ich ziemlich müde, was Superhelden-Filme angeht. Den Dark Knight fand ich ganz hervorragend, dann allerdings kommt nicht mehr sooo viel.

The Avengers kommt in 3D daher, was im großen und ganzen okay ist. Ich habe etwas am Rand gesessen, deswegen war die ein oder andere Szene vielleicht etwas unscharf. Gerade bei dunklen Szenen verbesserte 3D nicht wirklich die Sicht auf das was im Bild war. Manchmal sah ich einfach nur verschiedene Graustufen sich vermengen. Das kann allerdings auch daran liegen, dass der Film nicht in 3D gedreht wurde. Ich mag auch nicht die ganze Zeit diese bescheuerte Brille aufhaben und überhaupt soll mir doch bitte keiner sagen, dass ein 3D Bild „realistischer“ oder „realitätsnaher“ aussieht. Die durch 3D erzeugte Tiefe sind einfach unrealistisch aus, schon weil es auf einer Leinwand stattfindet, die eben begrenzt ist.

Kommen wir noch fix zur Synchro. Mjaaaa… Also zunächst mal, halte ich die für die Schauspieler gewählten Stimmen – bis auf die für Samuel Jackson – ziemlich schwachbrüstig. Ich habe Ironman nur auf englisch gesehen (und ich fand ihn recht unterdurchschnittlich), deswegen weiß ich nicht, ob sich die Synchronsprecher im Vergleich zu den Vorgängerfilmen verändert haben, aber die zahlreichen Gags wirkten durch die lahmen Sprecher doch eher dürftig und unispiriert, ohne die richtige Tonalität in der Stimme des Originals zu treffen. Ganz davon abgesehen hatte ich immer wieder das Gefühl, dass das Gesprochene weit weg von Lippensynchronität war. Das fühlte sich für mich komisch an – vielleicht fällt es mir aber auch einfach nur besonders auf.

Aber mal zum Film als solches. Nun… Also mir hat er Spaß gemacht, überwiegend zumindest. Es gibt einige mit Pathos getränkte Dialoge, insb. wenn Samuel Jackson involviert ist, wo ich das ein oder andere mal ins Popcorn brechen wollte. Dann gab es aber auch die Dialoge mit Ironman, die wieder überwiegend lustig waren, solang er nicht sein ernstes Gesicht aufgesetzt hat und Lebensberater für den Hulk-Typen gespielt hat. Wenn es aber dann mal zu Actionszenen kam, waren die überwiegend toll und wuchtig. Insbesondere in der zweiten Hälfte des Films, wo sie im Hellen stattfanden, toll programmiert, die CGI-Geschichten. Der Bösewicht des Films, Loki, blieb überwiegend blass und damit meine ich nicht nur seine Hautfarbe. Ich hatte schon irgendwo gelesen, dass er ein ziemlich unglaubwürdiger – weil wenig Bedrohung ausstrahlender – Fiesling sei und ich kann dem zustimmen. Von Anfang bis Ende guckt er einfach nur mit gesenktem Kopf böse, bis er immer wieder derbe eins auf die Nase bekommt. Dass er ca. ein Drittel des Films in den Händen der Avengers im Gefängnis sitzt, trägt nicht zwingend zu seiner Credibilität bei. Auch, dass das natürlich geplant war, hilft ihm nicht. Wo ich insb. diesen Teil der Story arg an den Haaren herbeigezogen fand. Dann bringt er irgendwann noch diesen netten, harten, leicht trotteligen Agenten um, weswegen die komplette Crew total am Boden zerstört ist – was meine Wut gegen ihn auch nicht schürte. Die ganze Sache ging total an mir vorbei. Vielleicht brauche ich dafür die Comics, um mehr um den Agenten trauern zu können. So war er eher nur der funny Sidekick, der plötzlich weg vom Fenster war. Übrigens beim Sterben noch mit einem funny-Sidekick-Spruch.

