Mein 2014

In unserer neuen Küche gibt es einen kleinen, abgesenkten Bereich, links am Ende des U. Wir haben das Anfang des Jahres bei Küchen-Schaffrath gesehen und mein erster Gedanke war, dass Kasimir dort sitzen und uns beim Kochen zusehen könnte. Natürlich wäre er niemals nur dort geblieben, sondern hätte sich oben auf die Anrichte gesetzt. Dennoch haben wir diese Absenkung für ihn geplant und so wird sie ab dem 12.01. umgesetzt.

Kasimir ist am 05. April irgendwann vor 13.00 Uhr in der Tierklinik in Haan gestorben. Nur eineinhalb Jahre wohnte der kleine Kerl bei uns. Es waren fantastische 1,5 Jahre, in denen Kasimir nicht nur ein Teil unserer Familie wurde, sondern mehr: ein Kumpel oder ein Freund. Seit diesem Tag nun ist dieses Jahr 2014 das bescheidenste – nein, das beschissenste Jahr, an das ich mich erinnern kann. Es vergeht kein einziger Tag seit diesem 05. April, an dem ich nicht zumindest kurz an Kasimir denke und ihn vermisse. Am 04.04. habe ich ihn das letzte mal gesund gesehen. Er hatte sich in eine viel zu kleine Pappkiste gekugelt.

Wenige Wochen später ist Funny bei uns eingezogen. Mittlerweile geht es ihr ziemlich gut, sie ist noch immer ein wenig scheu aber gleichzeitig auch extrem kuschelig.

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Was gab es sonst in diesem Jahr? Zum Büro will ich hier nichts schreiben, dafür ist der Blog nicht der richtige Ort. Der Hausbau und sinisio haben das Jahr dominiert. Das Haus wird/muss im Januar 2015 fertig werden und wir ziehen endlich um. Es hat doch länger gedauert, als wir dachten und wir uns gewünscht haben. Natürlich wird es auch teurer – aber gut, das ist ja beim Bau nichts Außergewöhnliches und jetzt verstehe ich auch, warum das so ist.

Sinisio – mein „kleines“ Gründungsprojekt nebendran erlebte Hochs und Tiefs, zuletzt ein großes Tief, aber auch dafür ist es hier nicht der richtige Ort. Ich bin gespannt, wie es damit 2015 weiter geht.
Ach, nicht zu vergessen, hat auch der Dienstaudi seinen Geist aufgegeben und an seine Stelle ist ein Seat getreten.

Gebloggt habe ich in diesem Jahr weniger als je zuvor, glaube ich. Das liegt vermutlich daran, dass für so Einiges, was in meinem Leben passiert, in diesem Blog dann doch kein Platz ist. Stattdessen habe ich überwiegend über Filme und Serien geschrieben oder eben über den Hausbau. Der Blog ist so ein bisschen wie ein Foto, er sollte eher die glücklichen, statt die ärgerlichen oder traurigen Momente einfangen.

Ich habe mich viel zu selten bei einigen Freunden gemeldet, mit Martin habe ich 2013 das Letzte mal gesprochen, befürchte ich. Erst ein einziges Mal, seit er Papa ist, glaube ich. Das heißt nicht, dass ich meine Freunde vergessen habe, aber mir fehlte leider zu oft die Kraft, die gute Laune und: ich hasse das Telefon noch immer. Ich werde mich 2015 mehr bemühen!

Am Ende des Jahres ist aber natürlich doch noch etwas Tolles passiert, Annika hat „Ja “ gesagt! 2015 wird also nicht nur das Haus fertig (klopft auf Holz), Annika und ich werden (wenn uns nicht der Himmel auf den Kopf fällt) heiraten. Ich kann zwar nicht nachvollziehen, wie sie es gerade in diesem Jahr mit mir ausgehalten hat, aber aus der Nummer lasse ich sie jetzt nicht mehr raus.

Und sonst so in der Welt? Apropos Welt: Wir sind Weltmeister… und die Gauchos, die gehen so! Achja und dieses Pegida… ich fühle mich seltsam fremd in diesem Land, wenn ich sehe, welch Hass sich aus angeblichen (fast ausschließlich unbegründeten) Ängsten entwickelt. Ich sehe Politiker daneben stehen, die so gefangen sind, in ihrem Angst, Stimmen zu verlieren, dass sie sich nicht trauen, sich mit der Entscheidenheit gegen die Demonstranten zu stellen, die notwendig wäre. Die nur daher reden, statt zu erklären, wann, warum und wie Menschen nach Deutschland einwandern – und warum das alles andere als bedrohlich ist.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass 2015 für mich ein schlechteres oder schmerzhafteres Jahr wird, als 2014. Es möge bitte bald anfangen.

Papiertiger

Ich hatte doch Anfang der Woche geschrieben, dass Kasimir Camelot eher meidet, statt sich dieser als Höhle verkleideten Burg zu widmen. Und ich hatte auch geschrieben, dass wir quasi Tonnen von diesem Tierhandlungsspielzeug gekauft haben, um den Herren zu bespaßen.

Dabei ist es so viel einfacher und vor allem preiswerter, Kasimir glücklich zu machen. Man nehme eine Papiertüte und lege sie auf den Boden. Fertig. Kasimir hat jetzt eine Homebase, von der er nicht mal beim Spielen gerne runtergeht.Man kann ihn auf der Tüte auch ganz praktisch durch die Wohnung ziehen. Wir planen ihn in einem nächsten Schritt in die Tüte zu setzen und ihn auch mal mit nach draußen zu nehmen. Zum einkaufen oder so…

Dann nutze ich Camelot im Winter dann halt jetzt als Hut.

Nur ’ne Attrappe

Wir kaufen Kasimir gerade so ziemlich jeden Mist, nur um zu schauen, ob es ihm gefällt, er sich bei uns wohler fühlt und uns daher um so mehr liebt und umso mehr mit uns kuscheln möchte. Japp, wir erkaufen uns seine Freundschaft in gewisser Weise. Ein bisschen würden wir uns außerdem auch freuen, wenn er mit seinem neuen Hobby „nachts auf die Couch pinkeln“ aufhören würde. Da haben wir aber noch keine Idee, wie wir ihn davon abbringen können.

Im Zuge der angesprochenen Besorgungen für den Kater haben wir ihm auch eine dunkle Höhle kaufen wollen, in die er sich zurückziehen kann. Er ist nämlich ganz gern unter dem dunklen Bett, insbesondere wenn er den Staubsauger sieht oder hört. Da dachten wir, dass ein kleiner Unterschlupf sehr erfolgversprechende Besorgung wäre. Interessanterweise hat die Höhle einen Namen (wie sämtliche Tierartikel), die Höhle heißt  – Tusch bitte – „Camelot“! Ich muss gestehen, dass ich die Namenwahl relativ mutig finde…

Leider steht Kasimir aber nicht so ganz auf Camelot. Hier ein Foto von einem der seltenen Momente, wo er sich teilweise darin aufhält – er lag übrigens auch schon einmal drauf. Ansonsten schenkt er der Burg Höhle eigentlich keine Beachtung.

Woran das liegt wissen wir nicht, vermutlich hat es nicht einmal einen konkreten Grund. Wobei… vielleicht liegt es an dem Trubel der darin herrscht? Hier ein Video, wie es so in Camelot abgehen kann: