Klimaschutz

Da hat doch glatt ein Ministerium mal eine super Kampagne gestartet. DAs Umweltministerium für den Klimaschutz, ein super Spot:

Insgesamt gibt es bisher drei Spots, noch einen mit Zombies und einen mit Macho an einer Tankstelle. Dieser hier gefällt mir aber mit Abstand am besten!

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In Deutschland scheint man gerade der Verbreitung von illegaler Software und Medien den Garaus machen zu wollen. Zuerst war da eine Razzia bei den Betreibern von kinox.to und jetzt boerse.bz. Das wird sicherlich mindestens Eindruck bei den Uploadern und auch den Downloadern machen.

Auf Seiten der Rechteinhaber sollte man aber nicht (ausschließlich) frohlocken, sondern sich vielmehr ernste Gedanken machen, denn viele der beliebtesten Serien der vergangenen Jahre, wie Breaking Bad, Game of Thrones, Prison Break, How I met your Mother wurden insbesondere durch illegale Internetangebote zu weltweiten Hits.  Allein das hat den Wert der Serien beim Verkauf an ausländische Sender vermutlich nicht geschmälert – zumindest behaupte ich das einfach mal in die schöne, bunte Blogtüte. ich will jetzt nicht soweit gehen, den Firmen zu empfehlen, die angeblichen Verluste, die durch illegale Downloads geschehen, als Marketingkosten zu verbuchen.

Im Endefekt werden hier nicht nur die Seeder und Leecher bedroht, sondern am Ende auch das Geschäftsmodell des Erstellns von Medieninhalten – davon bin ich überzeugt.

Die Inhaber der Rechte müssen sich dringend überlegen, wie sie ihre Vertreibspolitik an die Realität anpassen und nicht umgekehrt. Warum sind Serien außerhalb ihrer Ursprungsländer oft nur mit extremen Zeitverzug zu sehen (in der Regel ein Jahr, Ausnahmen gibt es bei Sky)? Ist das noch zeitgemäß? HBO weigert sich in den USA beispielsweise Game of Thrones als Video on Demand im Einzelabruf anzubieten, stattdessen beharren die Verantwortlichen auf dem Abo-Konstrukt. Ich bezweifle, dass das der richtige Weg ist, auch wenn gerade so viele Experten behaupten, dass Abomodelle der heiße Scheiss sind – wegen spotify. Nur, wie viele Abos will ich als Endnutzer denn haben?

Es gibt außerdem eine – im Verhältnis sehr kleine – Zielgruppe, die Serien/Filme gerne in ihrer Originalsprache sehen – da gehöre ich zu. Oft sind es genau diese Leute, die Serien und Filme dann bei ihren Freunden, Nachbarn und Landsleuten anpreisen. Für die ist eine aufwändige Synchro – wie sie in Deutschland üblich ist – nicht notwendig. Ganz im Gegenteil! Nicht Wenige – ebenfalls so wie ich – finden, dass Filme und Serien durch oft sehr mäßige Synchros (How I met your mother, Friends, Prison Break, Sons of Anarchy…) extrem viel an ihrem Charme verlieren. Mal ganz davon abgesehen, dass durch die Synchro Dialekte und vor allem schauspielerisches Können verloren gehen.

Streaming-Dienste wie maxdome, watchever und Netflix deuten im Prinzip mit dem Finger in die Zukunft, nun muss nur der Weg dahin auch beschritten werden, statt ihr nur abfällig zuzuwinken.

Es ist sicherlich richtig, gegen illegales Verhalten vorzugehen. Es ist aber auch so, dass viel des Ruhm und Erfolg insb. von Serien genau dadurch erst zustande gekommen ist. Microsoft hat z.B. vor Jahren einmal zugegeben, dass ohne die zahlreichen „Raubkopien“ von Windows, das Betriebssystem nicht diese starke Position auf dem Markt erreicht hätte. (Ich finde das Zitat nicht, halte den Zusammenhang aber für sehr plausibel)

Die Rechteinhaber sollten sich schnell dafür einsetzen, dass ihre Medienprodukte weltweit sehr sehr zeitnah/gleichzeitig erreichbar sind. Dafür dürfen sie sehr gerne Gebühren erheben, aber einfach nur Fans und Nutzer auszusperren und deren Geduld einzufordern, wird nicht funktionieren. Damit verweigern sie sich der Realität und schaden sich selber, so fies das auch klingt. Die Zauberworte heißen: einfacher, umfassender Zugriff, weltweit zur selben Zeit und flexible Preismodelle (Politiker würden sie vermutlich „intelligent“ nennen – so wie das „intelligente Internet“ und so). Die Musikindustrie hat ihre Lektion bereits gelernt.

 

Makler ohne Konzept

Nun, da es doch nicht zum „großen“ Streik der Makler am 07.11. kommen wird, kann ich die ganze Idee dahinter ja doch „putzig“ nennen, ohne dass ich von einem Makler-Lynchmob durch die Stadt getrieben werde… oder durch verlassene Wohnsiedlungen.

Mal vorab, es gibt sicherlich gute Gründe für die Existenz des Berufsstandes Makler. Es mag sein, dass diese durch das Aufkommen von Immobilienportalen im Netz ein wenig blasser werden, aber gut… das Fernsehen hat das Radio auch nicht ganz verschwinden lassen. Aber trotzdem: Warum sollten nicht die Auftraggeber den Makler zahlen, sondern eine dritte Partei?!

Ich habe mir einmal angesehen, warum die Makler streiken wollen. Und der Grund ist – und das kommt bei der Politik natürlich immer „gut“ an, weil man es so schön moralisieren kann: Es gehen Arbeitsplätze verloren – viele! Das mag vielleicht sogar tatsächlich sein, aber vielleicht sollte man die Gesetzänderung als Anreiz nehmen, die Arbeitsweise der Makler zu anayliseren und zu schauen, wo tatsächlich mehrwertige „Funktionen“ liegen. Das hat man aber anscheinend nicht getan, wenn man sich den Brief von Norbert Ziegler dem Vorstand des Maklerverbandes bvfi durchliest, den er den Unionsabgeordneten geschickt hat.

Darin heißt es zum Beispiel, zur Erklärung, warum Makler wichtig sind, dass sie eine Mediatorfunktion zwischen den Interessen des Mieters und der Vermieter einnehmen, und das insb. den Mietern dadurch schon gorße Ersparnisse gelungen sind. Das halte ich doch für eine sehr kühne Behauptung, muss ich gestehen. Mir ist zumindest noch kein Makler unter gekommen, der sich mediativ verhalten hätte. Aber vielleicht passiert das auch eher im extrem hochpreisigen Segment?Und selbst wenn: Warum soll der Mieter zahlen, der will vielleicht gar keinen Mediator!?

Herr Ziegler schreibt konkret – ich komme nochmal auf die Arbeitsplätze zu sprechen – von 9.580 Maklern, die bald nach neuen Jobs suchen müssen. Ich verstehe das nicht. Wenn der Job doch so wichtig ist, und ihn nun einfach die auftraggebende Partei zahlt, sollten doch keine Makler auf der Straße landen. Oooder ist es etwa doch so, dass Makler in ganz vielen Fällen einfach überflüssig sind? Es ist natürlich für die Vermieter bequem, weil sie sich dann nicht einmal um die Immobilienportale kümmern müssen, aber welchen sonstigen Merhwert haben Makler, insbesondere bei der Vermietung? Und wie oft hört man, dass insb. junge Menschen in keinem Fall eine Wohnung mit Maklercourtage mieten wollen. Welche zusätzlichen Wege benutzen Makler denn, neben den Portalen? Vielleicht hätte der Verband das mal klarer stellen sollen. Wobei: Auch hier geht es dann ja verstärkt um Vermieterinteressen und warum sollte der Mieter die bezahlen?

