Friedrich der Hintere

Aus der Rubrik: So sieht Ingo die Welt, heute: Innenminister Friedrich und die Hinterbank

Wenn die Großkupfernden des Parlaments und große Teile der Regierung im Sommer Urlaub machen, haben die Medien das Problem, dass sie zu den wirklich wichtigen Themen nicht mehr so wirklich viele prominente Köpfe vor die Mikrophone bekommen. Dann schlägt meist die Zeit der politischen Hinterbänkler. Die werden dann von den Journalisten angerufen und fordern oft und gern spektakulär-wirres Zeug. Mir fällt jetzt gerade kein Beispiel ein, aber ich konstruiere mal eins: ein Führerschein für Kinderwagen – für Eltern und Kinder. Das ist ein schniekes leichtes Thema, genau richtig für den Sommer, jeder kann seinen Senf dazugeben und der Hinterbänkler-Parlamentarier XY kann Weihnachten der ganzen Familie sein Bild in der Zeitung oder die VHS der Fernsehaufzeichnung zeigen.

Unser Innenminister Friedrich scheint sich seit seiner Inthronisierung irgendwie wieder auf die Hinterbank zurück zu wünschen – zumindest in meiner Wahrnehmung. Er trumpft regelmäßig mit absolut kruden Aussagen auf, die oft auch der Parteilinie der Union entgegenstehen. Wobei sich letzteres für einen wahren CSUler ja auch irgendwie gehört. So langsam finde ich aber, dass man ihm seinen Wunsch auf Versetzung ins Sommertheater (lies: die Bedeutungslosigkeit) erhören sollte. Nach meiner Auffasssung hätte man ihn aus dem Parlaments-Nirwana auch gar niemals herausholen brauchen. Aber was soll man in die Vergangenheit blicken, wenn man den Fehler doch auch jetzt noch fix korrigieren kann. Für das Ergebnis der nächsten Bundestagswahlen kann das doch eigentlich nicht schädlich sein – zumindest in meiner Wahrnehmung.

Achja, Anlass für diesen Eintrag waren die Aussagen des Herrn Ministers zur Griechenland-(dahin-Siech-und-nur-ganz-vielleicht-Rettung)-Verlängerung. Weitere Beispiele für seine „Kompetenzen“ – die ganz besonders seine Weltoffenheit und Verständnis des zeitgeistes und Anpassungswillen an sich verändernde Zustände beweisen – sind z.B.:

  • Islam gehört historisch nicht zu Deutschland, als Antwort auf Wulffs Aussage, der Islam ist ein Teil Deutschlands. Hm… also historisch gesehen, gehörten… Autos auch nicht immer zu Deutschland. und selbst von diesem Christentum hatten die ollen Germanen Anno-Dazumal auch noch nicht sooo viel gehört.
  • Simulation von Netzpolitik in Bezug auf Innenpolitik – Aufhebung der Anonymität im Netz zum Beispiel – Facepalm! Herr Friedrich ist einer derer, die das Internet als rechtsfreien Raum betrachten. Fragt sich auf welcher Grundlage zahlreiche Juristen ihr Geld im Netz mit Abmahnung u.ä. verdienen können… hach…

Ohne Limit? Ohne Ende!

Bei Filmen, bei denen es darum geht, dass jemand von Drogen profitiert, erwarte ich  ganz unweigerlicham Ende, dass ihm die negativen Seiten der Substanz einen Strich durch die Rechnung machen, er vielleicht sogar durch einen harten Kampf von ihnen loskommt und merkt, dass es auch gut ohne sie geht.

Um eine Droge, die den Menschen 100% seines Gehirns nutzen lässt, geht es in „Ohne Limit“ (Limitless) mit Bradley Cooper. Bradley spielt den erfolglosen Verlierer-Autor… ähm… Bradley.  Das wird übrigens ganz klassisch zu Beginn runtergnudelt. Er sieht schlonzig aus und seine erfolgreiche Freundin trennt sich von ihm. Wahrscheinlich steht das im „wie stelle ich einen Verlierer filmisch da“-1×1-Handbuch im ersten Kapitel… oder Vorwort. Jedenfalls trifft Bradley den Bruder seiner Ex-Frau zufällig auf der Straße, der dreht ihm eine Wunderdroge an, Brad ist skeptisch, der Bruder wird ermordert – PiPaPo, Bradley nutzt die Droge wird superschlau, weil er plötzlich 100% seines Gehirns nutzen kann, sieht nicht mehr schlonzig aus und irgendwann geht es auch wieder mit der Ex. Prima! Nicht ganz. zwischendrin leiht er sich 100.000 Dollar von einem zwielichtigen Ost-Europäer Youri (Name von der Redaktion ausgedacht) der ein bisschen ausschaut wie der Hauptcharakter aus Grand theft Auto 4. Er kann dem typ das Geld zwar zurückzahlen, gibt ihm aber auch eine Drogenpille, auf die Youri  natürlich total abfährt. Der will mehr, Bradley gehen die Pillen aus und er wird verfolgt von einem Typen, dessen Chef auch die Pillen ausgehen. Das Problem ist nämlich, dass man stirbt, wenn man die Pillen absetzt.

Dann geht es hin und her. Dabei wechselt die Action immer wieder zwischen den zwei Storylines Youri und dem Handlanger des anderen Abhängigen. Garniert wird das ganze noch mit ein bisschen Wohlfühlatmosphäre mit Bradleys Jetzt-Wieder-Freundin. Zwischendrin spielt auch Robert de Niro noch eine Rolle, den Bradley nämlich bei einem Firmenzusammenschluss mit brillanten Ideen versorgt. Der Film nimmt ziemlich an Fahrt auf um dann am Ende… joaaa, was eigentlich? Und hier sind wir bei meinem Problem mit dem Film, mir ist das Ende viiiiiel zu offen, mindestens so offen wie… wie… wie Schalkes Abwehr bei der 3:0 Niederlage in Mönchengladbach.

Insbesondere weil der Film vorher noch mit dem ultimativen Ende, dem Tod durch die Droge droht, ist die Auflösung einfach nicht befriedigend. Ich hätte mir  eine klare Botschaft gewünscht, wie ich sie ganz oben beschrieben habe. Das mag 08/15 sein, aber man hat immerhin die Möglichkeit es gut oder schlecht enden zu lassen. Letzteres wäre hier vielleicht am angebrachtesten. Aber hey, ich hab zu viel Fern geschaut, es gibt bestimmt Kreative, die ein tolles Ende schreiben könnten, dass nicht zu kitschig oder Oberlehrerhaft ist. Die Charaktere neben Bradley bleiben leider auch ziemlich blass. Bis auf den Bösewicht Youri, den ich aber auch nicht als Oberbösewichts des Films beschreiben will und den irgendwie zwielichtigen aber doch ohne großen Impact bleibenden Robert de Niro, ist da niemand den man als wirkliches Feindbild sieht. Dafür bleibt der eigentlich wichtige Verfolger Brads viel zu blass und ich glaube auch ohne eine einzige Textzeile. Zwischendrin gibt es übrigens noch eine – ebenfalls nicht wirklich aufgelöste – Nebenstoryline mit einem Mord. Diese wird zwar schon irgendwie gebraucht, um den Film eine Wendung zu geben, aber das ist ein bisschen wie mit Schrotflinten auf Spatzen schießen – vor allem, weil es hier keine Conclusio für gibt.

Am Ende verkommt der Streifen für mich zu einem Werbefilm für Brain-Enhancement-Pillen. Schreibt man ihm diese Funktion zu, wuppt er allerdings super! Also ich hätte jetzt zumindest gerne ne Wagenladung davon, wenn sie so einfach zu kontrollieren sind und so großartige Effekte haben.