Zu guter Letzt hat Loki noch ein paar fiese Kumpels, die seinen Halbgott-Status auch nicht sooo recht ernst nehmen wollen und ihm zwischenzeitlich ganz fies drohen. Die sind komplett aus dem Computer generiert, sehen um die Mundpartie ein bisschen uselig aus, kriegen aber eigentlich gegen Ende nur derbe auf die Nase. Apropos Ende, da muss Loki wegen eines (durchaus lustigen) Gags noch mal so richtig beide Wangen herhalten, womit ihm allerdings quasi auch rückwirkend jegliche Bedrohlichkeit genommen wird und er auf Wicht-Niveau zurechtgestutzt wird.

Ach und fast hätte ich sie vergessen, Scarlett Johansson spielt eine… ähm welche Superfähigkeit hat die überhaupt, Frauen-Quoten-Erbringungs-Superkraft?! Und der andere Typ – toller Schauspieler, zuletzt auch in Mission Impossible und herausragend in Hurt Locker – spielt ’nen Typen mit Flitzebogen. Beide blass, beide irgendwie fehl am Platz in der Riege der kraftvollen Superhelden.

Die letzte halbe oder dreiviertel Stunde des Films gibt es dann allerdings so richtig volles Pfund aufs Maul und ab da unterhielt mich der Film dann so richtig. Da machte er wirklich eine Menge Laune. Warum die Kino-Betreiber den Ton allerdings auf Motörhead-Konzert-Lautstärke drehen mussten, hab ich nicht verstanden. A) tat das weh in den doofen Ohren und b) hat das das Gefühl, ich wäre mittendrin (das soll doch durch 3D erzeugt werden, oder?) nicht verstärkt. Vielmehr sind mir die teilweise eigenartigen und plastikartigen  Soundeffekte aufgefallen.

Wie fand ich nun also den Film? Unterhaltsam mit einigen Schwächen. Allerdings war er seit langer Zeit der beste Film. Haywire war ja eher murksig und John Carter… ich will gar nicht drüber nachdenken. Und selbst Contagion aus dem letzten Jahr war ja nicht sooo top. der 3D-Effekt war teilweise störend, mal okay, generell und überwiegend total überflüssig. Die deutsche Synchro möchte ich als mindestens uninspiriert charakterisieren. Ich würde dem Film so etwa 75 von 100 Punkten verleihen und befinde mich damit wohl am unteren Rand der netzweiten Lobhudelei-Skala für diesen Film. Die Tomaten vergeben beispielsweise 96%. Also, nur wer einen netten krachigen Kinoabend will, packt die Ohrstöpsel und die 3D-Brille ein und ab ins Multiplex.

Wahlplakate Reloaded

Ich setze meine „Reihe“ der Wahlplakate in NRW mit einem Plakat der FDP fort. Und ich möchte anmerken, dass ich extra für das Plakat auf der Website der FDP aus NRW war! Das habe ich sicherlich nicht gerne gemacht, aber was tue ich nicht alles für Klicks und Leser…

Auf der Fahrt zur Arbeit, darf ich täglich an dem Plakat von Herrn Röttgen mit dem Kind vorbei… ich zeigte das schon hier. Von der Arbeit heimwärts aber, muss ich täglich an diesem Plakat vorbei:

Was mich stutzig macht, ist die Aussage, „Wir können auch ohne Schulden“. Hm… kann die FDP das? Laut ihrem Sprecher kann sie es nämlich irgendwie nicht, musste sie für die Finanzierung des 800.000 Euro teuren Wahlkampf doch einen Kredit aufnehmen. Nachzulesen ist das beim WDR, hier die Textstelle:

Mit ihrem teuren Wahlkampf scheint die angeschlagene FDP hoch zu pokern – dürfte doch die staatliche Wahlkostenrückerstattung nach der letzten Landtagswahl nicht gerade üppig ausgefallen sein. Dennoch: Ein „überwiegender Anteil“ der Wahlkampfkosten werde aus Rücklagen finanziert, sagt Kracht, hinzu kämen parteiinterne Spenden. Ergänzend müsse man allerdings auch einen Kredit aufnehmen, räumt er ein. Ein finanzieller K.o.-Schlag sei durch die Wahl aber nicht zu erwarten, meint der Sprecher, selbst wenn die FDP die Fünf-Prozent-Hürde nicht schaffen sollte.