Wenn ich als Mieter eine vierstellige Courtage zahlen muss, dafür, dass ein Makler eine Wohnung (oft schlecht) ins Netz gestellt hat, mich max. 15 Minuten durch die Wohnung führt und eigentlich keine Fragen zum Objekt beantworten kann, dann muss man sich nicht wundern, wenn irgendwann mal jemand dieses System in Frage stellt. Selber Schuld!

Ich stelle mal die gewagte These auf, dass viele Menschen, die Makler beauftragen, dass aus Faulheit [Die Edit war hier: Bulldo hat in einem Kommentar zurecht angemerkt, dass es hier „Bequemlichkeit“ statt „Faulheit“ heißen muss.]  oder Unwissenheit bzgl. der Immobilien-Portal-Angebote des Internets tun. Ich habe es oft genug beobachtet, wie unfassbar lausig Makler Wohnungen im Internet bewerben. Da werden Bilder vom Makler selber (!!!) gepostet, irgendwelche Platzhalterbilder von glücklichen Familien gezeigt, irgendwelche Rahmen des Maklerbüros weden um die oft unterirdischen Wohnungsbilder gesetzt oder es ist nicht einmal ein Grundriss verohanden. Da muss sich wirklich kein Makler wundern, dass sein Berufsstand in Verruf gerät.

Ziegler schafft es aber in seinem Schreiben nicht klarzustellen, warum das Bestellerprinzip ein Problem werden soll. An keiner Stelle kann er es erklären, denn eigentlich müsste das Geld doch weiter fließen, nur soll jetzt der Verursacher soll zahlen. Nur vielleicht merkt der halt, dass das irgendwie Unfug ist…

Und um mal wieder zu „putzig“ zurück zu kommen: Da schreibt der Verfasser doch tatsächlich, dass die Wohnungsvermittlung einer Neuregelung bedarf, schreibt aber mit keiner Silbe, wie diese aussehen könnte. Das ist alles gnadenlos schwach. Hier fehlt es anscheinend ganz brutal an Konzepten.

Meilenstein: Präsentation

Ich hatte vor etwa einem Jahr hier und an anderen Stellen eine Umfrage veröffentlicht, in der ich gefragt habe, wie ihr das Internet nutzt, konkreter, wie ihr mit euren Passwörtern umgeht. Daran hat eine wirklich überwältigende Zahl von euch teilgenommen, was mir tatsächlich sehr geholfen hat.

Der Hintergrund dieser Umfrage war – viele von euch wissen das – dass ich eine Geschäftsidee mit mir schwanger getragen habe. Nicht nur ich, sondern tatsächlich noch ein paar mehr Leute. Aber ich kann zumindest stolz behaupten, dass ich die Idee hatte (klopfte er sich auf die Schulter).

Leider hat das Ausarbeiten der Idee aber doch sehr viel länger gedauert, als ich das ursprünglich vermutet hatte – insbesondere, weil wir lange keinen Entwickler im Team hatten. Das lag aber auch daran, dass ich neben dieser Idee da noch diesen „Job“ habe und wir ein Haus bauen und Kasimir… Funny…

Morgen ist es aber nun soweit („Morgen“ in diesem unendlichen Internet zu schreiben ist ein wenig albern)… am 30.10.2014 ist es aber nun soweit, ich darf unsere Geschäftsidee auf dem European Venture Contest in Köln präsentieren. Das ist die Qualifikations-Runde für den European Venture Summit in Düsseldorf Anfang Dezember 2014. Und genau da wollen wir hin!

In den vergangenen Wochen haben wir daher an der Präsentation der Geschäftsidee gearbeitet, die ich morgen auf Englisch halten darf und ich bin schon extrem aufgeregt. Schließlich, steckt eine Menge Herz, Zeit und auch Nerven in dem Projekt. Zwar fühle ich mich gut vorbereitet, aber eigentlich schon zu gut. Ich habe nämlich „nur“ 8 Minuten unsere Idee vorzustellen, aber hätte Material für 3 Stunden, jedes Detail zu erläutern was unsere Idee einzigartig und vor allem zu dem heißesten Shit in diesem sog. „Internet“ macht, den es gibt – total objektiv gesprochen natürlich.