Die Action-Szenen sind recht spannend und die Erzählweise, Bradley spricht viel aus dem Off heraus, ist mir sehr sympathisch und Bradley selber mag ich schon auch [Anm.d.Red.: Ich mag ihn ausdrücklich NICHT in der lausigen A-Team Verfilmung]. Zwischendurch fand ich den Film wirklich richtig richtig gut, aber das Ende hat mir den Streifen komplett versaut. Welche Lösung hat er für sich gefunden? Wer weiß jetzt was? Ist er der Einzige? Usw… Der Film ist nicht schlecht, man kann ihn sich ansehen und auch Spaß mit ihm haben und vielleicht bin ich ja der Einzige, der sich am Schluss des Streifens stört . Ich gebe dem Film so naaaaaa…. 63 Punkte.Mit einem anderen Ende wären es vermutlich 10 bis 20 Punkte mehr. Die Tomaten vergeben 69%.

Ich verkaufe meine Küchen-Innereien

Da ich Mitte des kommenden Monats umziehen werde und das in ein schon gemachtes Nest, will ich einige meiner Küchengeräte bzw. alle loswerden. Hat für euch vielleicht jemand Bedarf? ich habe da einen Gefrierschrank der auch Michael Jackson hätte über ein paar Jahrhunderte kältekammern können, eine Waschmaschine die prima Geld wäscht aber nur schlecht Taschentücher und einen Herd der einen Hygiene-Mutterschutz enthält und dazu auch noch „Festival“ heißt. Nicht zu vergessen, ist da noch eine Spülmaschine mit dem klangvollen Namen „exquisit“. Ui! Wer interesse hat oder jemanden kennt der Interesse habt, oder jemanden kennt, der jemanden kennt usw… mag hier unten mitbieten, ich freue mich über Selbstabholer.

Siemens Siwamat Waschmaschine

Spülmaschine exquisit

Gefrierschrank Bosch sportline

Elektroherd Seppelfricke Festival

Alle Geräte starten bei einem Euro und die Auktionen laufen 10 Tage lang. Ich habe auch noch einen 80cm hohen Kühlschrank mit Gefrierfach anzubieten, den stelle ich heute Abend ein.

Urheberrecht

„Ich lese nicht“, sage ich ganz gerne – insbesondere im Bezug auf Bücher. Das ist natürlich ziemlicher Quatsch, selbst Bücher habe ich freiwillig sowie unfreiwillig doch auch schon „mal gelesen“.  Generell lese ich aber überwiegend Texte in Artikelform, das gebe ich zu.

Heute ist mir im Internet  ein Artikel des Perlentaucher unter die Füße gekommen, der zwar unter die tl;dr (too long, didn’t read) Rubrik fallen könnte, aber das wäre schade, denn er ist zum auf die Knie fallen und bewundern, wie ich finde. Natürlich nicht nur, weil sich in ihm auch meine Meinung widerspiegelt. Er bringt tolle anschauliche Beispiele und stellt Kausalketten her, die ich vorher nicht vor Augen hatte. Achja, es geht um’s Urheberrecht und wie bigott die sich u.a. Medien dem Thema annehmen. „Uaaaaahhh, laaaangweilig“, werden bestimmt viele rufen, aber trotzdem sollte man sich den Text durchlesen. Es geht auch um Brecht, Mann, Springer und Apple, falls das den Text interessanter macht? Die Analogen unter euch, können ihn sich ja auch ausdrucken, lesen und farbig markieren. Ich zitiere hier mal eine Stelle, die ich besonders gut fand – laut dem im Text beschriebenen Szenario, mache ich mich damit zwar strafbar, aber hey; für euch mach ich das doch gern!

