Ich habe die freien (und übrigens auch kranken) Tage genutzt, um ein paar Kinofilme zu schauen. Dabei war ein aktueller, ein paar Jahre alter und ein paar Monate alter bzw. auch ein Geheimtipp. Hier kurz meine Gedanken zu den Streifen.
Los geht’s mit „Star Wars – Episode II„. Den hatte ich 2002 nicht im Kino gesehen, nachdem ich schon Episode I total dämlich fand. Zu Episode III konnte mich irgendwer trotzdem überreden und um Anakain „Darth Vader“ Skywalker zu zitieren war dieser Film auch einfach nur „Noooooooooooo„. Was mir beim zweiten Teil auffiel ist, dass praktisch 90% aller Szenen vor einem Blue- oder Greenscreen entstanden sind. Das sieht teilweise schlimmer aus, als wenn man sich die alten Star Wars Streifen anschaut. Achwas! Die sehen gut daegegen aus. Das sieht fast schlimmer aus als wenn man sich bei einem Computerspiel aus den 90ern gefilmte Zwischensequenzen anschaut! Die Story ist darüber hinaus auch irgendwie… blöd erzählt. Die Schauspieler – insb. Hayden Christensen als A. Skywalker sind/ist gruselig. Meine Herren! Wenigstens spielt Liam Neeson nicht mit… Und wer bitte will Yoda in einem Lichtschwertkampf und rumhüpfend wie einen ADHS-geplagten Gartenzwerg gegen Saruman kämpfen sehen? Uaaaahhhh!!! Dann geht es ja auch noch um den Vater von Boba Fett und er heißt… Django… Django!?!?!? D-J-A-N-G-O!?!??!!? Himmel-Herr-Gott. Und wo ich schon in Fahrt bin, der junge Obi Wan sieht mit seinem angeklebten Bart absolut bescheuert aus. Den hätte man im Zweifel nun wirklich auch ohne erkannt. Eieieieiei. Insgesamt ist der Film auch noch viiiel zu lang. Zumindest sind die Actionszenen milde erträglich. Wäre doch bloß nicht all das drum herum: Die Story, die Bühnen“bilder“, die mittelmäßigen Schauspieler, die Dialoge… Lieber George Lucas, bitte lass die Finger von Episode 7-9! Die rottentomatoes geben satte 67%, das kann ich mir nur über einen Star Wars-Bonus erklären. Ich würde ihm 35% geben.
Als nächstes kam mir „Bad Teacher“ vor die Flinte. Cameron Diaz hat ja schon irgendwie irgendwas. Ein ziemlich plattes Gesicht, okay. Lange Beine – schon besser! Und in diesem Film extrem oft extrem rote Lippen. Ab und zu lädt der Film sogar mal zum Schmunzeln ein. An ihrer Seite spielen – der in RomKom-Filmen zurzeit unausweichliche – Justin Timberlake, der schmusige Typ aus How I met yout mother, eine rothaarige, die ich irgendwoher kenne und… joa. Ich glaub, das wars. Cameron ist allerdings sehr sehr sehr präsent, selten fand ich alle anderen Schauspieler so zu Nebendarstellern degradiert. Die Story ist total wurscht, würde ich sagen. Eine heiße, geldgeile Lehrerin will sich ihre Brüste vegrößern lassen und versucht alles, um das Geld dafür zusammen zu bekommen. Dabei verguckt sie sich in den stinkreichen Lehrerkollegen Justin. Am Ende lässt sie das mit den Brüsten natürlich, wird eine gute Lehrerin und kommt mit dem eher ärmlichen Sportlehrer zusammen (Der Schmusige aus How I met…). Nothing special here, move on, please. Würde der Film nicht ab und zu in niveauloseste Gags abrutschen, würde ich sagen, wäre er auch recht unterhaltsam – sofern einem Schmunzeleien zu einem vergnüglichen Abend reichen. Romantisch ist in dem Film allerdings nix! Die rottentomatoes vergeben 44%, das geht so in Ordnung, davon gehen aber mindestens 10 an Cameron.