Wenn ihr Lust und ein paar Daumen frei habt, dürft ihr uns bzw. mir morgen ca. zwischen 11:00 und 12:30 Uhr viel Glück bzw. Erfolg wünschen. Das Event ist leider nicht öffentlich, ihr könnt also nicht extra einen Tag Urlaub nehmen und zuschauen kommen, was ihr sonst sicherlich getan hättet. Ich werde jedenfalls bis dahin nicht mehr blinzeln, nur noch gelegentlich atmen und vermutlich auch nichts mehr essen…

Drehgenehmigung in Grau

Ich finde es interessant zu beobachten, wie gerade die Debatte um die heute-Show und das Drehverbot im Bundestag funktioniert – heute-Show = gut, Bundestag = böse. Aber wie das immer so ist, da gibt es Graustufen… iiiih… wie uselig.

Ich muss vorab sagen, ich mag die heute-Show nicht. Ich finde, sie ist ein ganz ganz mieser und uninspirierter Abklatsch von Jon Stewarts „The Daily Show“. Noch dazu mit einem für dieses Format sehr untauglichen Moderator. Ich finde Olli Welke als Sportmoderator mindestens ertragbar, aber als Comedian? Dann hätten sie auch Waldemar Hartmann moderieren lassen können.

Der folgende Fall zeigt aber, dass man die heute-Show, dieses Satiremagazin, dass uns lustig zeigt, wie verrückt die Politik doch ist, doch ein wenig „vorsichtiger“ geniessen sollte.Als keliner Einstieg, halten wir uns mal kurz vor Augen was Satire ist, und befragen die allwissende Wikipedia:

Satire ist in der älteren Bedeutung des Begriffs eine Spottdichtung, die Zustände oder Missstände in sprachlich überspitzter und verspottender Form thematisiert. Im heutigen Sprachgebrauch versteht man darunter aber meist einen künstlerisch gestalteten Prosatext, in dem Personen, Ereignisse oder Zustände verspottet oder angeprangert werden.

Es gehört also zu Satire dazu, Dinge zu überspitzen und auch zu verspotten, aber die Redaktion der Sendung scheint in ihrer Vorbereitung der Witzchen, diese Definition sehr umfangreich zu definieren. In einer vergangenen Sendung wurde Joachim Gauck an den „Pranger gestellt“, weil er beim 20. Deutschen Bankentag sagte:

Es ist gut, dass die Menschen das Bank- und Geldsystem nicht verstehen, sonst hätten wir eine Revolution noch morgen früh.

Nun, wenn er das wirklich so gesagt hat, darf man sich darüber absolut echauffieren, das wäre tatsächlich ein rieisiger Skandal. Horst Köhlers sind wegen milderer Aussagen schon zurückgetreten. Nur berichtet gar kein seriöses Medium über diesen verbalen Ausfall. Gerade auch deshalb sollte man sich fragen: „Ist das wirklich etwas, was ein deutscher Bundespräsident öffentlich sagen wüde – sofern er noch ganz bei Trost ist?“ Hmm… da liegt doch nahe, bevor man den Shitstorm-Modus anwirft, mal kurz zu schauen, was er denn noch gesagt hat. Vorab: Der Satz da oben ist ein Zitat von Henry Ford, den Gauck auch so kenntlich gemacht hatte. Er fügte aber danach noch an:

In einem Punkt muss ich da widersprechen: Es ist ganz und gar nicht gut, wenn Bürger einen wichtigen Wirtschaftssektor nicht hinreichend verstehen oder verstehen können. Es ist nicht gut, wenn es vielen schwerfallen muss, Sachverhalte zu durchdringen, weil ganze Teilbereiche der Gesellschaft auf kaum durchschaubare Art miteinander verflochten sind. Selbst Experten haben nach eigenem Bekunden oft nicht nachvollziehen können, was auf den Finanzmärkten tatsächlich vor sich ging.