Die Tendenz zur Beschlagnahme frei zirkulierender Information lässt sich an einem kleinen Satz vonChristoph Keese, dem Cheflobbyisten des Springer Verlags und der deutschen Zeitungsszene illustrieren. Er beschwert sich im Interview mit dem Wiener Standard, dass die Klickraten von Google-Links, die zu Zeitungen seines Konzerns führen, zu gering sind und zieht daraus einen wahrhaft erstaunlichen Schluss: „Der traditionelle Tausch ‚Content gegen Traffic‘ erscheint zunehmend aus der Balance zu geraten. Damit besteht Anlass, die kostenlose Bereitstellung von Inhalten in Frage zu stellen.“ Was meint er damit genau? Dass Springer sich aus dem Netz zurückzieht, so dass Google nicht mehr auf Springer-Inhalte verlinken kann? Das würde das Netz möglicher Weise verkraften. Oder dass Google für Links bezahlen soll? Gerade weil sich niemand dafür interessiert?

Und wehe ich komm für nix in den Knast, weil keiner von euch den Text gelesen hat!!!

R wie Review und Roboter

Ich höre ja immer wieder:

„Mensch Ingo, deine Filmreviews sind wirklich das Allerbeste, was es überhaupt im Internet über Filme zu lesen gibt!“

Nun, dankeschön! – Das würde ich zumindest sagen, wenn obiges Zitat nicht vollkommen aus der Luft – meiner Fantasieluft – gegriffen wäre. Aber es gibt im Internet wirklich Leute, die ganze tolle Filmreviews machen. Ich kenne allerdings nur englischsprachige. Da ist zum Einen Angryjoe, der sich zuletzt aber nur noch auf Spielereviews fokussiert – empfehlenswerter ist  The Spoony One. Der reviewt zwar auch alte Spiele, allerdings überwiegend Filme und da überwiegend alte. Ganz besonders prima sind seine Kommentare zu Filmen von Reb Brown. Den kannte ich bisher auch nicht, aber ich muss dringend Filme von ihm schauen, nachdem ich dieses oder dieses Review gesehen hab und mir fast in die Hose gemacht hab, vor lachen. Beide sind besonders gut, wenn Filme oder Spiele schlecht sind.

Etwas „ernsthaftere“ Reviews zu aktuellen Filmen macht Mark Kermode von der BBC. Er hat dazu seinen eigenen Youtube-Channel und zwei Dinge machen ihn für mich – getreu nach Uses-and-Gratification.Theorie – interessant und empfehlenswert für mich. Er hat zu Filmen meist die gleiche Meinung wie ich und er kann Michael Bay und seine Transformers-Filme absolut nicht leiden. Seine reaktion auf einen möglichen vierten Teil:

Nur wegen eines Reviews von ihm, hätte ich aber nun gern doch eine Episode 4 der Roboterviecher!

Zeitfresser

Zunächst mal eine kurze Chronologie einiger Vorkommnisse, bevor ich etwas über den Film „In Time“ mit Justin Timberlake schreibe. Als ich den Trailer im Kino sah (vor Contagion), dachte ich sowas wie „Ui, klingt nach einem coolen Konzept!“, dann sagte man mir, der Film wäre sehr unterdurchschnittlich. Das wollte ich nicht glauben. Ich hörte es häufiger und schaute bei den Rottens nach. Dort bekam der Film ganze 37%. Noch immer wollte ich es nicht glauben und habe mich wirklich gefreut, den Film endlich sehen zu können. Nun… hach.

In Time spielt in einer Welt, in der nicht mehr Geld das Zahlungsmittel ist, sondern Lebenszeit. Wenn die abgelaufen ist, ist Sabbat. Zu einem Zeitpunkt im leben, startet plötzlich eine Uhr mit 52 oder Jahren Lebenszeit. Ab diesem Zeitpunkt altert niemand mehr, aber jeder kämpft auch damit, rechtzeitig genug Zeit auf dem Konto zu haben, damit die Uhr nicht final abläuft. Durch eine glückliche Fügung kommt Justin am Anfang des Films nun zu 100 Jahren Lebenszeit, die ein lebensmüder Kerl nicht mehr haben möchte. Durch eine unglückliche Fügung verliert er allerdings seine Mutter, die eine Sekunde bevor er ihr Zeit „überweisen“ kann, ihren letzten Atemzug tut.