Zu vorguter Letzt muss noch einmal Justin Timberlake ran, denn ich habe auch „Friends with Benefits“ gesehen. An seiner Seite spielt Mila Kunis – bekannt aus „That 70s Show„. Auch hier ist die Story dünn wie ein Stück Butterbrotpapier. Zwei junge Menschen treffen sich in New York, beide nerven Beziehungen an und sie entscheiden sich für eine unkomplizierte Sex-Freundschaft, Friends with Benefits eben. Klar, dass die zwei sich ineinader vergucken und das es dann noch ein bisschen hin und her geht und sie am Ende… genau. Übrigens spielt auch hier der – anscheinend ebenso unvermeidbare – Typ aus How I met your mother mit, allerdings nur als Film im Film. Nun frag ich mich aber schon, was Woody Harrelson in dem Film macht. Er spielt in einer sehr nebigen Nebenrolle einen eigenartigen, schwulen Sportreporter… ernsthaft!? Im Gegensatz zu Bad Teacher will dieser Film nicht sooo unfassbar komisch, sondern eher romantisch sein. Das schafft er auch ganz gut, muss ich zugeben. Justin und Mila harmonieren prima, es gibt eine nette Nebengeschichte mit Justins Vater, eine überflüssige mit Milas Muttter und die Musik ist auch gut gewählt. Für einen verregneten Abend kann man sich den Film durchaus einmal anschauen! Die rottens geben 71%, das geht durchaus okay!
Kommen wir zum Ende zum Geheimtipp. Wer in Deutschland kennt Will Ferrell? Handheben bitte? Keiner? Doch? Einer? Na immerhin. Leider ist der brillante Komiker in Deutschland ziemlich unbekannt. Das liegt vermutlich auch daran, dass Filme wir „Talladega Nights“ oder „Anchorman“ so unfassbar mies synchronisert sind, dass nicht mal ein Mensch mit eingebautem Lachsack auf Dauerfeuer bei den eingedeutschten Versionen auch nur grinsen könnte (dringend die verlinkten Trailer anschauen!!). Den nicht gut Englischsprechenden bleibt leider auch sein Videoportal „Funny or die“ vorenthalten, in dem auch einige fantastische Videos mit ihm als George Bush zu finden sind. Aber ich wollte ja zu einem Film etwas sagen. Also Will Ferrell spielt meist extrem alberne Filme oder eben das absolute Gegenteil, nämlich sehr sehr nachdenkliche Filme. Der erste aus dieser Reihe, der mir positiv auffiel war „Stranger than Fiction“ (u.a. mit Dustin Hoffmann), den man gesehen haben muss, weil einfach die Geschichte so toll erzählt ist. Dann gibt es alberne Filme wir „The other guys“ oder „Blades of Glory“ und zuletzt sah ich den eben nicht albernen „Everything must go„, der auf einer Kurzgeschichte von Raymond Carver basiert. Will spielt hier einen alkoholkranken Ex-Vertriebler. Ex, weil er zu Beginn des Films auf die Straße gesetzt wird. Nicht nur von seinem Arbeitgeber sondern auch von seiner Frau. Der Film handelt von seinen drei bis vier Tagen, an denen er im Vorgarten seines ehemaligen Hauses zwischen all seinen Möbeln lebt, die seine Frau ihm dort „hinterlassen“ hat. Die Schlösser zum Haus hat sie natürlich wechseln lassen. Diesem Film fehlt ein Zeil und ein offensichtliches Happy End, aber er macht einen irgendwie nachdenklich – zumindest jemanden wie mich. Vielleicht lässt er einen aber auch mit einem „und was sollte das jetzt“-Gefühl zurück, weil er da aufhört, wo andere Filme durchstarten. Aber der Film heißt ja nun mal „Everything must go“ und zeigt demnach, wie der Hauptcharakter sich von all dem lösen will/muss, was nun Vergangenheit ist. Gucken! Die Tomaten vergeben 74%, die hat sich der Film aber auch verdient. Insbesondere Will Ferrell. Und wer eben einigermaßen englisch spricht und keinen der hier verlinkten Filme von Will gesehen hat oder sich noch nicht bei Funny or Die rumgetrieben hat: Nachholen!!!!!