Und es soll mir bitte nie wieder jemand mahnend den Finger vorhalten (wie es Bulldo vor vielen Jahren in einem vermutlich komplett anderem Zusammenhang tat; aber das zuzugeben wäre meines Standpunktes abträglich), in Deutschland würden Parteien, keine Personen gewählt. Der 2% Hinzugewinn seit der Aufstellung von Christian „Bambi“ Lindner, spricht wohl Bände für eine Personenfixierung bei der Wahlentscheidung. Und komm mir keiner mit dem tollen Wahlprogramm der FDP, das entlarvt die ZEIT als nicht so ganz vorhanden (bzw. Mario Sixtus):

[…] Schließlich verfügt auch seine FDP über kein ordentliches Wahlprogramm. Inzwischen hat sie zwar einen fünfseitigen, sogenannten “Wahlaufruf” ins Netz gestellt; aber das hätten die Piraten auch noch hinbekommen. […]

Ich bin wirklich mal gespannt, ob die FDP die 5%-Hürde schafft (bitte nicht) und ob bzw. wie lange Bambi – dem Landespolitik total viel Spaß macht, wie er neulich in den Tagesthemen dummsülzte – in NRW bleibt, wenn Fipsi Rösler den Posten des Parteivorsitzenden nach den beiden Landtagswahlen wieder abgibt. Ob Lindner dem Ruf dann widerstehen kann? Oder wird es  Brüderle, der auf dem Parteitag den kämpferischen Schreihannes gegeben hat und damit so viele Liberale begeistert hat? Und was macht eigentlich „Wenn wir die Wahl gewinnen schaffen wir das Entwicklungs-Ministerium ab“-Niebel? Alles Fragen, die mich in spätestens 10 Sekunden gar nicht mehr interessieren, denn das ist meine FDP!

Wahlplakate in NRW

Die SPD hat zum Wahlkampf gedacht sie macht mal auf Netzgemeinde-nah und hat einen Wettbewerb gestartet, bei dem jedermann Plakatideen einsenden konnte. Das Gewinnerplakat wird dann großflächig plakatiert. Gewonnen hat nun „Currywurst ist SPD„. Prinzipiell finde ich das sehr  erfrischend anders und lustig. Ich versteh es allerdings nicht. Wieso ist SPD Currywurst? Bzw. andersherum? Das ist irgendwie so wie „Telefon ist Bügeleisen“ oder „Fahrrad ist Ponyhof“. Ich will meine ganzen Gedankengänge hier jetzt gar nicht ausführlich darlegen, die sind diesbezüglich auch sehr sprunghaft, aber das Ergebnis ist jedesmal „Hä?!“

Passend dazu hat übrigens die FDP den Slogan „Challenge accepted“ auf Plakate gedruckt. Allerdings waren das wohl die jungen Liberalen. Zumindest war das die Antwort, die Christian Lindner einer Reporterin von WDR5 im Vorbeigehen gab (hier zum Audio). Ein Verterter dieser JuLis erklärte dann, dann hieße soviel wie „die Herausforderung annehmen und am Ende dann auch gewinnen“. Joa… das kann man so frei übersetzen und als Mensch mit FDP-Denke ist das vermutlich sogar die total korrekte Übersetzung. Dann bräuchte ich jetzt nur noch die FDP-Definiton von „Sieg“.

Die CDU, die hier in Düsseldorf schon vor Jahren harmlose Bürger mit Joachim Erwin-Plakaten erschrocken hat, hat sich für Röttgen ein ähnliches Motiv rausgesucht. Und es ist zwar nicht erschreckend aber dafür wiegt es das damit auf, dass es brutal verstörend ist. Wieso hält Röttgen das arme Kind fest, warum grinst er so grenzdebil? Und wer hat dem Kind die Mütze mit eingebauter Frisur aufgesetzt? Und NRW für „Norbert Röttgen wählen“ zu missbrauchen sollte eigentlich strafbar sein.