Justin ist richtig sickig, will aber erst einmal die schönen Seiten der Zeit genießen – natürlich aber mit Miesepeter-Miene. Er fährt ins Reichnviertel, gewinnt dort gegen den obersten Zeitverteiler-Mogul beim Poker viele Jahre, lernt seine Tochter kennen – alles prima. Allerdings gefällt der Zeitpolizei die ganze Sache nicht, sie denkt er hätte Zeit gestohlen und schwupps kidnapped Justin die Tochter des Zeitmoguls und eine rasante… nein lahme Verfolgungsjagd beginnt, in der die zwei sich näher kommen und sie versteht, warum Zeit so kostbar ist und das Leben nicht langweilig sein muss. Schnarch! Viel mehr sag ich jetzt mal nicht zum Inhalt, ich denke das reicht – das gab es so ähnlich schon hunderte Male.

Eine „lustige“ Geschichte rankt sich um die Zeitpolizisten. Damit diese nämlich nicht vom wilden Mob ihrer Zeit beraubt werden, haben die immer nur so viel dabei, wie sie für einen Einsatz brauchen. Diese Zeit bekommen sie durch ein Interface in ihrem Auto. Klingt logisch. Unlogisch wird es am Ende. Justin und Schnecke kommen durch glückliche Fügung (mal wieder) an so ein Polizeiauto (mal wieder) und Justin ordert Zeit. Statt aber ca. zwei Stunden zu bekommen, wie ein Polizist in einer vorherigen Szene, bekommt er, ohne Weiteres einen ganzen Tag. Und das ist nur ein Beispiel für die logischen Brüche, die es leider zu häufig in diesem Film gibt. Ich bin ja gewillt über einige dieser Brüche hinweg zu sehen, aber in diesem Streifen ist es doch ein bisschen viel.

Am Ende macht der Film nämlich leider das, was Justin im Film vorgeworfen wird, er stiehlt ca 100 Minuten Lebenzeit. Ich finde noch immer, dass die Idee, das Zeit eine Währung ist klasse.  Aber die Umsetzung… Warum zum Beispiel altern die Menschen nicht mehr biologisch? Und warum ist das Ende so dämlich? Und was ist mit den losen Storybrocken, die sich um Justins Vater drehen und um seinen besten Buddy? Letztere hätte es überhaupt nicht gebraucht! Übrigens auch nicht dieses dämliche Armwrestling und die damit verbundene Story mit dem Unterschichtenfiesling.

Man fragt sich während des Films, wie Justin und sein Kidnapping-Opfer die ganze Misere lösen wollen. Das ist eigentlich das einzige „Spannende“, alles drum herum ist vorhersehbar, langsam und nur gewollt cool und stylisch. Aber am Ende verändert sich im Prinzip der Status Quo nicht. Irgendwann im Film sagt einer der Protagonisten „Why don’t they see, that they hurt the people they want to help, the most?!“. Joa, genau das passiert nämlich. Die zwei Robin Hoods verteilen die Zeit an alle Menschen um sie herum und was passiert? Nun, das gleich was passieren würde, wenn heutzutage alle Millionäre und Milliardäre ihr Geld an die Menschheit verteilen würden. Wenn eine signifikante Menge bei jedem landen würde, steigen die einfach Preise. Jajaaaa, das ganze ist eine Parabell auf den Kapitalismus und unsere Gesellschaft, aber muss die so öde sein?

Am Ende ist der Film für mich ein bisschen wie die „Matrix“, die Idee finde ich unfassbar super, die Umsetzung grottig schlecht. Oh und in beiden Streifen trägt man anscheinend schwarze, lange Ledermäntel. Die Tomaten liegen bei der Bewertung richtig, wie ich finde. Mehr als 35% würde ich auf der ingoversalen Skala auch nicht vergeben. Schade.