Die heute-Show hat aber nun einfach nur diesen einen Satz in ihrer Sendung gezeigt. Meiner Meinung nach, fällt das nun aber gar nicht mehr unter „überhöhen“ oder „zuspitzen“. Das hier ist ein Verknappung und zugespitzt: Eine fiese Unterstellung. Und ganz unlustig: Mit dem erklärenden Teil zu dem knappen Satz da oben, ist die ganze Sache komplett unlustig und nicht berichtenswert.

Aber gerade von einem Satire-Magazin, dass ja anderen den Spiegel vorhalten soll, erwarte ich doch eine umso korrektere Vorgehensweise, sonst können sie ja direkt als Boulevard-Magazin auftreten. Denn auch die heute-Show braucht das Vertrauen der Zuschauer, um glaubwürdig lustig zu sein. Davon ab, dass ich die Show nicht lustig finde, hat sie für mich damit jetzt jeglichen Kern von  – wie sag ich das – wahrheitlicher Satire verloren. Ich würde jetzt immer denken „Was hat der denn noch so gesagt“? Denn das was hier passiert ist, ist keine Satire, denn hier wurde ein Satz vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen und so dargestellt, als wäre das die Überzeugung des Bundespräsidenten. Das hat mit Satire nix zu tun. Und nun dürfen auch ausnahmsweise mal diese ewigen „Dafür zahle ich doch keine Gebühren“-Nörgler in Position rollen und maulen. Wobei… nee, bleibt mir doch lieber weg.

Ich kann nachvollziehen, dass man einer Sendung, die die Wahrheit verdreht und damit auch bewusst ein falsches Bild transportiert, durchaus keinen Blanko-Schein für eine Sendegenehmigung aus dem Deutschen Bundestag erteilt – auch wenn zum Beispiel „kika“ weiter aus dem Bundestag senden darf. Ich verstehe nur nicht, warum dieser konkrete Fall nicht vom Pressesprecher des Bundestages als eine Begründung genannt wird. Aber ich bin halt auch kein Diplomat.

Californication – Serienempfehlung

Ewig lang habe ich um Californication einen riesigen Bogen gemacht, überwiegend da ich David Duchovny immer doof fand. Ich fand ihn in Akte X doof – und die ganze Serie gleich mit. Ich fand ihn in der Science-Fiction-Comedy Evolution doof und ich ihn fand sogar schon zu Zeiten, wo mich eine entblößte Schulter in erotische Träume abdriften ließ, bei den komischen Playboy-Filmchen doof, die seinerzeit bei RTL ganz spät abends liefen.

Aber aus Mangel an Alternativen und wegen der ständigen Lobpreisungen habe ich doch zu der Serie gefunden… und nu‘ ist sie auch schon wieder vorbei. Ganze sieben Staffeln bin ich dem Hauptprotagonisten Hank Moody nun gefolgt und ich es bereue kein bisschen.

Californication handelt von dem immer mal wieder erfolgreichen Autor Hank Moody, der nicht zwingend ein sympathischer Typ ist, aber dennoch mit einer gewaltigen Portion Charme gesegnet ist und im Verlauf der Serie so ziemlich jede in L.A. lebende Frau flachlegt. Ich glaube, es gibt keine Folge, wo nicht eine Frau nackt durchs Bild rennt/sitzt/steht und vor allem liegt. Daneben ist Hank aber eigentlich in die Mutter seiner Tochter verliebt, zu der er immer wieder zurückkehrt, sich für seine Eskapaden entschuldigt und sich dann aber wieder nicht bessert.

