Der eine behauptet, ich seie schon ganz lustig, die andere sagt, ich erzähle zehn mal Mist, aber das elfte ist dann so toll, dass es die vorigen zehn Wert waren. Hm… nun gut. Aber so richtig kann meinen facettenreichen, niveauflexiblen Humor eigentlich nur einer verstehen, Ralf. Ralf kenne ich seit der Grunschule, er wohnte auf meinem Schulweg, da war es quasi schon allein deswegen vorbestimmt, dass wir Freunde werden.
Irgendwann, in einer meiner zahlreichen… achwas permanent andauernden Selbstfindung (es muss so in der achen Klasse gewesen sein), dachte ich, dass ich lieber andere Freunde als Ralf hätte. Ich habe schlecht über Ralf gesprochen, wir sind nicht mehr gemeinsam zur Schule usw. Ziemlich bescheuert, das ärgert mich noch heute maßlos. Gott-sei-dank, hat mir Ralf aber irgendwann verziehen und seitdem haben wir uns wieder regelmäßig, sehr lange sogar fast jeden Abend in der Woche gesehen. Wir haben Playstation o.ä. gezockt, Videotheken leer geschaut und – da kommt dann jetzt die thematische Klammer – es wurde niemals langweilig, weil wir einfach stundelnag grandios über den größten Mist lachen können.
Heute habe ich dieses eigenwillige Video über Schwerter bei Youtube entdeckt. Mein erster Gedanke war, dass ich das unbedingt Ralf zeigen muss, dann fand ich einen mäßigen Trailer zum Film The Expendables mit sämtlichen Actionhelden meiner Jugend und albernen Actionhelden der „Neuzeit“. Auch das muss ich unbedingt Ralf zeigen, wenn er das nächste mal vorbeiko…
Ralf wird erstmal nicht mehr vorbeikommen. Er ist gerade auf dem Weg nach Österreich, wo er Job und Liebe gefunden hat. Ich habe mir eigentlich geschworen, dass ich hier nicht groß über meine wahren Gefühle schreiben will, aber ich bin unendlich traurig, dass Ralf jetzt nicht mehr ein paar Meter oder Kilometerchen entfernt wohnt. Mit wem versuche ich jetzt Fußball-Weltmeistertitel zu eringen? Schaue Filme die nur aufgrund ihrer miesen Qualität lustig sind? Und wem zeige ich jetzt abstruse Videos bei Youtube oder lache mich halbtot beim zitieren der Ritter der Kokusnuss oder beim fabulieren und erinnern über den Scho… [Anm.d.Red.: wenn du ihn kennst, weißt du wen ich meine!!!!!].
Eine unserer vermutlich bescheuersten Ideen war es vor vielen Jahren, einen Erpesserbrief an den „Scho“ zu schicken. Wir hatten gerade ein Computernetzteil zerlegt und wollten dem potentiell Erpressten mitteilen, dass dies aus seinem Auto stamme. Dazu eine Zeitung mit dem aktuellen Datum und eine Pose vor dem Auto in überzeugender Tarn-Klamotte. Den Erpresserbrief haben wir zwar nie geschrieben, aber lustig war es trotzdem – für uns.