It’s one small step for me, but…

Seit Jahren bin ich der Meinung, dass die korrekte Vergangenheitsform für das Verb „schreiben“, „schrob“ lautet. Jetzt endlich werde ich vom – in diesem Fall – größten und wichtigsten Medium der ganzen Welt bestätigt. Bildblog schrob:

Ich höre die Englein ein Halleluja zwitschern und fühle mich der Weltherrschaft ein kleines Stückchen näher! [Anm.d.Red.: Jetzt müssen sich nur noch meine ganz persönlichen „Regeln“ zur Kommasetzung durchsetzen…]

Mission accomplished!

Wow! Ich bin beeindruckt. Seit Jahren unterstelle ich den Medien, dass sie über kein Thema wirklich ausdauernd (länger als max. 2 Wochen) und inhaltlich ausschöpfend berichten und da kommt der Dezember 2011 daher und zack, werde ich eines besseren belehrt [Anm.d.Red.: Gut, das ist generell nicht sooo schwierig].

Seit Dezember hat es Christian Wulff nun wirklich jeden Tag mit irgendeinem Affärchen bzw. möchte-gern-Affärchen auf die Nachrichtenseiten im Web geschafft. Vermutlich wurden noch nie so viele Kommentare von Chefredakteuren zu ein und demselben Thema geschrieben wie zur Causa Wulff. Ich bin beeindruckt von der Konsequenz mit der über dieses Thema berichtet wurde. Wenn das ein Trend ist und unsere Journalisten vielleicht auch zu anderen – wichtigeren – Themen in Zukunft so viel Ausdauer und Inverstigationswillen beweisen, wäre ich wirklich sehr sehr glücklich.

Mittlerweile/noch immer kann ich zwar nicht (mehr) beurteilen, welche Vergehen Wulffs wirklich Vergehen und welche nur irgendwelche Hirngespinste/Vermutungen der Presse waren, aber darauf kommt es ja gar nicht mehr an. Die Kampagne war mindestens für die BILD eine erfolgreiche und das ist das, was mich am allermeisten anbricht. Die Brüllaffen-Zeitung kann/wird sich jetzt auch noch als Gralshüter der Demokratie, als Stimme des kleinen Mannes aufspielen. Und das hat nun wirklich niemand verdient!

Vogelkunde

Nachdem ich von einem gewissen Roman nun schon wiederholt und mehrfach quasi „aufgefordert“ wurde, mich doch mal bei Twitter anzumelden und dieses 140-Zeichen-Ding sich irgendwie auch nicht als Modeerscheinung wieder aus dem Internetz verzieht, will ich doch auch mal als late-adopter dem Internet-Mob folgen.

Das ist so ein bisschen wie mit den Blogs. Dazu hielt anno 2006 Prof. V. an der Uni ein Seminar und – im übertragenen Sinne meinte – das wäre der „heiße Scheiss“ insbesondere im Bereich Grass-Roots-Lobbying oder so. Das fand ich damals ziemlich albern und hielt bloggen für Quark – Gott fühle ich mich rückwirkend alt… – und ähnlich bewerte ich eigentlich auch dieses Twitterding. Ich halte auch weiterhin auch Katastrophen-Live-Ticker von Internet-Magazinen wie Spiegel, RTL usw. für ziemlich überflüssig – auch und gerade bei Twitter –  und sehr schädlich für journalistische Qualität, aber es gibt ja auch andere Tweets, die empfehlenswert sind. Zum Beispiel der von… ja… von wem eigentlich?

Ich hab jetzt mal dieses Twitterdings rechts hier in der Sidebar eingeklinkt, so dass ihr – liebe Besucher des ingoversums – auch immer informiert seid, was ich so getwittert habe. Ich habe das Teil sogar gaaanz oben in die Sidebar geklebt. Nun bin ich selber mal gespannt, wie sehr ich das Teil nutze und vor allem auch, ob das hier irgendeinen Mehrwert hat bzw. einfach Spaß macht. Auf das die ingoversums-Besuche(r) in die Millionen gehen [Anm.d.Red.: Also täglich… oder zumindest vllt. insgesamt bis zu meinem Renteneintritt mit… ähm… 75?], Platz ist hier ja genug!