Das alles geht mal mehr und mal weniger intensiv sieben Staffeln lang so. Das klingt bzw. klang für mich auf der ersten blick sehr sehr abschreckend und eigentlich auch langweilig. Aber ich habe festgestellt, dass Californication tatsächlich eine wunderbare, schöne und unterhaltsame Serie ist. Sie kommt sicherlich nicht schwer daher, aber der Charakter Hank Moody ist doch erstaunlich tief gezeichnet – „erstaunlich“ deshalb, weil man es bei der Seichtigkeit des Themas nicht wirklich erwartet. Er bleibt in seinem Verhalten tatsächlich auch glaubwürdig, weil einfach ein großes Kind und unbelehrbar und es macht auch eine Menge Spaß ihm, seiner Familie und dem Freundeskreis durch alle möglichen Erlebnisse zu folgen. In jeder Staffel hat Hank im prinzip eine Frau (neben seiner großen Liebe), der er ganz besonders zugetan ist und dazu noch irgendeinen Auftraggeber, für den er arbeitet – zum Beispiel einen Rockstar, HipHop-Star usw.

Einen kleinen Abstrich muss man allerdings in der siebten Staffel machen, wo Moody doch einen ziemlich Entwicklungssprung hinlegt und der Hauptplot doch ein wenig aufgesetzt wirkt. Das ist zwar ein bisschen schade, aber dennoch habe ich mir das gerne aber nicht mehr so begeistert wie in den Staffeln davor angesehen.

Neben all dem hat die Serie einen wriklich großartigen, überwiegend rockigen Soundtrack mit einem tollen Rocketman-Finale. Auch die Darsteller sind insgesamt sehr gut gewählt und damit meine ich nicht nur die nackigen Frauen.Über die deutsche Synchro kann ich nix sagen, ich habe das Original bei Netflix gesehen.

Auf den ersten Blick sieht Californication aus wie einer dieser Filme die in den 90ern bei RTLPlus samstagsabends ab 23:00 Uhr liefen. Auf den zweiten Blick ist es die tolle, ereignisreiche und leichte Geschichte des Schriftstellers Hank Moody, bei der ich am Ende sehr traurig war, dass sie nach sieben Staffeln mit je 12 Folgen à 25 Minuten schon vorbei ist. ich hätte mir mehr gewünscht – zuende erzählt war hier eigentlich noch nix.

#icebucketchallenge

Ich bin ein großer Fan der #icebucketchallenge. Ich freue mich über diese albernen Videoschnipsel von F- bis A-Promis, die sich einen Eimer Wasser über den Kopf schütten, drei weitere Menschen nominieren und dazu aufrufen für die ALS-Forschung zu spenden.

Aber leider war es wohl tatsächlich absehbar, dass sich bald erster Unmut über die Aktion regt. Der gipfelte dann für mich in einem sonderbar verbitterten Kommentar von Roland Tichy dem bald ehemaligen Chefredakteur der Wirtschaftswoche.

Ich kann einfach nicht nachvollziehen, wie eine Aktion die wirklich niemandem schadet, sondern ausschließlich Menschen hilft, irgendwem sauer aufstoßen kann. Vielleicht kann man sich ärgern, dass im eigenen Facebook-Feed jeden Tag zahlreiche solcher Videos erscheinen – vielleicht sollte man sich dann aber auch einfach mal überlegen, ob man diesen ganzen Promis auf Facebook überhaupt „folgen“ möchte oder warum man sich die Videos überhaupt ansieht, wenn sie doch so stören. Oder woher kommt dieser innere Drang, sich die Videos zwingend anzusehen und sich danach über den Inhalt zu ärgern?

