Nun, da in der Welt ja kaum etwas bemerkenswertes passiert zurzeit (hust!), schreib ich mal wieder etwas über Filme. Selber Schuld, die Klickzahlen bei den beiden Filme-Review-Einträgen zuletzt waren ziemlich hoch, da kann ich als alte Google-Analytics-Hure nicht anders, ich lege einfach noch einen drauf.
Dieses Wochenende habe ich zwei Filme geschaut. Zunächst war da Damm-damm-damm-dam-dam-dammm… erraten? Nagut, ich löse auf:
Mission Impossible 4: Phantom Kommando [Anm.d.Red.: Boris hat mich berechtigter Weise darauf hingewiesen, dass es „Phantom Protokoll“ heißen muss. Das macht natürlich den nachfolgenden Satz etwas… falsch. Ich lass das aber trotzdem mal so, weil der verlinkte Trailer so „schön“ ist.]. Der Name klingt ja eher nach dem hier. Der Inhalt hat dann allerdings viel weniger Dialekt.
Tom Cruise spielt Agenten… Agenten… Tom Cruise (er heißt im Film sicherlich anders, aber ich hab vergessen wie). Also Tom bekommt auf widrige Wege den Auftrag, die Welt vor einem total verrückten Russen zu retten, der mittels einer nukleare Katastrophe die Welt resetten möchte. Wie prickelnd bescheuert. Eins führt zum anderen und Tom ist bald allein mit Scientology seinem Team und jettet durch die Welt, stets auf den Fersen des bösen Russen, der Kreml, Dubai und Mumbai dürfen als Locations herhalten.
Das alles macht einiges her, muss man sagen. Es kracht gewaltig, die Action ist oft artistisch und ab und zu ein wenig… nagut, eigentlich immer ein wenig over-the-top. Aber dazu gleich mehr. Als IPhone/Pad-User und fand ich es natürlich interessant zu sehen, was man alles mit den beiden Geräten machen kann. Neben den MacGyver-Alleskönner-Apple-Tools, ist auf den Straßen ausschließlich die weiß-blaue Automarke aus Bayern im Einsatz. BMW und der Apfel ist allgegenwärtig – etwas zu gegenwärtig. Da könnte man das Product-Placement doch etwas dezenter gestalten, oder? Vielleicht hätte man sich aber mit BMW nämlich nicht auf eine „die Autos bekommen nicht eine einzige Schramme“-Klausel im Vertrag einigen sollen. Die Karren schrabbern und krachen und scheppern nur so gegen Leitplanken, vor Begrenzungen, durch Sandstürme usw. aber nicht eiiiiinen Kratzer nehmen sie mit. Ganz ehrlich: Jetzt will ich auch einen BMW! Wobei sie einen Sturz aus 100m Höhe geradewegs und Nase voran auf den Asphalt dann doch nicht aushalten. Andererseits kommt man als Fahrer trotzdem ziemlich gesund davon… Und da sind wir eben wieder bei over-the-top-Action. Der Film nimmt sich selber leider sehr sehr ernst, das kann man aber gerade bei der Szene mit dem BMW ziemlich am Ende des Films nicht. Und das hat für mich die ganze Geschichte etwas versaubeutelt. Das, und die unfassbar überflüssige Storyline mit Toms Teamkollegen Dingens, gespielt von Jeremy Renner (The Hurt Locker – fantastischer Film). Die war unfassbar cheesy und wurde dann auch ausgerechnet am Ende des Films richtig inbrünstig durchthematisiert.
Kurzer Einblick? Jeremy kann Tom kaum in die Augen gucken, weil er am Tod von Toms Frau Schuld ist. Bei einem Einsatz in Kroatien, hat er es wohl versaut und sie schaut sich seit dem die Blumen von unten an. Das macht ihm sooo ein schlechtes Gewissen und er glaubt, Tom weiß nix. Doppelt falsch, denn a) weiß Tommy natürlich alles und b) ist seine Frau natürlich noch extrem lebendig – soll für die Schergen der Unterwelt aber als tot gelten. Am Ende taucht die Un-Tote natürlich auch noch auf, es werden Blicke mit Superagent Tom ausgetauscht… hach so romantisch,so liebevoll so… brraaaaaaa. Klingt alles noch viel blöder als die Geschichte mit dem Atom-Bomben-Reset-Button, nicht wahr? Genau. Und so unnötig! Hätte der Jeremy-Agent nicht einfach eine zwielichtige Hau-drauf-Vergangenheit haben können? Wenn überhaupt? Das hätte mindestens 15 Minuten Quatsch-Dialoge gespart! Vielelicht gibt es ja auf DVD mal wirklich eine Director’s Cut (!!!), wo der unsinnige Kram weggeschnitten ist.
Annika hat es gut, sie vergisst die Enden von Filmen immer, sagt sie. Darum darf man/ich sie in dem Fall beneiden. Trotzdem: Guckbar ist der Streifen, aber bei Dialogen darf man sich gerne die Ohren zuhalten. Die verdorbenen Tomaten vergeben total übertriebene 93%. Ich würde mal sagen, 65-70 hätten auch gereicht. Hier ist noch der Trailer mit coolem Eminem-Sound.
Huch? Schon Schluss? Jaaaa, morgen folgt dann der Bericht über den zweiten Film. Ich hoffe, ihr könnt so lang abwarten.