Plakate von Piraten oder Grünen hab ich noch keine gesehen…. Aber wie wäre es mit „Tofu ist grün“ und „Orange ist das neue Gelb“…

es wird mal wieder urig

Aus der Rubrik „andere sagen es besser“ heute ein ganz großartiger Beitrag von Johnny (spreeblick), zum Thema Urheberrecht. Ja, das Thema ist schon arg ausgelutscht, aber dieser Beitrag bringt es exemplarisch einfach bisher am besten auf den Punkt. Außerdem sieht er länger aus als er es eigentlich ist. Falls ihr ihn noch nicht gelesen habt, müsst ihr das in jedem Fall nachholen, hier ein kleiner Auszug:

Meine Familie und Millionen anderer Menschen auf diesem Planeten geben mehr Geld denn je aus für „Produkte, für die das Urheberrecht erdacht ist“, wir bezahlen zwei Highspeed-Internet-Anschlüsse (Büro und privat), zahlen dreimal GEZ (Auto, Büro, Privat), insgesamt fünf Mobilfunkverträge (ich habe peinlicherweise zwei), und zusammen sicher rund 50 Euro im Monat für Musik, Filme, Bücher und Apps, wir haben Spotify und den BBC iPlayer im kostenpflichtigen Abo und seit neuestem sogar dieses Entertain-Dingens. Wir geben jeden einzelnen Tag Geld für Unterhaltungsinhalte aus und ich bin es verdammt noch mal leid, mir dauernd vorwerfen zu lassen, ich würde Urheber nicht respektieren, während ich selbst einer bin. Nur eben einer, der nicht rumheult wegen des Internet, sondern anders Geld mit seiner Arbeit verdient als vor 20 Jahren. Insert Bob Dylan quote here.

Zwar ist es auch unter Johnnys Beitrag verlinkt, aber hier auch noch mal eine Stellungnahme der Piratenpartei zu dem Thema.

Schön übrigens auch unser Herr Außenminister, der sich darüber beschwert, er könne im Ausland den deutschen Standpunkt zum Urheberrecht so gar nicht mehr gut vertreten und gegen Produktpiraten vorgehen, weil die Piratenpartei die Debatte versaut. Ähm… was soll man da noch zu sagen!? Kann man eigene Inkompetenz eigentlich noch besser zur Schau stellen, als durch so eine Aussage? Die Piraten antworten übrigens damit, dass sie sich wundern, dass unser Außenminister den Unterschied zwischen Marken- und Urheberrecht nicht kennt. Nachzulesen ist das hier und es tut beim Lesen ganz genau so weh im Kopf, wie es sich hier gerade schon anfühlt.

Englisch -> Deutsch

Die Apps die im Appstore landen werden ja von Apple alle gerpüft, ob da nicht ungewünschte Funktionen eingebaut sind, Viren oder… was weiß ich… Windows vielleicht. Den Beschreibungstext überprüfen sie aber offensichtlich nicht. Mir ist das schon ein paar mal aufgefallen, aber nachdem mich Herr Kaliban mit einem Blogeintrag auf ein besonders schönes Beispiel aufmerksam machte, möchte ich das doch auch mit euch teilen. Hier seht ihr mal, was man – vermutlich – mit dem Googleübersetzer anrichten kann:

Ob ich keine Freunde habe, die von ihrer Freundin geschlagen werden… hmm. Also ich weiß ja, was es bedeuten soll… Sehr schön finde ich aber auch die Formulierung „Punsch ihnen ins Gesicht“. Ich schlage jetzt aber erstmal meine Mitarbeiter und befehle ihnen härter zu arbeiten. Ich denke, das ist angemessen. Whapoooshhh!

Schon wieder der…

Nachdem Bulldo mir im vorletzten Post unterstellte, meine Lesegewohnheiten hätten wohl etwas mit der Maschi-Werbung bei GoogleMail zu tun, frage ich mich natürlich, woher Google überhaupt weiß, dass ich den großen Bohlen gelesen habe… vor etwa… 10 Jahren.