Dringend sollte man sich einmal das Video hier ansehen, um zu verstehen, worum es hier geht. Das dauert für ein IceBucket-Video erstaunlich lang, aber das hat einen ernsten und traurigen Hintergrund:

Es ist natürlich richtig, dass es eigentlich heißt Eiswasser ODER Spenden – aber ohne die witzige Nummer mit dem Eiswasser, wäre es vermutlich nicht zu dem gewaltigen Spendenanstieg gekommen – und nochmal: es tut doch niemandem weh. Selbst wenn man jetzt den Promis unterstellt, sie wollen nur Aufmerksamkeit – ja dann bitte, sollen sie die für eine Minute haben, sie unterstützen doch etwas Gutes! In seinem Kommentar mosert Tichy über den Waschbrettbauch von Helene Fischer und behauptet sogar, die Aktion verliere mit jedem weiteren Promi ihren Sinn. Da kann man nur konstatieren: „Herr Tichy, sie haben den Sinn nicht verstanden!“ Gerade diese massenhafte Verbreitung ist doch das Tolle und das, was die Aktion überhaupt zum Erfolg hat werden lassen. Aber Herr Tichy könnte ja vielleicht mal einen Vorschlag machen, wie man solche Aktionen in Zukunft so eindämmt, dass sie seiner Meinung nach Sinn ergeben. Vielleicht könnte er einfach die Menschen auswählen, die an Aktionen teilnehmen dürfen – exklusiv auf seiner Homepage natürlich. Hach wie schön waren die zeiten, wo es nur drei Fernsehsender und kein Internet gab, nicht wahr Herr Tichy?

Bis zum 23. August 2014 konnte die ALS Association im Rahmen der Aktion 62,5 Mio. Dollar Spendengelder sammeln. Das ist gewaltig und es ist ausgelöst worden durch eine alberne, kurze Aktion. Ich wünsche mir häufiger solche lebensfrohe Späße, Was ich mir dagegen gar nicht wünsche, sind diese Miesepeter. Und für genau die hatte Peter Lustig am Ende seiner Sendung eigentlich immer einen ganz schönen Hinweis: „Und jetzt: Abschalten!“ – in diesem Sinne: „Einfach nicht anklicken!“

[Anm.d.Red.: Es ist natürlich bescheuert und doppelzüngig, wenn amerikanische Politiker, die die Forschungsgelder für die ALS-Forschung zusammengestrichen haben, sich jetzt Kübel über ihren Kopf kippen]

Mein Reden – mal wieder Journalismus

Mal wieder ein Nischenthema im ingoversum. Und auch nur deswegen, weil ich schreiben kann: „Das habe ich schon vor Mooooooonaten gesagt, dass das bestimmt der richtige Weg ist!“

Es geht um die ewig währende Zeitungskrise. Da ist bei der FAZ hier ein sehr schöner Artikel erschienen, der die Krise analysiert und dann am Ende zwei Szenarien aufstellt, wie die Presse in sieben Jahren einfach tot ist oooder, dass sie sich radikal wandelt, „Wunschdenken“ nennen die Autoren das.

Der Artikel ist generell sehr spannend, aber eine kleine Randnotiz sei erlaubt: Die FAZ-Autoren können natürlich nicht über ihren Schatten springen und nennen die Rundfunkabgabe eine „Steuer“ – und der öffentlich.rechtliche Rundfunk sei ein Staatsfunk. Das ist in dieser Konsequenz totaler Quark – zumindest für menschen die die Welt auch in Graustufen betrachten können.

Spannend ist am Ende des Artikels besonders das Szenario, in dem der Journalismus gerettet wird. Genau was dort formuliert wird, nämlich, dass die journalisten die „Stars“ werden, statt dass man nach Marke (FAZ, SZ usw.) einkauft „Isch hab schon immer die RP jekauft!!!“, kauft man online Artikel von besonders guten Redakteuren oder unterstützt Crowdfunding-Journalismus wie bei krautreporter.  Hab ich schon mehrfach so gesagt, dass das die Lösung sein könnte.

Diese Wunschvorstellung oder auch meine idee ist doch eigentlich auch ganz logisch:Ich gehe ja schließlich auch nicht in einen Kinofilm weil der von 20th Century Fox produziert oder vermarketet wird, sondern wegen des Themas des Films ooooder auch wei lda… (was-weiß-ich) Brad Pitt mitspielt. Genauso ist es bei Musik, da kaufe ich kein Album, weil Sony es verlegt sondern wegen des Künstlers… oder bei (Computer-)Spielen… und so weiter.

