Heute wollen wir uns mal Silver Linings ansehen – das bedeutet soviel wie: Ich habe ihn gesehen und schreibe euch nun, wie er war. Super, oder?
Die Hauptrollen in Silver Linings spielen Bradley Cooper und die Hauptdarstellerin des 2014-Fappenings Jennifer Lawrence. Beide spielen geschädigte Charaktere. Er hat seine Frau beim Seitensprung erwischt, den seitlich Besprungenen daraufhin ziemlich vermöbelt und daraufhin 8 Monate im Gefängnis oder Klinik – oder etwas von beidem verbracht, wo er lernen sollte, mit seinen Wutausbrüchen klar zu kommen. Lawrence hat ihren Mann verloren, weil dieser gestorben ist.
Beide spielen übrigens ganz fantastisch. Ich muss ja gestehen, dass ich Lawrence in zwei Hunger Games FIlmen gesehen habe und da fand ich sie, ihre Rolle und die Filme zum Erschaudern schlimm. Bei Cooper muss ich immer an den A-Team-Film denken, diese Frechheit von Remake – mit Liam Neeson als Hannibal… Das ist ungefähr so, als würde ich Uwe Ochsenknecht in einem Spielfilm über die Stones Mick Jagger spielen lassen, unpassender kann es kaum gehen.
Aber zurück zum FIlm: Lawrence und Cooper lernen sich kenne und fortan spielen sich ganz großartige Dialoge und Szenen zwischen beiden ab. Man spürt die tolle Chemie zwischen den beiden, merkt, dass das ganz hervorragend funktioniert und kann sehen, wie beide sich gegenseitig von ihrem Schmerz lösen. An ihrer Seite spielt auch insbesondere die Familie von Coopers Figur eine Rolle. Angeführt von seinem Vater, der durch Robert deNiro ganz hervorragend in Szene gesetzt wird. Auch hier spürt man, dass die Familie nicht so ganz dem entspricht, was man normal nennt. Das ist zwar eher ein Sideplot, aber der stützt den Mainplot ganz fantastisch. Beide greifen ineinander über, beeinflussen sich gegenseitig.
Ich laviere ein wenig umher, weil ich die Geschichte, die im letzten Akt noch zwei spannende Wendungen auf Lager hat, nicht verraten möchte. Aber leider Gottes, verliert sich der Film am Ende eher in einer Nebensächlichkeit und macht den Sideplot zur Hauptsache. Der Film wird sogar leider ein wenig unglaubwürdig, als Lawrence Figur plötzlich zu einem Wird-Nicht-Verraten-Lexikon mutiert, was auch und insbesondere die Rolle für mich unglaubwürdig gemacht hat. Auch sind am Ende ein paar Szenen nicht ganz durchdacht, wirken und funktionieren zwar symbolisch, aber helfen leider nicht der Logik und der Glaubwürdigkeit des Plots – letzteres weil sie einfach zu viel Drama in wenige Sekunden packen, ohne sie dann konsequent zuende zu führen (Ich sage nur Alkohol und Bar). Man hätte auch den Wettbewerb an dem die beiden teilnehmen, etwas ziviler und weniger mit Profiteilnehmern inszenieren können, ohne ihm etwas an Spannung und Intensität zu nehmen. Hier wurde zu sehr überspitzt, und daher: leider haarscharf unglaubwürdig.
Leider ist Silver Linings daher einer dieser Filme, die wirklich toll anzuschauen sind, bis dann der finale Akt beginnt. Der Teil, wo all die Fäden zusammenlaufen, sich noch einmal kurz ein Knoten bildet, bis den jemand rauszaubert. Er profitiert aber von den starken Charakteren, tollen Darstellern und starken Szenen in den vorigen Akten. Ich hatte Spaß bei Silver Linings, ich machte die Charaktere, ich mochte die Chemie. Er bekommt von mir 71 Punkte, er war ein bisschen besser als unterhaltsam, aber leider… das Ende.