Wie dem auch sei, heute ist es mir schon wieder passiert, nicht beim Mailen sondern beim FAZ-Online lesen und zwar bei einem Artikel über Borussia Dortmund…

Liebes Google, isch möschte das nischt!

Krass am Pranger

„Ganz Deutschland“ (eine meiner liebsten publizistischen Formulierungen) ist sich einig, dass Günter Grass neuestes Gedicht inhaltlich nicht ganz so erste Sahne ist. Mich selber interessiert das Ding nicht sonderlich. Ich vermute mal, dass der Weltfrieden nicht in Gefahr ist – auch wenn die aufgeregten Stimmen aus „der Journaille“ das vermuten lassen könnten, dementsprechend brauche ich mir keine Meinung bilden. [Anm.d.Red.: Und selbst wenn der Weltfrieden in Gefahr wäre, wäre meine Meinung wohl auch eher unwichtig… fällt mir gerade auf. Hm… Joa.]

Wohl aber ist mir genau das aufgefallen, was Günter Grass zu der Diskussion äußerte und zwar seine Feststellung der ziemlich gleichgeschalteten Medien. Nun ist das aber auch wieder nix Neues, ich möchte da nochmal an die erschreckend gleichen Einschätzungen der Journalisten zu der Causa Wulf erinnern.

Nach diesem Blabla möchte ich jetzt einfach Wolfgang Donsbach zitieren, der es viel besser auf den Punkt bringt, was man zu der Debatte sagen kann:

Wir haben in Deutschland eine politische Kultur des Prangers. Wer heiße Eisen anpackt und dabei Behauptungen aufstellt, die nicht politisch korrekt sind, nicht getragen von der Mehrheit der öffentliche Meinung, das heißt in diesem Fall der publizistischen Elite des Landes, der wird an den öffentlichen Pranger gestellt und als Staatsfeind, zumindest aber als Feind des vorherrschenden Meinungsklimas angesehen.

Leider baut er nach diesem Satz eine Brücke zu Thilo Sarrazin, die mir nicht gefällt, mir fällt aber gerade nicht ein, warum diese Brücke unzulässig sein könnte – ich wünschte aber, es wäre so.

Warum sehe ich diese Werbung?!?

Da schreib ich gerade eine Email bei Google und muss dann diese Werbung sehen, diese angeblich auf mich zugeschnittene Werbung. Ähm… nein Google, NEIN!

Aber auch überaus schön, dass Google selber fragt, „Warum sehe ich diese Werbung?“. Ja genau… warum?!

der Kunde ist der Doofe

Hachja… dieses Web 2.0 wäre es doch nur langsam mal bei den Unternehmen angekommen… Wobei, teilweise ist es ja. Mit unsinnigen Blogs, Präsenzen auf Facebook und Twitter-Accounts. Das kann – und ich betone KANN – ja sinnvoll sein, wenn es nicht total wahrlos ist, aber ich behaupte hier einfach mal, dass es das in den meisten Fällen ist.

Ich will aber ganz woanders hin. Über Ostern hatte ich die Idee, dass wir uns doch den tollen Film „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ anschauen können, den – wie sich dann herausstellte – nur ich zum Schreien finde. Das aber überhaupt festzustellen war nicht so leicht. Und die Odyssee ging so: Zuerst dachte ich, ich schaue mal bei diesem Maxdome vorbei, ob ich den Film dort kaufen kann. Nein, kann ich nicht. Dann dachte ich, dass Lovefilm vielleicht eine Alternative wäre und siehe da – meine Reise war schon fast am Ende… gäbe es den Film bei Lovefilm nicht ausschließlich als DVD zum Leihen. Gut, wie schaut es denn bei itunes aus? Leihen kann man ihn da, allerdings für 7,- Euro, wenn ich mich jetzt recht erinnere. Und der Haken ist, man kann itunes-Filme ja nicht so ohne Weiteres ohne itunes abspielen. Ich bekomme das itunes-Bild leider nicht ganz so leicht auf den Fernseher im Wohnzimmer… Die letzte Lösung war dann also der PlaystationStore. Bitte wer? Japp, genau der! Das Resultat ist, ich habe den Film jetzt auf meiner Playstation, ohne Chance ihn auf ein anderes Medium zu ziehen, habe ihn ausschließlich auf deutsch und knappe acht Euro bezahlt. Aber ich habe mich gut amüsiert.

Dann hätte ich gerne Luther mit Annika gesehen, allerdings auf deutsch. Dank der EU (glaub ich) und einiger deutscher Verlage (weiß ich) müssen die öffentlich-rechtlichen Sender ihr Angebot (für das wir über Gebühren übrigens bezahlt haben und das uns so faktisch auch irgendwie gehört) nach sieben Tagen wieder aus dem Netz nehmen. So sind in der Mediathek vom ZDF von Luther nur noch ein paar Bilder übrig. Bei Lovefilm und maxdome war natürlich Flaute angesagt und diesmal auch im PlaystationStore. Oh Wunder. Bleibt noch itunes, genau! Dort gibt es die Serie für 17,- Euro pro Staffel, bei sechs – ich wiederhole sechs (!!!!) – Folgen. Das ist ein stattlicher Preis insb. wenn man bedenkt, dass ich die Dateien nur über itunes und Apple-Geräte abspielen kann UND es sich nur um eine einzige, deutsche Sprachversion handelt. Huii! Genau! Wenn ich die DVD im Laden kaufe, krieg ich Luther zum gleichen/geringeren Preis mit zwei für mich relevanten Sprachenspuren. Allerdings hab ich wenig Lust auf diese doofen Plastik-Datenträger, ich mag Dateien – die nehmen weniger Platz im Regal weg und ich brauch sie nicht wechseln. Was ist also die Lösung liebe Anbieter? Genau, es gibt quasi keine – vor allem keine, die preislich attraktiv ist, noch eine, die unkompliziert ist. Aber wisst ihr was unkompliziert ist? Ich tippe bei Google „Luther S01E01 ger“ ein und zack bekomme ich zahlreiche Angebote, wo ich die Serie ganz unkompliziert runterladen kann. Und der Witz ist, für mich ist das sogar kostenlos. Nun würde ich den Kreativen, die sich die Serie ausgedacht haben, gespielt haben usw. aber gerne Anerkennung in Form von Geld zukommen lassen. Wer bekommt es stattdessen? Dubiose Websites, die sich durch Pornobanner u.ä. finanzieren. Wer hier den Fehler im System sieht, darf gerne aufzeigen und laut „uhuhuhuhuh“ stammeln.

Man könnte meinen, dass die Anbieter nun an dieser Front arbeiten würden. Von wegen! Denn es ist natürlich einfacher den komischen Dotcom-Hannes zu verklagen, statt sich über einfache, kundenfreundliche Geschäftsmodelle Gedanken zu machen.

Amazon.com hat das übrigens schon geschafft, da kann man sich Filme und Serien digital kaufen und sie so sogar an Feiertagen – wenn man sich spontan entscheidet einen Film zu schauen – auf den Rechner ziehen und später am Fernseher ausgeben. Leider geht das beim deutschen Ableger noch nicht und für den amerikanischen braucht man einen US-Proxy und eine amerikanische Kreditkarte. Schade…

Und was mache ich jetzt konkret? Kaufe ich mir für 120,- Euro apple TV, damit ich mir ganz überteuert bei itunes Filme und Serien kaufen kann und sie dann später auf dem TV schauen kann? Bei dem Service, wo mich eine Folge einer Serie 2,99 Euro (z.B. New Girl, 20 Minuten, 24 pro Staffel) kostet, mit nur einer Sprachspur? Ich denke nicht… Aber das gute ist ja, irgendwann habe ich vergessen, dass mich die Serie überhaupt mal hätte interessieren können. Und wieviel hat der Anbieter, der Kreative dann an mir verdient? Nix, genau!