Komisch, dass der Journalismus diese idee noch immer nicht ernsthaft umzusetzen versucht…

das Telekom Mediencenter

Ach Mensch… diese Telekom Cloud… aber von vorne.

Sven zeigte mir vor vielen Monaten einmal das kostenfreie Telekom Mediencenter. Das bietet seinen Nutzern ganz 25GB for free, man muss nicht einmal Telekom-Kunde sein, um diesen Cloudservice nutzen zu können. Dazu gibt es noch ein Tool für den PC zum Synchronisieren – ähnlich wie bei der Dropbox und sogar eine App. Klingt fast zu gut um wirklich wahr zu sein? Oooooh ja, genau so ist es.

Generell kann man die Software nach der Installtaion auf dem Rechner ähnlich nutzen wie Dropbox. Bei der Installation wird ein Ordner eingerichtet, alles was da hinein schiebt, wird in der Cloud gespeichert. Auch Ordner können dort erstellt werden – ein Webinterface gibt es natürlich auch. Die Basis für einen soliden Dienst, prima.

Leider muss man hier schon einschränken. Die Cloud verweigert es, mp3-Dateien hochzuladen. Wer also seine Musik in der Cloud speichern will, um sie irgendwann einmal auf seinem Handy runtzerzuladen und dann dort lokal zu hören, ist hier falsch. Gut, in Zeiten von Spotify und Google Music usw. passiert dieses Szenario ja nicht so oft. Man kann die Dateiendungen natürlich auch einfach von mp3 in z.B. txt ändern. Aber das Handling ist dann spätestens auf dem Handy trotzdem Mist. Ich vermute mal, diese Einschränkung hat rechtliche Gründe. Interessanterweise kann man dann aber Filme in allen Dateiformaten hochladen. Und hier bremst einen das Mediencenter der Telekom auch nicht mit einer maximalen Dateigröße von 100MB pro Upload, wie die Dropbox das tut.

Aber jetzt kommt das wirkliche Ärgernis:

Aber nennt mich undankbar, denn für jemanden, der seinen Cloudservices auch zum Teilen von Dateien mit Freunden nutzen will ist die Telekom Cloud nur sehr sehr einschränkbar nutzbar – quasi untauglich. Es gibt zwar einen Teilen-Funktion, die ist aber in der Form unfassbar bescheuert. Man wählt die Dateien aus, die man teilen will (im Webinterface), klickt den „Teilen“-Button und hat dann nur eine Möglichkeit den Freunden die Dateien freizugeben, indem man deren Mailadressen in das vorgesehen Fenster eingibt. Eine Möglichkeit einen Link zu generieren und den z.B. in eine Email an Freunde zu senden gibt es nicht. Das klingt nach einem marginalen Problem, aber spätestens, wenn man gewzungen ist mehr als… drei Mail-Adressen in das Interface einzugeben wird es unpraktisch. Außerdem würde ich den Freunden ja auch gerne ein paar Zeilen zu der Freigabe schreiben. Aber die Chance habe ich so nicht.

Genau das macht diese Cloud für mich untauglich, sie ist halt nicht in jeder Situation nutzbar, immer wieder wirft sie mir eine Hürde entgegen. Die Usability, die einfach extrem wichtig ist, ist hier leider unbefriedigend – und das ist so schade, weil 25GB for free wirklich fantastisch sind. Schade…

PS. Der Name „Mediencenter“ ist übrigens grandios schlecht gewählt, a) weil zu Medien auch mp3s gehören und b) weil man überhaupt nicht weiß, was mit Mediencenter überhaupt gemeint ist. Mein Tipp: Nennt es Telekom Cloud und arbeitet an der Usabiity, dann habt ihr da ein richtiges Turnierpferd im Angebot, liebe Telekom. Gerade jetzt, wo die Bedenken vor der Dropbox immer lauter werden besteht die Chance.