Hallo aus Malta! Präziser formuliert bzw. geographisch geortet, sind wir auf Gozo.
(Wer schon nicht weiterlesen mag, aber Bilder gucken will, kann das hier!)
Und um direkt das Thema Wetter anzusprechen und damit dann auch abzuschließen: Es ist viiiiel besser als in Deutschland in den letzten Wochen, selbst Abends ist es oft noch recht angenehm. Nicht ganz so angenehm ist allerdings der starke Wind mit Geschwindigkeitsspitzen von etwa 50km/h. Und vor allem macht der nur selten mal eine Pause – bis auf den Ankunftstag und Montag. Auch darum waren wir auch erst einen Tag am Strand. Schön: Der Sand hat die Farbe von einem Tennis-Sandplatz… damit ist dann auch das Mysterium gelöst, wo der eigentlich herkommt. Und ich hab mich gefühlt wie Martina Navratilova… oder Pete Sampras…
Kirchen gibt es hier eine Menge und sogar die älteste Tempelanlage der Welt (wenn ich mich recht erinnere). Letzteres klingt spektakulär, war dann aber nicht viel mehr als ein ziemlich großer Steinhaufen… um es mal ketzerisch zu sagen. Und um unserer Enttäuschung über dieses Ex-Bauwerk noch einen drauf zu setzen haben wir uns im Anschluss eine erhaltene Mühle von 17hundertirgendwas angesehen – wohlgemerkt war das eine Empfehlung aus einem Reiseführer. Wobei sich „erhaltene Mühle“ ausschließlich auf die Mechanik im Inneren beschränkt.. von draußen war sie einfach nur ein runder Turm auf einem Quader… wow… unterwältigend.
Spannender fand ich dagegen die Zitadelle, die einen tollen Ausblick über die Insel bietet und bei den herrschenden Windgeschwindigkeiten auch zum abheben oder zumindest Mütze verlieren „einläd“. Laut Reiseführer, zog sich wohl ursprünglich die gesamte gozoianische Bevölkerung nachts hinter die Mauern des Gebäudes zurück, um sich vor Piraten zu verstecken… muss für die Freibeuter wohl recht frustrierend gewesen sein… andererseits hatten sie dann eine Menge Platz für ausschweifende Parties – oder was Piraten so machen, wenn sie nicht brandschatzen.
Beeindruckend, auch wegen des starken Seegangs, war das Azure Window und knapp daneben der Fungus Rock. Der Felsen – so dachte man hier wohl einige Zeit – beherberge eine total seltene und wunderheilsame Pilzart. Deshalb wurde das Ding auch aufs Schärfste bewacht und schon ein Betreten des pilzigen Felsens mit Galeerendienst von bis zu drei Jahren bestraft. Das war für die Verurteilten vermutlich umso frustrierender, als sich herausstellte, dass der vermeintliche Superpilz nur ein ganz gemeiner Parasit war. Dumm gelaufen…
Was gibt es noch zu berichten… der Linksverkehr ist nach kurzer Eingewöhnung kein Problem mehr… gegnerische Autofahrer schon eher. Die fahren hier, als hätten sie den Lappen gekauft. Und das haben sie sogar teilweise. Führerschein „machen“ gibt es hier wohl noch nicht sooo lang.
Ich hoffe, dass ich in den kommenden Tagen noch dazu komme, ein Thunfischsteak zu essen, das hatte ich mir eigentlich für unseren Ausflug an die hiesige Promenade bei… bei „Mars da vorn“… oder so… gewünscht, da wurd aber ein ziemlich mittelmäßiger Red Snapper draus – und ich glaube, er hat mich sogar noch angeblinzelt.
In den kommenden Tagen geht es noch um die Vier-Einwohner-Insel Comino drum herum – mit bzw. auf einem Boot. Da gibt es die blaue Lagune und ich hoffe auf Brooke Shields. Wird bestimmt nett anzusehen… die Lagune natürlich! Nach Valetta auf Malta geht es auch noch und falls meine Ohren und der Wind mitspielen auch noch zu einem Tauchgang unter dem Azure Window.
Samstag geht es dann wieder gen Heimat und sehr sehr sehr pünktlich zum Champions League Finale landen wir in Frankfurt – sicherlich auch mit ein paar zusätzlich angefutterten Pfunden.